Claras Allerleiweltsgedanken

1 Schnell und zügig mit der M10 fahren …

25 Kommentare

… und zwar vom Hauptbahnhof zum S-Bahnhof Warschauer Straße

Sie ist Berlins bekannteste Straßenbahnlinie: die M10. Auf rund zehn Kilometern fährt sie in einem östlichen Bogen auf einer Strecke voller Gegensätze: Von Moabit über den Hauptbahnhof durch Mitte, Prenzlauer Berg bis zur Warschauer Straße in Friedrichshain. Vorbei an Geschichte und Geschichten. (Vorspann zum Film im RBB)

Nähere Informationen gebe ich euch in einem der nächsten Artikel, wenn ich mal nicht so viele Fotos in petto habe.

Die in einem sehr kurzen Zeitabstand fahrende M10 mit ihren 23 Stationen ist wohl Berlins beliebteste oder bekannteste Tramlinie. Auf sie wurde ich durch einen Hinweis von Frau Momo aufmerksam. Ich schaute mir die Sendung im RBB zweimal an und beschloss sofort, das nach meinem eigenen Geschmack zu machen, denn über Entbindungen in der Charité und über die Tätigkeiten in einer Brauerei werde ich nicht berichten, mich aber dennoch genau an den Stationen umsehen.

Obwohl die M10 und zwei weitere Straßenbahnen am Hauptbahnhof noch drei weitere Stationen in einer großen Wendeschleife fahren, fange ich jetzt trotzdem mit dem Hauptbahnhof an.

Er ist wohl einer der größten und neuesten Bahnhöfe in Europa, vielleicht sogar weltweit – aber ich mag solche Superlative nicht. Im Krieg wurde der Vorgänger, der Lehrter Stadtbahnhof, stark zerstört, die letzten Überreste davon wurden 1959 gesprengt, es blieb nur der S-Bahnhof Lehrter Bahnhof übrig.

Als die DB beschloss, diesen Riesenbahnhof zu bauen, hatte sich die Bevölkerung als Bezeichnung für „Lehrter Stadtbahnhof“ ausgesprochen, aber das interessierte die Bundesbahn nicht – sie wollte unbedingt einen Hauptbahnhof haben. Kurzzeitig hatte der Ostbahnhof im Osten Berlins (Friedrichshain) diesen Titel getragen, da Honecker zum 750. Jahrestag Berlins unbedingt einen Hauptbahnhof präsentieren wollte. Alles wurde umgebaut – und jetzt ist es trotzdem NUR der Ostbahnhof.

Im jetzigen Hauptbahnhof gibt es 5 Ebenen, viel Glas, viel Stahl, viele Reisende und viel Dreck. Jeden Abend versucht ein großes Reinigungsteam den Bahnhof wieder in einen menschenwürdigen Zustand zu bringen. Der Bahnhof hat immerhin 70.000 m² Fläche, die gereinigt werden müssen. Die größten Probleme machen die Glasfahrstühle, denn die Passanten sind unheimlich erfinderisch, da Zeug dran zu schmieren, was da nicht hingehört.

Die Innenansichten von einem Bahnsteig aus sehen wirklich „groß“ aus.

Und über einen der in ganz Berlin vertretenen Kunst-Bären freut sich Clara-Frau immer – und noch mehr freut sie sich, wenn der Bär unbeschädigt und unverletzt ist, denn ihr wisst ja, die Schmierfinken lauern überall.

Eine Neuigkeit für mich waren die farblichen Markierungen an den Rolltreppen. Wahrscheinlich gab es schon genügend Unfälle, weil die Reisenden die Laufrichtung verwechselt haben. Also wie bei den Ampeln: „Bei rot bleibe stehen, bei grün kannst du gehen!“ – Aber als ich danach etwas aufmerksamer auf Berliner Rolltreppen unterwegs war, stellte ich fest, dass es das auch wo anders gibt, war mir nur nicht aufgefallen.

Wenn Frau nach draußen guckt, ist auch hier wie fast überall viel Baustelle – Berlin will sicherlich die baustellenreichste Stadt Deutschlands werden.

 

Über das, was es außerhalb des Bahnhofs zu belachen oder zu bestaunen gibt, müsst ihr bis zum nächsten Artikel warten. Heute fahre ich mit euch nur noch ein wenig Rolltreppe – und dann ist Schluss!

