Claras Allerleiweltsgedanken

Ganz in weiß, doch ohne Blumenstrauß …

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Solltet ihr es euch wirklich und wahrhaftig ansehen, dann aber bitte ohne Ton – dieses Geschnulze ist ja einfach unerträglich. Und von den Bräuten mit ihren Kleidern haben mir nur ganz wenige gefallen.

Keine Angst – im Hause Himmelhoch steht keine Hochzeit bevor. Als ich am letzten Wochenende meine über alles geliebte Fischerinsel umwanderte, führte mich mein Weg auch am Hochzeitshaus vorbei. Als ich noch dort wohnte, hieß das Geschäft „Hochzeitsausstatter“ und führte alles, was man für eine Hochzeitsfeier braucht. Ich hatte diese Zeremonie ja schon hinter mir – und war mir immer und immer klar, dass ich so ein „Monsterkleid“ nie und nimmer angezogen hätte. Mein Kleid war schlicht, lang, eng und mit ganz wenigen Perlen von zarter (Jung)Frauenhand bestickt – ihr könnt auf dem Foto die Richtigkeit meiner Aussage überprüfen.

Eine Schmuckbordüre gab dem Kleid festlichen Glanz.

Doch jetzt zurück zur Fischerinsel. Ich war so etwas von erstaunt, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Geschäfte existieren, die ein ähnliches Angebot haben – nur im Preis unterscheiden sie sich wie Tag und Nacht.

Das neue, steril vornehme, bietet Kleider an, die ab 2.000,00 € anfangen – zumindest habe ich im Schaufenster kein preiswerteres entdecken können.

Ähnlich ist es bei den Anzügen für den Bräutigam. Frech, wie ich mal bin, würde ich sagen: „Wäre mir so ein Dandy entgegen gekommen, hätte ich auf dem Absatz kehrt gemacht oder ich hätte zu ihm gesagt: Ziehst du mal bitte was Normales an, so gehe ich nicht mit dir vor den Traualtar!“

Jetzt also zu den Kleidern aus dem „Exquisit“. Und wie ihr unschwer erkennen könnt, hat Clara überall ihre Finger drin – wenn ich hier noch am Umsatz beteiligt wäre, könnte ich ein paar arme Mitmenschen unterstützen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am schönsten fand ich an der Schaufenstergestaltung die aufgemalten Bräute.

Müsste ich so ein Kleid tragen, bräuchte ich vorher Unterricht, wie ich mich darin bewegen kann. Bei den Details sieht man schon, dass da wahrscheinlich sehr viel Handarbeit drin steckt – aber wer weiß, in welchen Billiglohnländern das von Händen ausgeführt wird, die vielleicht noch nicht mal dem Kindesalter entwachsen sind. – Bei dem Foto, wo seitlich die „Stecker“ zu sehen sind, habe ich mich gefragt, ob damit die Braut geschnürt wird oder einfach nur das Kleid auf der „Puppe“ festgehalten wird.

Auf der Wiese vor dem Geschäft gab es Sitzbänke im Soloformat. Mich würde interessieren, ob die erst zu Coronazeiten dort aufgestellt wurden, weil sie so exzellent die Abstandregeln einhalten.

Der alte Hochzeitsausstatter kam weitaus bescheidener rüber.

Als „krönenden Abschluss“ will ich euch jetzt noch zeigen, wie sich die Herren mit sehr viel Geld schmücken oder verunstalten können – das Urteil liegt im Auge des Betrachters. Mehr als eine Galerie sind mir diese Fotos nicht wert.

Und dieses Foto zeigt sehr schön, wer die eigentlichen Gewinner der Vereinigung vor mehr als 30 Jahren waren und sind.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

34 Kommentare zu “Ganz in weiß, doch ohne Blumenstrauß …

  1. In Ermangelung eines Anzugs, hatte ich mir für meine Hochzeit einen Smoking von einem Freund ausgeliehen.
    Genützt hat es nix.
    Oder doch?
    Nunja, ist reine Ansichtssache… 😉

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  2. Und neben dem Hochzeitsausstatter war auch gleich noch eine Jugendmode im ähnlichen oder gleichen Gebäude, hab ich recht? Doch wer etwas Besonderes suchte zur Jugendweihe oder Hochzeit, konnte sich glücklich schätzen, wenn er eine Schneiderin zur Hand hatte, wie du auch. Sehr schick dein schmales Kleid!

