Freitag – Mitzi muss arbeiten – ich muss München erobern – trotz Hitze.
Trotz „ohne Fotoapparat“ sind die Fotos nicht viel weniger – aber ich habe schon aussortiert. Sollte ich (= werde ich) in diesem Jahr noch einmal verreisen, dann nur mit neuem Prinz Lumix II.
Als erstes musste ich zu den Stellen gehen, deren Fotos auf der Speicherkarte vom Prinzen sind. Zum Glück lösche ich alle Fotos, wenn ich sie in den Computer übertragen habe – so waren es wirklich nur diese ca. 20 Fotos vom ersten Münchennachmittag auf dieser extragroßen Speicherkarte.
Der Marienplatz war mein erstes Ziel. Eine Gruppe gelb gekleideter Menschen – Chinesen und Deutsche – protestierten gegen ein staatlich sanktioniertes unglaubliches Verbrechen gegen Menschen – Organentnahme. Wer Genaueres wissen möchte: https://de.faluninfo.eu/
Dann wollte ich mir einen Überblick über München von oben verschaffen – dazu hatte ich mir den Rathausturm ausgesucht, denn der hatte einen Fahrstuhl – im Gegensatz zum alten Peter (mittleres Foto). Zu Fuß bei diesem Wetter (… und auch sonst nicht) nie und nimmer. – Als mich die Dame an der Kasse auch noch so nett fragte: „Sind Sie Pensionärin?“, bekam ich gleich noch mehr Lust.
Auf dem ersten Bild: Das Neue Rathaus in neugotischem Stil. Leider habe ich das Glockenspiel verpasst. – Auf dem mittleren Foto ist der „Alte Peter“ – nicht mein Freund aus FW. Da muss man sich die Aussicht mit ca. 300 Stufen ersteigen. – Das letzte Foto von der „Frauenkirche hinter Gittern“ hat für mich eine besondere Bedeutung. Im Jahr 1966 hat mir diese Kirche indirekt großen Ärger bereitet – sie war auf einer Gedenkmünze abgebildet. Ich habe zwar aus dem Jahr keinen Katholikentag in München gefunden, aber die Münze hatte ich wirklich, trug sie in der Schule, musste deswegen zur Staatssicherheit und bekam großen Ärger, weil ich mich dem Stasimann gegenüber „ungebührlich“ benahm. Beinahe hätte es mich mein Abitur gekostet, weil ich von der Schule verwiesen werden sollte.
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Also musste ich natürlich in diese für mich bedeutsame Kirche hinein. – Gotische Kirchen, wenn sie nicht zu stark vom Barock verunstaltet wurden, gefallen mir immer sehr – ich mag besonders das Gewölbe – hier mochte ich auch die Lampen, die ein modernes Pendant zu Kronleuchtern sind.
Das protzige Grabmahl für einen Reichen musste ich auch fotografieren – es war bildhauerisch sehr gut gearbeitet. – Und Sonnenuhren mag ich immer – vor allem, wenn ich sogar die Zeit erkennen kann.
Mit Kirchen und Glauben stand auch dieses Geschäft für handgezogene Wachskerzen in unmittelbarer Nähe der Kirche. Über Geschmack lässt sich nicht streiten – über Preise auch nicht.
Doch jetzt verlasse ich das fromme München und wende mich dem historischen München zu.
Der englische Garten ist ein echtes Kleinod in der Großstadt.
In dem Pavillon lauschten einige Leute einem Violinkonzert – die anderen betätigten sich sportlich beim Boccia oder Boule. Das muss eine sehr beliebte Sportart sein, denn ich sah es an sehr vielen Stellen. Ich hätte am liebsten mitgespielt.
Mein Gedächtnis erlaubt mir nicht, die nächsten Fotos klar zuzuordnen – kann ich überleben.
Den unteren „Protzbau“ habe ich u.a. wegen der beiden Löwen fotografiert – und das Foto davor, weil ich so fasziniert war, dass die meisten historischen Gebäude mit einem Anti-Tauben-Netz bespannt waren. Diese Viecher verursachen ja mit ihrem Schitt viel Schäden an der Bausubstanz. – Das erste Foto ist wohl die Residenz und dann die Straße, auf der man am Ende schon die Theatinerkirche sieht = U Bahnhof Odeonsplatz.
Und schon sind wir wieder im Kirchenmünchen. Schon wegen der Schatten-spendenden Wirkung ging ich in die Theatinerkirche hinein – eine sehr prunkvolle Ausstattung empfing mich. Der italienische Hochbarock beleidigte verwöhnte meine Augen. Pardon, ich mag nun mal keine Barockkirchen, die sind mir zu überladen.
Die Kirche wird von den Dominikanern geführt. Maria und ihr besonderer Feiertag am 15. August wird mit einem feierlichen Hochamt begangen. – Ich glaube, die Kirchen machen mit den Teelichtern ein gutes Geschäft – ich habe keins für Heiko angezündet, denn ein Hamburger gehört nicht nach München. – Und meine Mutter hat 1945 auch nicht die besten Erfahrungen mit Bayern gemacht, also bekam sie auch kein Teelicht.
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Zum Abschluss noch einige weltliche Eindrücke. – Auf der Seite „Die 20 unbedingt anzusehenden Sehenswürdigkeiten“ ist die Nymphenburg aufgeführt. Die wollte ich am Sonntag mit Mitzi sehen – langer Regen ohne Schirme machte uns einen Strich durch die Rechnung oder wir haben es vergessen.
Der Stachus = Karlsplatz wurde auch bei den 20 unbedingt in München zu besuchenden Dingen aufgezählt. Im Grunde genommen ist es nur eine Einkaufsmeile, die rechts und links neben einer Fußgängerzone existiert. Und VERKAUF wird hier wirklich groß geschrieben.
Wie man sich so ein T Shirt kaufen kann, ist mir schleierhaft.
Ob mir mal der Tod auch mit einer Rose im Mund begegnen wird? Oder macht er das nur in Krimis, wenn junge Frauen umgebracht werden?
Ich habe versucht, einige Fotos zu machen, die nichts mit Konsum zu tun haben. Die immer zu sehenden Blumenkästen mit den wunderschönen Geranien sind schon prächtig – und die Lampen neben den beiden Türmen der Frauenkirchen haben mir gefallen.