Claras Allerleiweltsgedanken

18 RBB-Projekt U-Bahnhöfe: Märkisches Museum – Platz 6

27 Kommentare

Allen – auch mir – wünsche ich ein 2023, das wieder etwas Normalität zurück bekommt. Freude, Gesundheit und ein bezahlbares Leben sind in diesem Wunsch eingeschlossen. Aber mehr noch als alles ist der Wunsch nach Frieden – nicht nur in der Ukraine und in Europa, sondern für alle Krisenherde der Welt. Doch leider habe ich das Gefühl, dass die eher mehr als weniger werden, denn immer wieder fängt irgendwo auf der Welt jemand neu zu zündeln, zu stänkern und zu überfallen. – Der Mensch ist des Menschen Feind und er will ihn sich zum Untertan machen.

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Neues Jahr – neues Glück – neuer U-Bahnhof – für mich allerdings ein sehr lange schon gut bekannter Bahnhof und MEINE NUMMER EINS!!!

Wir sind auf der U2 – eine Station im Stadtbezirk Mitte im ehemaligen Ostberlin. Lange Zeit endete oder begann die Linie am Bahnhof Mohrenstraße und fuhr nach Pankow-Vinetastraße.

Dieses schöne Museum hat der Station den Namen gegeben:

Von Wikipedia habe ich das   folgende kopiert, weil es mir neu war, denn zu dieser Zeit wohnte ich ja schon nicht mehr auf der Fischerinsel.

Alle diese Arbeiten änderten nichts an der Notwendigkeit einer Grundsanierung, die auch die Gewölbedecke selbst mit einschloss. Als diese 1998 begannen, wurden ohne Zustimmung der Denkmalschutzbehörde alle Fliesen abgeschlagen.[12] Nachdem sich die Verkehrsbetriebe mit der Senatskulturverwaltung nachträglich auf eine denkmalgerechte Sanierung geeinigt hatten, investierte die BVG gemeinsam mit Land und Bund zwölf Millionen Mark in die Bauarbeiten.[13]

Dabei wurden unter anderem

  • alle Fliesen originalgetreu nachgebrannt,
  • eine neue Beleuchtungsanlage installiert,
  • die Bahnsteigplatte erneuert und
  • die Wandcollagen aufgefrischt.

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Ich bzw. wir als Familie haben von 1970 bis 1985 auf der Fischerinsel gelebt.

Dieses Stationsschild hat eine familiäre Geschichte als Hintergrund.

 

Wir holen ganz lieben Besuch vom Bahnhof ab und es wird geschwatzt und geschwatzt. Die Tochter ist noch keine zwei Jahre jung und sitzt im Kinderwagen. Als wir an diesem charakteristischen Stationsschild bei der Weiterfahrt vorbeikommen, sagt sie: „Hier müssen wir aussteigen!“ – was wir dann eine Station zu spät dann auch gemacht haben.

Dieser Bahnhof hat die Besonderheit, dass er keine Pfeiler oder Stützen hat, sondern sich als frei tragendes Gewölbe den Fahrgästen präsentiert.

Und jetzt kommt noch eine weitere Besonderheit, die der Schönheit des Bahnhofs sehr zugute gekommen ist. Bei der Sanierung in den späten 80er Jahren wurden KEINE WERBEFLÄCHEN benötigt – die DDR hat auf solchen Schnickschnack größtenteils verzichtet. Seit 1987/1988 schmücken Stuckreliefs von Karl-Heinz Schäfer und Ulrich Jörke den Bahnhof. (Jetzt müsst ihr ganz tapfer sein, denn es kommen viele Fotos als Galerie)

Auf dem letzten Foto habe ich mit Pfeilen darauf gezeigt, dass Schmierfinken auch aus der U-Bahn heraus Wände beschmieren können. Und beim vorletzten habe ich um die Hände einen grünen Kreis gezogen – die sehen aus wie die Hände vom SED-Parteiabzeichen. 😉 🙂 – aber die Sprayersachen können erst nach 89 entstanden sein, denn in der DDR gab es keine Sprayfarbendosen.

