Claras Allerleiweltsgedanken

Geschichte vom kleinen dicken CleverFox … 2

23 Kommentare

… dessen App mich mehr als einmal schon vera…lbert hat

Fortsetzung vom letzten Artikel:

Bei Level 2 – das ich bisher noch NIE geschafft habe, ertönen gleichzeitig (oder mit Millisekunden Unterschied) in jedem Ohr ein unterschiedliches Geräusch. Innerhalb von drei Sekunden soll ich in der richtigen Reihenfolge die beiden Bilder aus sechs Beispielen anklicken. – Dreist, wenn ich die Geräusche gehört und verstanden habe/hätte, brauche ich schon mehr als 3 Sekunden Zeit, um die Bilder zu suchen und zu finden. – Das sollen mal die Erfinder dieser Therapie alleine spielen!!!

Und dann bekomme ich so deutlich wie noch nie bewiesen, dass ich nicht räumlich hören kann. Es ertönen nacheinander 8 Geräusche, bei denen ich sagen soll, WOOOOOOOOOOOOO ich sie höre: links, rechts, in der Mitte, vorn oder hinten. – Solchen komplizierten Hörzuweisungen können meine Ohren nicht folgen. – Höre ich auf der Straße ein Geräusch, das wichtig ist und das ich orten möchte, bewegen sich mein Kopf oder mein Körper wie eine Rundumleuchte, bis sie gefunden haben, was sie suchen.

Und dann kommt der absolute Hammer – um mich herum ist ein Geräuschpegel wie auf der meistbefahrenen Kreuzung aller Hauptstädte gleichzeitig oder ähnlich. Eine weibliche Stimme liest im Hintergrund 30 Sekunden eine Geschichte von einem der gezeigten Tiere. Mein Akustiker, der die Stimme OHNE KOPFHÖRER versteht, meint zu mir, die Vorleserin würde in jedem Satz eine typische Bemerkung zu dem Tier machen. (die beiden müssen sich bei der Ausbildung kennen gelernt haben und er weiß, wovon sie erzählt 😉 🙂 )

Meine Ohren weigern sich vehement, da ein Tier heraus zu hören. Wahrscheinlich, um den Punktedurchschnitt nicht völlig zu versauen, wird ab und an der Name des Tieres erwähnt, bevor der Geräuschpegel anfängt. Und mein Akustiker fällt darauf herein und denkt, ich wäre besser geworden.

Aber nicht damit genug, dass ich mich über mein Hör-UN-vermögen in seinem schallisolierten Behandlungsraum gräme, muss ich auch noch TÄGLICH Hausaufgaben machen.

Wenn ich mich mal in der App auf Level 2 vorgewagt habe, kamen keine Töne oder Geräusche über meine über Bluetooth mit dem Handy verbundenen Hörgeräte. Da ich die App zwischendrin nicht stoppen kann, laufen alle 8 Aufgaben durch und ich habe stolze Null Punkte erreicht. – Dafür möchte ich von Clever Fox zur Entschädigung ein großes dickes Marzipanohr haben. – Gibt es das nicht zu kaufen, müssen sie eben selbst so ein Ding herstellen. – Und da es Clever Fox sicher nicht machen wird, kann ich mich hier mit einer neckischen Süßigkeit, von diesen beiden Herren serviert, verwöhnen lassen.

Seit ich Hörtherapie mache, ist mein Schlafverhalten so solide und gleichförmig geworden, dass ich mich schon vor mir selbst graule.

Mit einer speziellen Hörgeräteeinstellung muss ich jeden Abend 90 Minuten lang einer HörCD lauschen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich besser klare Männerstimmen als Frauen verstehe. Dialekte und zu schnelle Sprache sind tabu – und zu langweilig darf die Handlung nicht sein, sonst schlafe ich sogar im Sitzen ein.