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    • Du hast Recht, dort war ein Jugendmode Geschäft. Als ich auf die Fischerinsel gezogen bin, war ich schon stolze 26 Jahre jung und fühlte mich für die Jugendmode schon mächtig zu alt. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt mal drin gewesen bin. Aber die Tante meiner Freundin war als Schneiderin wirklich ein Hauptgewinn.

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  3. zweimal habe ich geheiratet, beim 1. mal praktisch gekleidet im umstandskleid, es musste noch weiter getragen werden. beim 2. mal in einem langen indischen batikkleid, auch das trug ich auf, bis es fadenscheinig wurde. nun lebe ich seit über 40 jahren mit dem gleichen mann und brauche kein weißes hochzeitskleid mehr. aber das mit den kleidern war für meine eltern immer ein problem, die konnten mich nicht verstehen. so kurz wie das schicke minikleid hatte ich ein umstandskleid, war auch ein skandal 🙂 . dein rosa hut gefällt mir.

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    • Danke für das Hutlob. Obwohl mir schon viele Leute sagten, dass mir Hüte stehen, würde ich nie im Leben einen aufsetzen. Anfang der 20er Jahre habe ich das mal gemacht – aber das war es dann auch schon. – Hier habe ich auf einem Straßenfest mal alle Farben probiert und eine Freundin hat mich fotografiert.
      Meine Tochter war auch unter meinem weißen Kleid versteckt – aber da war sie erst zwei Monate alt – da brauchte ich noch kein spezielles Kleid.

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  4. Also, neee. Dank deiner Berichterstattung fiel mir ein, dass wir in Hippie- und Gammlerkleidung geheiratet haben. Die eine Trauzeugin trug gar kaputte Jeans und ist später schnell weggerannt. Der Standesbeamte trug ein Tiroler Lodenjäckchen und grinste leise über unseren Aufzug. Lange her, hält aber noch heute, die Ehe meine ich 😉

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    • War mir klar, dass du mit dem „hält aber noch heute“ deine Ehe meinst. Soll ich jetzt grübeln, ob es an der Kleidung gelegen hat, dass unsere nicht gehalten hat. Ich glaube nicht, da waren wohl andere Sachen ausschlaggebender.
      In meinen letzten Arbeitsjahren war ich bei der Hochzeit meiner Kollegin mit einem ziemlich hohen Chef aus der Firma eingeladen – die waren mehr als unkonventionell gekleidet – aber die Ehe hat auch nicht gehalten.
      Damals war noch nicht die Zeit der „kaputten Jeans“ – heutzutage sind die ja fast salonfähig. Mir tun die bei den kalten Temperaturen leid, dass sie nicht womöglich „Knierheuma“ bekommen.

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  5. Na Du hast Dir wirklich das richtige Kleid ausgesucht und vor allem noch was Tolles daraus gemacht. Sieht spitze aus. 🙂
    Ich sehe schon, demnächst steigst Du dann ins Hochzeitsgeschäft ein. Lass mich wissen, wenn ich Dir die entsprechenden Marketingunterlagen basteln soll 🙂
    Lila Grüße

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    • Du nun wieder – ich glaube, Werbung und Marketing, schon gar nicht auf dem Hochzeitssektor, ist nicht mein Betätigungsfeld.
      Meine allerbeste Freundin wohnte im Nachbaraufgang – sie hatte zwei Großtanten, die im Alter von Omas waren. Die eine davon, die ganz Resolute, war Schneiderin – nicht so richtig mit Gewerbeschein, sondern so unter den Hand für Bekannte. Aber ihre Fertigkeiten sprachen sich schnell rum – die Preise waren sicherlich bezahlbar, und die Warteschlange war lang. Da wir aber schon im Oktober 67 standesamtlich heirateten, weil der Gatte zur Nationalen Volksarmee eingezogen wurde, und der kirchliche Hochzeitstermin auf Ostern 68 festgelegt wurde, hatte die Schneiderdame genug Zeit, das Kleid nach meinen Vorstellungen zu nähen. Es hat mir echt und ehrlich gefallen.
      Die standesamtliche Trauung ging im gekauften Kleid über die Bühne. Ich weiß noch, dass sich viele aufgeregt haben, dass es viel zu kurz sei. Kennst du zufällig den Schlager: „Wenn die Elisabeth, nicht so schöne Beine hätt‘ …“ Und deswegen konnten mich die Nörgler mal am Tüffel tuten.