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Und um nicht bis zum St. Nimmerleinstag mit der M10 fahren zu wollen oder müssen, ändere ich den Veröffentlichungsmodus wieder in „aller zwei Tage“.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

25 Kommentare zu “1 Schnell und zügig mit der M10 fahren …

  1. Herrschaftszeiten!
    Ganz Berlin scheint nur aus U-Bahnen, Eisenbahnen und kürzlich fertig gestellten Flughäfen zu bestehen… 😉

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  2. Aha, das ist ein Projekt zur Rufrettung für die Planwirtschaft 🙂 🙂 Da bin ich ja gespannt 🙂

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  3. liebe clara, da freue ich mich auf deine aktivitäten und die prima berichte. den hauptbahnhof kenne ich ja sehr gut, zuletzt wurde mir im gläsernen aufzug der geldbeutel geklaut, mit allem. als ich in den zug stieg sah ich, meine handtasche ist offen(war vorher zu und unter dem mantel!). sofort habe ich die beiden karten per telefon gesperrt und zuhause den diebstahl gemeldet(ausweis weg). geld war nicht viel, ich wollte ja heim und hatte alles ausgegeben;-)). mit der M 10 fuhr ich immer bis greifswalder str., dort ist die wohnung eines freundes in der marienburger. jetzt bis bald, herzlichen gruß und alles gute für die op- nachwehen, gruß roswitha

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    • Liebe Roswitha, du willst mir doch nicht etwa Konkurrenz machen im Beklaut-Werden? 🙂 😉 Aber gegen mich wirst du kaum eine Chance haben. Ich habe mir fast alles paarweise klauen lassen, natürlich im zeitlichen Abstand. Außer dem Westpaket aus dem aufgebrochenen Trabant waren alle Diebstähle erst zu Westzeiten: 2 Autos (1 fast neuer Trabant-Kombi 1990, 1 VW Golf), 2 Fahrräder, mindestens 2 Portemonnaies und einen vollen Koffer aus der S-Bahn heraus nach einem Urlaub.
      Das mit dem ersten Portemonnaie war „lustig“ – ich kam nach der Arbeit nach Haus und das Telefon klingelte. Mich fragte jemand: Vermissen Sie ihr Portemonnaie? Ich guckte sofort in der Tasche nach – und tatsächlich war es nicht da. Der Dieb hatte das geldbefreite Lederportemonnaie in einen Firmenhausflur geworfen. Die noch enthaltene EC-Karte zeigte meinen Namen. Mit dieser Vornamenverbindung gibt es laut Telefonbuch nur mich. Ich fuhr am nächsten Tag mit einer Flasche Sekt hin und holte es ab. – Beim zweiten kam nichts mehr wieder – nur hatte ich zum Glück die Ausweise immer anders untergebracht – aber die gerade abgehobenen 300 € waren ja schon Beute genug.
      Ich bin ja gespannt, was du alles kennen und nicht kennen wirst bei der Fahrt mit der M10.
      Also dann bis übermorgen – da ist bestimmt schon wieder vieles besser im Mund – heute ist es doch ein wenig angeschwollen und der Zahnersatz muss draußen bleiben, das tut höllisch weh, wenn ich den einsetzen will.
      Lieben Gruß zu dir

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  4. Ah, jetzt geht es also per Straßenbahn durch Berlin. Dieses Glashaus ist ja wohl wirklich gigantisch und sogar mit gläsernen Fahrstühlen ausgestattet. Da macht das Fahrstuhlfahren sicher sogar ein bisschen Spaß. Auf jeden Fall sieht man mehr als in den sonstigen dunklen Aufzügen.
    Und wieder mal so ein schöner Bär. Welch Wunder, dass der mal ohne Schmierereien davongekommen ist. Ich hoffe für ihn und uns, dass es auch so bleibt.
    Ich glaube, Berlin war, ist und bleibt wohl immer Baustellenmeister. Andererseits ist es hier auch nicht besser. Vielleicht eifern wir der Hauptstadt auch nur nach 😉
    Lieben Gruß von der Silberdistel mit Heilungsschnurrern für den Mundraum von den beiden Pelztieren

