Claras Allerleiweltsgedanken


37 Kommentare

Clara kocht ist langweilig.

… Bei dem Zusatz „aus Wut“ kann es interessanter werden.

Das Leben ist ja nicht nur für mich in den letzten Monaten immer eintöniger geworden – damit verrate ich keine Geheimnisse.  Zum Glück bekomme ich morgen Besuch von einer Freundin aus SH – und wir haben 4 volle Tage Zeit, das Berlinleben zu genießen – immer schön mit Impfnachweis. Und davor kommen die lila und terrakottafarbenen Plissees an die Fenster – hoffentlich ohne Zwischenfälle.

Meine heiß geliebte Doppelkopfspielerei kränkelt auch ein wenig, weil sich die im höheren Erwachsenenalter befindlichen Mitspielerinnen zum Teil wie Kindergartenkinder aufführen und zur Zeit gerade in der Phase des gegenseitigen Bewerfens mit Sandspielförmchen sind.

Das Spielen am Tablet ist nicht die wahre Sahne, weil „inoffizielle Clarastudien“ beweisen, dass ICH fast immer die schlechtesten Karten bekomme. Andere spielen en masse ein Solo und haben dafür DIE SUPERKARTEN. Zum Glück kann ich in der App nach dem Spiel die Karten der anderen sehen und auch die Stiche nachvollziehen. – So ist das Leben! – Ich bin jetzt schon auf Skat ausgewichen, natürlich mit den gleichen Teilnehmern. – Na gut, eine Person musste gecancelt werden, da Skat in der App nur zu dritt gespielt wird. Der Sohn hat eh zu viel mit dem echten (Geschäfts-)leben zu tun, also flog er raus.

Die Fotos von meiner echten Kocherei haben mit ganz, ganz viel Gemüse zu tun und mit ganz wenig Wut. Es ist einfach, wird oft wiederholt mit verschiedensten Zutaten und schmeckt mir immer, immer (kann jetzt noch mehrfach wiederholt werden) wieder und reicht vor allem nicht nur für einen Tag. – Das ist immer der Anfang. In einer (sehr) großen Pfanne werden viele Zwiebelstückchen auf ihr zukünftiges Leben in der Hölle in Claras Magen vorbereitet, bis sie schön angeröstet sind.

Eifrigst werden von mir die verschiedenen Gemüseteile und zwei richtig große Kartoffeln in Stücke zerteilt. Hier habe ich mich offensichtlich mit Gemüsesorten zurück gehalten – war eben nicht mehr im Gemüsefach vorhanden. – Es hat nichts zu bedeuten, dass die lila Gewürzfraktion doppelt vertreten ist – die Füllung des ersten Glases ging ihrem Ende entgegen – und Knoblauch MUSS sein – mit irgend etwas muss ich doch Leute erschrecken, wenn ich sonst schon so brav bin.

Wenn alle Gewürzgläser ihren Inhalt über den Schüsseln verteilt haben, geht bei mir das große Husten los – gegen irgendein Gewürz muss ich allergisch sein, aber nur im Rohzustand. Ich glaube, es ist der Pfeffer. Egal – es sieht dann so aus. – Und gegen Kurkuma – das Glas mit der gelben Verschraubung – ist meine Spüle offensichtlich allergisch. Beim Abgießen gelangt das gewürzgesättigte Öl in die Spüle und hinterlässt dort kräftige gelbe Spuren, die mit normaler Spülenreinigung nicht zu beseitigen sind – da muss schon kräftig Scheuermilch arbeiten. Vielleicht streue ich das Gewürz erst kurz vor dem Essen auf.

Es ist kein Wunder, dass mein Abfluss immer so schnell verstopft, denn von Oregano, Basilikum & Co landet ja eben doch einiges in der Spüle – alles andere landet oder endet in der Pfanne und dann in meinem Magen.

Wenn ich mich mit dem Backen genau so verhalten würde wie mit dem Kochen, wäre dieser leckere Kuchen, dessen Rezept ich von Frau Momo bekommen habe, schon längst auf der Tortenplatte – wird noch … der Russe würde sagen: уже будет – wird schon werden! Dass ich das Rezept MIT DER HAND auf einen LILA ZETTEL geschrieben habe, bedeutet, dass ich es ausprobieren will und werde – vielleicht kurz vor meinem Besuch – wenn mir der „gesunde Kuchen“ nicht schmecken sollte, habe ich Hilfe bei der „Vernichtung“.

Das Notrufgerät ist zu den Johannitern zurück gebracht, die Hülle für das Handy mit den Ösen ist angekommen.  Das und von der Aktion des Sohnes hatte ich euch ja schon erzählt, und der Fensterbauer hat sich immer noch nicht gerührt – er hat  von mir die restlichen 10 % der Gesamtsumme bisher nicht bekommen. Wahrscheinlich sagt er sich, dass er damit ein sehr gutes Geschäft macht, wenn er auf dieses Geld verzichtet und alle Restarbeiten unerledigt lässt. – Und ich lebe den Rest meines Daseins in dieser Wohnung damit, dass im Bad das dicke „Wörterbuch der Medizin“ und in der Küche die dicke, lange Wasserwaage auf der Erde liegen, um meine Körpergröße bei Bedarf um 5 cm zu erhöhen. Frau gönnt sich doch sonst (nichts) zu wenig! *haha*