Claras Allerleiweltsgedanken

Berlin ist auch nur ein Dorf

24 Kommentare

Dass es mit Handwerkern auch anders geht als im letzten Artikel beschrieben, zeige ich hier.

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Was lange währt, wird manchmal gut …Damit meine ich die Spülmaschine, zumindest ihren Stand.

Bisher bot sich ja immer dieses leicht vorstehende Bild der Maschine, da sie nicht bis hinten an die Wand geschoben werden konnte, weil dort eine Steckdose mit dem Maschinenstecker das verhinderte.

Mir wurde von allen Seiten geraten, diese Steckdose hinter der Maschine entfernen zu lassen, da sich der Stecker erhitzen kann (hatte er bei einer Maschine ja bereits getan) und die Dose in das benachbarte Teil setzen zu lassen, wo sich die Spüle befindet.

Mein Allround-Handwerker, der Maler und nicht Elektriker ist, hatte keine Zeit, gab mir aber die Nummer von einem befreundeten Elektriker.

Ich rief an, unterbreitete ihm die zusätzlichen Installateurarbeiten und bekam für den 14. Juni einen Termin. Zu allem Unglück – wie sich später herausstellte, zum Glück – ist einige Tage davor der Traps undicht geworden. Ich sofort mit diesem Foto auf dem Display in den Baumarkt, um eine neue Garnitur zu kaufen. – Der Baumensch wunderte sich, dass die ganze Sache so lange gehalten hat, denn „ein sehr naher Verwandter von mir“ hat beim Einbau etwas falsch gemacht. Ich sollte das senkrechte Rohr um ca. 12 cm kürzen. Die Begründung habe ich zwar nicht kapiert, aber brav das Kunststoffrohr abgesägt.

Der Elektriker war mir schon deswegen so sympathisch, weil er mich gelobt hat: Ich hatte nämlich alles schon vormontiert mit allen Dichtungen. – Und bei der Spülmaschine hatte ich auch schon die vier Befestigungsschrauben (Innen-Sechsrund Torx) mit meinem „Spezialwerkzeug“ herausgedreht. – Der Elektriker hat ganz lieb und brav alles getauscht, ewig geprüft, ob auch alles dicht ist und jetzt sieht es so aus:

Aber das ist ja nur das Nebenprodukt. Die Maschine sieht jetzt auf ihrem richtigen Standplatz sehr gut aus:

Doch nun endlich zur Überschrift

Einen Tag vor dem Handwerkertermin war im Großelterndienst eine Veranstaltung. Wir tragen immer alle Namensschilder, damit wir uns untereinander besser anreden können. – Schräg gegenüber sitzt eine Frau, die ich schon eeeeeeeeeewig kenne, aber immer nur mit dem Vornamen. Ich lese ihren (sehr ausgefallenen) Familiennamen, gehe zu ihr hin und frage sie, ob sie einen Elektriker Robert … kennt. Sie grinst mich an und meint: „Gerade noch, er ist mein jüngerer Sohn, der sich viel zu selten meldet!“

Wir mussten natürlich herzlich lachen und damit war alles geritzt.

Ich habe selten einen so ehrlichen Handwerker erlebt. Auf der Stundenabrechnung schrieb er „2 Stunden“, die ich ganz, ganz schnell in 2,5 Stunden geändert habe.

Das war nicht etwa (nur) mein gutes Herz, sondern die Freude, dass es endlich erledigt ist.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

24 Kommentare zu “Berlin ist auch nur ein Dorf

  1. Liebe Clara,
    ich bin ja kein Handwerker und kenne mich mit diesen Dingen überhaupt nicht aus. Allerdings schüttel ich mich immer noch vor lachen, als ich las, der Traps wäre undicht geworden. Vermutlich meiner auch … kein Wunder bei diesen Temperaturen … 😉
    Herzliche Grüße
    Herr Ösi

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    • Sie Schelm, Herr Ösi. Jetzt habe ich gleich noch einmal gegoogelt und bemerkt, dass das Ding wohl Syphon oder Abflussgarnitur heißt, was da undicht geworden ist. – Letztendlich ist es mir jetzt egal, denn jetzt funktioniert alles bestens.
      Nachmitternächtliche Grüße schickt die Clara auf den Weg

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  2. Jemanden auf diese Art zu treffen: klasse!
    Und wieder mal: es gibt keine Zufälle.

