Claras Allerleiweltsgedanken

Clara will endlich mal wieder … 5

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Ich habe ihn nicht vergessen, den gestrigen unrühmlichen Jahrestag – aber ich will mir mein Leben nicht über Gebühr kaputt machen lassen, so lange nicht ganz Europa aktiv in den Kampf hinein gezogen wird. Zu mehr als einer finanziellen Unterstützung sehe ich mich nicht in der Lage

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… zu Potte kommen und ihr Geschwafel (vielleicht) beenden!

Ich wette mit euch, JEDE*R von euch hat gewusst, dass es mit der Näherei geklappt hat, denn über einen Misserfolg hätte ich doch nicht so lange palavert.

Ob ich noch jemals kompliziertere Sachen in Angriff nehmen werde, erscheint mir sehr unwahrscheinlich. Besonders hier beim Nähen habe ich bemerkt, dass das Sehen in der Nähe mit oder ohne Brille nicht so richtig gut funktionieren will, deswegen ja auch das Rumbarmen über das Nadel einfädeln.

Übernommen habe ich die Maschine mit einer Nadel, die in der Größe nahe an einen Zaunpfahl heran kam, ich habe das Foto ja schon gezeigt – da habe sogar ich Blindfisch nach WENIGER als 5 Minuten den Faden durch das Öhr geschoben bekommen. Nadeleinfädler sind auch bei dieser Maschine schlecht nutzbar, weil eben hinter der Nadel kaum Platz ist.

Im Geschäft meines Sohnes wird Biothane für Leinen und Geschirre verarbeitet, da müssen die Nadeln und Garne schon stabiler sein, als wenn ein zartes Negligé genäht werden soll.

Die ersten Arbeiten nähte ich noch mit der dicken Nadel, denn den Stress, den Faden durch ein dünnes Öhr zu schieben, wollte ich noch ein wenig vor mich hin schieben.

Am nötigsten hatten es viele Kopfkissenbezüge. Nach altem Brauch waren sie alle auf Kopfkissen von 80×80 ausgerichtet, ich benutze aber nur 80×40 Kissen. Für das sogenannte Zweit- oder Kniekissen hatte ich schon genügend kleine Bezüge besorgt – da gab es für jeden Bettbezug farblich etwas passendes.

381 m oder sogar 443 m gekillt

Also waren jetzt (endlich) die großen Kopfkissenbezüge dran. Über Ewigkeiten hatte ich sie beim Beziehen in der Hälfte geknickt und dieses Stück hinten mit zwei großen Sicherheitsnadeln befestigt – ich weiß, das ist nicht die feine, sichere, damenhafte Art.

Die beiden dicken Bezüge aus Biberwäschestoff machten gar keine Probleme, allerdings musste ich bei der schönen Bettwäsche mit Motiven aus New York den Turm vom Empire State Building abschneiden, kürzen oder killen Ich hoffe sehr, dass mir das nicht als neuer Attentatsversuch angekreidet wird, wenn ich das hier schon so großzügig beichte.

Der Bezug mit den Sternen nahm alles klaglos hin.

Der nächste Bezug war so ein Zwischending im Stoff und in der Kopfkissengröße, die war nämlich mit 80×60 sehr ungewöhnlich und ließ sich deswegen auch sehr schlecht mit den Sicherheitsnadeln fixieren.

Aber frisch ans Werk und schnell gekürzt – alles funktionierte hervorragend und brachte den erwarteten Erfolg. – Auf dem Fensterbrett könnt ihr sehen, dass ich meist OHNE meine geliebte Gleitsichtbrille arbeite. – Das kleine Scheren“dingelchen“ ist hervorragend zum Fäden abschneiden geeignet, da stören weder Griffe noch lange Schenkel 😉 🙂

Die mittelschweren Schwierigkeiten fingen bei dieser schönen grünen Bettwäsche mit den Blüten an. Ihr bekommt mal wieder einen Schlafzimmereinblick und auf mein Bett. – Engelin und Teufelin bewachen meinen Schlaf – und meist machen sie ihren Job recht anständig.

