Jetzt müssen wir doch endlich die U5 verlassen, denn Berlin hat noch genügend andere Linien und Bahnhöfe. Wie man dem Stationsschild entnehmen kann, sind wir auf der U7 und ist im Stadtteil Britz-Süd, das zu Neukölln gehört.
Dieser Bahnhof hätte es wohl nie und nimmer in die Bestenliste des RBB geschafft, wenn er nicht dieses berühmte Hinterland hätte. Die Hufeisen-Siedlung in Berlin-Britz gehört zum UNESCO Welterbe. Der Architekt, Bruno Taut, der sie plante und den Bau in den Jahren 1925 – 33 überwachte, wollte Wohnungen für die Nicht-Reichen bauen. (Beim zweiten Link kann man gut die gesamte Bauform erkennen.)
Auf den paar Metern bis zu den hufeisenförmig gebauten Häusern hat mein Finger noch ein paar mal auf den Auslöser gedrückt, um die Stimmung im Wohngebiet zu erfassen.
Und dann war ich da – die Kneipe hatte sich diesen bekannten Namen auf ihre Speisekarte geschrieben.
Erst einmal zeige ich alle Fotos als Galerie – und dann sehen wir weiter!
Mit Foto 2 habe ich mal die Panoramafunktion des Fotoapparates getestet – hätte ich auch bleiben lassen können. Na gut, bevor ich alles so (brutal) verkleinert habe, um das Kontingent meines Blogs nicht zu sehr zu belasten, sah es noch ganz anständig aus.
Mit den letzten drei Fotos will ich zeigen, dass die Häuser so klein sind, dass immer nur 6 Wohnungen in einem Haus sind. – Die Fensterscheiben mit den vielen Querstreben sind dem Denkmalschutz geschuldet – ich finde die zum Putzen unmöglich, da ja gerade immer die Ecken das Problem sind.
In einem Hausdurchgang habe ich eine Motorrad-Wegfahrsperre gesehen, wie sie mir noch nie aufgefallen ist. Fotografiert habe ich sie nur wegen meiner Leser, die sich in den warmen Monaten mit so einem Gefährt fortbewegen.
Wie klau- und wegfahrsicher diese kleinen Klammern sind, kann ich nicht sagen.
Auf diesem Fenster-Spiegel-Foto ist ein Plakat zum „UNESCO-Welterbe Hufeisensiedlung“ zu sehen.
Sind das nicht spaßige Straßennamen?
Hier dürfen zwei Pferde frei auf der Wiese spielen und grasen (stark misslungenes Foto).
Schüler haben es auf ihrem Weg zu ihrer Bildungseinrichtung einfach, denn die Uhrzeit ist schon von sehr weit weg zu erkennen. Ich hoffe, dass ihr die an dem Balkongitter angebrachten Schilder lesen könnt.
Der Rest sind dann nur noch Fotos von Wohnhäusern, die nicht zur Hufeisensiedlung gehören. Ihr seht, dass mir diese rote Wohnschlange gefallen hat.
16. Januar 2023 um 22:30
liebe clara, diese siedlung hätte vorbild für den modernen wohnungsbau sein sollen, finde ich. ich habe da auch mal fotografiert, aber ganz besonders finde ich auch die roten häuser, bunt gefällt mir halt. der bahnhof war mir nicht mehr im gedächnis. als ich dort war, gab es gerade fotoarbeiten. ein mann hielt eine sonnenblende und ein mann mit weiß angemalten gesicht wurde fotografiert. ich werde das bild mal suchen. sehr tolle fotos hast du uns gezeigt, danke dafür. damals gab es noch ein gefühl für den menschen angepassten dimensionen, mit balkonen und vier bis fünf etagen und freiräumen zwischen den häusern. schön auch die schule, lustig sind die strassennamen, vielleicht sollte ich mal in reuters geschichten suchen. aber plattdeutsch kann ich nicht gut lesen.