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    • Ich kann jetzt nur zum dritten Mal sagen, dass das Projekt als allererstes für MICH interessant ist. Natürlich gibt es eine ganze Menge, das ich schon kenne – ganz mit geschlossenen Augen und Ohren bin ich ja die letzten 52 Jahre nicht durch die Stadt getrabt. Aber ich habe tatsächlich im Laufe der Stationen, an denen ich schon war, vieles gesehen, wo ich noch nieeeeeeeeeeeeeeeeeee war. In so einer großen Stadt wie Belrin kann man wahrscheinlich nicht überall gewesen sein – aber an manchen Stellen habe ich mich (ganz leise nur für mich ganz allein) schon ein bisschen geschämt, dass ich das nicht kannte. Ich glaube, ich erwähne das dann sogar im Bericht.
      Aber jetzt muss ich mein Abend-Breichen essen: Banane, Nektarine, Mandarine und Zwieback mit Milch als Sättigungsbeilage – und das natürlich alles püriert.
      Das „Heilungsschnurren“ deiner beiden Pelztierchen fand ich den Oberhammer – danke dafür.
      Hungrige Grüße zu dir

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  5. Liebe Clara,
    Die Rolltreppe an unserem Hbf geht, wenn sie Lust dazu hat. Genauso wie Züge ungefähr fahren. Anschlagtafeln dienen der Verwirrung der Zuggäste. Bei uns musst Du vor allen Dingen Zeit und Geduld haben bis der Zug irgendwann kommt oder eine nette Entschuldigung der Deutschen Bundesbahn. Ist dir bloß auch nicht mit gedient, wenn Du den Zug brauchst wie ein Verdurstender Wasser in der Wüste. Dieweil leisten Dir Fussgängertauben und das Rauchenverbotenschild Gesellschaft. Vielleicht noch Wartende. Den Berliner Hbf lernte ich bereits kennen, der ist natürlich gegen unseren eine andere Hutgröße. Dagegen wirkt unser Bahnhof verschnarcht und irgendwie niedlich…
    Doch schöne neue Eindrücke und die über Berlin verteilten Bären sind sowas wie der über Bi verteilte Leineweber. Der begegnet Dir bei uns auch des öfteren. Damit Du weißt wo Du Dich befindest, dient den von der Deutschen Bundesbahn-Bahn gründlich verwirrten Lieblingsgästen als Orientierungshilfe oder so: Ah Bär, ah das muss Berlin sein.
    So, Du. Hierzu finde ich mehr Worte als zu Deinen Beisserchen, pardon…
    Liebe Grüße
    Amélie

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    • Liebe Amélie, du musst dich nicht „pardon-nen“, weil du zu meinen Zähnen weniger Worte gemacht hast als jetzt. Da freue ich mich doch, dass ich wieder auf neutralem Gelände bin und euch lange Zeit was von Berlin zeigen und erzählen kann. Wie schon bei Mallybeau gesagt, obwohl ich schon 52 Jahre hier in dieser Stadt wohne, gab es bei den unterschiedlichen Stationen, bei denen ich schon war, auch vieles Neues und Interessantes für mich – und deswegen mag ich dieses Projekt jetzt schon – so wie auch das vorhergehende Berlinprojekt.
      Richtig aussöhnen werde ich mich mit dieser Stadt nie – jetzt eher viel weniger als noch zu Ostzeiten, da war wirklich alles ruhiger und vor allem sauberer.
      Dass dein kleines Bi natürlich auch einen viel kleineren Bahnhof als das große B(äh) braucht, ist ja klar, aber deswegen könnten doch bei beiden die Züge pünktlich fahren – aber das bekommt die Bahn bis ans Ende ihrer Tage nicht hin.
      Jetzt habe ich mich erstmal über den oder die Leineweber klug gemacht.
      Auch heute werde ich ziemlich zeitig im Bett verschwinden, schlafen ist gut für alles, was gerade nicht so ganz toll ist.
      Ganz lieben Gruß zu dir ins kleine B

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  6. Gestern Abend sah ich auf RBB einen sehr informativen Beitrag über das „Alte Berlin“, wobei gegen Ende auch die Rede von der Fischerinsel war, wo du mal gewohnt hast.
    Und hier geht es nun weiter mit Rolltreppen- und Bahnhofssachen. Gut, werde ich gern lesen und schauen, du verstehst was von leserfreundlicher Aufbereitung. Allein die Fotos geben was her…
    Wobei ich den Kontrast zu meiner ländlichen Nochidylle schätze!

