Claras Allerleiweltsgedanken


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Mit dem Enkel backen …

… sieht meistens ganz anders aus als bei mir

Normalfall: Die Omas kneten Teig, rollen ihn vielleicht auch noch alleine aus – und die oder der Enkel stechen mit Backformen ganz viele Figuren aus – je nach Jahreszeit Weihnachtsengel oder Osterhasen. – Diese Freude hatte ich vor langen Jahren nicht – weil die Enkel ihre Engel ganz weit weg von mir ausgestochen haben – und auch die Pfefferkuchenhäuschen haben sie ohne mein Zutun sehr gut gebacken bekommen.

Bei uns lief die Sache anders. Der Enkel kündigt seinen Besuch an und wir einigen uns auf den 1. Mai. Wir wollen ihn nicht als Kampftag der Arbeiterklasse mit roter Nelke feiern, sondern als „gemeinsamen Kuchenbacktag“ – er schlug als Belag Äpfel vor. – Einen gravierenden Unterschied gab es: Er wollte ungeschälte, ich bedingungslos nur geschälte Äpfel auf dem Kuchen. – Das Ergebnis hat uns so angenehm überrascht, dass eine Fortsetzung geplant ist. Wenn es Rhabarber oder Pflaumen werden sollten, dann ist das Obst für den ganzen Kuchen gleich – NUR die Streusel nicht, denn ich will die NUR mit Butter – und er mit seinem veganen Herzen mit Margarine. – Das wird sich machen lassen.

Den großen Rest haben wir dann friedlich aufgeteilt nach geschälten und ungeschälten Apfelstücken.

Wenn schon „Enkel“, dann muss auch der vierbeinige erwähnt werden, der hatte nämlich in den letzten Tagen seinen 12. Geburtstag. Und da das ja bei Hunden mit dem Altern weitaus schneller geht als bei Menschen, hat er mich jetzt mindestens eingeholt. – Ein aktuelles Foto hatte ich leider nicht, aber ich bin überzeugt, dass er auch dieses Jahr mit einer großen Leckerei beschenkt wurde.

Gute und schlechte Bonmots von Clara:

  • Das Wasser, was wir Europäer/Deutsche/Berliner/Bewohner in Häusern OHNE Wasseruhren in einer Woche zum Duschen, Baden, Toilettenspülung, Hände waschen und und und verbrauchen – davon könnten Leute in Afrika, wo es seit 3 Jahren nicht geregnet hat, einen Monat ihren Bedarf decken
  • Damit ihr wisst, warum ich lieber Clara als Christine genannt werde – und wenn es dann sogar noch 2 im Namen sind, ist die Dauer-Schlaf-Saison perfekt
  • Jahr für Jahr geht es aus verschiedensten Gründen mit meinen handwerklichen Fähigkeiten bergab – und zu irgend etwas ist das offenbar sogar gut
  • Wäre mein Enkel frech, hätte er mich am 1. Mai fragen können: „Oma, bist du unter den Rasenmäher gekommen?“ – Etwas kurz sind sie dieses Mal wirklich geraten – beim Friseurbesuch vor gerade mal 14 Tagen waren sie mir dafür viiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeel zu lang geblieben – und dieses faltige Elend wollen wir uns jetzt nur in ziemlich klein ansehen
  • Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm – als wir unser leckeres Abendessen beendet hatten und die dritte Runde Rummy Cup spielten (DIE ICH IHN AUCH WIEDER GEWINNEN LIESS!!! hahaha) , sagte er doch plötzlich mit einem Blick auf mein Alkoholfach: „Jetzt könnten wir einen Grappa trinken!“ – was wir auch gleich und sofort mit Genuss machten. Und dann wollte diese kleine Schnapsdrossel doch noch einen Aperol hinterher – hat er auch bekommen.

    So, jetzt kennt ihr die alkoholischen Geheimnisse der Familie Himmelhoch

 

 


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Als Backfee wurde ich nicht geboren …

… aber als Christkind auch nicht –

… wie sich das meine Eltern mit meinem Namen vielleicht in für Deutschland finstersten Kriegszeiten  gewünscht oder vorgestellt hatten. Wenn sich ein Ungeborenes kurz vor dem Schlüpfen eventuell seine Fähigkeiten und Fertigkeiten für sein Leben auf der Erde wünschen kann, stand im Jahr 1945 das Backen garantiert ganz weit hinten bei den Dingen, die man können musste.