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17. Januar 2023 um 09:37
Hallo Roswitha, zu deiner Kommentarzeit war ich noch auf dem Heimweg vom Doppelkopf – und danach fängt ja meine Hörtherapie-Zeit an. Mein superguter Akustiker hat es mir vorgeschlagen, in der Hoffnung, im Gehirn beim Hören noch etwas verbessern zu können. Sie ist zwar nicht ganz preiswert und wird nicht von der Kasse bezahlt – aber wenn ich schon immer behaupte, für meine Ohren tue ich ALLES, dann muss ich diese Gelegenheit nutzen, auch wenn es ca. 8 – 10 Wochen zwei Stunden meiner Abendzeit kostet – aber so gewöhne ich mich an ein regelmäßigeres Leben und bin früh gegen 8:00 Uhr ausgeschlafen.
Ich war ja in der Filmdokumentation von Greenpeace, die die letzten 50 Jahre darstellten – und Bruno Taut hat ja noch früher gelebt. Seit 1971 hat sich die Weltbevölkerung verdoppelt. Deutschland war da sicher etwas zurückhaltender, aber mehr Menschen wurden es definitiv – man muss sich nur ansehen, wie viele Leute in der Jetztzeit eine Wohnung suchen. – Wäre immer weiter in so einem Baustil gebaut worden, hätte Deutschland nicht einen Quadratmeter mehr, um Landwirtschaft zu betreiben. In Großstädten, nicht nur in Berlin, sondern auch in allen anderen Großstädten Deutschlands und der Welt, kann man das Wohnungsproblem nur mit Hochhäusern versuchen, zu lindern, denn ein qm Bodenpreis geht ins Unermessliche. So leid es mir tut, aber nur drei- oder viergeschossig zu bauen – das hat man in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts gemacht, das würde heute nicht mehr gehen.
Dem Bahnhof habe ich ja auch nur das Foto mit dem Stationsschild gewidmet, so bedeutungslos war er.
Ich kann auch kein plattdeutsch – verstehe es gelesen aber immerhin noch besser als gesprochen.
Führst du auf deinen Reisen so genau Tagebuch, dass du dich an den Mann mit dem weiß angemalten Gesicht noch erinnerst? – Bewundernswert!
Einen schönen Tag für dich mit Gruß von
Clara
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16. Januar 2023 um 11:07
Jedenfalls nix mit grau und langweilig!
Klasse Bilder und Informationen!
Ganz besonders gefällt mir der Name auf dem Straßenschild Dörchläuchtingsstrasse, hier hätte ich gerne eine Adresse…
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16. Januar 2023 um 15:47
Ich habe über den Straßennamen auch gelacht – und Silberdistel hat mir dann verraten, dass die alle mit Fritz Reuter zusammen hängen. Du hättest das sicher / vielleicht alleine gewusst. Bei der Straße müsstest du immer 23 Buchstaben schreiben, mein Richard-Tauber-Damm ist nur 19 Zeichen lang, und ich bekomme ihn oft nicht in eine Spalte gequetscht. – Ich finde lange Straßennamen blöd, oder zumindest unpraktisch.
Heute habe ich ENDLICH den letzten ausstehenden U-Bahnhof fotografiert – der Bahnhof gab gerade mal lustige Reklame her – ansonsten NICHTS – aber die Umgebung war pompös.
Lasse es dir gut gehen!
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15. Januar 2023 um 17:08
Jetzt kommt ja mal ordentlich Farbe ins Spiel. Die Häuser machen tatsächlich was her. Ähnliche kenne ich aus Magdeburg. Die Entstehungsgeschichte dazu ist sehr interessant. Wie ich gelesen habe, war Taut sogar mal Stadtbaurat in Magdeburg. Also keine Einbildung von mir, dass dort ähnliche Siedlungen zu finden sind.
Die Wegfahrsperre fürs Motorrad ist ja echt interessant. Habe ich so auch noch nie gesehen.
Die spaßigen Straßennamen nehmen übrigens alle Bezug auf Fritz Reuter.
Lieben Gruß von der Silberdistel
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15. Januar 2023 um 17:52
Ganz ehrlich, ich freue mich riesig, dass ich so interessierte, aber auch so kluge MitleserInnen habe. Ich habe mal nach der Dörchläuchtingstraße gegoogelt – die kann ich ja kaum aussprechen.
Bei der Lowise Reuter hätte ich ja eigentlich stutzig werden müssen – dazu hatte ich aber keine Zeit, zum stutzig werden meine ich.