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  6. Eine Mitschülerin wohnte in dem Haus mit der unsäglichen Werbung; das muss abends immer schrecklich nervig gewesen sein, dieses Bling Bling Geleuchte. Wir waren damals ja den zweifelhaften Glanz des Kapitalismus noch gar nicht gewöhnt *zwinker* *grins*
    *lächel*
    Liebe Grüße
    Ines

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    • Du meinst also das Cola-Haus. Ich weiß gar nicht, ob die Leute, die unmittelbar darunter ihre Wohnungen haben, davon so viel merken – die auf der Straße werden davon mehr belästigt.
      Als ich 1986 das erste Mal nach „drüben“ fahren durfte und danach dann regelmäßig jedes Jahr ein- oder sogar zweimal, war dieses Warenüberangebot und diese idiotische Reklame ein Grund für mich, dass ich „dort“ nicht leben wollte. – Und dann hat es uns doch „erwischt“.
      Zu dir natürlich die verbundendsten Lands-Frauen-Grüße von mir

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  7. Hattest du Hochzeitstag? Ja, man gibt heute Unsummen für so ein Kleid aus, trägt es dann einmal und lässt sich evtl. sogar nach ein paar Jahren wieder scheiden. Sehr interessant, deine Bilder.

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    • Mein/unser 54. Hochzeitstag wäre am 27. Oktober – allerdings der von der standesamtlichen Trauung. Der andere war erst im April 68, da der Gatte zur Armee eingezogen wurde.
      Der Exgemahl feiert oder feiert nicht übermorgen seinen 80. Geburtstag – und in diesem Zusammenhang und natürlich wegen des Besuchs auf der Fischerinsel kamen diese Erinnerungen hoch.
      Ich habe ja bei „noch1glaswein“ gezeigt, dass ich das Kleid noch oft getragen habe – wir haben uns erst nach 10 Jahren scheiden lassen.

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  8. Wie können Sie so einen schweren Fehler durchgehen lassen?

    ROSA CLARA

    Das Schild muss sofort neu gemacht werden!

    LILA CLARA wenn schon denn schon. 😉

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    • Heinrich, auch ich habe natürlich hin und her gegrübelt, ob ich da intervenieren soll – habe mich dann aber doch dagegen entschieden – aus einem anderen Grund. Ich habe „Rosa“ nicht als Farbe, sondern als Vornamen angesehen. Auf meinem allerersten Blog bei Blogspot hieß ich ja noch nicht Clara, sondern tatsächlich Rosa, weil damals noch pink eine bevorzugte Farbe von mir war. Böswillige haben diese Farbe oft fälschlich als rosa bezeichnet, aber hier auf dem Foto mit dem ausgeliehenen Hut ist es wohl wirklich rosa. – Ich werde es also dem Geschäft durchgehen lassen, dass sie mich nicht „richtig kennen“

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      • Liebe Clara,
        oh ja, das ist natürlich völlig in Ordnung.
        Sehen Sie, so verdächtigt man manchmal Unternehmen, schwere Fehler zu machen, dabei wissen sie nur besser die Einzelheiten über die Menschen. (und ihre Bedürfnisse 😉
        Gruß Heinrich

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        • Das größte Unternehmen, das fast alle Einzelheiten über die Menschen kennt, heißt ja Facebook.
          Vielleicht könnte ich bei dem Hochzeitsausstatter bitten, dass die zwischen Rosa und Clara einfach ein „&“ setzen, dann ist alles klar 🙂

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  9. Ein / Dein wirklich sehr schönes Kleid!

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