Claras Allerleiweltsgedanken


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Frei von Baustelle und Lärm …

habe ich einen Tag genossen

Beim Großelterndienst hatte ich mich für einen Ausstellungsbesuch in Babelsberg angemeldet. Es ist dicht bei Potsdam und das Schloss, zu dem wir wollten, liegt in einem ganz wundervollen Park.

Die Schlösser sind in dieser Gegend dicht gesät, denn Glienicke und Potsdam haben ja auch welche zu bieten. Aber ich bleibe jetzt und hier in Babelsberg, das war schon anstrengend genug. Hauptsächlich deswegen anstrengend, weil das Wetter bzw. die Sonne gleich wieder übertrieben hat. Sie steigerte sich auf über 34° in der Sonne – für mich als eher Kaltblutpferd nicht auszuhalten.

Die Anfahrt dauerte etwas länger, so dass ich 8.30 Uhr das Haus verließ und – noch mit anderen schönen Sachen beschäftigt – erst kurz vor Mitternacht zurückkehrte. Einen Tag lang kein Hämmern, kein Bohren, kein Kleben, kein Trampeln, keine Männergesichter und keine Männerbeine vor dem Fenster. Ich war es schon fast entwöhnt.

Die Ausstellung hieß „Pückler – Babelsberg; Der grüne Fürst und die Kaiserin

Wir näherten uns dem Schloss über das Café, aber die Zeit reichte nicht, einen Frühcafe einzunehmen.

Fürst Pückler war mir nicht nur über das Eis bekannt, sondern auch über den Park in Bad Muskau. Dieser Ort lag auf der Strecke nach Görlitz, so dass wir uns zur entsprechenden Zeit oft die wunderbaren Rhododendronsträucher angesehen haben.

Vor Beginn der Besichtigung sah ich mich ein wenig um. Die erst in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts angebrachten Medaillons gefielen mir. Ich habe nicht alle Porzellanköpfe auf die Speicherkarte geholt, aber Pückler, Schinkel und Lenné haben es verdient – das hat sich der Künstler auch gesagt, der die Medaillons geschaffen hat. (anklicken, dann werden die Fotos größer)

Vor dem Schloss fiel mir etwas auf – von weitem sah es aus wie eine Kanone, von näherem war diese „Kanone“ mit einem Baum bestückt. Dieses zweirädrige Instrument ist dafür gedacht, größere Bäume an einen anderen Ort zu transportieren. Die großen Gartenbaugestalter hatten nicht so viel Zeit, jahrelang auf das Wachsen kleiner junger Bäume zu warten – sie setzten Bäume einfach um.

Jetzt haben wir die Zeit der technischen Panne überstanden und begeben uns ins Schloss. Drin habe ich allerdings nicht zu viel fotografiert. Anhand der Fotos kann man erkennen, dass hier in die betreffenden Schlösser noch einiges Geld hineingesteckt werden muss, um sie entsprechend zu sanieren. Der Einzeleintritt ist mit 15,00 € kein Schmankerl, aber die Schlösser müssen Geld verdienen, nicht nur ausgeben.

Ich erfuhr in der Ausstellung, dass Fürst Pückler es besonders auf die Ausblicke vom Schloss aus Wert legte. Er gestaltete die Terrassen und die Bepflanzung entsprechend.

Ich zumindest wurde durch die Führung so hungrig, so dass ich gern an dieser fürstlich gedeckten Tafel Platz genommen hätte. Aber sicher hätte mir der Gebrauch der verschiedensten Besteckteile Schwierigkeiten bereitet. – Mein Gott, was müssen die geschlemmt haben.

Überall im Schloss und im Schlossgarten begegnete uns der blaue Papagei. Er ist wohl so etwas wie das Maskottchen der Ausstellung. Fürst Pückler hat wohl seiner Königin so einen Vogel geschenkt und damit sicher große Freude bereitet. – Ich hoffe, ihr könnt ihn auf den Fotos entdecken – bestimmt dann, wenn ihr die Fotos durch Anklicken vergrößert.

Und zum Abschluss haben wir noch einen Spaziergang durch den Garten gemacht. Dabei fiel mir auf, dass ich diesen schon schöner erlebt habe, als nämlich alles bepflanzt war, was jetzt nur kahle, schwarze Flächen zeigte. – Vom Schlosspark kann man wunderbar auf die Glienicker Brücke sehen, die durch die ab und an stattfindenden Agentenaustausche Ost gegen West ihre traurige Berühmtheit erlangt hat. http://www.spiegel.de/einestages/agentenaustausch-auf-der-glienicker-bruecke-1985-a-1037667.html oder
http://www.planet-wissen.de/geschichte/ddr/geteilte_stadt_berlin/pwieagententauschinberlin100.html


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(Reichs)Adler oder Pleitegeier?