Hätte ich den Kopfkissenbezug einfach halbiert, hätte ich auch die Mohnblumenblüten halbiert.

Also kürzte bzw. wollte ich erst mal den oberen Rand des Kissens kürzen. Aber die Maschine streikte – die Naht sah aus, als wollte ich das Kissen kräuseln. – Es folgte ein längeres Probenähen auf dem abgeschnittenen Stück mit geänderter Ober- oder Unterfadenspannung, auch den Andruck des Nähkopfes verringerte ich – alles ohne durchschlagenden Erfolg – bis mir eine Sch….hausidee kam – wenn ich unter die Naht etwas Neutrales lege, dann könnte es vielleicht klappen.

Jetzt nicht mit frenetischem Beifall reagieren – ganz ist die Idee nicht von mir. In der Superbetriebsanleitung ist für solche Fälle von „Seidenpapier“ die Rede, doch ich konnte nur mit Toilettenpapier dienen, was aber auch klappte, wie man der Naht hier entnehmen kann.

Danach war der Bezug natürlich immer noch zu groß. Mein weiterer Plan war, dann oberhalb des Reißverschlusses noch ein Stück zu kürzen, aber dafür hatte ich bisher noch nicht genügend Geduld – das kommt später, ist ja eine Sommerbettwäsche.

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Ich werde das Ende doch noch einmal nach hinten verschieben! Es sind genügend Worte bzw. Wörter parliert.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

20 Kommentare zu “Clara will endlich mal wieder … 5

  1. liebe clara, ich weiß ja, dass du clever bist- das mit dem klopapier ist wieder ein beweis. seidenpapier kann man bei schreibwaren kaufen, ist zart und glattes, einfarbiges papier, ich hole es manchmal als geschenkpapier. ich habe meine kopfkissen auch auf 40 x 80 umarbeiten lassen, einfach abgeschnitten und gesäumt. das hat pro kissen 6 euro gekostet, die näharbeit, du weißt, ich habe wg. sehen meine maschine der tochter gegeben. habe ich gerne bezahlt! (kostete mich keine nerven). einen schönen sonntag wünsche ich dir, herzlich, roswitha

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    • Hallo, liebe Roswitha, da jetzt erst einmal alle meine Kissen verkleinert sind, werde ich mich nicht mehr um Seidenpapier kümmern müssen. – Beim Klopapier gab es nur das Miniproblem, dass Reste in der Naht hängen geblieben sind – aber da habe ich den Bezug in ein blickdichtes Wäscheschutzteil gesteckt – und danach war alles in Ordnung.
      Heute ist hier wunderbare Sonne – obwohl es ziemlich frisch ist. Ich werde gleich nach dem Essen ein Ziel ansteuern, wo ich schon ewig nicht mehr war. Vielleicht kann ich ein paar schöne Fotos machen. Wir haben ein wenig Schnee auf der Oberfläche liegen.
      Ein wunderschönes Restwochenende wünsche ich dir – Clara

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  2. Da erinnerst Du mich gleich daran, dass bei mir auch noch 80er Kopfkissen darauf warten, zurechtgestutzt zu werden. Zum Glück muss ich keine Gebäude zerteilen. Aber über den Tipp mit dem Toilettenpapier habe ich mich trotzdem gefreut, auch wenn ich nicht Beifall klatschen soll. Ich habe mich nämlich auch schon manchmal darüber geärgert, dass sich manche Stoffarten nicht so klaglos nähen lassen. Allerdings erinnere ich mich nun finster daran, dass meine im Nähen sehr versierte Mutter manchmal tatsächlich Seidenpapier unter den Stoff gelegt hat, besonders bei solchen Stoffen mit hohem Stretchanteil.
    Lieben Gruß von der Silberdistel

