„… da irrst du dich, ich habe keine mehr!“
… zumindest nicht mehr in der Küche. – Es gibt gute Ideen, da komme ich erst darauf, nachdem ich schon fast 2,5 Jahre hier wohne.
Unsere Küchen sind ja sehr schmal. Wenn sie von beiden Seiten mit Möbeln ausgestattet sind, dann wird es in der Mitte eng. Und so war es bis zu dem Zeitpunkt, als ich der Enge ein Ende bereitet habe.
Auf der linken Seite gibt es ein Teil, das hatte eine Glasscheibe, und dahinter konnte ich sehr gut meine verschieden großen Teller, Schüsseln, Kaffeetassen und Untertassen besichtigen – denn „bewundern“ zu sagen, wäre überzogen.
Immer, wenn ich den Geschirrspüler ausräumte, verstellte die geöffnete Tür des Spülers den gesamten Freiraum. Also musste ich mehr oder weniger um die Glastür drumrum wurschteln.
Lange Rede, wenig Sinn – ich stieg auf ein Minileiterchen und wollte die Tür entfernen und in den Keller oder gleich auf den Sperrmüll werfen. Doch als ich nur eine Schraube oben lockerte, wäre ich fast mit der schon losen Tür im Arm von der Leiter gefallen. Mit Müh und Not hielt ich die Tür fest, vermisste den Lehrling, der mir jetzt das andere Werkzeug zureichen könnte und packte den anderen Schraubendreher mit langen Fingern.
Das Geschirr, das in diesem Schrank ist, wird immer und immer wieder benutzt, es muss nicht staubfrei hinter Glas stehen. Außerdem habe ich am heiligen Sonntag einen Großeinsatz in der Küche geleistet. Ich habe ALLE Schrankfächer ausgeräumt, ausgewischt, umgeräumt und wieder bestückt. Bei mir könnte echt noch jemand einziehen, so viel Platz ist noch.
Frau Wildgans hatte ihren Wunsch „Ein traumhaftes Wochenende für dich“ bestimmt anders gemeint, aber mir hat es Spaß gemacht, hin und her und her und hin zu schieben. – Die vor Jahren auf dem „Festival der Kulturen“ handgestrickten Eierwärmer dürfen jetzt ein wenig die Welt bestaunen.
30. Januar 2018 um 13:05
Liebe moni, ich habe den gestrigen restlichen Tag überwiegend mit den Fotos von dort und mit einigen Webseiten darüber verbracht, in der Hoffnung, noch ein wenig mehr zu verstehen.
Ich habe „Bessy“ – so heißt das Ding – auf drei Beiträge aufgeteilt, wovon einer absolut nicht wissenschaftlich ist, sondern eben Clara-like.
Ganz lieben Gruß zu dir
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29. Januar 2018 um 11:08
Wenn solche Tätigkeiten samt Bewunderung ihrer Ergebnisse für dich wunderbar sind, ist doch alles in trockenen Tüchern!
Die Eiermützchen sind südamerikanisch wundervoll und schön farbenfroh, wie alles bei dir!
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30. Januar 2018 um 13:02
Liebe Sonja, ich glaube mich zu erinnern, dass die Eierwärmer aus Peru sind. Hier im ethnischen Museum ist jedes Jahr ein sehr schöner Weihnachtsmarkt an den Wochenenden. Da gibt es wundervolle Sachen aus den verschiedensten Naturmaterialien. Ich hatte mich für die „Strickkunst in miniature“ entschieden. Leider lagen sie immer nur (dumm) im Schrank rum, da wenig Frühstücksbesuch hier ist und wenn doch, dann wollen sie keine Eier.
Natürlich will eine Löwin auch ein bisschen bewundert werden – sonst hätte ich mir ein anderes Tierkreiszeichen ausgesucht. 😉
Aber der Bewundert-werden-Wunsch steht nicht im Vordergrund, eher der Wunsch nach Austausch und Kommunikation. Ich habe zu wenig Leute in natura oder am Telefon, mit denen ich interagiere.
Meine allererste Freundin in Görlitz hat Dekorateur gelernt. Da die Schaufenstergestaltung in der DDR etwas mager wegen des geringen Angebots war, habe ich sie um ihren Beruf nicht beneidet. Doch wenn ich jetzt in manche Wohnungen komme, juckt es mir in den Fingern. Doch ich glaube ganz bewusst, dass ich keinen altersgemäßen Geschmack habe, was mir Wohnungen hier im Haus mehr als genug beweisen.
