Unsere gesellschaftliche und auch unsere private Zukunft ist relativ ungewiss – ein paar Sachen kann man ahnen, kann man planen, kann man hoffen – doch was dann wirklich Realität wird, ist erst klar, wenn die Zukunft Gegenwart ist.
In Berlin gibt es seit einiger Zeit ein Zukunftsmuseum – das Futurium. Da haben sich Wissenschaftler, Politiker und Handwerker Gedanken darüber gemacht, wie die Menschheit in einigen Jahrzehnten leben wird – wenn sie nicht so unklug ist, sich durch ihre eigene Dummheit auszulöschen.
Im Programm war ein Treffpunkt ausgemacht, aber der wurde von einigen missverstanden. Wo hättet ihr euch denn eingefunden?
Schon von außen kann man dieses Riesenmodell sehen, dessen Aufbau wohl Präzisionsarbeit war. Es besteht aus 2000 Teilen in 11 verschiedener Gestaltung.
Ideen zum zukünftigen Wohnungsbau waren natürlich alles nur Modelle, die dann als großformatige Fotos ausgestellt waren.
Aber auch über das Leben im Meer auf künstlichen Inseln wird nachgedacht. Das Trinkwasser soll dann aus dem Meerwasser gewonnen werden.
Alles, was mit Informationstechnologie und Digitalisierung zusammenhing, habe ich nicht so eingehend betrachtet, weil ich es eh nicht verstanden hätte. Aber von den vielen Sprüchen mit Fakten habe ich einige fotografiert, weil sie entweder erstaunen oder erschrecken.
Aber Roboter in Funktion zu sehen, erfreut natürlich mein kindliches Gemüt. Einer gab „Pfötchen“ – nein, er gab die Hand und der andere hat jede halbe Stunde vorgeführt, wie er eine stupide Arbeit korrekt ausführt. – Den Pfötchenschüttler habe ich nicht fotografiert.
Und dann kam ich in die erste Etage, wo ich ganz ganz doll an unseren lieben Herrn Heinrich denken musste. Es ging nämlich um 3D-Drucker und was die so alles können und machen. Eigentlich sehen sie vollkommen unspektakulär aus – und ich habe sie auch nicht in Funktion erlebt – es wurden weder Kühe noch Häuserwände ausgedruckt. Von letzteren bringe ich euch jetzt einige Beispiele.
Durch ihre Struktur sind sie schallisolierend, wärmedämmend und noch so einige positiven Eigenschaften haben sie.
Was das Riesending in der Ecke an der Wand ist, weiß ich gar nicht, aber ich fand es faszinierend.
Und dann plötzlich sah ich mich, wie ich mich fotografierend umgesehen habe – einmal links oben in Originalfarben und dann – nicht zu glauben – in lila.
Und das war es dann auch schon. Zum Schluss nur noch ein Foto aus der „Bastelecke“, wo Schüler sich ausprobieren können. – Ganz großzügig war der Eintritt frei – die Kosten von oben angezeigten 5 € entstehen nur bei einer Führung.
11. März 2020 um 05:10
Interessant, trotzdem steht das ägyptische Museum bei mir weiter vorne auf der Liste. Denn ein Zukunftsmuseum hat, bei allen Gedanken, die sich seine Gestalter gemacht haben werden, einen billigen VOrteil: es kann beizeiten umgestaltet werden. So exakt Anteile von PRetty new world und 1984 eingetreten sind, so wenig exakt trifft die Gesamtaussage, und wir müssen noch froh darüber sein. Utopia sieht am Ende immer etwas anders aus, dagegen müssen sich die Kuratoren eines ausgebuddelten Keltenfürsten, Pharaos, babylonischen Königs oder was auch immer einigermaßen an den vorgefundenen Tatsachen orientieren. Was freilich immer noch reichlich Interpretationsspielraum läßt wie wir wissen und zwischen die Rekonstruktion einer kompletten Schreckensechse aus einem Knochensplitter und die Auslegung einer vorzeitlichen Gesellschaft als matriarchalisch/patriarchalisch/frühkommunistisch/muschelkapitalistisch oder was auch immer für Eigenschaften gerne zugeschrieben werden passen die dicksten Museumsführer. Der Zukunftsgestalter aber ist ganz freischwebend – und wer von diesen hätte etwa das INternet vorhergesagt? Oder einen amerikanischen Präsidenten, der öffentlich darüber schwadroniert, daß, wenn man schon die Atombombe habe, warum man sie dann nciht auch einsetze oder andere Unvorhersehbarkeiten?