Lange Rede, wenig Sinn. Eine Koch- und Backfee hier im Blog schrieb etwas von Mandelhörnchen, was natürlich sofort mein Interesse weckte, da ich ja so ein Marzipanfreak bin. Aber letztendlich war mehr der Wunsch der Vater des Gedankens, denn das Projekt gestaltete sich mehr als schwierig – zumindest für mich!!!

Meinen ersten Versuch startete ich mit 200 g Marzipan, 100 g Puderzucker und dem Eiweiß von einem Ei. Laut Empfehlung sollte ich das Marzipan durch Erwärmen in der Mikrowelle etwas verarbeitungsfreudiger machen. Offenbar habe ich es übertrieben – entweder mit der Zeit oder der Stufe – jedenfalls habe ich mir erst einmal die vorhandene Kleinwunde = Messerschnitt kräftig verbrannt, so dass ich nur noch links kneten konnte.

Als die sogar als Hörnchen zu erkennenden Gebilde ihre 180°-Ofenbackzeit hinter sich hatten, sahen sie mir noch zu blass aus – und das war der gravierende Fehler. Ich stellte den Ofen aus, ließ das Blech aber an Ort und Stelle, so dass die noch herrschende Hitze ihre Schäden verbreiten konnte wie beim Klimawandel.

Raus kam etwas, was Zwieback ähnlicher ist als Mandelhörnchen. Mit Milch eingeweicht, können sie auch Leute mit schlechtem Zahnbefund mit Genuss essen – die anderen gucken sicher etwas irritiert, wenn ich sie ihnen vorsetze, obwohl der Geschmack gut ist, nur an der Konsistenz hapert es ein wenig. – Frau kann ja nicht alles wissen und können 😉 🙂

Zum Glück lasse ich mich nicht so schnell verschrecken und startete den nächsten Versuch – dieses Mal mit der doppelten Menge Marzipan, denn ich wollte (oder will immer noch) einiges davon verschenken und bei meinen zwei Doppelkopfnachmittagen auf den Tisch bringen.

Schwierig und „schmierig“ wurde die ganze Sache, als ich das zu Eischnee geschlagene Eiweiß unter die Masse rührte oder knetete. Am lustigsten fand ich noch die dreieiigen Zwillinge, die ich mir am Abend schmecken ließ.

 

Es klebte an den Fingern wie Pech und Schwefel süße Marzipanmasse, die sich mitnichten zu Hörnchen formen ließ. Also machte ich kurzentschlossen MandelMarzipanTaler = CMMT = Claras … daraus.

Dieses Mal passte ich natürlich mit der Backzeit besser auf – und so richtig kann ich über das Ergebnis auch nicht meckern – bis ich daran ging, sie mit Schokolade zu verunstalten verzieren.

Hälfte Vollmilch, Hälfte Zartbitter – das Schmelzen verlief noch ohne Probleme

Als ich die Taler zur Hälfte in die flüssige Schokoladenmasse getaucht hatte, musste ich sie ja irgendwo ablegen. Da am Ende noch Schokolade übrig blieb, bekamen manche noch eine punktförmige Extra“injektion“. – Das böse Erwachen kam, als ich sie nach dem Festwerden der Schokolade von ihrer Unterlage lösen wollte – da klebten sie fast noch mehr als in ihrem Ausgangszustand als breiförmige Masse.

Ich glaube nicht, dass ich dieses Rezept in meine Sammlung aufnehme, denn die gekauften Mandelhörnchen sind entschieden augenfreundlicher als meine gut gemeinten Versuche.

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Von den mit dem Mund oder den Füßen malenden Künstlern bekomme ich jedes Jahr Weihnachtskarten – und dieses Jahr habe ich alle verschickt. Was für ein Glück, dass es nicht noch mehr waren. – Wenn ihr bei den Empfängern nicht dabei seid, tut es mir vielleicht leid, vielleicht auch nicht, weil ich gar nicht eure Adressen habe. (Ich musste gerade noch das geplante Foto beschneiden, denn ich will euch ja nicht auf diese Weise meine Anschrift aufdrängen)

 

Jetzt bleibt mir nur noch, euch frohe Tage ohne unnötigen Stress zu wünschen – natürlich bei bleibender Gesundheit für uns alle. Wir lesen uns!