Heute wollte ich endlich zu meinem letzten Bahnhof aufbrechen – aber da war es mir wieder zu kalt und zu windig – ich bin eine echte Zimmerpflanze geworden – aber hier ist es ja auch schön, warm, gemütlich, 2 Kaffeespender, Kuchen ist auch da – und da soll ich nach draußen gehen??? Nur wenn ich muss – also morgen vormittag.
Und tschüss!
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15. Januar 2023 um 11:35
Super beeindruckend. Britz und folglich diese Hufeisen-Siedlung kannte ich gar nicht. Der Stil erinnert mich aber stark an die Bauten in Dresden Trachau, auch aus dieser Epoche. Schönen Sonntag! LG Anke
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15. Januar 2023 um 11:48
Woher solltest du sie auch kennen, die war ja bis November 1989 hinter Schloss und Riegel 🙂 *haha*
In Dresden habe ich vier Jahre gelernt und gearbeitet, von 64 – 68. Nach Trachau fuhr wohl eine Straßenbahn – oder verwechsle ich da was?
Ich habe Huuuuuuuuuuuunger – aber ich esse immer erst gegen 13.00 Uhr zum ersten Mal – also noch ein wenig Zeit.
Gruß zu dir
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15. Januar 2023 um 11:51
Ich habe gerade mal kurz bei Wiki geguckt – es ist also im Nordwesten von Dresden. Der „Wilde Mann“ kommt mir bekannt vor, denn von dort bin ich oft nach Görlitz getrampt. – Die Welt oder Deutschland ist eben doch nur ein Dorf.
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15. Januar 2023 um 11:58
„Wilder Mann“ als Endhaltestelle der Straßenbahn, genau. Wir haben vor zwei, drei Jahren mal den Ausflug gemacht, und ich habe meinen Töchtern gezeigt, wo meine Großeltern gewohnt, ich so manchen Ferientag verbracht und mir hinterm Haus die Knie aufgeschlagen habe. Sie wohnten in Trachau, aber in Häusern, die in den 50er-Jahren gebaut worden waren. Gleich nebenan, und da liefen wir immer lang, stehen diese Häuser, die wie die von dir in Britz fotografierten anmuten.
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15. Januar 2023 um 12:25
Aber Bruno Taut hatte dort nichts gebaut oder geplant, aber es waren wohl Architekten, die so ähnlich getickt haben wie er.
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15. Januar 2023 um 09:35
Sehr schön, die Hufeisensiedlung. Endlich mal Farbe im Spiel. So wohnt es sich doch gleich angenehmer. Und ein Hufeisen muss ja Glück bringen 🙂 Ob hier nur Pferde oder Hufschmiede wohnen dürfen?
Nur der Hausmeister hat ein Motorrad, das er absichern muss, damit es ihm die Pferde nicht klauen.
Diese Station rangiert bei mir in der Beliebtheitsskala spontan sehr weit vorne. Bin gespannt, welcher Bahnhof das Rennen macht 🙂
Liebe Sonntagsgrüße 🌸
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15. Januar 2023 um 10:34
Eigentlich müsste ich ja deinen Kommentar an den RBB schicken – vielleicht klettert dann dieser Bahnhof im Nachhinein von seinem erbarmungswürdigen 29. Platz um einige Plätze weiter vor.
Ein wenig musste ich mich auch über den schlechten Platz wundern – das bestärkt mich darin, dass da vielleicht stärker andere Interessen im Spiel waren – egal, wir haben es kennen gelernt.
Das Glück mit dem Hufeisen – das stimmt vielleicht oder es stimmt vielleicht auch nicht.
Aber die farbigen Häuser sind ja ALLE NICHT in der Hufeisensiedlung, denn die steht unter Denkmalschutz und darf NICHT verändert werden. Aber auf dem Weg dorthin und danach gab es die farbigen Häuser.
Es wäre gar nicht schlecht, die Tour (ohne Dokumentation im Blog) zu wiederholen – falls ich Langeweile habe, mache ich das vielleicht.
