… und ein kleines lachendes …
das bin oder habe ich momentan.
Heute (7.2.) früh erreichte mich über den WA-Status einer Freundin diese Meldung:
Ich glaube, ich habe noch nie so schnell Decken, warme Jacken, Schals, Mützen, Handschuhe und anderes in Tüten und meinen Rolli gepackt wie dieses Mal. Die Verkehrsverbindung rausgesucht und in Neukölln die Sachen komplikationslos in einen LKW laden lassen. Die Welt scheint seit langer Zeit aus den Fugen oder Angeln geraten zu sein, denn eine Schreckensmeldung jagt die nächste. Mein großer Wunsch ist es, dass nicht nur den unzähligen Betroffenen in der Türkei geholfen wird, sondern auch die syrischen Erdbebenopfer Hilfe bekommen.
Wie schrecklich muss das sein – wie es ja auch bei (Natur-)Katastrophen wie Feuersbrünste, Überschwemmungen, Orkane, Kriege oder anderes passiert – wenn man von einem Augenblick auf den anderen NICHTS mehr hat, kein Hab, kein Gut, keine Papiere, keine ausgedruckten Erinnerungen – alles innerhalb von Minuten in einem großen Trümmerberg begraben. Und dann sucht man nach den liebsten Menschen aus Familie oder Freundeskreis – aber sie sind nicht da und sie kommen auch nicht wieder.
Ich für mich weiß, dass ich weder zu den Verletzten noch zu den Überlebenden zählen möchte – daran würde ich kaputt gehen.
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Das „große weinende Auge“ wird aber leider noch mit einigen anderen Sachen am Tropfen gehalten, die ein wenig, aber nicht nur mit Geld zu tun haben. Mein Kopf ist ein ausgesprochener „Euro-Schluckspecht“ – andere Leute geben ihr Geld für Urlaub oder Hobby aus, ich für Augen, Ohren, Zähne, ein wenig auch fürs Gehirn.
Bei letzterem kommt mein Lieblingsakustiker ins Rennen. Er meinte zu mir: „Hören passiert zu einem Drittel über die Ohren, aber zu zwei Drittel über das Gehirn“. Um letzteres zu trainieren und zu verbessern, hat er mir eine Hörtherapie vorgeschlagen, die nicht zu einem Prozent von der Kasse bezahlt wird. – In seinem Instagram-Account spricht er von sehr guten Therapieerfolgen. MICH kann er nicht gemeint haben, denn nach der Hälfte der Sitzungen habe ich nicht das Gefühl, dass mein Gehirn auch nur einen Schritt auf mein Gehör zugegangen wäre, um es zu verbessern. – Also warte ich auf die zweite Hälfte.
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Über meinen schlechten Zahnbefund, aber auch über die unzähligen unfähigen Zahnärzte, die mir in meiner Zahnkarriere begegnet sind, habe ich hier ja schon öfter mal was geschrieben.
2010 hat ein recht guter Zahnarzt aus meiner früheren Ostberliner Gegend im UK vier Implantate gesetzt und darauf einen Zahnersatz aufgebaut (oder angebaut). Und jetzt erst stellt sich heraus, was dabei schief gelaufen ist. – Seine erste Variante mit Kugelkopfimplantaten funktionierte bzw. hielt beim Kauen nicht den Anforderungen statt. – Er musste grollend auf seine Kosten eine weitaus teurere Variante anfertigen – und dort liegt der Fuchs oder Hase begraben – denn seine Eintragungen im Implantatspass stimmen nicht mit der Realität überein und eine Neuanfertigung in gleicher Art wäre nur mit allergrößten Schwierigkeiten möglich.
Nach reichlich 12 Jahren kann es schon rechtens sein, sich um eine Neuversorgung zu kümmern. Leider bin ich weder privat- noch zusatzversichert, so dass der Spaß zum größten Teil aus meiner Geldbörse beglichen werden muss.
Ich fuhr zweigleisig und holte bei zwei Zahnärzten einen Kostenvoranschlag ein. Einer war supergeldgierig, machte weder ein Röntgenbild noch fand eine Konsultation beim wichtigen Zahntechniker statt – aber dennoch wollte er 2.893,00 € Eigenanteil von mir haben. – Ich lehnte dankend ab – mein Dukatensch… ist gerade in Rente gegangen. Er bekam von mir die 25,00 € für die Erstellung des Heil- und Kostenplans erstattet.
Der andere Vorschlag bei meiner Lieblingszahnärztin lag bei 1.448,00 € Eigenanteil. Und den gingen wir an – mussten ihn aber leiderleider ins unerfüllbare Wunschland schicken. Ich hatte drauf bestanden, den Abdruck persönlich ins Zahntechniklabor zu bringen, weil dort alle supernett sind und der Kaffee viel besser schmeckt als meiner zu Hause.
Ich wurde mit allen zu erwartenden Schwierigkeiten vertraut gemacht, die er erst bemerkte, als er sich das Röntgenbild von den vier Implantaten schicken ließ. – Er riet mir von einer Versorgung wie die jetzige ab und ich sollte alles beim alten lassen.