Dann habe ich mich erst einmal ein bisschen in der Gegend umgesehen. Meine geliebten Fischerinselhochhäuser sind unschwer zu übersehen – vielleicht habe ich diese Wohnung(en) (in zwei verschiedenen Häusern) deswegen so geliebt, weil damals das Familienleben noch halbwegs in Ordnung war. – Dass ich das Foto in der Adventszeit aufgenommen habe, sieht man an dem Blumengeschäft.  – Und auf dem letzten Foto ist das Ermlerhaus – zu unseren Zeiten dort ein teures, aber sehr gefragtes Restaurant. – UND – man könnte vermuten, dass ich den Fernsehturm mochte oder mag.

Ich schimpfe doch schon Zeit meines Lebens über Reklame, weil sie so vielen Bäumen das Leben kostet. Und wenn sie dann gar so sinnlos vergammelt wie hier, ist es doppelt schade.

Direkt an der Fischerinsel ist der „Historische Hafen“ – aber ich habe das Gefühl, der war auch schon mal schöner. – Die beschmierten Folien beklage ich besonders, wenn Busfahrpläne dadurch unkenntlich werden.

Jetzt können alle aufhören zu lesen, denn der Rest ist nur für „Leute“ interessant, die dort in den 70er Jahren und bis 1985 zur Schule gegangen sind – und das sind meine Kinder.

Aus den beiden Schulen, von denen sie in eine gegangen sind, ist ein evangelisches Schulzentrum geworden. Da wir schon wahnsinnig schlechte Erfahrungen mit dem katholischen Kindergarten für die Tochter gemacht hatten, weiß ich nicht, ob wir eine konfessionelle Schule gewählt hätten.

Das sind erst einmal nur Fotos von den zwei Schulen, wie sie jetzt aussehen. Auf Foto drei sieht man ein direkt daneben gebautes Wohnhaus. Es sieht so teuer aus, dass die Bewohner sicher tagsüber arbeiten gehen und so von dem Lärm auf dem Schulhof nicht gestört werden.

Die besprayten Wände gab es zu Ostzeiten nicht – ganz einfach – wir hatten keine Spraydosen. – Die beiden letzten Fotos zeigen Holzbauten auf dem Schulhof, der früher absolut leer war, so dass wir dort oft Minitennis gespielt haben.

Der Speiseplan ist hochwertiger geworden – in jeder Beziehung. Es wird an Vegetarier und an Schüler gedacht, die nicht mit „guter alter deutscher Hausmannskost“ aufgewachsen sind.

Am Giebel eines Schulgebäudes habe ich das gesehen: Ohne Kommentar.

Und ganz kurz noch ein paar Fotos von den Wohnhäusern, die dort in unmittelbarer Nähe zu den Schulgebäuden stehen.

Lang genug ist er ja, der Artikel, deswegen ganz schnell „Tschüss“

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

27 Kommentare zu “18 RBB-Projekt U-Bahnhöfe: Märkisches Museum – Platz 6

  1. Guten Morgen Clara,
    so, nun habe ich die Schrift in der Kommentarfunktion extra für die geändert,
    kannst du sie nun besser lesen ?
    ♥lichst Jutta

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  2. Helles Köpfchen, deine Tochter. Eine echte Berliner Göre. 🤩
    Dieser Bahnhof hat also die Wende „unverschandelt“ überlebt. Was da für Werbeeinnahmen verlorengehen. 😉

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  3. Dein Lieblingsbahnhof mit seinem freitragenden Gewölbe macht trotz oder gerades wegen der Decke einen recht schlichten Eindruck. Die Stuckreliefs sind allerdings nicht so mein Fall. Für meinen Geschmack hätten die grünumrandeten Stationsschilder gereicht. Ja, diese Narrenhände müssen sich wohl immer und überall verewigen. Ich finde das furchtbar. Auch die wilden Schulgebäudebemalungen sind furchtbar. So betrachtet könnte man wirklich froh sein, wenn es diese Spraydosen nicht geben würde. Ansonsten gefällt mir der Blumenladen 😄 Und der Fernsehturm weckt Erinnerungen. Von dort oben habe ich mehrmals auf Berlin herabgeschaut, aber erst später, als ich gar nicht mehr in Berlin gewohnt habe.
    Das Mensaessen würde meinen Geschmack eher nicht treffen, aber gut, ich muss dort ja nicht essen 😉
    Von den Wohnhäusern finde ich die mit dem halbrunden Vorbau recht gelungen – sogar mit begrünter Dachterrasse 👍
    LG von der Silberdistel