 


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Tägliche Spielerei 9 – ausgebacken

Ausge-backen

 

Beim Brotbacken werden nur niedere Fertigkeiten in der Backkunst verlangt. Wenn ich alle Fertigmischungen durchprobiert habe, versuche ich mich (vielleicht) an Eigenkreationen. Dieses hier ist mein drittes Brot und wurde am 2.2.20 gebacken, mühsam geschnitten und gleich am ersten Abend probiert. – Köstlich – ein Sonnenblumenkernbrot

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Mai 2018


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Clara – die Hausfee

… was natürlich backen und kochen einschließt.

Einen Vorteil gab es bei meiner „Ladehemmung“ im Dezember – ich konnte mich fast ungebremst in den Backwahn stürzen. Es gab süße und würzige Sorten und ein Blech voller Baisers, da ich die 3 Eiweiße nicht verkommen lassen wollte.

Nach einiger Zeit setzte ich dem Luxus die Krone auf und glasierte sie mit Schokoladenguss – da schmeckten sie gleich noch einmal so gut.

Eine Panne, die ich natürlich auf mein Auge schob, ergab eine witzige Neukreation. Ich wollte Zimtplätzchen backen. Beim ersten Versuch machte ich das auch. Die warmen Kekse wurden in einer Zimt-Zucker-Mischung gewälzt und schmeckten so fluffig weich, dass ich sofort beschloss, noch einmal zu backen.

Als sie fertig waren, wunderte ich mich nur, warum sie in Richtung „rot“ tendierten und alle Leute die Kostproben als ziemlich scharf und würzig empfanden – trotz meiner Beteuerung, nur einen Teelöffel Zimt verwendet zu haben. – Doch einen Tag später kam die Aufklärung. Statt zum Zimt hatte ich zum scharfen Paprika gegriffen. Jetzt überlege ich, ob ich das noch einmal mache.

Die Marzipankugelproduktion lief auf Hochtouren, weil ständig der Nachschub aufgebraucht war. Hier nur ein paar Fotos aus der Manufaktur. Der Puderzucker ist in mühevoller Handarbeit eingeknetet, die Nougatschokolade in verstaubare Stücke geschnitten, die Rollen aus der Marzipanmasse geformt und geschnitten, die Kuvertüre geschmolzen und die Kugeln mit ihrem Nugatinhalt geformt.

Als Weihnachtsessensbeigabe durfte ich Obstsalat mitbringen – ein kleines Schüsselchen für den Sohn ohne Rosinen, die größere für die drei anderen mit Rosinen. Jedem aus der Familie fällt bei diesem Salat sofort eine Episode aus den 70er Jahren, da war er ca. 7 Jahre jung. Strahlend steht er vor seiner Oma und fragt, ob sie wieder Chicoréesalat zu Weihnachten macht. Ganz glücklich nickt sie – und dann ließ er die Katze aus dem Sack: „Aber ohne Chicorée und ohne Rosinen!“ – So viele Jahre später bekam er seinen Wunsch erfüllt.

Dieser Salat wurde nur für interne Gäste zubereitet und schmeckte ohne Rosinen, dafür aber mit Oliven sehr lecker.

Es ist ja vollkommen idiotisch, dass ich meine größere Kochlust auf den neuen Herd schiebe. Wenn ich schon nicht unter seniler Bettflucht leide, beginnt jetzt vielleicht die senile Küchenerstürmung. Seltsam, seltsam – was es so alles gibt. – Kurz vor dem Jahreswechsel wurde der Tiefkühlschrank inspiziert und von Produkten befreit, die gegessen werden sollten.

Aber diese leckeren Entenkeulen MUSSTEN nicht gegessen werden, denn die waren gerade erst gekauft worden. Bei dem ausgewählten Rezept fehlten mir zwar einige Gewürze, aber auf die verzichtete ich großzügig und ich dachte, sie schmecken dennoch – garniert mit Klößen und Rotkohl – vorzüglich. Leichte Fehleinschätzung, wie sich zeigte.

Die sehen so lecker aus. Doch hätte der Koch am zweiten Weihnachtsfeiertag die Gänsekeulen in Entenkeulenkonsistenz wie bei mir angeboten, hätte er eine Klage riskiert. Ich musste die Zahnarztnotdienstnummer griffbereit haben.

Aber die Klöße und das Rotkraut waren lecker. Ich habe sogar das Rezept fotografiert. – Wäre es ein DDR-Kochbuch, hätte ich angenommen, die nur 20 Minuten Garzeit wären auf Stromengpässe zurückzuführen. – Im Nachhinein habe ich mich bei Chefkoch.de informiert, dort ist die Bratzeit die drei- oder sogar vierfache. – Das kann ich ja dann mit der dritten Keule machen, die noch im Tiefkühler vor sich hinfriert.