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12. März 2020 um 02:47
Auch ich glaube es, dass ein Museum über alte Kulturen erfreulicher ist. Wie es dort allerdings mit der „Wahrheit“ bei der Gestaltung ist, lässt sich eben so schlecht wie bei der Zukunft für den normalen Sterblichen feststellen, denn auch da war keiner wirklich dabei. Aber darum geht es ja auch nicht – Hauptsache, es erfüllt einen guten und schönen Zweck.
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12. März 2020 um 05:19
Ja, oft genug gibts ja auch Treffer, siehe Pretty new world und 1984. Ebenso lustig sind ja auch die völlig irreführenden, phantastischen Annahmen, wie z.B. die beliebte, dass Dampfwagen stinkend über die Straßen rumpeln und alles platt walzen, was nicht auf drei auf den absterbenden Bäumen ist – wer glaubt heute noch an Dampfwagen? Wer hätte je von einer Gefährdung im Straßenverkehr gehört, von irgend was Stinkendem, von kranken Bäumen gar?
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12. März 2020 um 13:55
Schriftsteller haben eben ab und an mal den 7. oder sogar 8. Sinn.
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13. März 2020 um 04:57
Ja, und natürlich hab ich so was auch schon mal versucht – Nr 43, Innovationsstau – behaupte aber nicht, ich hätte die Zukunft vorhergesehen, weil s ist schon eher Gegenwart
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10. März 2020 um 11:19
Hatte ich befürchtet, die Zukunft wird eher schwarz, wurde ich nun eines Besseren belehrt. Sie wird lila… 😉
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10. März 2020 um 11:29
Nein, Herr Ösi, bitte nicht, die Zukunft soll – wenn sie denn überhaupt kommt – ganz viel grün werden. Diese Hochhausbunker machen doch einen weitaus freundlicheren Eindruck, wenn die -zig Etagen mit Sträuchern oder sogar Bäumen zugepflanzt sind. Dann bekommen die Leute nicht gleich von der sengenden Sonne, die dann ungebremst auf die Erde niederbrennt, einen Sonnenstich oder Hautkrebs. – Auf jeden Fall habe auch ich das Gefühl, dass die Zukunft nicht die erstrebenswerteste Zeit sein wird.
Aber ich schicke Ihnen aus der Gegenwart liebe Grüße
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9. März 2020 um 10:15
Das ist ja interessant. Habe ich gleich ein Ausflugsziel mit dem Nachwuchs am nächsten Regenwochenende 🙂
lila Grüße zu Dir
Ines
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9. März 2020 um 10:26
Wir waren ja in der Woche da, da war es wirklich mäßig voll. Ich weiß nicht, wie es am Wochenende aussieht. Aber ein wenig Platz werdet ihr schon finden.
Lieben Gruß zu dir, ganz farbneutral
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9. März 2020 um 08:44
Liebe Clara, das Leben hat mich gelehrt: „Ich kann so gut planen, wie ich will. Sicher ist, es kommt immer irgendetwas dazwischen.“ Also, denke ich von heute bis morgen und plane nicht mehr. Lg. R.
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9. März 2020 um 09:43
Lieber Rainer, das wäre das beste, doch manchmal geht es nicht anders – z.B. mit meiner Reisebuchung. Die habe ich zu einer Zeit gemacht, da noch niemand das Wort „Corona“ überhaupt schreiben konnte. – Na gut, vielleicht ist bis Anfang Mai auch Italien wieder virenfrei, zumal ich ja nach Süditalien will. – Wenn keine Reisewarnung vom auswärtigen Amt vorliegt, findet die Reise statt und ich könnte nur mit sehr großen finanziellen Verlusten zurücktreten. – Ich habe beschlossen, jetzt erst einmal abzuwarten.