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    • Du meinst also, liebe Sonja, es war „Vorhersehung“, dass ich endlich mal wieder – nach meinem Superhandwerker 2015 – einem fairen und wirklich lösungsorientiertem Handwerksmenschen begegnet bin.
      Gestern kam die Rechnung – sie ist natürlich nicht niedrig, aber er hat ja auch 2,5 Stunden gearbeitet.
      Heute wird es richtig warm hier – da bleibe ich sicherheitshalber zu Haus – alles andere ist nicht zu ertragen.

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  3. Ach, liebe Clara, das freut mich doch zu lesen. Und ja, Berlin ist manchmal wirklich ein Dorf und wer sich manchmal im Nachhinein als Bekannter oder Verwandter von Hinz und Kunz entpuppt, regt immer wieder zum Staunen an 🙂
    Sei herzlich gegrüßt
    Agnes

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  4. Da bin ich froh, dass du diesbezüglich auch einmal Glück hast. Ich hatte ja den Eindruck, dass du eine herausragende Pechsträhne beim Thema Handwerker hast.

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  5. Ob es nur allein an dem Supersozi liegt, dass bei uns im Handwerk, im Land und im Klima vieles nicht mehr stimmt, wage ich ja anzuzweifeln – aber es scheint wirklich so zu sein, als wenn die fettesten Jahre vorbei sind. – Es muss uns ja auch nicht immer saugut gehen, gut reicht doch vollkommen. Wenn ich uns mit den Lebensbedingungen der Flüchtlinge vergleiche, dann sollten wir nienichtniemals ein einziges Wort der Klage verlauten lassen, sondern wirklich nur zusehen, wie wir selbst mithelfen können, dass es nicht schlimmer wird – z.B. mit Wasserknappheit durch die Hitze. – Deswegen fände ich es in unserer Wohnanlage so wichtig, dass Wasseruhren kommen, damit die Leute nicht sinnlos verbrauchen, sondern wenigstens dafür zahlen müssen.
    Mal sehen, was die Zukunft bringt.

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    • Hier wären sich alle Wohnungseigentümer gegen Wasseruhren, besonders aber gegen heizkostenzähler. Sie finden, dass es gut ist, dass alles in einen Gemeinschaft Topf geht und dann dort die entsprechenden Quadratmeter der Wohnungen geteilt wird. So habe ich jedenfalls das Gefühl, dass ich für die Verschwender in der Wohnanlage mit bezahlen muss. Ist ebenso.
      Eine Freundin, die in einer ähnlichen Eigentümer Anlage wohnt, da wurden heizkostenzähler angeschafft und danach hat sie mächtig Geld gespart.

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      • Ich weiß das schon mit der Pflicht, aber offensichtlich fallen Eigentumswohnungen nicht gleich und sofort da runter. In der anderen Wohnanlage, von der ich schrieb, gab es sogar einen Gerichtsprozess, den die Betreiber natürlich verloren haben. Es hat ein Mieter geklagt, die in den Eigentumswohnungen gewohnt haben. Und dann mussten sie eingeführt werden. Ich hoffe, dass es bei uns auch irgendwann klagen gibt von Mietern. Ich werde natürlich nicht gegen meinen Sohn klagen. Aber ich finde es schon blöd, dass alles über einen Leisten abgerechnet wird.

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  6. Liebe Clara!

    Du hast Dir eindeutig einen Orden als Warentesterin verdient. 🙂
    Schön, dass es endlich auch mal positive Dinge aus dem Handwerkermilieu zu berichten gibt. Da gibt man die Hoffnung noch nicht gänzlich auf.
    Manchmal frage ich mich, ob es in Deinem Haushalt überhaupt noch eine Maschine gibt, die jetzt noch erneuert werden muss. Mittlerweile hast Du doch alles durch, oder?
    Aber sollte wieder etwas defekt sein, sind die nächsten Handwerker vielleicht auch etwas freundlicher, wenn sie sehen, wie großzügig Du Dich hier gezeigt hast 🙂

