Wenn ich mein gegenwärtiges Dasein versuche, objektiv zu betrachten oder einzuschätzen, könnte ich fast vermuten, ich hätte das gefürchtete „long-Covid-Syndrom“ Mein Aktionsradius bewegt sich nur im unmittelbaren Umfeld herum und die „Bett-oder-Schlafsessel-Aufsuchzeiten“ sind außergewöhnlich lang und viel zu oft. Bin ich gegen 8:00 Uhr aufgestanden, schaffe ich es maximal 6 bis 7 Stunden, bevor ich mich wieder platt und kurze Zeit schlafend in der Horizontale befinde. Kurzbeschreibung: „Die nicht näher genannte Person hat als Hauptinteressen Essen und Schlafen“
Long Covid kann ich aber nicht haben, da ich „Short Covid“ nicht hatte – ich bin eine der wenigen und vor allem in der Familie fast die einzige, die diese Krankheit bisher umschifft oder umsegelt hat – besser gesagt, die Krankheit hat mich nicht gefunden. Alle anderen waren zwar auch geimpft – ich habe jetzt zur Sicherheit noch den zweiten Booster draufgesetzt – also: „Sleep too much“ muss eine andere Ursache haben.
Dass mir vor kurzem eine zweite Sieben für mein Alter geschenkt wurde, wurde besonders bei Fb lieb, nett und einfallsreich kommentiert, aber auch hier bei WP war es zu merken. Danke noch einmal an alle Gratulanten. Dennoch ist mir bei meinem Geburtstag folgendes deutlich vor Augen geführt worden:

Wer mir felsenfest etwas verspricht und das dann OHNE jegliche Erklärung – auch Tage danach – nicht hält, hat es schwer mit meiner weiteren Sympathie oder ähnlichem.
Mit Sohn, Enkelsohn, mit einer Freundin aus dem vorhergehenden Haus, mit einer netten Mitbewohnerin aus diesem Haus und mit meiner „Hörwunderwaffe“ habe ich das Kaffeetrinken zu Haus und das leckere Essen beim Italiener sehr genossen. Kleine Geburtstagsgeschenke haben die Freude gesteigert.
Die Nachbarin meint, das passt zu meiner Deko
Zwei Fächer von ihr ergänzen meine Sammlung
Julia aus dem alten Haus erhellt das Memory-Fach
… und lässt den Tiger aufpassen
Mallybeau verschönert verschiedenes
… die Bilder hängen an der letzen freien Regalwand
… oder reihen sich gut in die Umgebung ein
Von Amélie kamen neckische Kleinigkeiten
Es könnte also auch sein, dass die allgemeine Unlust mit „live too long“ zu tun hat. Unsere Vorfahren vor langer Zeit, also unsere Ahnen, Urahnen und Urururahnen durften ja nicht so lange auf dieser Welt leben, obwohl die damals wahrscheinlich noch nicht mal 20 % so kaputt und verwüstet war wie heute. Ich merke viel zu deutlich, wie mich die leider fast nur negativen Schlagzeilen bedrücken und fertig machen. Bei einigen Sachen – z.B. die Situation der Frauen in Afghanistan – versuche ich die Hilfsorganisationen mit Geld zu unterstützen – aber was kann ich außer Wasser sparen gegen die Trockenheit tun, die Waldbrände machen mir Angst – auch wenn sie nicht in meiner unmittelbaren Nähe sind, die gestiegenen Energiekosten werde ich in gewisser Weise wohl besonders hart spüren. Unsere gesamte Wohnanlage hat weder Wasserverbrauchsuhren noch Heizkostenzähler für jede einzelne Wohnung. So kann ich bei Abrechnung über Wohnungsquadratmeterzahlen bei Heizkosten und Wasser für all diese „Idioten“ mitbezahlen, die alles munter durch den Abfluss rinnen lassen oder zum Fenster hinaus jagen, weil sie den Unterschied zwischen lüften und dauergekippten Fenstern aus Egoismus nicht begreifen und beherzigen wollen.
Aber es gibt vielleicht auch noch eine dritte Variante, und die heißt „blog too long“. In wenigen Wochen vollendet sich beim Bloggen meine zweite Lieblingszahl – die 13 – denn ich habe im letzten Quartal 2009 angefangen. Meine Begeisterung für dieses von mir sooooooooooooo geliebte Medium pendelt ein wenig um die 10%-Grenze – und das ist eindeutig zu wenig, um hier mit Enthusiasmus zu schreiben. Ich bin ja eine „Aktivitäten-Bloggerin“ – schon immer gewesen – und wenn kaum Aktivitäten stattfinden, wo sollen dann Worte darüber herkommen???
Wenn einige von euch diesen Artikel lesen, sitze ich auf dem Zahnarztstuhl, mit vielen Spritzen schmerzfrei gespritzt, und bekomme auf der linken Seite die Knochenersatzmasse in den Kiefer gedrückt. Beide Mundwinkel und Lippen wird die supergute Zahnärztin durch Vaseline hoffentlich vor dem erneuten Einreißen schützen können, denn das hat mich ja nach der letzten Op am längsten beeinträchtigt. Also: Bitte um Daumendrücken, vielleicht hilft es. Die Schwellungen können mit Kühlauflagen behandelt werden, die Blaufärbung stört mich nicht – nur der Zahnersatz sollte nach zwei bis drei Tagen wieder verwendbar sein, damit ich nicht ewig und drei Tage lang pürierte Suppe lutschen muss.
Zum Glück habe ich mir meinen Balkon noch ein wenig schöner gestaltet, so dass ich es – mit guter Literatur – darauf mindestens 3 Tage aushalte. Außerdem bringt mir mein Lieblingshandwerker eine Büchse Farbe vorbei, die ich partiell auf dem Balkongeländer verteilen will – damit kann ich mich STUNDEN beschäftigen und meinen Schmerz dabei hoffentlich vergessen.
Das ist die „Echtpflanzensektion“
Hoffentlich hält sich die neue Pflanze lange
Und das ist die „Kunstpflanzensektion“
Mit den weißen Steinen sieht der Topf viel besser aus
Jetzt gibt es nicht mehr viel zu sagen – außer euch und mir alles Gute für die nächsten Tage zu wünschen. Sollte es mir drei Tage nach der Op noch nicht wesentlich besser gehen, habe ich gute Vorräte, um mir den Schmerz wegzusaufen – der wunderbare „Fürst von Metternich“ hat keine Abnehmer gefunden und zur Verstärkung könnte ich ihn noch mit Aperol aufpeppen – ich hoffe, es wird nicht so schlimm werden. Aber der Vertreter der Familie Metternich darf sonst auch in seinem weißen Gewand im weißen Regal stehen bleiben, bis er mal heftig gefragt ist.

Und zum Schluss noch ein typischer Clara-Joke. Ich habe auf dem Bauch eine knapp einen cm lange Wunde – nicht Schnittwunde direkt, mehr Quetschwunde – tut aber ein wenig weh. – Wenn ihr raten müsstest, wie oder wo ich dir mir geholt habe, kommt sicher niemand drauf. – Ich warte mal auf Vorschläge in einem Kommentar.
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