Claras Allerleiweltsgedanken


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Der Alex wird das Manhattan Berlins

Als ich – mehr oder weniger zufällig – durch eine Fernsehsendung mitbekam, dass am Alexanderplatz, dem eigentlichen Zentrum vom ehemaligen Ostberlin , eine Hochhaus“flut“ gebaut werden soll, hat es mich ganz schön überrascht. Seit 1970 in Berlin, bin ich ja schon ein wenig mit dieser Stadt bekannt – dennoch nicht unbedingt verwachsen. Doch zum Alexanderplatz und seiner unmittelbaren Umgebung habe ich so einige Bindungen.

Im Oktober 1967 haben wir im Standesamt im Berolinahaus am Alex geheiratet. Ich wohnte und arbeitete zwar noch in Görlitz, aber der Gatte in spe hatte zwar eine Arbeit, aber noch keine Wohnung in der Hauptstadt gefunden. Die Suche ruhte dann mindestens 18 Monate, da er diese Zeit als Bausoldat bei der NVA zubrachte. – Bekommen haben wir unsere erste Wohnung mit 49 qm, 2 Zimmern und zwei Kindern Ende 1970. Sooooooooooo angespannt war die Wohnungssituation damals – und heute ist sie auch nicht besser.

mons.wikimedia.org/w/index.php?curid=21956801

Zum Ausgleich wurde die kirchliche Trauung mit Feier dann in Görlitz ausgerichtet – ganz weit weg vom Alexanderplatz. Damit ich den Bräutigam nicht wieder verpixeln muss, habe ich ihn sicherheitshalber weggeschnitten.

Dafür wurden dann die beiden Kinder nicht weit weg vom Alex in der St. Hedwigs-Kathedrale getauft.

Von A.Savin (WikiCommons) – Eigenes Werk, FAL, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73744810

Und als dann alles zu Ende ging, blieben wir in der Nähe des Alexanderplatzes und ließen uns im (fast) schönsten Gericht von Berlin scheiden.

Jetzt bin ich ja wieder in Familiengeschichte abgewandert, dabei wollte ich doch von Neu-Manhattan erzählen. Bisher gibt es am Alex ein richtiges Hochhaus, nämlich das Hotel Park inn. Natürlich habe ich noch nie dort übernachtet, weil ich bisher immer ein eigenes Bett in Berlin stehen hatte. – In Erinnerung sind mir die Fassadenkletterer geblieben, das sah seeeeeeeeeeeeehr spektakulär aus.

Und jetzt kommen natürlich nur Modellfotos, denn die Baustellenfotos will ich euch nicht zumuten. Neben dem Hotel wird das Covivio Hybrid-Hochhaus gebaut.

Dieses Foto habe ich von hier: https://www.berlin-info.com/hochhaeuser-am-alexanderplatz/ – ©Covivio – Sauerbruch Hutton

Die Doppeltürme werden 130 m in die Höhe gebaut mit 33. Etagen. Nach unten gibt es auch noch 3 Etagen. Kinder werden nicht groß geplant, denn der Kindergarten wird nur 35 Plätze haben.

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Das Alexander Berlin’s Capital Tower sieht doch schon recht interessant aus. Es wird von einer Moskauer Gruppe gebaut. In den Hochhäusern soll es auch Wohnungen geben – wahrscheinlich (un-)bezahlbare Eigentumswohnungen. Es wird 150 m hoch mit 35 Etagen.

Auch dieses Foto ist von der oben erwähnten Website, und genau von Tower. © O&O Baukunst / Finest-Images

Es wird genau neben dem Einkaufszentrum ALEXA errichtet – dort wird es dann etwas schattig werden, falls es von Tageslicht abhängig ist.

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Das MYND Hochhaus am Galeriakaufhaus wird mehr oder weniger in das Kaufhaus hineingebaut. Es soll 135 m hoch werden und ganz oben eine öffentlich zugängige Dachterrasse haben. Da wird dem Fernsehturm die Show gestohlen, auch wenn er sich hier auf der Fassade zeigt. Die Informationen stammen alle von der gleichen Website berlininfo.