Die Lautsprecherbox habe ich so platziert, dass sie in etwa in Ohrenhöhe ist. So hocke ich 90 Minuten vor dem Computer, denn wenn ich mich zum Hören auf die Liege setze, dauert es nur wenige Minuten, bis ich tief und regelmäßig atme. – Wie beim Fernsehen direkt über die Hörgeräte zu hören, ist nicht erlaubt, weil dort nicht das spezielle Hörprogramm eingestellt werden kann.

Ich zeige euch mal Beispiele, was ich so in mich hinein hören will oder wollte.

Die Pause bis zur Entspannungsphase im Bett mit speziellem Geräusch soll nicht länger als 5 Minuten betragen – also schon vorher alles erledigen und bettfertig vor dem Computer der jeweils aktuellen CD lauschen.

Auf der Bettkante im Handy Flugmodus einstellen, damit nichts stören kann, Bluetooth aktivieren, sowohl im Handy als auch bei der Tonbox, und diese mit ihrem ausgesuchten BlubberWasserWindKatzenGeräusch so platzieren, dass beide Ohren was zugeteilt bekommen. – Da mich das ständig blinkende blaue Bluetoothsignal im stockdunklen Zimmer störte, habe ich das Teil in seine Verpackung verbannt.

Wenn ich Glück habe, schlafe ich dabei ein. Wahrscheinlich durch das gewählte Wassergeräusch wird nach einiger Zeit die Blase aktiviert und ich muss aufstehen, da kann ich dann alle Geräte wieder in ihren Ursprungszustand versetzen.

Aber einmal hat mich der Kerl zu Tode erschreckt, denn plötzlich war klar und deutlich eine Stimme zu vernehmen – in englisch, das konnte ich noch identifizieren, verstanden habe ich ihn nicht.

Als ich ihm das Ladekabel in den „Bauch“ gerammt habe und das andere Ende in die Steckdose steckte, gab er Ruhe und ließ mich die restliche Nacht gut schlafen.

*************

Aller guten Dinge sind drei, aber die erfahrt ihr erst im nächsten Artikel.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

23 Kommentare zu “Geschichte vom kleinen dicken CleverFox … 2

  1. Was Du durchmachst !!!

    „Dabei habe ich festgestellt, dass ich besser klare Männerstimmen als Frauen verstehe“.

    Geht mir auch so. In der Gruppentherapie vor mehr als 20 Jahren verstand ich oft Frauen schlecht. Sie erzählten etwas aus ihrem Leben, ich wollte sie nicht ständig unterbrechen, es quoll aus ihnen heraus.
    Schon da dachte ich, daß ich schlecht höre. Aber die Männer verstand ich alle!
    Was nicht heisst, daß ich mit allen Männern solidarisch war, keinesfalls. Aber sie bereiteten mir akustisch keinerlei Probleme.

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    • Na ja, ganz so schlimm ist es ja mit dem „durchmachen“ nicht – es ist immer so schön, wenn ich dort bin. Man merkt ziemlich gut, dass wir uns gegenseitig gut leiden können.
      Wahrscheinlich liegt es daran, dass viele Frauen ziemlich hoch sprechen – und die hohen Töne verschwinden ja beim Hören als erste. Frauen mit dunklen Stimmen kann ich gut verstehen und auch leiden. – Die letzten CD-Packungen hat Hansi Jochmann gesprochen – die deutsche Stimme von Jodie Foster. Die ist exzellent.

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  2. Liebe Clara,
    Das ist ja eine richtige Schule, in die Du mit Deinen Ohren musst. Das Programm klingt aufwändig und kompliziert (und teuer…) und darum wünsche ich Dir viel Erfolg damit.
    Liebe Grüße
    Amélie

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    • Meine liebe Amélie, mit allem hast du recht – Schulhörprogramm, nach 10 Wochen nicht mehr so kompliziert wie am Anfang, da ich alle Geräusche sofort erkenne und fast alle auch richtig zuordne – ja, und über Geld wollen wir erst das nächste Mal sprechen oder schreiben.
      Mache es gut und lasse dich von nichts unterkriegen. Liebe Grüße an dich