Wenn ich schon alt bin und älter werde, dann soll mir wenigstens meine Wohnung die Illusion geben, dass ich einen jugendlicheren Geschmack habe.
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30. Januar 2018 um 15:44
Das ist wie ein schöner Brief an mich und ich danke dir herzlich dafür. Wie die anderen Wohnungen in deinem Haus aussehen, kann ich mir so gar nicht vorstellen, da ich der merkwürdigen Meinung bin, in Berlin sei alles ganz besonders…
Übrigens habe ich kürzlich erst erfahren, dass ich in Görlitz auch Verwandte hatte. – Welches Schaufenster der allerersten Freundin hast du noch in Erinnerung? Hach, so viele Geschichten „lauern“ da…
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29. Januar 2018 um 09:35
Liebe Clara!
Also mittlerweile müsste die Hausverwaltung einen eigens für Dich vorgesehenen Gehilfen bereit stellen. Das hätte gerade noch gefehlt, dass Du mit der Türe zu Boden krachst. Gut, dass nichts passiert ist. Dir zumindest nicht. Deinem Geschirr bekanntlich schon. Die Eierwärmer machen sich ja großartig in Deinem quietschvergnügt bestückten Regal. Man könnte meinen, dass sogar Dein Porzellan Freude an Deiner Wisch- und Räumaktion gehabt hat, so wie das schmunzelt. Erstaunlich, dass Du immer noch etwas findest, was Du in Deiner Wohnung ändern kannst. Sonst hätte wohl früher oder später der Umzug in ein heruntergekommenes Etablissement angestanden, das Du im Nu auf Vordermann gebracht hättest 🙂
Dann kannst Du nach dieser Aktion jedenfalls jetzt den Wochenstart entspannt genießen und stolz auf Deine Leistung sein. Schulterklopf, Schulterklopf … 🙂
Liebe Grüße
Mallybeau
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29. Januar 2018 um 09:52
Ich bin unterwegs zu einer Veranstaltung von Großelterndienst, ich antworte dir ausführlich, wenn ich wieder zu Hause bin.
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29. Januar 2018 um 10:00
Keine Eile. Viel Spaß 🙂
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29. Januar 2018 um 10:07
Nach der Veranstaltung komme ich sicherlich mit einem Kopf voller Wissenschaft groß wie ein Fesselballon nach Hause
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29. Januar 2018 um 11:08
Toll! 🙂
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30. Januar 2018 um 12:03
Großinquisitor: „Clara, was hast du gestern versprochen in Bezug auf die Beantwortung?“
Clara: „(verzagt, ein wenig aber nur) Ich habe gesagt, dass ich antworte, wenn ich wieder zu Hause bin!“
Großinquisitor: „Und warum überziehst du dieses Versprechen um Stunden, fast schon Tage?“
Clara: „Herr Großinqusitor, das Leben spielt, und das Leben ist auch wichtig!!!“
Eien bessere Erklärung fiel mir nicht ein, liebe Mallybeau. Ich habe auch mit todmüden Augen gesehen, dass du gestern einen Beitrag im Blog hattest. Wenn ich hier mit meinen Kommentaren fertig bin, eile ich zu dir.
Zur Glastürentfernung aus dem Küchenschrank: Es ist nichts passiert, weder Leib noch Sach‘, alles heil und alles gut.
Kannste mal sehen, die drei weißen Porzellanburschen sind meine nächsten Ansprechpartner in der Wohnung, wenn nicht gerade der schmutzige Fußboden ruft: „Wisch mich mal auf, ich bin schon lange reif. Siehst du nicht die Staubflusen?“ – Da denke ich wirklich, dass manchmal schlecht hören nicht schlecht sein muss.
Ich freue mich auch, dass ich endlich mal die Eierwärmer aus ihrem Versteck geholt habe. Sie sitzen auf ausgeblasenen (nicht auf-geblasenen) gefärbten Ostereiern. Ostern nehme ich dann die Mützen ab.
Die vom Maler gewechselten Lampen, die ja wieder die alten vom Einzu sind, nur mit LED bestückt, machen sich recht gut. Ich musste nur alle Strahler aus der Blickrichtung nehmen, weil die LEDs so unheimlich hell sind.
Und tschüss und „ich bleib dir treu“, auch wenn ich nicht gleich piepsen kann.
