… und wohne jetzt teilweise im Meereskundemuseum Marienfelde = MM
Lieb von euch, dass mir einige signalisiert haben, dass sie schon mich oder mein Geschreibsel vermisst haben. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es liegt, dass mir so ein wenig oder sogar ziemlich viel die Stimmung verhagelt ist. Damit sich niemand zu große Sorgen macht, dass es eventuell mit der U-Bahn-Attacke zu tun hat. Die ist es nicht. Ich habe von der Polizei Bescheid bekommen und wurde eingeladen, die „Täterdatei“ einmal ansehen zu kommen. Das war nicht schön, aber natürlich ohne Ergebnis. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser hochexplosive und aggressive junge Mann das erste Mal in seinem Leben in der U-Bahn von einer alten Frau zur Ordnung gerufen wurde – DA MUSS MAN SICH DOCH WEHREN, DAMIT DAS NICHT REGEL WIRD!
Meine wirklich sehr gedrückte Stimmung hat auch nicht vordergründig mit der Energiekrise und der Hick-Hack-Politik unserer Regierung zu tun, obwohl ich es ausgesprochen zum Kotzen finde, dass die Heiz- und Wasserkosten in meiner Wohnung und meiner gesamten Wohn“siedlung“ nicht nach tatsächlichem Verbrauch abgerechnet werden, sondern einzig und allein nach Größe der Wohnung. Als Einzelperson in einer ziemlich großen Wohnung habe ich damit den schwarzen Peter gezogen.
Und da sehr, sehr viele Leute hier der Meinung sind, dass sie die Berliner Luft von 5° C durch angeklappte Fenster auf mindestens 7° erhöhen wollen – egal, ob damit unser aller Geld zum angeklappten Fenster raus gepustet wird – verbessert das nicht meine Energiepolitikansichtssache. Bisher hat unsere Verwaltung noch nicht verlauten lassen, um welchen Cirkabetrag sich wahrscheinlich die Heizkosten erhöhen werden.
Ich bin ja seit Jahren bipolar – hatte aber bisher meist Ärger, wenn die manische Seite zu ausgeprägt zu Tage trat. Und da depressive Phasen bisher nicht von äußeren Anlässen ausgelöst wurden, dachte ich, dass ich die allgemeine Weltlage lange, lange Zeit so halbwegs verarbeiten konnte. Es soll nicht mitleidslos klingen, wenn ich sage, dass es auch weniger der Krieg und das schreckliche Schicksal der Leute in der Ukraine ist, dass mich so vollkommen mutlos macht. Wir hatten in den letzten Jahren so viele Kriege in der Welt und KEINER davon wurde uns durch tägliche Mediennachrichten immer und immer wieder präsent gemacht. – Vielleicht ist da mein fortgeschrittenes Alter eine gewisse Beruhigungsdroge, über die ich mich immer und immer wieder freue.
NEIN – es sind die Millionen hungernden Menschen in der Welt, die durch Klima- und Umweltkatastrophen ihre Nahrungs- und Arbeitsgrundlage verlieren und nicht wissen, wie sie selbst am Leben bleiben können und vor allem, wie sie ihre Kinder ernähren können. Ich weiß, dass ich mich mit meinen Spenden an „Aktion gegen den Hunger“ selbst ein wenig beruhigen will, aber das reicht nicht. Leider spiele ich nirgend wo mit, wo es Millionen zu gewinnen gibt – schade, ich weiß, dass ich vieles davon teilen würde.

In Deutschland nehmen die Armut und die Anzahl der Hartz IV-Empfänger ständig zu – doch ich behaupte aus jahrelanger Erfahrung, als Hertz IV-Empfängerin, dass man ohne Alkohol und Zigarettenkonsum mit dem zugewiesenen Geld nicht üppig und luxuriös leben kann, aber man verhungert nicht und lebt entschieden besser als Millionen von Menschen in anderen Kontinenten. Sicher kann man sich dann keine Bionahrungsmittel und Fleisch von glücklichen Tieren und Schlachtern leisten, aber man bleibt am Leben.
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Ihr kennt ja meinen Zahlenknall – besonders den Schnapszahlenpiep. Gestern war ich KLARES Alsterwasser in Büchsen kaufen, auch wenn ich Büchsen noch weniger als Plastikflaschen leiden kann – ABER: Naturtrübes Alsterwasser erinnert mich zu sehr an Nierenerkrankungen. An der Kasse bekam ich dann die Belohnung für den weiteren Weg:

Jetzt habe ich schon 500 Wörter verplaudert und habe noch nichts zur Überschrift beigetragen. Natürlich bin ich nicht wirklich umgezogen, denn aus dieser Wohnung werde ich entweder herausgetragen – lebend im Rollstuhl, weil ich die 8 Stufen nicht mehr steigen kann, oder unlebend in der langen Holzkiste, weil ich keine Lust mehr hatte, länger die Berliner Luft zu atmen.
Geht es mir schlecht(er), dann brauche ich was zu tun, auch wenn es eigentlich idiotisch ist. Und ich brauche es farbig und bunt, um gegen das innere Grau was zu tun.
Für 2022 habe ich einen wunderschönen Fischekalender im Bad hängen, das ja schon viel mit Fischen, Muscheln, Schiffen und anderen maritimen Dingen ausgestattet ist. Aber jetzt habe ich dieses Bad zu einem (fast) echten Meereskundemuseum gemacht. Mit einigem Aufwand habe ich mir den selben Kalender für 2023 besorgt – und beide habe ich verarbeitet, also zerschnitten und Fotos ausgesucht.
Zuerst habe ich die ca. 30 x 30 cm großen Fotos mit Klebeknete an die hässlichen beigefarbigen Fliesen gepappt – aber das gefiel mir
nicht. Aus dem Baumarkt musste Sprühkleber her. Das Zeug klebt wie Pech und Schwefel – zumindest an meinen Fingern.
Als mir ein schon an der Wand klebendes Foto mit einem Hai nicht gefiel, wollte ich es abreißen – doch das war eine äußerst mühsame Aktion, die nur mit viel Nässe und einem guten Spachtel klappte.
Doch Frau ist ja lernfähig und hat es dann – mehr schlecht als recht – zu Ende gebracht. „Schlecht“ deswegen, weil sich die Kalenderseiten wie Klebefolien benahmen, sie bilden einfach Luftblasen unter ihrer Oberfläche, doch ich werde lernen, damit zu leben. – Und jetzt bekommt ihr häppchenweise und in Galerieform mein Badezimmermeereskundemuseum zu sehen.
Unter dem Fenster zeigen sich zwei außergewöhnlichere Fischschönheiten mit langen „Armen“ oder „Tentakeln. Auf dem ersten Foto könnt ihr noch den Hai aus der Vorstufe der Bebilderung sehen. In der Fensterleibungauf der Sichtseite zeigen sich drei außergewöhnliche Einzelfische. Die hängenden Holzfische freuen sich sehr über Abwechslung und neue Spielgefährten.
Die Wand oberhalb der Badewanne und Dusche zeigt fünf bunte Bilder – entweder Einzelfische oder Fischschwärme. Nemo darf natürlich nicht fehlen.

Oberhalb des Heizkörpers war so unendlich viel freier Platz (und hässliche beigefarbige Fliesen) . Auf dem Foto darüber habe ich die Farbgebung so eingestellt, dass die Fliesen so aussehen wie in Wirklichkeit, denn ganz so schlimm sind sie ja gar nicht.

Fische Bad 6
Vor einiger Zeit habe ich auf dem Markt 3D-Postkarten mit Fischen und einer Schildkröte entdeckt und natürlich auch gekauft, da sie mir – wenn ich auf der Toilette sitze – ein bewegtes Bild vorgaukeln, je nachdem, in welche Richtung ich mich bewege. – Und drum herum habe ich dann noch ein paar Fische geklebt. Die großen Muscheln, die Seesterne und die schon vorhandenen plastischen Fische haben nicht schlecht gestaunt über die Neuzugänge – und Frau Engel und Madame Teufel haben sich gar nicht mehr eingekriegt vor Freude, dass hier echt was los ist.

Jetzt muss mir keine erklären, dass es ihr zu bunt und zu unruhig wäre, es in so einem Bad aushalten zu müssen. – Es ist MEIN Bad – und ob es lange oder sehr lange so bleibt, weiß ich selbst noch nicht genau. Einige Bilder habe ich weiterhin nur mit Klebeknete angebracht, die kann ich ganz schnell wieder entfernen.
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