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  3. Auch für mich klingt das alles recht kompliziert, liebe Clara. Na, und Bilder in solch kurzer Zeitspanne zuzuordnen, das liest sich ja eher wie ein Hochleistungssportprogramm. Ich wünsche Dir dennoch weiterhin viel Ausdauer und am Ende zumindest ein bisschen Erfolg.
    Lieben Gruß von der Silberdistel

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    • Hallo Silberdistel, ich beschäftige mich jetzt fast 10 Wochen mit der App. Irgendwie gefällt sie mir nicht. Inzwischen erkenne ich alle Geräusche bei Level 1 SOFORT und drücke das richtige Foto. Das ist deswegen schnell möglich, weil es schon schattiert angezeigt ist, bevor die Fotos richtig farbig werden. – Und dennoch habe ich NOCH NIE 100 % erreicht – ich weiß nicht, wie und wo ich da noch was verbessern müsste oder könnte.
      Auch sehr eigenartig ist es mit dem Hören bei großem Lärm. Es kann nicht sein, dass manchmal nur auf einem Ohr der Lärm ist und auf dem anderen ganz deutlich der Name des Tiers genannt wird.
      Wer weiß, was für Pfuscher diese App entwickelt haben.
      Nach einer Pause von 6 Wochen machen wir weiter.
      Lieben Gruß an dich

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  4. Mich würde das überfordern, jeden Tag 90 Minuten….

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    • Ehrlicherweise müsste ich eigentlich sagen: mich auch. Während des Berufslebens oder in einer Partnerschaft wäre so etwas wahrscheinlich kaum möglich. Aber mein Akustiker schwört auf diese 90 Minuten mit besonderer Hörgeräteeinstellung, so soll er am Ende doch hoffentlich recht behalten.

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  5. Nun befindet sich sicher noch länger ein saftiges weiches Marzipanohr vor meinen inneren Augen!

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  6. Aber doch gut, dass es sowas gibt!

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  7. liebe clara, du bist tapfer, mir wäre es, glaube ich, zu viel mit den hörbüchern zu sitzen. mir wurde auch trainingsprogramm angeboten, 400,- euro sollte es kosten, habe ich abgelehnt. bin so zufrieden, aber wohl auch weniger schwerhörig als du mit deiner krankengeschichte. hab es gut da im fernen berlin, herzlichen gruß, roswitha

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    • Liebe Roswitha, wenn ich meinen Akustiker nicht so gut kennen würde, vor allem, ihm nicht so vertrauen würde, hätte ich damit sicher auch nicht angefangen, und das nicht nur aus finanziellen Gründen, denn es kostet mehr als das doppelte.
      Wie du schon sagst – ich höre sicher dreimal schlechter als du und als alle anderen, die ich so im Laufe der Zeit mit Hörgeräten erlebt habe. Aber es ist auch erschreckend, wie sich das Gehör im Laufe der letzten Jahre verschlechtert hat – das sehe ich ja, wenn er einen Test aufzeichnet. Für mich ist immer das sicherste Zeichen, dass ich die drei lauten hohen Töne nicht mehr höre, die die Mikrowelle von sich gibt, wenn sie fertig ist. NUR, wenn ich den Kopf ganz dicht ranhalte, höre ich einen Ton. Das erschrickt mich immer sehr. Ich kann wirklich nur bitten und beten, dass mein linkes Ohr so bleibt wie es ist, denn mir dem rechten Ohr kann ich NICHTS richtig am Telefon verstehen. Das liegt daran, dass die zweite Mittelohrvereiterung das Flimmerepithel im Innenohr zerstört hat.
      Aber jetzt ist Sonne – ich MUSS einfach ein wenig vor die Tür.
      Beste Grüße zu dir von Clara