Lieben Gruß von mir
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30. Januar 2018 um 12:28
Der Großinquisitor soll Dich bloß in Ruhe lassen. ich weiß ja, dass Du viel um die Ohren hast und immer auf Achse bist.
LEDs sind wirklich unglaublich hell. Vielleicht könntest Du mal alternativ ein paar Kerzen anbringen. Nur das Wachs darf nicht tropfen, sonst tuts weh 🙂
Liebe Dienstagsgrüße
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30. Januar 2018 um 12:35
Ich mag ja sehr viel an dir – aber deine unglaublich „klugen“ Ratschläge mag ich mit am meisten. Tropfkerzen, unter denen ich dann immer hin und herspringen muss, um nicht angetropft zu werden, wären auch was für meine Gesundheit.
Nein, wenn ich ehrlich bin, habe ich gar nicht so viel um die Ohren – aber ich brauche für vieles viel länger als früher. Und wenn ich müde bin, mache ich einfach Mittagsschlaf – das hätte ich früher nie gemacht. Und ich gucke auch mehr in die viereckige Röhre, seitdem ich dieses Superdingelchen von Fernseher habe.
Und gestern musste ich viele Bilder einspielen, bearbeiten, zuordnen und so, damit ich noch alles weiß, was ich bei der Besichtigung am Vormittag gehört habe. Das Kurz- und Langzeitgedächtnis würden auch nicht mehr prämiiert werden.
Das war es erst einmal aus der Clara-Bude
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29. Januar 2018 um 08:07
Liebe Clara, ich finde auch absolute „Erfüllung“ darin, im eigenen Zuhause (oder auch dem der Jungs ;)) herumzubasteln. Gestern Abend zum Beispiel war ich ziemlich müde nach einer intensiven Woche – und bekam aber kein Auge zu, weil ich die ganze Zeit überlegte, wie ich das Zimmer vom Großen „aufhübschen“ könnte. Die Hälfte der Möbel sind von seinem Vater – und ich persönlich bin ja der Ansicht: Da wollte der sein olles Gerümpel loswerden. Alles sieht irgendwie „unruhig“ und zusammenhanglos aus – auch mit dem, was ich überließ, als ich 2014 auszog. Das Zuhause einfach hübsch, gemütlich und heimelig zu haben, das ist einfach… Das gehört einfach zum Wohlfühlen dazu. Wenn ich dran denke, wie oft ich in der Zeit von 2003 (mit dem Auszug aus der ehelichen Wohnung) bis 2014 (mit dem Auszug aus der Wohnung mit den Söhnen) umgeräumt, gemalert und umdekoriert habe… Und hier seit nun über 3 Jahren gar nicht mehr… Mir fehlt da was! 😀
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29. Januar 2018 um 09:54
Helma, bei uns wird es heute Vormittag wissenschaftlich. Wir besuchen von Großelterndienst die größte physikalische Forschungseinrichtung von Berlin. Ich antworte, wenn ich wieder zu Hause bin.
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30. Januar 2018 um 12:46
Liebe Helma, bitte entschuldige, dass ich mein Versprechen nicht gehalten habe und erst jetzt antworte. Ich musste mich um die Fotos kümmern, sonst hätte ich schon wieder die Hälfte vergessen.
Ich verstehe dich so gut, wenn du schreibst: „Alles sieht irgendwie „unruhig“ und zusammenhanglos aus – auch mit dem, was ich überließ, als ich 2014 auszog.“ Meiner Meinung nach gibt es zwei Gründe für eine „ungemütliche“ Wohnung: entweder keinen Geschmack oder einen absolut anderen zu haben oder kein Geld, um sich Sachen zu kaufen, die das aufbessern würden.“
Aber ich denke, dass junge Leute nicht halb so viel darunter leiden wie wir zwei gestandenen Weibsbilder – für uns gilt wirklich „My home is my castle“. Ich bin so viel mehr zu Haus als zu Zeiten, als ich arbeitsmäßig 10 Stunden außer Haus war – und es konnten sogar noch mehr werden. Dann fiel ich nur noch ins Bett, damit wenigstens am nächsten Morgen die Welt wieder in Ordnung war.
DAs einzige, was ich noch nie selber gemacht habe, ist malern oder gar tapezieren – denn das wäre die sicherste Bank gewesen, dass ich mich danach unwohl gefühlt hätte 🙂
Ich befürchte ganz sehr, dass deinem Mann in dieser Beziehung keine Aktivitäten fehlen, stimmt’s oder habe ich rechtß
Liebe Grüße von Clara
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