Es gibt immer und immer wieder Momente, wo ich meinem Aszendenten, der Jungfrau, alle Ehre mache. Man spricht ihr einen ausgeprägten Ordnungssinn zu. Ich brauche schon deswegen eine bestimmte (Grund-)Ordnung, weil mein schlechtes Gedächtnis mich Dinge vergessen lässt, die ich gerade noch vorige Woche, sprich gestern, in der Hand hatte. Und ständig zu suchen ist auch langweilig.
Die vier weißen Kisten in dem kleinen Regal waren alle mit Deckel ausgestattet, der aber für den täglichen Gebrauch störte. Also standen die Kisten in ihren Deckeln. Plötzlich und unerwartet störte mich das und ich wollte schon alle vier entsorgen. Aber da fiel mir plötzlich eine Verwendung ein.
Kisten schon ohne Deckel
Als ich diese dreckige Mappe hier auf dem Foto sah, habe ich sie sofort herausgezerrt und gründlichst sauber gemacht.
Und dann habe ich in diesen drei Deckeln den Inhalt einer großen Schublade verstaut – ich werde am Ende so viel Platz übrig behalten, dass ich Fächer zur Fremdnutzung vermieten kann. So ähnlich mache ich es schon mit meinem Keller. Meine Lieblingsnachbarn sind sehr sammelintensive Leute – sie haben schon ihre 4 Koffer, eine große Kühlbox und mehrere Klappstühle in meinem Keller untergestellt. Die Stühle verschwinden, wenn die Gartensaison eröffnet wird – danach will ich sie nicht mehr bei mir haben. Ich denke nämlich daran, das geklaute Fahrrad durch ein neues zu ersetzen, denn hier in der Nähe käme es mir sehr zupasse. Aber die Abstellplätze mit Anschließmöglichkeit sind knapp bemessen – und jedes Mal in den Keller zu tragen ist mir zu schwer.
Bei der vielen Räumerei war ein Tisch übrig, der von der Beschaffenheit eigentlich nicht für den Balkon geschaffen ist, weil er nicht wetterfest ist. Doch ich ließ mich nicht davon abbringen, ihn doch dort zu verwenden, um mich richtig ausbreiten zu können. Ich deckte die Platte mit Alufolie in zwei Lagen ab, spannte eine Wachstuchdecke darüber und legte die neu gekaufte Tischdecke auf. Sie sieht aus wie eine Leinendecke und ich wollte ihr die Wasserundurchlässigkeit gar nicht glauben. Als aber die Regentropfen als Wasserkugeln auf der Oberfläche liegen blieben, konnte ich mir Pustespiele nicht verkneifen.
Da ich ja nicht gern was wegwerfe, was noch gut ist, habe ich aus der vorhergehenden runden roten Tischdecke eine für den Küchentisch zugeschnitten.
Auf dem Balkon habe ich plötzlich eine unschöne Entdeckung gemacht – Ein Teil von der vor ca. 3 Jahren gemachten Decke fiel herab – und wie Murphy das so will, genau oberhalb der Markise ist der Schaden. Laut Hausgutachter für Schäden ist das mein Problem, die Garantie ist nach 2 Jahren abgelaufen. – Zum Glück wird gerade wieder ein Stück der Gesamtwohnanlage aufgehübscht, da kann ich mir sicher einen Maler schnappen, der es für Taschengeld macht. – Der Fleck geht auf der anderen Seite der Markise weiter.
Wenn der Berliner was zum Entsorgen hat, macht er das leider Gottes oft so:
Ich wollte den Fernseher auch gleich meinem Sohn zum Entsorgen mitgeben, aber der meinte, ich solle ihn bei eBay oder sonst wo lieber verschenken, der würde noch Abnehmer finden. – Das nehme ich später in Angriff.
Doch für heute ziehe ich mich aus dem „Wohnumräumtheater“ zurück und erscheine nur noch mit einem artverwandten Thema auf dieser Bühne.