Claras Allerleiweltsgedanken


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5 Schnell und zügig mit der M10 fahren …

… und dabei auch mal über moderne Kunst stolpern!

… oder über Ministerien!!!

Irgendwann ist auch der größte Hauptbahnhof fotomäßig abgearbeitet und es muss endlich weiter gehen auf der Strecke!

Die nächste Haltestelle ist Invalidenpark. Das hat hoffentlich mehr mit dem Namen der Straße als mit echten Invaliden zu tun. – Heute bekommst du einen ganzen Park, liebe Barbara, nicht nur eine Straße.

Da es sich bei diesen kurzen Entfernungen zwischen den Stationen kaum lohnt, in eine Bahn einzusteigen, laufe ich meistens, denn nur so entdecke ich die Schönheiten und Hässlichkeiten am Wegesrand.

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4 Schnell und zügig mit der M10 fahren …

… und schlechte Sachen dabei trotzdem NICHT ausblenden

Als ich in der Gegend des Hauptbahnhofs herum geschlichen bin, um noch was Fotowürdiges zu finden, sah ich das:

Sachen aus Ziegelsteinen interessieren mich fast immer, da ich doch aus dem Wohnungsbau fast nur Plattenbauten kenne. Also ging ich einen riesigen Bogen an der Mauer entlang, um endlich einen Eingang zu finden. Ich kam an welchen vorbei, aber die waren in der Winterzeit geschlossen.

Auf der Suche begegneten mir Sachen, die ich als sehr trostlos und vor allem als absolut nicht menschenwürdig empfand. – Obdachlose auf Bänken, an Häuserwänden oder auf wärmenden U-Bahnschächten gehören ja in Berlin schon fast zum guten schlechten Ton.

Doch was ich dann sah, verschlug mir fast den Atem. In einer Ansammlung von schlechten Zelten hatten sich wohl Flüchtlinge oder andere Menschen niedergelassen, für die sämtliche Hygienevorrichtungen fehlten. Den schlimmsten Ekel-Schreck bekam ich, als ich die Toilettentür öffnete. Ein wenig war Blasendrang vorhanden – doch nach dem Öffnen und Ansehen dessen, was sich mir da zeigte, ist dieser für Stunden vergangen.

Nach diesem Schock wollte ich wissen, was es mit der Mauer um diesen riesigen freien Platz auf sich hatte. Das Wetter war vorfrühlingshaft sonnig und an den Rändern hatten sich einige Besucher niedergelassen.

Der Park ist zum Gedenken für die vielen, vielen Häftlinge in der Strafanstalt Moabit gedacht. Er nennt sich „Geschichtspark Zellengefängnis Lehrter Straße“ -im Grunde genommen war dort so etwas ähnliches wie ein KZ, in dem vor allem Juden, aber auch Sinti, Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen und andere Menschen, die den Nationalsozialisten nicht passten, untergebracht waren.

Der Güterbahnhof Moabit war ganz in der Nähe – und von dort fuhren die Züge in die Vernichtungslager. – Der auf der Mauer zu lesende Spruch war für meinen Fotoapparat viel zu lang – ich musste ein wenig stückeln.

Komplett lautet der Text:

Von allem Leid, das diesen Bau erfüllt, ist unter Mauerwerk und Eisengittern ein Hauch lebendig, ein geheimes Zittern …

Am besten von allen gesuchten Webseiten wird die Geschichte dieses Mahnmals hier gezeigt:

https://www.fortsetzungberlin.de/parks-gaerten-plaetze/parks-gaerten/geschichtspark-zellengef%C3%A4gnis-moabit/

Ich fand den Artikel sehr interessant, zumal er über die Verhältnisse der Gefangenen gleich nach dem Bau des Gefängnisses in den 1840er Jahren erzählt. Es wurde auf ganz strenge Einzelhaft ohne jegliche Kommunikationsmöglichkeit gesetzt, so dass die Suizidrate und die psychischen Erkrankungen enorm hoch waren. – In der Nazizeit waren Ernst Busch, Erich Mühsam, Erich Honecker und Wolfgang Borchert für kurze oder längere Zeit inhaftiert.