Ich schlendere so durch die Stadt – mehr oder weniger fast durch die City West, nämlich durch Charlottenburg. Der kleine Apparat in der rechten Hand ist fast arbeitslos – nichts will mir so richtig gefallen, um es fotografisch festzuhalten. Oder ist es die Scheu, diese Fotos alle nachher bearbeiten zu müssen.

Gut, für den Lampenmonat lässt sich ab und an was Brauchbares finden, was euch dann bis in den Dezember hinein von der „Flüsternden Clara-Cam“ verraten wird.

Da – ein Regierungsgebäude der niederen Chargen – das Finanzamt. Und genau da der Pleitegeier???? Habe ich wieder verpasst, meine Millionen rechtzeitig genug in Sicherheit zu bringen??? 🙂

1711 Pleitegeier oder Reichsadler 42

Nun sage mir einer, dass das doch der Reichsadler ist, nicht der Geier. Eigenartig finde ich es doch.

Zur Erholung fahre ich ein paar Tage später in das benachbarte Bundesland Brandenburg, aber nur bis vor die Tore Berlins nach Babelsberg. Als ich dort diese schöne Fassade sah, wurde es mir noch klarer: Brandenburg wirtschaftet besser mit seinem Geld und ist nicht so pleite wie Berlin – und auch nicht so dreckig.

1711 Babelsberg Bauwerk 11 1024

Zum Abschluss fand ich ein tröstendes Wappen, das ich okkupierte. Bei genauerem Hinsehen musste ich dann feststellen, dass es nicht für Himmelhochs Clara, sondern für Kümmelhochs Clara gemacht wurde.  Pech!

1711 Wappen HC KC 23


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Brandenburg erkunden – 35 BSuM in Babelsberg

„Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.“ Vielleicht hat es der Altmeister des Wortes ein wenig anders gesagt, aber ich meine es wirklich so: Potsdam und Babelsberg sind einen Ausflug von Berlin aus wert. Von Potsdam habe ich ja schon mal hie und da geschwärmt, heute ist also Babelsberg dran.

2105 Babelsberg Fontäne Montage

An Licht, Luft, Himmel, Wolken und Fontänen ist Babelsberg reich – ich gebe euch ein wenig davon ab.

2105 Babelsberg Schlosspark Engel Montage

Ich denke, auch heute könnte sich ein Fotoblogbesuch lohnen.


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Brandenburg erkunden – Babelsberg tritt noch einmal an

Da ihr das letzte Mal hier ganz und gar von Fotos verschont bliebt, mute ich euch heute mehr Fotos zu – alle in Collagen, denn ich konnte der Flut der Fotos nicht anders Herr Frau werden.

So zeigte sich Babelsberg mir, als ich aus der S-Bahn stieg, die Orientierung und den Weg zum Schloss suchte und gleich verleitet wurde, dieses neogotische Rathaus zu fotografieren. Aber ich konnte nicht weit genug weg gehen, deswegen entweder turmlos oder fußlos – die Bilder.

Den Schlosspark konnte ich nicht übersehen, zumal ich noch zwei Stationen mit dem Bus fuhr. Aber in diesem riesigen Park zielsicher auf das Schloss zuzugehen, gehört bei mir enorm viel  Blick auf die Karte dazu – aber nicht auf eine, die von riesigen Dohlen, Wachteln oder Raben verstellt wird.

Hier ist er ja, der vogelfrei Ausblick auf die Karte – und da bin ich auch schon am Schloss. Es ist wie ein verwunschenes Märchenschloss – etwas geheimnisvoll, etwas verwittert, etwas marode. Aber da es zum Weltkulturerbe auserkoren wurde, wird hier auch bald wieder die „Schönheit“ einziehen.

Der Weg dahin wird von wundervollen Pflanzinseln begleitet – ich kam mir vor, wie in einem botanischen Garten.

Sind diese Pflanzinseln nicht wirklich wunderschön – d.h. jetzt wird von ihrer Schönheit nichts mehr da sein, da der Frost schon alles zerstört hat.

Das Schloss mit seiner Fassade, seinem Turm und mit seinen Skulpturen (nähere Erläuterungen gibt es bei Wikipedia) diente der nichtarbeitenden, dennoch gut verdienenden  Besitzerschicht als Wohn- und Erholungssitz.

Das ist es, das marode Babelberg, das aber auch seinen Charme hat.

Lenni ist ausgewandert und bewacht jetzt als Steinhund den unmittelbar vor dem Schloss befindlichen Garten.

Und jetzt: Eins habe ich noch:

Für mich ist das rechts unten unbedingt der Rapunzelturm, denn zur Belohnung für die treue junge Dame wächst links oben eine wunderschöne Hecke.

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Fotos und die Geschichte von Griebnizsee könnt ihr morgen im Fotoblog nachlesen.