Der zweiten, schon gebratenen, habe ich noch einmal mit 180° 70 Minuten eingeheizt – und dann war sie zart wie ein Kinderpopo. Geht doch!!!!

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Und da ich weder zum Jammer- noch zum Gesundheitsblog werden will, aber auch nicht zum Koch- und Backblog, höre ich jetzt auf.

Sollte euch irgendwo bei den Fotos der Appetit gekommen sein, kann ich euch leider nicht mehr helfen, denn die Speisen sind alle schon verzehrt.


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Backen ist so gut wie basteln …

fängt jedenfalls auch mit „ba“ an, macht aber weniger Spaß …

… mir jedenfalls. Außerdem wird man vom backen dick, wenn man die Endprodukte mit anderen zusammen aufisst, vom basteln eher nicht.

Nach meinen Erfahrungen vor und am dritten Adventssonntag muss ich feststellen, dass ich so gut wie keinerlei Backgene mitbekommen habe, und auf lange Tradition auf diesem Gebiet kann ich auch nicht zurückblicken.

Hier im Netz stand etwas von einfach herzustellenden Marzipankartoffeln (werden weder gekocht noch gebacken) und von Kokosmakronen. Die ersteren ließen sich noch relativ unkompliziert herstellen, obwohl das Unterkneten des Puderzuckers unter das Rohmarzipan ziemlich anstrengend war, bei den zweiten gab es typische (Clara-)Schwierigkeiten..

Bei den Kartoffeln kam in die Mitte ein kleines Würfelchen von einer Nugatschokolade – auch einfach.

Als sie fertig waren, stellte ich fest, dass ich keinen Kakao hatte, um sie zu wälzen. Da ich Kakao in meinem Haushalt überhaupt nicht brauche, versuchte ich es mit Zartbitter-Kuvertüre. Sah gar nicht übel aus und schmeckt auch gut. – Mit viel Überredung wurde die Kuvertüre irgendwann auch fest, nachdem ich den Teller auf den kalten Balkon gestellt hatte. Was hätte ich bloß im Sommer bei glühender Hitze gemacht? – Morgen bringt mir eine Freundin 2 EL Kakao mit, da wird auch der Rest gewälzt.

Dann begab ich mich also zu dem Rezept der Kokosmakronen. Auf Anhieb erkannte ich, dass sie meine Mama immer ganz anders gemacht hat – und jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass sie mir besser geschmeckt haben. Sie waren groß, weich und mit Eischnee und Zucker gemacht. Diese hier bestanden aus ca. 500 g anderen Zutaten (Schlagsahne, Mandelblättchen, Zucker, Butter, Mehl) und nur aus 100 g Kokosflocken.

Die Masse musste auf dem Herd erwärmt und gerührt werden – der Topf sah danach sehr verklebt aus.

Als die Masse fertig war, wollte ich klebrige Haufen aufs Blech setzen. Nach kurzer Zeit entschied ich mich für die Hostien = Oblaten, um zügiger arbeiten zu können.

Mit lila Taschenlampe überwache ich zwischendurch an der Scheibe den Backfortschritt. Gut, dass mein kleiner Ofen auf der Schrankwandplatte steht, beim richtigen Backofen müsste ich mich immer so bücken.

Lecker sehen sie ja aus, aber für meinen Zahnbefund sind sie mir zu hart.

Unter den Backrost wird Backpapier gelegt, damit die Kuvertürearbeit spurenfrei gemacht werden kann.

Die harte Schokolade wird zerschnitten und im Wasserbad erwärmt, gerührt und dann geschmiert.

Dicke Pinselstriche in der Schokolade der Unterseite – damit müssen die Beschenkten leben. Es kann sich überhaupt JEDER, der etwas von meinen Produkten abbekommt, wahnsinnig was darauf einbilden, denn ich erwähnte es schon -zig mal: Backen und Kochen sind nicht meine Lieblingsbeschäftigungen. Sollte eine sehr gute Blogfreundin traurig sein, dass Weihnachten nichts im Weihnachtsmannsack war, weil sie noch gar nicht gebacken waren, gibt es ja noch einen Geburtstag, falls sie bis dahin nicht das Makronenteufelchen auffuttert.

Und dann habe ich sie in einer Büchse verstaut, die auch auf dem Balkon stehen kann, falls die Schokolade wieder weich wird.

Und das war es dann für das Jahr 2017 mit der Backerei.