Nach 1989 wollten Verkehrs“experten“ den Tiergartentunnel genau über oder durch dieses Gelände führen – aber zum Glück gab es noch ein paar vernünftige Leute, die das verhindert haben.

Mehr Fotos habe ich dort nicht gemacht – ich fühlte mich wie bei der Besichtigung eines KZs – und fand es irgendwie unpassend, diese Leidensstellen zu fotografieren. In dem verlinkten Artikel steht mehr darüber.


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3 Schnell und zügig mit der M10 fahren…

… ohne die langen gelben „Schlangen“ zu übersehen!

Zu Beginn der Serie hatte ich geschrieben, dass die Straßenbahnen M5, M8 und M10 in einem großen Bogen nach dem Hauptbahnhof weitere drei Haltestellen haben, bevor sie wieder am Hauptbahnhof ankommen.

Diese Wendeschleife ist notwendig, damit sich die Fahrer und Fahrerinnen auch mal kurz ausruhen können, denn die gesamte Strecke ist stressig hoch drei. Außerdem ist es wohl die Vorbereitung für die Verlängerung der Strecke nach Moabit. Die Genehmigung liegt schon vor und sie soll zukünftig bis zum U-Bhf. Moabit fahren. Hat der Westen Berlins langsam auch Geschmack an einer Straßenbahn gefunden??? Muss ich fast annehmen, denn auch von der Warschauer Straße soll sie bis Neukölln verlängert werden.

Die Autofahrer finden die vielen Straßenbahnen sicher nicht so gut, denn sie müssen sehr oft ampelgesteuert anhalten, damit die Fahrgäste nicht überfahren werden, wenn sie ein- oder aussteigen wollen.

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2 Schnell und zügig mit der M10 fahren …

… um Pferd und Zaun zu bewundern oder zu belächeln

Ich bin immer noch am Hauptbahnhof, denn um das „grandiose Erlebnis“, einem Riesengaul unter den Schwanzeif gucken zu können, will ich euch nicht betrügen. Ich habe dazu auch Fotos aus älterer Zeit verwendet, da hatte das Pferd noch einen schöneren Platz. Es musste wegen der Bauarbeiten ein wenig zur Seite rutschen, aber das wird ihm egal sein. Da es aber neudeutsch „Rolling Horse“ heißt, konnte es vielleicht wirklich leicht an einen anderen Platz gerollt werden.

Die Anschaffung dieser beiden Metallgäule geht wohl auf Hartmut Mehdorn zurück. Der Erschaffer bzw. Künstler dieser Monumentalplastiken ist Jürgen Goertz. Er durfte nicht nur für Berlin so eine monströse Plastik schaffen – nein – auch am Heidelberger Bahnhof steht so ein Pferd, dort heißt es „S-Printing-Horse„. Das Berliner Pferd ist ca. 10 m hoch und bringt 35 t auf die Waage – das Heidelberger ist mit 13 m Höhe und 90 t Gewicht wohl weltweit das schwerste Pferd – das ist aber auch das einzige, was ich darüber sagen will. Es war zuerst da, Berlin kam hinterher.

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1 Schnell und zügig mit der M10 fahren …

… und zwar vom Hauptbahnhof zum S-Bahnhof Warschauer Straße

Sie ist Berlins bekannteste Straßenbahnlinie: die M10. Auf rund zehn Kilometern fährt sie in einem östlichen Bogen auf einer Strecke voller Gegensätze: Von Moabit über den Hauptbahnhof durch Mitte, Prenzlauer Berg bis zur Warschauer Straße in Friedrichshain. Vorbei an Geschichte und Geschichten. (Vorspann zum Film im RBB)

Nähere Informationen gebe ich euch in einem der nächsten Artikel, wenn ich mal nicht so viele Fotos in petto habe.

Die in einem sehr kurzen Zeitabstand fahrende M10 mit ihren 23 Stationen ist wohl Berlins beliebteste oder bekannteste Tramlinie. Auf sie wurde ich durch einen Hinweis von Frau Momo aufmerksam. Ich schaute mir die Sendung im RBB zweimal an und beschloss sofort, das nach meinem eigenen Geschmack zu machen, denn über Entbindungen in der Charité und über die Tätigkeiten in einer Brauerei werde ich nicht berichten, mich aber dennoch genau an den Stationen umsehen.

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