Hochhäuser am Alexanderplatz - Signa Tower

                                                    Kaufhof. Architektur. Kleihues + Kleihues, Berlin. © Signa Real Estate

Jetzt habe ich euch hoffentlich genügend mit „hoher Baukunst“ unterhalten. – Tschüss bis irgendwann mal wieder.


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BSuM 41 – die unendliche Geschichte

0406 Montage 1-4

Nun ist doch durch außerplanmäßige Blogarbeiten die Erscheinung dieses Dienstags-Posts um viele Stunden zu spät. Aber besser spät als nie!

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Nein – es soll keine unendliche Geschichte werden – weder für Lucie noch für mich. Nicht gleich und sofort – aber so ganz allmählich beginne ich mich aus dem wunderschönen Projekt „Brunnen, Skulpturen und Mehr oder Meer“ hinaus zu schleichen. Es war so anheimelnd, man war fast unter sich, es gab kein Gedränge.

Auf jeder dieser Collagen zeige ich ein Foto von dem entsprechenden Dienstag. Hier als erstes vom Alexanderplatzbrunnen, zweimal vom „Wasserklops“ an der Tauentzienstraße und vom „Schwebenden Ring“ am Strausberger Platz.

0406 Montage 5-8

In der Woche 5 – 8 folgten der Brunnen mit der Fahrradskulptur am Potsdamer Platz, der Marzahner Garten, der Brunnen im Zoo und der  Britzer Garten.

In den Wochen 9 – 12 zeigte ich euch Lenny im Brunnen, die auf einer Schildkröte hockende Clara im Volkspark Friedrichshain und den verwirbelten Palast der Republik, der schon lange nicht mehr steht und letztendlich dem Schloss Platz machen musste.

0406 Montage 9 - 12

Munter ging es in die Wochen 13 – 16. Alexander von Humboldt präsentiert vor seiner gleichnamige Uni mal was anderes als seine Sockelaufschrift. – Im Marzahner Garten plätschert es im italienischen Barock- oder Rokokkogarten. – Der allseits bekannte Lenny wird vielen vor dem Entenuntier noch in Erinnerung sein. – Und Clara schäkert hier mit Herrn Dr. Karl Marx und lässt den Friedrich kalt abblitzen.

0406 Montage 13 - 16

Und schon ist die Wochen 17  denn diese Collage ist in einer „Sendung“ komplett erschienen.0406 Montage 17

0406 Montage 18 - 20


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30 BSuM in Fernsehturmnähe

Ich hoffe sehr, dass die Brunnenanlage zu Füßen des Fernsehturms in diesem Sommer wieder sprudelt – dass sich Sponsoren finden, die diesen wohl nicht ganz billigen Spaß für uns alle bezahlen. Ich würde auch einmal pro Woche ihren Namen preisen … oder zumindest einmal im Monat.

Fernsehturmbrunnen 096

Es ist schon lustig, jetzt in der noch kalten Jahreszeit Brunnen mit Wasser zu sehen – irgendwie friert es mich dabei immer.Fernsehturmbrunnen 097

Diese Brunnenanlage ist eine ganz gemütliche. Wenn da kleine Kinder reinfallen, muss man wenig Angst haben, dass sie ertrinken, weil es so flach ist. Aber glitschig ist der Fußboden immer – die Berliner Glitschalge macht es sich dort gemütlich.

Ganz dicht bei diesem Brunnen steht eine der alten Markthallen. Und noch einmal so dichte bei steht dann folgerichtig der Markthallenbrunnen.

