Claras Allerleiweltsgedanken

Was soll ich hier schreiben …

33 Kommentare

… wenn es eigentlich nichts zu schreiben gibt.

Das Wetter ist eben so trist wie die allgemeine Stimmung, die durch Meldungen aus dem RKI, dem Gesundheitsministerium, der WHO und aus ähnlichen politisch gefärbten Institutionen  nicht unbedingt besser werden.

Ich habe gestern eine therapeutisch wirkende Person kennen gelernt, die mich aller Wahrscheinlichkeit nach motivieren wird, ihre angespannte finanzielle Lage ein wenig durch mein Geld aufzubessern. Sie scheint dafür auch in der Lage zu sein, mich zu einer gewissen Aufarbeitung zu motivieren, die schon sehr, sehr lange nötig ist. Ich komme mir ja schon vor wie die katholische Kirche, die mit unschönen Dingen so umgeht, dass sie diese einfach unter den Teppich, nein, unter den gesegneten Talar der Priester und Kardinäle schiebt. Und der Papst ist auch nicht so erpicht darauf, Klarheit in die Sache zu bringen.

Als ich so durch die regenfeuchten Straßen ging, begegnete mir dieses Straßenschild:

Und sofort dachte ich: Fehlt da nicht was, zumindest ein simples „tal“, wenn nicht sogar ein üppigeres „taler“? Ist es wie bei mir, die ich auch das Gefühl habe, mir fehlt was?

Wofür gibt es Suchmaschinen im Netz? Und prompt habe ich auch den Namen serviert bekommen, die der Straße den Namen verliehen haben.

Die Seite „Berliner Stadtplan.com“ schreibt:

Die Straße wurde nach dem Theologen und Kirchenliederdichter Joachim August Wilhelm Neander benannt. Neander wurde 1650 in Bremen geboren und ist dort am 31. Mai 1680 gestorben. Sein bekanntestes Werk ist das Kirchenlied „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“.

Es ist schon erstaunlich, wer sich mehr als 300 Jahre später auf einem Straßenschild wiederfinden kann.

Als ich noch im Berliner Osten auf der Fischerinsel wohnte, war ganz in der Nähe eine große Straße mit einem Grenzübrgang nach Westberlin, die Heinrich-Heine-Straße. Nach der Maueröffnung trug auch eine U-Bahn-Station diesen Namen, weil dann die die langjährige „Geister-U-Bahn“ durch den Osten wieder benutzt werden konnte und die U-Bahnhöfe wieder freigebuddelt wurden.

Und diese Heinrich-Heine-Straße hieß lange, lange Zeit ebenfalls Neanderstraße, hatte aber einen anderen Namenspatron.

Die Seite „Berlingeschichte“ vrerät mir:

Neander, Johann Georg Christoph, * 13.6.1784, † 19.8.1854 Berlin, Unternehmer.
Neander war Lackierfabrikant. Durch sein Grundstück wurde 1843 die Straße angelegt. Einige Monate nannte man die Straße Neanderhof, bis sie durch Bekanntmachung des Polizeipräsidiums vom 7.6.1843 den Namen Neanderstraße erhielt. Sein Unternehmen befand sich auf dem Grundstück Neanderstraße 10.

Da finde ich aber einen Kirchenlied-dichtenden Theologen noch interessanter als einen Lackierfabrikanten.

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An einem Vorfrühlingssonntag, als mindestens 80 % der Berliner an die berühmte Berliner Luft gingen, fotografierte ich im Tiergarten diese demolierte Lampe:

Sie kam mir so typisch vor für unsere angeschlagene Zeit, deswegen zeige ich sie euch.

 

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

33 Kommentare zu “Was soll ich hier schreiben …

  1. Die demolierte Lampe im Tiergarten könnten doch die Vöglein als Nistplatz nutzen. Ist alles fix und fertig. Was wollen die denn mehr?
    Also wirklich! Da heißt es immer, wir könnten von der Natur lernen.
    Von wegen… 😉

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    • Aber Ösi, diesen Vorschlag kannst du doch nicht ernst gemeint haben! Dann würden sich doch die lieben Sing- oder Krähvögelchen beim Anfliegen ihres Nestes ihren Bauch aufschlitzen oder anderen Schaden nehmen. Außerdem hätten sie dann keine dunkle Nachtruhe, was ja zu einem guten Schlaf gehört. – Lasse diese Lampe mal als Sinnbild unserer inzwischen mittelschwer bis ehr schwer geschädigten Welt stehen.
      Suche dir jetzt schon mal einen Sinn für den strengen Osterlockdown.