Liebste Sonntagsgrüße zurück
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15. Januar 2023 um 10:37
Ah okay, naja, auch Farbe drumherum ist schön. Vermutlich rangiert diese Station bei mir aufgrund der Umgebung so weit vorne. Wie gut oder schlecht der Bahnhof funktioniert, kann ich freilich nicht beurteilen. Da spielen natürlich andere Kriterien eine Rolle 🙂
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15. Januar 2023 um 10:41
Mich hat besonders dieses Bündnis der Bewohner gegen Nationalisten und Rassisten beeindruckt. Die sollen doch mal den „großen“ Friedrich einladen und ihm verbal die Hucke voll hauen. Wäre das öffentlich, dann möchte ich sehr gern mithauen.
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15. Januar 2023 um 10:44
Hihi, da würde der sicher schnell die Hufe schwingen 🙂
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15. Januar 2023 um 10:46
Ist der inzwischen zum Pferd, zum Ochsen, zum Ziegenbock mutiert?
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15. Januar 2023 um 10:52
Ich meinte, in Anlehnung an das Hufeisen 🙂
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15. Januar 2023 um 10:59
Das hatte ich schon begriffen – aber Hufe haben eben nur Tiere.
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15. Januar 2023 um 08:29
Die Hufeisensiedlung habe ich mir damals tatsächlich auch angeguckt.
Die Wegfahrsperre ist interessant. Ich kannte bisher nur Schlösser für die Scheibenbremse. Sowas besitze ich auch und benutze sie fast nie.
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15. Januar 2023 um 10:28
Da hast du wohl zeitmäßig einiges voraus. Ich habe überlegt, ob ich vor dieser Serie schon mal in der Hufeisensiedlung war – aber es ist mir nicht eingefallen. Fotos hatte ich jedenfalls nicht davon, denn ich habe einen großen Überordner mit Bahnhöfen, und da sind nur bei der Parchimer Allee die aktuellen Fotos drin.
Da siehst du mal, wie sich eure beiden Motorroller in mein Gedächtnis eingegraben haben, dass ich dort SOFORT an euch gedacht habe.
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15. Januar 2023 um 04:12
Danke, liebe Clara, für die wunderschönen Fotos aus Berlin…
(das ich bislang eher von weniger schönen „Silvesterfeiern“ kannte… 😉)
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15. Januar 2023 um 10:25
Lieber Ösi, du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass dein Gedächtnis von Berlin nur bis zur letzten Silvesternacht reicht?
Gucke dir – wenn dir in deinem Urlaubsdomizil am Abend langweilig ist, die anderen Artikel von der U-Bahn-Serie an, da entdeckst du hoffentlich noch andere schöne Fotos.
Es wird wohl allerhöchste Eisenbahn, dass du mal RICHTIG nach Berlin kommst, nicht nur immer auf meinen Blog.
Morgendliche Grüße zu dir!
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16. Januar 2023 um 07:39
Stimmt, liebe Clara, ich bin so weit von Berlin entfernt, dass man nur verschwommene Zerrbilder, wenn überhaupt, mitbekommt.
Ein paar Mal bin ich außen drum rum gefahren, um in mein geliebtes Rostock zu gelangen. Es ist höchste Zeit mal anzuhalten…
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16. Januar 2023 um 15:41
Du liebst Rostock – keinen schlechten Geschmack. Und Wismar??? Hast du eine Seefahrer- oder Seglerseele?
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16. Januar 2023 um 17:26
Ich werde schnell seekrank. Habe aber einige Male auf dem Wohnschiff Severa, das in der ruhigen Warnow dümpelt, übernachtet.
Und die Ostsee ist anders als diese bayrischen „Ludwig-der-Zwote“-Seen…
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15. Januar 2023 um 00:25
Das Rot bei den Wohnungen Berlin Britz ist bemerkenswert. Wer hat sich das ausgedacht.
Wegfahrspereen helfen aber nicht gegen Wegheben oder?!
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15. Januar 2023 um 10:22
Du bist ja lustig, lieber Gerhard, mit deiner Frage nach dem Rot der Häuser. Als die gebaut und gestrichen wurden, war dieses Gebiet AUSLAND für mich. Aber auch, wenn es Inland gewesen wäre, hätte ich es nicht gewusst.
Eines meiner Fahrräder ist sicher mit intaktem Schloss auf einen LKW gehoben worden, weil es nirgends an einem festen Gegenstand angekettet war. Aber das andere war am Fahrradständer festgemacht und ist trotzdem geklaut worden.
Über die hier gezeigt Wegfahrsperre habe ich keine Erfahrungswerte gesammelt.
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