Markthallenbrunnen 082

Die Marktfrauen und -männer sind durch die Berliner Sch…tauben schon ganz schön in Mitleidenschaft gezogen worden – doch wie heißt es: „Was uns nicht umbringt, macht uns hart“ – und das haben diese Figuren geschafft.Markthallenbrunnen 081

Von jeder Seite bietet sich eine andere Ansicht.Markthallenbrunnen 080


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Der Berliner kooft jerne in der Markthalle IV

Erinnerung und Nostalgie sind es, die mich beim Besuch der Markthalle am Alexanderplatz befielen. Und genau das passt doch zum heutigen Allerheiligen – Erinnerung an Verstorbene.

Eine richtige Markthalle ist es gar nicht mehr, obwohl es einmal eine recht bekannte und gut bestückte war. So direkt am Alexanderplatz, dem bekannten Aushängeschild der Hauptstadt der DDR – gekrönt noch vom dickbäuchigen Fernsehturm – (den und andere Fotos könnt ihr im Fotoblog sehen) hatte sie natürlich den guten Ruf der DDR zu verteidigen. – Was machte sie aber wirklich??? Sie schürte den Neid der Besucher aus den anderen Bezirken (damals hießen die nicht Bundesländer, sondern Bezirke – und waren fast so zahlreich wie jetzt die Bundesländer, aber eben nur fast.

Jetzt haben sich die Betreiber der Halle auf die Fahnen geschrieben, die DDR und ihre Produkte hochzuhalten – und das finde ich auch gut so. Nur weiß ich nicht, ob die Begeisterung sehr hohe Wellen schlägt, wenn jemand ein OSTPAKET bekommt.

Mit den Begriffen auf dem nächsten Foto kann wirklich nur etwas anfangen, der die Sachen jahrelang in der „Kaufhalle“ gekauft oder auch nur gesucht hat, weil es sie gerade wieder nicht gab.

Nicht alles davon konnte man kaufen – den Konsum und das Centrum-Warenhaus konnte man nur betreten, bei GENEX sich was wünschen oder im Intershop was kaufen – oder auch nicht – UND UND UND bei der Komplexannahmestelle konnte man seine Komplexe abgeben – die wurden dort gewaschen, gereinigt und gebügelt – und dann bekam man sie so gut wie neu zurück 😉 🙂

Oder hier die Milchtüten. Lacht nicht, aber viele Mütter haben diese Tüten ausgewaschen und als Tüten für die Schulbrote ihrer Kinder genommen. Mit Rohstoffen wurde mehr gespart als heute. – Und spannend finde ich die aufgedruckten Preise – die galten überall, ob Kleinstadt oder Großstadt – alles war überall gleich billig oder gleich teuer – von den Schmiergeldern für Seltenprodukte mal abgesehen.

Den Stadtplan, der rechts unten durchschimmert, hebe ich noch heute aus Nostalgiegründen auf.

Ehrenwort von allen Ostlern: Wer kennt diese Schleuder und diesen Schnellkochtopf NICHT??

Was eierte das Ding immer auf seinem aufgeblasenen Gummiring einher. Und wehe, man vergaß ein Wasserauffanggefäß darunter zu stellen – Überschwemmung!

Ihr könnt euch den Osten bzw. seine Produkte vergrößern – ich wollte mir das zu Haus in ganz groß begucken können.

Mit diesem farbigen Panoramafoto von Berlin verabschiede ich mich von euch – nur für heute. Aber aus der Markthallenserie verabschiede ich mich für immer – denn das war heute die fünfte und letzte. Wer Interesse hat – immer am Donnerstag in der letzten Zeit.


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1 BSuM – Brunnen, Skulpturen und Meer – Alexanderplatz

... ein neues Projekt von Lucie  

jeder kann, niemand muss – immer Dienstag, wöchentlich oder seltener.

Im Normalfall sind Projekte nicht so mein Ding, aber Brunnenfotos und dergl. habe ich sehr viele im Archiv – und die wollen auch mal frische Luft schnuppern, die Fotos meine ich.

Hier kommt jetzt nur eine Montage, die richtigen Fotos für dieses Projekt sind im Fotoblog.