Danach trete ich dann der Nicht-Planen-Fraktion bei.
Gruß von Clara
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8. März 2020 um 19:37
Der Vorteil von Röhrenradio wäre aber der, dass niemand diese Teile überall mit hinschleppen würde – sondern die verbrauchten nur dass Strom, wenn man sie zu Hause einschaltet. –
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8. März 2020 um 15:58
Ja, ein tolles Museum offenbar
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8. März 2020 um 19:58
Freut mich, dass es dir auch gefallen hat – obwohl gerade die Aussagen zu Plastik, Elektroverbrauch und auch anderes ziemlich deprimierend sind.
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8. März 2020 um 09:37
Für mich wäre der Treffpunkt Alexanderufer 2 gewesen. Ein interessantes Museum.
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8. März 2020 um 19:57
Bei der nächsten Unsicherheit mit einem Treffpunkt rufe ich dich an und richte mich dann nach deiner Entscheidung.
Der Besuch war wirklich lohnenswert.
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9. März 2020 um 08:28
ok
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8. März 2020 um 21:12
Ich hätte auf Hauptbahnhof getippt. Wenn da steht „Nähe Hauptbahnhof“ ist das doch schon die Beschreibung, muss dann nochmal „S+U Hauptbahnhof“ drunterstehen? Pft 😀
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8. März 2020 um 21:16
Dann wären wir wenigstens schon zwei gewesen, die vor dem Hauptbahnhof gestanden haben. Nur bei dir hatte ich mich gewundert, das neuerdings so junge Leute beim Großelterndienst mitarbeiten. Und dann habe ich mich auch noch mit meinem blöden Navi oder Handy in die Irre führen lassen und bin einmal mit der Kirche ums Dorf gelaufen.
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8. März 2020 um 09:27
Cool, da muss ich auch mal hin! Danke für den Tipp!
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8. März 2020 um 19:45
Ich habe gerade in deinem Blog nachgesehen, ob ich etwas mehr über dich lesen kann – ist aber nicht, es gibt die Rubrik „Über mich“ nicht. Also kann ich nur schlussfolgern, dass du auch in Berlin wohnst. – Ich denke, der Besuch lohnt sich.
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8. März 2020 um 21:29
Ich habe irgendwann einmal entschieden, hier anonym zu bleiben. Aber so viel kann ich ja sagen: Das Futurium zu besuchen wird für mich nicht mit all zu viel Aufwand verbunden sein. Liebe Grüße! 🙂
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8. März 2020 um 21:54
Das ist natürlich dein gutes Recht, anonym zu bleiben und ich will auch nicht dagegen intervenieren. Also zumindest wohnst du in Berlin. Und wenn du hingehst, dann wünsche ich dir viel Spaß. Ich gehe auch noch ein zweites Mal hin.
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8. März 2020 um 00:08
Hey, wie überaus interessant! Mehr davon, viel mehr…gute Reportage mal wieder…und das mit dem sich einfinden, da hätte ich mich nicht korrekt eingefunden…
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8. März 2020 um 19:28
Freut mich, dass es dir gefallen hat. Ich werde irgendwann noch einmal hingehen, weil ich beim ersten Mal doch einige Sachen ausgelassen habe. – Auf eine bestimmte Art bin ich froh, dass ich diese Zukunft nicht mehr erleben werde. Es sieht so aus, als wenn Einfamilienhäuser, wo z.B. 2 Menschen 500 m² und mehr für sich allein eanskpruchen, als wenn es das bei den teuren Bodenpreisen nicht mehr geben wird. Die Häuser werden immer höher werden, um immer mehr Menschen unterzubringen. Es wird ja auch schon experimentiert, Häuser in die Tiefe unter der Erdoberfläche zu bauen. – Ich glaube, das wahre Zuckerschlecken ist das dann auch nicht mehr.
Ich habe mich ja auch nicht korrekt eingefunden.
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