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  8. Ich schließe mich den Ausführungen meines Vorredners an. Das klingt wirklich kompliziert. Ich wäre da vermutlich bereits mit dem ganzen Bluetoothkram überfordert. Und in drei Sekunden passende Bilder zu suchen bzw. zu finden ist ja wirklich was für Leistungssportler. Hut ab, dass Du das alles so durchziehst. Hoffentlich hast Du bei den Krimi-Hörbüchern keine Albträume.
    Da wünsche ich Dir und Deinem neuen Fuchs-Haustier ein schönes gemeinsames Wochenende mit viel Spiel-und Hörspaß 🙂
    Liebe Grüße 🌸

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    • Hallo, ich habe mir jetzt den ganzen Artikel noch einmal durchgelesen. Das Hören der CDs ist dabei noch die einfachste Sache der Welt, da ich lediglich verhindern muss, in diesen 70 oder 80 oder ganz ideal 90 Minuten dennoch einzuschlafen, weil ich mich so bequem wie möglich, mit dem Kopf auf einem Kissen auf den Tisch lege.
      Aber die Trainingsapp ist nicht nur kompliziert, sondern auch noch fehlerhaft – eine mittlere Unverschämtheit bei einem Teil, das man auch noch bezahlen muss.
      Gerade bei der letzten Therapie hat mir mein Akustiker gesagt, dass nach 10-12 Behandlungen im Normalfall (bei fast allen Kunden) Schluss ist, weil die dann das Ziel erreicht haben. Bei mir will er ja eine Ausnahme machen und erst dann beenden, wenn ich ein für ihn befriedigendes Ergebnis erreicht habe. – Aber dennoch muss jetzt eine Pause von 6 Wochen gemacht werden. Am Handy kann ich weiter trainieren, aber mit der speziellen Höreinstellung soll ich nicht mehr den CDs lauschen.
      Also wird der kleine Dicke erst mal ins Geschäft zurück gehen.
      Hier ist Traumwetter, kalt aber sonnig.
      Deswegen ganz viele sonnige Grüße zu dir

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      • Schön, dass Du wenigstens ein strahlendes Wetter erwischt hast, wenn der Fuchs schon so aufmuckt. Hier war Schnee angekündigt, aber außer etwas Nieselregen und Nebel ist nichts zu sehen. Nasse Grüße zurück 🙂

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        • Das Wetter sieht heute wirklich prächtig aus – aber ich kann nicht zum Fotografieren an die „Projektstrecke“ fahren, weil der Zeitaufwand zu groß wäre – ich bekomme nämlich gegen 15 Uhr Besuch von einer Bekannten, die den/die eine/n Mantel/Jacke probieren will, die mir zu groß ist.
          Außerdem will ich mir ein schönes Mittagessen aus einem riesigen Blumenkohl zubereiten – mit gestampften Kartoffeln mit dem neuen Dingens, was ich bald zeigen werde.
          Also lieben trockenen Gruß an die Sonne und an dich

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  9. Das klingt ja richtig kompliziert und würde wohl auch für mich die absolute Überforderung bedeuten 😦

    Wobei ich mich gerade Frage, wie Du das machst:
    Am Computer sitzen und gleichzeitig der Handlung eines Hörbuches folgen?
    Mir gelingt das nicht, den entweder daddele ich oder ich höre zu. Beides zusammen geht nicht….

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    • Lieber Wilhelm, EINER von uns beiden macht oder versteht hier was falsch. In diesem Fall benutze ich am Computer einzig und allein das Programm „Media Player“ – alle anderen sind still, ruhig und arbeitslos. Zum Glück hatte ich mir ja schon vor längerer Zeit diese relativ gute lange Lautsprecherleiste gekauft. – NUR am Computer kann ich die Hörgeräte auf das spezielle, vom Akustiker programmierte Hörprogramm einstellen.
      Beim Fernseher ginge das nicht, weil ich da nur DIREKT über Bluetooth hören kann und bei einem tragbaren CD-Player müsste ich Lautsprecherstöpsel in den Ohren haben, keine Hörgeräte.
      Einzig und allein muss ich vor dem Einschalten der CD daran denken, das spezielle HÖRPROGRAMM einzustellen.
      Jetzt alles klar – ich könnte auch um nichts in der Welt beides.

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