20 Meter war ich weg vom Labor, als mir ein Blitz durchs Hirn schoss, was man auch machen könnte. Dann fällt allerdings die „Reservevariante“ weg – ich kann dann nicht wochentags die guten neuen Zähne meiner Umwelt präsentieren und am Wochenende zu Haus die alten abtragen, sondern ich habe dann nur eine für die Woche und fürs Wochenende.
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Und das ist jetzt das kleine lachende Auge. Meine Zahnärztin hat sich sofort mit der Implantatfirma Ankylos in Verbindung gesetzt, um alle notwendigen Teile zu bestellen. Vor Jahren war einmal eine Reparatur fällig – die Preise bei denen stehen in harter Konkurrenz mit der Pharmazie – ich weiß nicht, wer von beiden teurer ist.
Ich bekomme einen neuen Kostenvoranschlag, der durch die vielen Ankylosteile (auch für die ursprüngliche Variante musste sie schon bestellen, die jetzt nicht gebraucht werden) nicht billiger, aber hoffentlich auch nicht wesentlich teurer wird. – Schau’n wir mal, ob ich dann ein wenig mehr lächeln kann – zumindest bis zum 21. März, da werden die oberen zwei in den rechten Kiefer versenkt.
Genug für heute und genug von Zahn- und Gesundheitskram – nächstens wird es wieder anders und besser.
8. Februar 2023 um 20:22
Zahngeschichten sind schon schlimm.
Letzte Nacht träumte ich von einem wackelnden Zahn, der mich von allerlei Dringendem abzuhalten drohte.
Ich habe 2020 etwas angeleiert und weiß nicht recht, ob ich zufrieden sein soll.
Hoffe, Du hast bald Ruhe mit diesem Zahngeschiss 😉
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8. Februar 2023 um 21:04
Frühestens Anfang 24 habe ich alles hinter mir Punkt nächsten Monat werden zwei Implantate gesetzt und dann drei Monate später die zwei nötigen auf der anderen Seite. Die müssen ein halbes Jahr einheilen, dann kann erst die richtige Versorgung beginnen. Also es ist eine etwas langwierige Sache
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8. Februar 2023 um 21:46
Bei mir waren es vom Anfang der Planung Januar 2020 bis jetzt also 2 Jahre. Ich hoffe, die Brücke bleibt wie sie ist. Zwischendurch musste sie mal raus…
Dann kannst Du ja Anfang 24 ein Freudenfest vollführen oder?!
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8. Februar 2023 um 22:02
Darüber ließe sich nachdenken, wenn alles funktioniert.
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8. Februar 2023 um 22:04
Jaaa, das ist immer der Knackpunkt…leider.
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8. Februar 2023 um 18:53
In Hamburg bitten sie explizit von Sachspenden abzusehen und lieber Geld zu spenden. Der Transport dauert zu lange und ist zu kompliziert und mit Geld könnten sie das kaufen, was gebraucht wird. Noch furchtbarer ist es für die Menschen in Syrien, die gar keine Hilfe bekommen, weil sie mitten in umkämpften Gebieten leben.
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8. Februar 2023 um 19:02
Für Syrien würde ich bedingungslos (nur) Geld spenden, wenn sich dort Hilfskräfte hin begeben können – ein paar sind ja wohl vor Ort, aber die Katastrophe ist einfach zu groß. – Und Geld kommt dann zusätzlich.
Hier waren genügend LKWs vor Ort – und wenn alle Leute tatsächlich nur die verlangten Sachen eingepackt haben, kommt es (vielleicht) schneller zu den Leuten, als wenn alles erst besorgt werden muss.
Ich glaube, so ein Elend und so ein Chaos kann sich kein Mensch in Deutschland mehr richtig vorstellen, denn die Menschen, die den Krieg mit allem Schrecken bewusst erlebt haben, müssen so ungefähr um 1935 geboren sein – und da gibt es nicht mehr so viele.
Einfach nur schrecklich. – Da ist es doch viel beruhigender, wenn man hier in unserem Land begleitet und umsorgt stirbt als so durch ein Naturchaos.
Du hast heute hoffentlich alles gut miterlebt, ohne zu traurig zu sein.
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8. Februar 2023 um 19:03
Nein, ohne traurig zu sein ganz sicher nicht. Ich habe geheult wie ein Schloßhund.
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8. Februar 2023 um 18:07
Erdbeben müssen auch so etwas wie Krieg an sich haben. Schlimm, wenn man liest, wieviel verschüttet und verletzt wurden. Toll, dass Du so schnell dem Hilfeaufruf gefolgt bist. Hier habe ich schon wieder gehört, dass derweil LKWs fehlen, die die Spenden dorthin bringen können.
Deine Zähne machen aber auch einen Ärger. Ich hoffe sehr für Dich, dass nun alles so klappt, wie Du es Dir erhoffst. Aber Du wirst uns sicher auf dem Laufenden halten.