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    • Liebe Silberdistel, jetzt eine selten blöde Frage von mir: WAS ist denn eigentlich Seidenpapier? Wo wird es denn benutzt oder müsste ich das extra kaufen. Ich kann mir wirklich nichts unter diesem Begriff vorstellen.
      An Kleidung traue ich mich nicht heran, denn da kann ich ja nicht einfach innen abnähen, da ja alle Jacken oder Mäntel gefüttert sind. – Ich habe nämlich Sachen bekommen, die mir viel viel viel zu groß sind. Zuerst wollte ich sie behalten, aber jetzt habe ich mich doch zum Weitergeben entschlossen, da ich aussehe, als wenn ich in den Sachen meiner 20 kg schwereren Schwester rumlaufe.
      Ich muss mal überlegen, ob ich nicht noch was zum Nähen finde, ehe die Maschine wieder einrostet und ich alles wieder neu ölen muss.
      Jetzt muss ich meinen Abendhunger stillen – also einen herzlichen Gruß zu dir

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  3. Liebe Clara, rasende Nähmaschinennadeln bezwingst Du- während ich auf meine Schneckenfingerarbeit vertraue. Keine grade Naht brächte ich mit so einer Teufelsmaschine zustande, eher Nähe ich meine Hände fest als den Stoff…
    Es gibt so Einfädler. Eine Art Minimünze mit einem feinen gebogenen Draht. Die Dinger haben sich gefühlt 1000 Jahre lang nicht verändert- sie sehen noch Original aus wie schon vor fuffzig Lenzen, als sich meine nähbegabten Omas damit behalfen. Weiterhin viel Erfolg wünsche ich Dir, Du unermüdlich Schaffende!
    Liebe Grüße von Amélie ✨

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    • Hallo, meine liebe Amélie, jetzt auch noch hier meine Antwort auf deinen Kommentar. Guck mal hier:

      Aber wie schon gesagt, die Nadel muss von vorn eingefädelt werden, so dass die Metallschlaufe von hinten durch müsste – und da ist kein Platz dafür.
      Wenn ich was zu tun habe, geht es mir gut – nur Müßiggang ist aller Laster Anfang, aber mir fällt außer Kleinigkeiten nichts Sinnvolles mehr für meine Wohnung ein. Viele Leute sagen ja, dass man nach 7 Jahren renovieren sollte, aber das weise ich mit gestreckten Armen von mir – DAS will ich partout nicht – es sieht alles noch sehr anständig aus, da ich ja nicht rauche und die Bilder immer am gleichen Fleck hängen.
      Gerade Nähte mit der Maschine sind kein Problem – außerdem gibt es so viele Nähte, wo es nicht drauf ankommt, weil man sie nicht sieht.
      Ganz lieben, lieben Gruß zu dir

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  4. Auf diese Weise wirst Du nicht nur zu begabten Näherin, sondern wandelst Dich gleich zur Architektin. Warum soll man nicht mal das ein oder andere Gebäude stutzen. Könnte einigen Bauten in Berlin nicht schaden. Das Bundeskanzleramt ist mir viel zu protzig. Wenn Du mal mit Deiner Nähmaschine vorbeikommst … 🙂
    Und jetzt wissen auch alle Klopapierhamsterer, was sie mit all dem Papier noch anstellen können, außer dem üblichen Gebrauch zuzuführen.
    Wie immer was dazugelernt aus dem Hause Himmelhoch 🙂
    Liebe Grüße 🌸

