Claras Allerleiweltsgedanken


36 Kommentare

Clara kocht …

… wirklich und wahrhaftig und nicht aus Wut!

Aber vielleicht doch aus Widerspruchsgeist. Mein Enkel hat ja eine Lasagne gemacht, die nach 5 Stunden immer noch nicht fertig war. Im Nachhinein konnte ich vermuten, dass das nicht entnommene Backblech den Garprozess mächtig verlangsamt hat, so dass die Lasagnenudelplatten nicht weich geworden sind. – Aber auch das deutsche Rezept missfiel ihm – er ist eben in den 10 Monaten ein fast perfekter Italiener geworden, der mehrere Wortwechsel mit mir geführt hat, weil ich nicht einsehen wollte, dass dieses Essen LasagnA heißen soll.  Dass alle deutschen Kochbücher dieses Nudel-Schicht-Essen als Lasagne beschreiben, war ihm egal. Das Kochbuch wies auch Knoblauch und Mozarella als Zutaten aus, die nach seiner Meinung darin nichts zu suchen hatten. Dafür waren aber auch nur 1,5 Stunden als Zubereitungszeit angegeben. – Es reizte mich also, die restlichen Nudelplatten zu verbrauchen und eine Lasagne im neuen Backofen zu probieren.

Habe ich euch eigentlich schon Fotos von meinem neuen Herd gezeigt? Ich glaube nicht. Es macht schon Spaß damit zu kochen und zu backen. Ich habe in der kurzen Zeit schon mehr damit gemacht als sonst in einem ganzen Jahr.

Aber nun zurück zur Lasagne. Am längsten dauerte das Schneiden des Gemüses – besonders die Mohrrüben waren eine harte Herausforderung. – Bechamelsauce hat in unserer Ehe immer mein Mann zubereitet – zu Kohlrabi und ähnlichem Gemüse. Ich habe mich schon immer davor gegrault, weil ich keine Soßen mag, die mit Mehl angedickt werden. Doch hier hat sich die Soße insgesamt verkrümelt.

Natürlich war es viel zu viel für mich – aber so habe ich noch was für schlechte Zeiten.

Und wenn ich jetzt schreibe, dass Clara auch bäckt, dann möchte ich doch gern frenetischen Beifall hören. Und der Kuchen war sogar sehr lecker, vor allem aber sehr gehaltvoll, denn es waren 3 Tafeln Schokolade und 4 Eier neben einigen anderen Zutaten drin enthalten. Dumm war nur, dass ich als Guss auch noch Zartbitter-Kuvertüre verwendet habe, das war dann ein wenig der Schokolade zuviel.

Das nächste Mal nehme ich nur zwei Tafeln Orangenschokolade, ersetze die dritte Tafel durch Marzipan und mache vielleicht gar keinen Guss drauf. – Ich werde mich langsam hinaufarbeiten zu Bäcker- und Kochehren.

Ich kann euch nur noch das allerletzte Stück zeigen – alles andere ist aufgegessen oder verschenkt.