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      • Die Piepmätze passen schon auf, dass ihnen beim Raus- und Reinfliegen nix passiert und Strom ist nicht, solange die Lampe kaputt ist.
        Ich glaube, bei mir piepst es auch in diesen endlosen Lockdown, der frühestens nach Ostern 2029 enden wird…

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        • Einen Irrtum hast du begangen, die Lampe leuchtet noch am Abend. Das habe ich extra meine Freundin gefragt, die dort daneben wohnt. Und ich drehte den Hals um, wenn es wirklich bis 2029 dauert

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          • Ja, jetzt, wo die Glühbirnen nicht mehr aussehen wie die essbaren, sondern wie Birnen, denen man das Köpfchen abgeschlagen hat, wundert man sich, wie die dennoch leuchten können. Ich hätte schwören können, beim Bild, dass die nie & nimmer funktioniert. Ich werde abends, wenn es dunkel ist, noch mal in deinen Blog reinschauen. Vielleicht geht mir dann ein Licht auf… 😉

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          • ? Wohl ein kleines Missverständnis. Ich meinte, die Glühbirne auf dem Foto sieht aus, als wäre ihr das Köpfchen abgeschlagen worden. Meine Glühbirnen sehen, altmodisch wie ich bin, aus wie Birnen, also dachte ich, die Lampe im Tiergarten kann gar nicht funktionieren. Da deine Freundin sagt, sie funktioniert, habe ich mir den Scherz erlaubt zu sagen, ich schau abends noch mal vorbei, also, um zu sehen, ob die Tiergartenlampe brennt…

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        • Kurz vor Mitternacht.
          Aber Mist, im Tiergarten ist es taghell und die Lampe noch nicht eingeschaltet.
          Vielleicht ist es die Zeitverschiebung. Oder der Lockdown. Keine Ahnung. Ich leg mich mal ein bisschen hin.
          Gute Nacht… 😉

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  2. Eben kam es im Brennpunkt. Die Umbenennung des Brandenburger Tores in Clarandenburger Tor folgt umgehend. Wenn das keine guten Aussichten sind. 🙂

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  3. Ach ja, für „wenn es eigentlich nichts zu schreiben gibt“, ganz schöner „Ertrag“!
    Die Lampe ist der Clou!

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    • So bin ich oder so kann ich sein – über NICHTS eine Ewigkeit schreiben. Und – es hat sich doch gelohnt, ich habe ein absolut neues Brandenburger Tor geschenkt oder besser gewidmet bekommen, was auch nur umbenannt worden ist. – Ich kenne wirklich niemand hier in Bloggerland, der seinen Farbknall so exzessiv wie ich hervorgekehrt hat und bei dem oder der alle anderen so herzig mitgezogen haben – irgendwann kamen auch die männlichen Kommentarschreiber immer wieder mit lila Andeutungen.
      Warum gefällt dir gerade diese dreckige kaputte Lampe so? Wenn Berlin nicht überwiegend verdreckt, vermüllt und laut wäre, könnte ich mich vielleicht für diese Lampe auch begeistern.