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    • Es ist bei meiner Vorliebe sicherlich nicht allein der Bahnhof direkt gemeint, sondern meine Nostalgie für diese Wohngegend, die ich wirklich geliebt habe. Gut, für die Versorgung gab es eine „Kaufhalle“ auf der Fischerinsel, aber das muss uns wohl ausgereicht haben, denn ein Auto hatten wir anfangs nicht, das kam erst 1973 in unseren Besitz – ein Trabant Kombi.
      Ich weiß gar nicht, wie oft ich auf dem Fernsehturm war – für Besuch bei uns war das gar nicht so nötig, denn wir konnten oben auf die Dachterrasse – immerhin waren die Häuser ca. 20 Etagen hoch.
      Im drehenden Café war ich wohl nur ein einziges Mal – das war ja richtig teuer.
      Der Nudelsalat ist vielleicht essbar – ansonsten merkt man am Angebot, dass es wirklich multikulturell ist.
      Mich würde mal interessieren, was die 4-Zimmerwohnung, die wir ab 1981 endlich hatten (Kinder 68 und 71 geboren) jetzt kosten.
      Ganz liebe Grüße an dich

      Gefällt 1 Person

  4. Auf das alles gut werde … LGLore

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  5. War schön, interessant, alle möglichen Sinne ansprechend…dabei überlege ich immer, wie es wohl dort und da riecht und was man hören könnte…diese Fischerinsel und die Wohnung dort spielen eine wichtige Rolle in deinem Leben, nicht wahr!?

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    • Die Fischerinsel war wirklich das schönste Wohngebiet, das ich hier in Berlin hatte. Die erste Wohnung war natürlich viel zu klein – und der viel arbeitende Gatte hat sich abends teilweise die Kopfhörer aufgestülpt, damit er sich nicht um die Kinder kümmern musste. Die Frau war ja zeitweilig nicht berufstätig, die konnte das ja machen.
      Und als wir die wunderschöne 4-Zimmer-Wohnung ergaunert und ertauscht hatten, war die Trennung schon vorprogrammiert – hat nicht sollen sein!

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  6. Liebe Clara, auch dir ein gutes, gesundes und frohes neues Jahr 🥂

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  7. Der Bahnhof ist ja wirklich schön!
    Ich wünsche Dir auch ein gutes und erfülltes Jahr 2023!

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    • Schau’n wir mal, was es 2023 so geben wird. – Das mit den Krawallen hier und in anderen Städten gegen Feuerwehr, Polizei und Sanitäter ist ja wohl das Allerletzte – wenn es so weitergeht, dann können wir uns bald Gute Nacht sagen.

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  8. Weil Du über Reklame schreibst, von Chris Jordan gibt es eine wundervolle Arbeit, wie hoch das Aufkommen an solchen 2011 alle 3 Sekunden ist:

    http://www.chrisjordan.com/gallery/rtn/#meditation

    Die enorme Menge wird so sicht – und spürbar.

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  9. das ist ein wunderbarer bahnhof, sehr schön! ich kenne ihn, seit ich im gertraudenbad war, das ist wohl inzwischen leider geschlossen. die vielen fliesenreliefs gefallen mir sehr, gab es auch im schwimmbad. und irgendwo da ist die ausstellung von ritter-sport schokolade, da war ich vor einigen jahren mit der kleinsten enkelin. die gebäude gefallen mir auch, bis auf die alten hochhäuser. drin wohnen war prima, aber aussehen langweilig. die „speisekarte“ mag zwar zeitgemäß sein, aber sie könnten ja auch äpfel anbieten. so lockt es zum geldausgeben, und nicht jeder kann z.b. für den obstsalat 3,50 euro zahlen. (die kinder sollten stullen mitnehmen). die spühbilder finde ich gut. verhindert nach der theorie die wilde sprayerei. nochmal: schöner bahnhof! ein guter start in die 2. hälfte deiner rundreise. herzlichen gruß, roswitha