Mit der Hörtherapie tut sich hoffentlich noch etwas. Manchmal braucht es ja so seine Zeit, bis sich eine Wirkung einstellt. Ich drücke rundum für Zähne und Gehör beide Daumen. Dein ganzer Aufwand muss doch endlich mal belohnt werden.
Lieben Gruß von der Silberdistel
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8. Februar 2023 um 18:20
Hallo, meine Liebe, bisher habe ich noch nichts von meiner Zahnärztin gehört – wahrscheinlich ist die Bestellung bei Ankylos, der vom herstellenden Zahnarzt gewählten Firma, nicht ganz unproblematisch – aber ich habe wirklich zu ihr und zu den Leuten im Labor Vertrauen.
Und dann: März 2 Implantate rechts oben, im Juni dann das gleiche links oben. Wenn sie dann wirklich die 6 Monate zum Einheilen abwartet, haben wir Dezember, so dass ich fast befürchte, dass ich immer noch nicht ohne Komplikationen eine Keule von einer Gans essen kann.
Heute habe ich mich manuell beschäftigt mit einem reanimierten Hobby – drei „Musterstücke“ haben hervorragend funktioniert, beim vierten gab es ernsthafte Probleme, die ich bisher noch nicht gelöst habe.
Kommt Zeit – kommt Rat (oder auch nicht)
Lasse es dir gut gehen mit Möwen, Tauben, Eichelhäher und anderen Flugtieren – das wünscht
Clara
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8. Februar 2023 um 12:57
Schnell und effektiv, du hast meinen Beifall!!
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8. Februar 2023 um 14:34
Damit meinte ich deine Erdbebenopferhilfe!
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8. Februar 2023 um 17:37
Das habe ich mir doch fast gedacht, denn alles andere ist im Moment weder schnell noch effektiv. – Ich will gerade ein altes „Hobby“ reaktivieren. Die ersten drei Versuche klappten hervorragend und jetzt gibt es Streik – nicht bei mir. – Es wird zu späterer Zeit zu lesen sein.
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8. Februar 2023 um 17:42
Alle von uns – hier oder dort – haben gehofft, dass 2023 ein besseres Jahr wird mit mehr Hoffnung. Voriges Jahr begann im zweiten Monat der immer noch anhaltende Krieg in der Ukraine. In diesem Jahr gibt es in dem gleichen Monat in zwei Ländern oder Regionen so ein furchtbares Erdbeben, dass man das schreckliche Gefühl haben muss, das Schicksal oder die Natur will die Zahl der Toten überbieten.
Wenn ich lese, dass eine Frau nach 58 Stunden gerettet wurde, fallen mir sofort Schilderungen aus dem zweiten Weltkrieg ein, wo es ja solche Fälle auch oft gegeben hat. Aber ich denke, diese Menschen haben für den Rest ihres Lebens einen so starken psychischen Schaden davon getragen, dass sie sich nie wieder davon richtig erholen.
Ich möchte jedenfalls nicht diese Frau sein – die 58 Stunden bis zu ihrer Rettung müssen die Hölle gewesen sein.
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8. Februar 2023 um 07:46
Dass so viele kleine Zähne so viel Geld schlucken bzw. kauen, mag man gar nicht glauben. Ob Dracula auch so eine hohe Rechnung hat? Wenn er gar nicht zum Zahnarzt geht, müsste man ihn mal nach dem Rezept seiner guten Zähne fragen, so viel wie der zubeißt. 🙂
Ich hoffe, dass Deine Zahnarztlösung nun gut umgesetzt werden kann und Du damit zufrieden bist.
Bis dahin guten Appetit 🦴
Liebe Grüße
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8. Februar 2023 um 09:22
In das, was man Ohren oder Gehör nennt, habe ich aber im Laufe der Jahre mindestens einen guten Mittelklassewagen einfahren lassen. Die Zuzahlung zu den für mich nötigen, sehr komplizierten Hörgeräten war immens. Ich hätte eben bei der Auswahl meines Kopfes mehr Sorgfalt walten lassen müssen.
Die Zahnarztlösung werde ich erst dann loben, wenn sie tatsächlich passt sitzt und beißt.
Bei mir sind heute 6 Grad Kälte, gar nicht mehr gewöhnt.
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8. Februar 2023 um 09:31
Hihi, wäre tatsächlich praktischer, wenn man gleich eine ganze Kopfsammlung zu Hause hätte und nach Bedarf austauschen könnte. Heute am besten einen Bärenkopf mit viel Fell gegen die Kälte 🙂
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8. Februar 2023 um 09:39
Gegen Kälte kann ich ja mehr oder weniger einfach zu Hause bleiben, das ist einfacher, als den Kopf zu tauschen. Aber wenn ich bei meinen Hör-CDs, die ich abends 90 Minuten hören soll, so gut wie nichts verstehe oder es als sehr unangenehm empfinde, da möchte ich dann doch einen anderen Hörkopf zur Verfügung haben.
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