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    • Den Kontrast kann ich dir sehr gut nachfühlen. Ich möchte zwar nicht auf dem Dorf leben, aber auch nicht in so einer wuseligen Stadt wie Berlin. Ist aber so und ich werde hier auch wohnen bleiben.
      Und da ich aus zahngründen nicht aus dem Haus gehen kann, werde ich mir den Beitrag vom rbb ansehen. Der ist wirklich kein so schlechter Sender für mich.

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  7. Im Gegensatz zu dem chronisch überlasteten Hamburger Hauptbahnhof, finde ich den Berliner zumindest als Reisende gar nicht sooo schlecht.

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    • Ganz am Anfang kurz nach dem Bau war ich mit meinem schlechten Orientierungssinn rettungslos überfordert mit den vielen Etagen des Hauptbahnhofs. Sehr oft fahre ich nicht von ihm ab, weil Südkreuz in meiner Nähe ist und auch zum Fernbahnhof ausgebaut wurde.

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  8. Aha, mit einem Bahnhofsprojekt überraschst Du uns also. Ich war schon am überlegen, ob Du wieder in den Britzer Garten gehst oder eine andere Überraschung parat hast.
    Die Verglasung ist wahrlich üppig. Typisch, dass die Gelegenheit genutzt wird, die Scheiben zu beschmieren. Ohne Dreck scheint es nicht zu gehen. Toll, dass wenigstens der Bär die Pfoten in die Höhe reckt und immer eine gute Figur macht. Hast Du die Rolltreppen auch gezählt oder hast Du Dich den ganzen Tag auf und ab chauffieren lassen? 🙂
    Liebe Grüße

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    • Ganz so richtig liegst du nicht mit der Meinung, dass es ein „Bahnhofsprojekt“ wird – eigentlich wird es ein reines Straßenbahnprojekt, wenn man das so sagen kann. Klar kommt die Straßenbahn auch an S- und U-Bahnhöfen vorbei – das ist schon durch ihren Namen M(etro)-Bahn bedingt. Diese M-Bahnen oder Busse fahren tagsüber im 10 Minutentakt, was schon recht angenehm ist. Diese hier fährt noch öfter.
      Dem Nordbahnhof und dem Endbahnhof Warschauer Straße widme ich kaum ein Foto, weil sich das nicht lohnt – höchstens von außen.
      Auf das Zählen von Rolltreppenstufen kannst nur DU kommen. Ich stehe selten auf einer Rolltreppe, sondern laufe sie immer hoch oder runter – Frau muss ja in Bewegung bleiben.
      Die viele Schmiererei und der Dreck in Berlin stören mich immer mehr, ich kann einfach nicht darüber hinweg gucken. – Ich beobachte immer öfter, dass Ausländer ihren Abfall meist in die Papierkörbe werden, die deutsch aussehenden Leute dagegen daneben, besonders alle Raucher, da kann der Papierkorb nur 3 m neben ihnen sein.
      Liebe Grüße zu dir

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      • Egal wie Dein Projekt heißt. Ich freue mich immer über Deine interessanten Beiträge. Bin gespannt, welche Treppen und Stufen als nächstes vor uns liegen 🙂

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        • Ich habe ja schon einiges im Voraus bearbeitet, wie das so meine Art ist. Und an manchen Stellen habe ich sehr gestaunt. Ich wohne jetzt seit 52 Jahren in Berlin und habe einige Sachen kennengelernt, wo ich noch nie gewesen bin. – Deswegen mache ich so etwas mindestens zur Hälfte auch für mich selbst.

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  9. Waaas? Alle zwei Tage?!du meinst wohl zweimal am Tag?! 😉

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    • Du hast schon richtig gelesen. Bis jetzt habe ich ja lange, lange Zeit nur aller drei Tage was veröffentlicht. Ich bin ein absoluter Planmensch und will (endlich) beweisen, dass das mit dem 5-Jahr-Plan der DDR hätte funktionieren können, wenn nicht so viel Mist gemacht worden wäre.
      Jeden zweiten Tag bewege ich mich auf der Strecke etwas weiter oder sehe mich in der Umgebung gründlicher um, wenn ich das für angebracht halte.

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