    Liebe Mitternachtsgrüße nach Bärlin
    Mallybeau

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    • Liebe Mallybeau!
      Das ist ja eine Freude, gleich nach dem Aufstehen, auf’s Töpfchen gehen, Blutdruck messen, Augentropfen tröpfeln, Tabletten nehmen, Kaffeetasse füllen und atmen zwei Kommentare auf den neuen Post zu lesen.
      Wenn ich einen Orden bekommen soll, bekommst du deine Geschenkekuh schon übermorgen – ich habe umrangiert – du hast sie dir noch viel mehr verdient als ich einen Orden. Das war in der DDR die beliebteste „Währung“ von Seiten der Oberen her – ich habe nie einen bekommen, aber deiner ist mir auch viel mehr wert.
      Ich bin gleich mal alle Zimmer durchgegangen und habe über alle Technik nachgedacht. Am besten schneidet die Küche ab – da kamen schon in dieser Wohnung Herd, Geschirrspüler, Tiefkühlschrank, Durchlauferhitzer, Minibackofen und Kleinkram (Kaffeemaschine, Toaster, Kaffeemühle, Toaster, Mikrowelle undundund) durch den Paketdienst zu mir geflogen. Der einzige Schwachpunkt könnte der Kühlschrank sein – ein mit der Küche übernommenes Einbaugerät von Siemens. Der Himmel könnte bitte so freundlich sein, ihn noch lange laufen zu lassen, auch wenn er nicht A+ ist – das würde teuer werden, habe ich ja am Tiefkühler gesehen.
      Bad ist mit neuer Waschmaschine und dem Badezimmerlift versorgt – ein neuer Föhn wäre nicht erwähnenswert.
      Der Fernseher im Wohnzimmer stand zwar schon 2015 und vielleicht sogar 2014 in der alten Wohnung, aber der hält auch noch durch. – Dass ich jetzt doch über einen Deckenventilator nachdenke, musst du nicht für voll nehmen.
      Meine einzige und größte Sorge ist mein Computer. Mit Win 7 und auch allem anderen ist er nicht mehr der neueste – aber alles funktioniert GsD noch. Ich graule mich vor einer Erneuerung, denn an ihm hängt ja mein halbes Herz. – Einiges könnte ich ja über das Smartphone ersetzen, aber eben nicht vollwertig, z.B. das Schreiben nicht – ich kann auf dieser virtuellen Tastatur nur im halben Schneckentempo schreiben – und das ist nicht schnell genug.
      So, ich will dich ja nicht mit einer endlos langen Antwort bestrafen, deswegen beende ich diesen Kommentar.
      Erfreuteste Grüße aus BÄRlin von Clara

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      • Welch eine Ehre, am frühen Morgen von Dir mit solch einer langen Antwort bedacht zu werden 🙂 Dein Fragenbeantwortungsdienst funktioniert 1A. Die Clara-Hotline erhält Bestnoten!

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      • Ich weiß ja, dass du seit ewigen Zeiten für Linux schwärmst. Aber mit einem Stick allein wird mein alter Computer deswegen nicht neu. Und irgendwie traue ich mich nicht, weil ich dazu eben dann doch zu wenig Ahnung habe, um ein anderes Betriebssystem zu verwenden.

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        • Da sind schon so unendlich viele Treiber veraltet, der startet so schnell wie eine alte Frau wie ich laufen kann – nein, langsamer.
          Ich frage ja mit dem Handy nur Mails und Kommentare ab und antworte per Spachapp – alles andere mache ich mit dem Computer.
          Wenn ich mir doch mal einen neuen kaufen muss, dann installiere (oder lasse installieren) vielleicht nicht das Windowspaket.
          Ach – manchmal finde ich Technik belastend, viel mehr aber noch, dass ich mich um alles in der Beziehung allein kümmern muss. Lange Jahre habe ich es so gewollt – und jetzt hat es sich so eingeschliffen.

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          • Die Treiber für Linux, das ist mir schon klar – aber meine WIN-Treiber von Win 7 sind alle veraltet. Ich bin nicht aus Begeisterung Windowsfan, sondern aus Dummheit. Ich kenne es eben einfach nicht anders.

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            • Auf der externen Festplatte sind die Fotos mit den Bezeichnungen, wie sie vom Fotoapparat kommen. Im Explorer in den Ordnern sind die bearbeiteten Fotos, und die kann ich wohl nur unter Win aufrufen.
              Du meinst also, alles was ich über den Firefox mache komme bräuchte keinen bin. Aber da rufe ich doch auch mein WordPress auf und das läuft doch wohl und Darwin oder nicht. Läuft nur Word und Excel und sowas und Darwin? Ach das ist mir jetzt alles zu kompliziert

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