… doch weitaus mehr für andere als für uns
Das meine ich jetzt nicht als „Clara-Bonmot“, sondern echt und ehrlich. – Wir leiden vor allem unter den massiv gestiegenen Preisen – und wie immer die ärmeren Leute weitaus mehr als die Wohlhabenden, von denen es in Deutschland einige gibt, auch wenn sie noch nicht zu den Millionären oder höher gezählt werden – aber ihr finanzielles Polster reicht wahrscheinlich, um diese Krise und den Krieg in der Ukraine zu überstehen. –
Ich für mich bin wirklich sehr, sehr froh, dass ich seit Oktober 2017 kein Auto mehr habe, da ich es nach einem Auffahrunfall verkauft/verschenkt habe. Die Kosten für die gerade neu aufgezogenen Allwetterreifen überstiegen die Einnahme aus dem Kauf um vieles.
Ich fühle mich nach wie vor hilflos, kann aber – wie so oft – nichts Kluges dazu schreiben. Politik empfand und empfinde ich nach wie vor als schwierig und überwiegend als Männersache, denn bis auf die wenigen Frauen, die in der Politik eine Rolle spielten oder spielen, sind es eben Männer, die alles beraten, bestimmen, verpfuschen, auf die kriegerische Spitze treiben, gelingen lassen und und und. Nach der Dokumentation in ARTE über Frau Merkel bin ich der Meinung, (vielleicht bekomme ich zu lesen, dass ARTE bei Einschätzungen von Politikern aus Ost und West rücksichtsvoller umgeht als andere Sender, besonders dann, wenn die Dokumentationen vor Ausbruch des Krieges gedreht wurden) dass sie ihre Sache mehr oder weniger gut gemacht hat, dennoch zeigen sich jetzt die Versäumnisse bei Klimaschutz und Bundeswehrausrüstung besonders deutlich. Aber all diese Sachen entscheiden ja nicht die Kanzlerin/der Kanzler allein, denn über Gesetzesvorlagen und deren Verwirklichungsabsichten muss ja meist der Bundestag abstimmen bwz. der Bundespräsident zustimmen.
Andere Frauen haben sich da schlechter geschlagen – besonders die, die sich im Verteidigungsministerium oder in der EU betätigt haben oder noch tätig sind. Ein Segelschulschiff mit Namen Gorch Fock und gelieferte Helme sind mir zum Beispiel in Erinnerung – aber das ist alles schon so lange her, dass es gar nicht mehr aktuell ist.
Und deswegen verlasse ich jetzt ganz schnell dieses heikle Gebiet und erzähle euch noch ein wenig über „Ruhrpöttisch„, das ist ein friedliches Umfeld und ein schön zu lesendes Buch.
Ruhrgebietsliteratur-Häppchen
Wenn sich Männlein und Weiblein ganz doll lieben, dann nennt sie ihn zum Beispiel:
Böcksken, Bullebäuseken, Fürzepüppel, Hasimänneken, Knuddelbär, Möppelken, Pöcksken, Schlönzken, Schnibbel, Schnübbelsken, Schnüffi, Schnuppel, Stümmelken
Bevor hier meine Rechtschreibungswarnanlage verrückt spielt, höre ich lieber auf. Die Menschen dort müssen andere Sprachwerkzeuge haben, mir ringelt sich die Zunge, wenn ich manche Namen aussprechen soll – nur den dick gedruckten Begriff kenne ich.
Und er – so er auch aus dem Ruhrpott stammt, antwortet oder reagier mit diesen Anreden:
Dierken, Etteken, Föttken, Häppken, Mäuselöffelken, Mäusi, Püppi Schnüssken, Stitzken Täubin
Vielleicht hatte ich an den oberen Begriffen weniger auszusetzen, weil ich sie weniger verstand. Hier die unteren sind verständlicher – aber ich mit meiner Ablehnung gegen alle Verkleinerungsformen würde aus der Haut fahren, wenn ER zu mir FÖTTKEN oder MÄUSI sagen würde – spätestens beim ersten mal PÜPPI -sagen hätte er meinen Latschen am Kopf, könnte ich besser zielen.
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Hier die erste Strophe von „Ode an Kannap, dat windige Kaff“ – erinnert mich in der Fortsetzung an eine Geschichte aus dem Struwwelpeter oder an die Wetterkapriolen der letzten Zeit
Wenn et schüttet volle Kanne,
wenn en Sturm macht platt ne Tanne
Bleiben Blagen, so ganz lütte, ……………………………das hört sich ziemlich berlinerisch an
besser stickum inne Hütte.
Robert Rotzich dacht sich: Nee,
bissken plästern tut nich weh.-………………………….dank Googel weiß ich auch was „plästern“ heißt
Und mit Krücke und ner Kapp‘
dackelter nach draußen app.
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Von Goethes Faust habe ich diesen Dialog zwischen Herrn Dr. Faust und Gretchen in Erinnerung:
Er: Schönes Fräulein, darf ich’s wagen, Ihnen Arm und Geleit anzutragen.
Sie: Bin weder Fräulein noch bin ich schön, kann ungeleitet nach Hause gehn.
Und hier habe ich lachend gelesen:
Ey, lecker Mäusken, daar ich wagen,
dich ein bissken anzugraben?Is nix mit Baggern, bin kein Mäusken ……………… (ich höre förmlich Clara sprechen)
geh nur solo inn’t Kabäusken.
Und so geht es dann munter weiter, Mephistopheles kommt auch zum Einsatz. Da ich aber die entsprechenden Textpassagen im Original nicht vor Augen habe, lasse ich jetzt mal das Abschreiben.
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Beliebt sind im Ruhrgebiet die Witze über Antek und Frantek. Da viele polnische/oberschlesische Bergleute ins Ruhrgebiet eingewandert sind, kam es wohl zu dieser Namensgebung. Ich fand die immer schon ganz besonders lustig, da die Ehegesponste meiner beiden Cousinen Anton heißen und beide im Bergbau gearbeitet haben und beide jetzt im Ruhrgebiet wohnen. So klein ist Europa – leider oder Gott sei Dank in jeder Beziehung.