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    • Hallo, liebe Mallybeau mit deinen interessanten Theorien über Architektur und Klopapier 🙂
      Zu den Hamstern der letzten Kategorie zähle ich partout nicht, obwohl ich mehr als eine Rolle auf Vorrat hatte, denn es sind ja immer 8 oder sogar 10 in einer Packung. Aber da ich so einen Streifen mehrmals benutzen konnte – im Gegensatz zur eigentlichen Verwendung – habe ich den Vorrat nur unwesentlich dezimiert.
      In letzter Zeit war ich so selten in der Innenstadt, so dass ich mich ans Kanzleramt schon kaum noch erinnere. Ich weiß gar nicht, ob ich diesem Gebäude das Prädikat „protzig“ verleihen würde – ich würde es eher als „überdimensioniert“ bezeichnen – wenn aber alle ehemaligen Kanzler so ein großes Büro wie Frau Merkel bekommen, muss es wahrscheinlich so gr0ß sein. Da können wir ja von Glück reden, dass nicht aller 4 Jahre gewechselt wurde und sie erst nach 16 Jahren ein „Alterssitzbüro“ brauchte.
      „Protzig“ sind für mich überladene goldene Barockkirchen.
      Hier ist Hammer-Regen, alle Scheiben sind von oben bis unten ganz nass.
      Lasse dich lieb grüßen

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  5. Herrlich! Die Tochter einer Schneiderin zeigt sich erfreut, ganz besonders über den Einblick in deinen Schlaftraumraum. Ich finde den unglaublich jung…

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    • Zur „Belohnung“ für das Wort „jung“ in deinem Kommentar bekommst du ein gerade aufgenommenes Foto. Das „Corpus delicti“ habe ich NICHT extra hingestellt, das steht dort schon länger.

      Hättest du „jugendlich“ gesagt, wäre die Freude nicht so groß. – Von mancher Verwandtschaftsseite, wo es in der Erstwohnung viele Antiquitäten gab, wurde meine Wohnung fast als infantil bezeichnet.
      Im Haus habe ich ja schon einige Wohnungen gesehen – nur mit einer einzigen würde ich tauschen – aber die Frau ist nur knapp über 50.
      Dieses Jung-Prädikat wurde mir ja schon mal von einer Besucherin einer Alten-Betreuungs-Instanz in der vorhergehenden Wohnung bestätigt. Sie wollte gern auch das zweite Zimmer sehen und meinte dann: „Wenn ich nach ihrer Wohnung gehe, haben Sie keine Altenbetreuung nötig.“ – Wie recht sie hatte.
      Verregnete Grüße zu dir

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  6. Die Idee mit dem Toilettenpapier ist großartig. Da bekommst du trotzdem frenetischen Beifall ;). Überhaupt, ich finde es ja immer toll, wenn man sich zu helfen weiß.

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    • Mitzi, nicht so laut mit dem Beifall – sonst werde ich noch eingebildet 🙂 😉
      Oft ist ja das Klo und das dazugehörige Papier die letzte Rettung in Not – und genau so war es hier auch. Ich freue mich inzwischen sehr über die gelungenen Nähaktionen. – Bis jetzt ist nichts Außergewöhnliches dabei, aber Frau freut sich auch über Alltagsnäharbeiten.
      Der Standardspruch meines (geliebten) Chemielehrers war: „Dumm kann man sein, aber man muss sich zu helfen wissen“.

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      • Da hat dein Chemielehrer recht. Ich kenne es von einem Professor in abgewandelter Version: „Sie müssen es nicht unbedingt wissen, aber Sie müssen wissen wo (in welchem Buch) es steht.“ 🙂

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  7. Engelin und Teufelin bewachen deinen Schlaf
    Was machen sie denn gut?
    Bei mir macht die Teufelin Wechselprogramm: Ungeahnte Abenteuer und ungeahntes Verzagen.

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    • Vielleicht fehlt bei dir die Engelin?
      Was machen sie gut, die beiden??? Sie hauen sich gegenseitig zart auf die Finger, wenn mal eine von beiden zu sehr die Oberhand bekommt – du weißt ja, NUR gute Tage oder Zeiten dürfen auch nicht sein, sonst vergisst man zu schnell, dass es anderen nicht so gut geht. Und nur schlechte Tage oder Nächte – darüber will ich jetzt nicht philosophieren.

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