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    • Roswitha, du hast mich gerade vor eine unlösbare Aufgabe gestellt: Ich habe versucht, etwas über das Gertraudenbad herauszufinden, was ich nicht kenne – aber Google kannte es auch nicht. Direkt auf der Fischerinsel war ein Hallenbad aber mehr fällt mir zu Bädern in der unmittelbaren Umgebung nicht ein.
      Auch eine Ritter-Sport-Ausstellung ist mir bei der Suche nur in Waldenbuch bei Stuttgart untergekommen. – Ich sehe, für dich muss ich mir Berlin neu erfinden 🙂 😉
      In dieser Gegend wohnen viele Gutbetuchte Leute, das war schon zu unseren Zeiten so. Vorwiegend wurden die Wohnungen an Leute aus den Ministerien abgegeben – nur solche kleinen 2-Zimmer-Wohnungen wollte von denen kaum jemand haben – da durften wir dann als 4-köpfige Familie einziehen.
      Deswegen mache ich mir um das Geld der Schüler keine Gedanken, denn dort müssen die Eltern Schulgeld bezahlen. Das ist wohl völlig aus der Mode gekommen, dass die sich geschmierte Brote mitbringen. Die Speisekarte wechselt wohl wöchentlich.
      Wenn die Eltern zu Haus Zeit zum Kochen haben, kann man die Hauptmahlzeit auf abends verlegen – aber viele arbeiten ja viel zu viel, um das zu bewerkstelligen.
      Mal sehen, was noch so kommt.
      Liebe Grüße von mir

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      • liebe clara, die ritter- sport schokowelt ist in der französischen strasse 24, kostete keinen eintritt. sie zeigt viel über die herstellung der schokolade, von der ernte bis fertigstellung. im moment ist wegen renovierung geschlossen, im frühling öffnen sie wieder. am hausvogteiplatz stieg ich aus. das von mir besuchte bad war das hallenbad auf der fischerinsel. warum das in meinem gedächnis gertraudenbad heißt, kann ich nicht erklären. es ist ziemlich lange her, seit ich dort war. herzlichen gruß, roswitha

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        • ROSWITHA – du bist immer für eine Überraschung gut. Das Hallenbad auf der Fischerinsel war 10 Jahre lang unser unmittelbarer Nachbar und beide Kinder hatten dort Schwimmunterricht von der Schule aus. Als wir dann 1981 in die 4-Zimmerwohnung, auch auf der Fischerinsel, zogen, mussten wir zur Kaufhalle und zum Schwimmbad über die Straße gehen – aber das war damals noch besser machbar als jetzt, denn es gab nicht so unendlich viele Autos.
          Und das mit der Schokoladenherstellung war oft ein Event von Kindergeburtstagen, wenn es sich die Eltern leisten konnten. Der Laden war in unmittelbarer Nähe vom Konzerthaus, was früher Schauspielhaus hieß. – Die Kinder konnten sich am Anfang eine Schokoladensorte aussuchen – und die wurde dann in der Stunde, in der sie dort weilten, hergestellt.
          Aber wie schon oft erwähnt, ich staune immer wieder, was du noch nach so langer Zeit im Gedächtnis hast.
          Das mit dem Gertraudenbad hatte für dich vielleicht was mit der Gertraudenbrücke zu tun.
          Dicken Gruß von mir

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  10. Ob dies auch mein Lieblingsbahnhof werden wird, muss ich natürlich noch abwarten. Du als Lokführerin hast wie immer den besten Überblick und kennst schon alles. Von außen macht das Gebäude jedenfalls einen eleganten Eindruck. Innen trifft es nicht ganz meinen Geschmack. Aber Deine Fischerinselhochhäuser wissen einmal mehr durch Vielfalt zu bestechen. Denkt man sich Sprayer und Reklame weg, wäre es wie immer ansehnlicher. Ich probiere von der Mensakarte mal den Vegie-Burger, obwohl ich Mensaessen bisher grauenhaft fand. Vielleicht überzeugt mich dieses Mahl. Die Fahrt in Deinem Express war in jedem Falle überzeugend. Ich werde Deinen Zug wärmstens weiter empfehlen.
    Liebe Grüße … tuuut tuuut 🚂 🙂

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    • Was du mit „Von außen macht das Gebäude jedenfalls einen eleganten Eindruck.“ meinst, kann nur das Märkische Museum sein, das aber nur den Namen spendiert hat, ansonsten NICHTS mit dem Bahnhof selbst zu tun hat. Der hat nur zwei Treppenzugänge mit dem üblichen blauen Schild – kein Extragebäude.
      So einige Bahnhöfe kommen ja noch – Fahrgäste sind immer willkommen.
      Frühabendliche Grüße von Clara, der jetzt endlich Fleißigen

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