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  4. Moin Clara. Nun will ich es mal Frau Mausewohn gleichtun.
    Hier gibt es nämlich das 😉

    Das staunst’e was?
    Bis später 😉

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    • Sogar mit einer Rose in Händen! Was will Clara da noch sagen. 🙂

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    • Sven, dieses Foto stellt alles, was ich bisher über Clara in Erfahrung bringen konnte, total in den Schatten. Und es scheint keine Sven-Meier-Collagezu sein, sondern ein echter Clarahof, ein echter Clarastrand – hoffe ich jedenfalls. Du bist ja auch so geschickt mit dem Computer – ich habe ausdrücklich nicht gesagt: mit dem Fälschen, dass ich glattweg bereit wäre, einen vollen Koffer (natürlich nur im Format, wie ihn deine Enkeltochter tragen könnte) voller Pfannkuchen anzuschleppen.
      Natürlich habe ich sicherheitshalber mal ge-kullert und das gefunden:
      „Strandhaus Clara in Timmendorfer Strand“
      „Bonbonkocherei in der Frau-Clara-Straße“
      „Clara Hof Destillerie“
      Und da spätestens wusste ich, Clara ist wirklich in Ostholstein präsent – und das noch mit Rose (einer meiner Lieblingsblumen) und Schnapszahl 5,5, die ja unbedingt zu einer Destillerie gehört.
      Einfach nur DANKE sagt CLARA, NOCH NICHT aus der Destille, die ja am meisten vorkommt in allen Webseiten

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      • Ok, das noch aus Clarahof vom Clara Hof 😉

        Und leise höre ich Clara vor sich hin murmelnd Goethes Faust zitieren:
        „Da steh ich nun, ich armer Tor – und bin genau so klug als wie zuvor.“ 😉
        Clara, bleibe gesund & munter!

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        • Und noch eine Clara-Widmung ist hier zu lesen. Eigentlich ist das mit dem „Flaschengeist“ gar nicht so weit hergeholt. Mit meinem echten (angeheirateten) Familiennamen gibt es ja nicht nur Bier in verschiedenen Sorten, nein, es gibt auch „Edelbrand“. Den musste ich ganz schnell vernichten (lassen), weil mir diese Geschmacksrichtung nicht liegt. Jetzt ist Grappa drin – die Flaschen ähneln sich rein äußerlich.
          Wäre ich jünger, könnte mein Blog dort arbeiten 😉
          Klaue der Frau Mauswohn doch bitte das „e“ in der Mitte.
          Und tschüss!

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  5. Liebe Clara!

    Dann bessere ich Deine Stimmung mit einem therapeutisch hoffentlich passenden Bild ebenfalls ein wenig auf. Die Himmelhohe Clarastraße müsste es in Berlin eigentlich schon längst geben 🙂
    Und vom Gesundheitsministerium und Konsortien lassen wir uns die Laune nicht verderben.
    Wie lustig, dass in Berlin solch große Ostereier an Laternenpfosten hängen. Wer war denn da so neugierig und hat die Schale schon aufgemacht? 🙂

    Mach Dir einen gemütlichen Samstag … hoffentlich ohne Schnee.
    Liebe Grüße
    Mallybeau

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    • Hach, liebe Mallybeau, was bist du, was seid ihr doch für wunderbare Seelentröster – ihr habt mir eine Straße geschenkt oder gewidmet, sogar einen Strand.
      Es gibt in Berlin mehrere Clara-Straßen, die auch mit C anfangen, die dann aber immer eine ganz bestimmte Person meinen, wie Clara Zetkin oder Clara Grunwald. Ich werde vielleicht bei mir an die Wohnungstür ein Schild kleben mit Clara-Himmelhoch-Str. 77, wenn ich dieser Schnapszahl entgegen lebe.
      Mit dem „Osterei“ hast du nun wieder den Vogel abgeschossen – warum bin ich kleines Trottelchen nicht selbst darauf gekommen, dass das natürlich nur Osterschmuck sein kann.
      Und dass die Leute zu diesen Zeiten neugierig sind und wissen wollen und deswegen nachsehen, ob es ein faules Ei ist oder wirklich eines mit schönem Inhalt – ist leider unschön, ist aber so. – Danke für die „Aufklärung“
      Schneefall hatten wir gestern, sogar heftigen. Aber es war ja auch der letzte Tag vom Winter – heute steht „Frühlingsanfang“ auf meinem Kalender.
      Die Berliner Frühlingsclara grüßt die Bewohnerin der schwäbischen Alb.

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    • Jetzt erst habe ich gesehen, auf dem Neanderstraßenschild hängt ja unten mein Hochzeitstagsdatum dran.

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