… muss auch gut sein gegen Asbest!
Diese etwas kuriose Überschrift erkläre ich euch später.
Dass die Fassade unseres Hauses und die der beiden Nachbarhäuser momentan saniert wird, hatte ich ja schon erwähnt. Dicke Dämmplatten und feuerfeste Abschnitte zwischen den Etagen sollen die Kälte, aber auch die Hitze schlechter nach innen dringen lassen und im Ernstfall die Ausbreitung eines Feuers über die Etagengrenzen hinaus verhindern.
Dass das mit viel Dreck, aber mit noch viel mehr Lärm verbunden ist, sage ich euch jetzt einfach.
Vor einiger Zeit hatte ich schon mal irgendwo geschrieben, dass ich dem Firmenchef eine Mail geschrieben habe, weil seine Leute Arbeiten mit dem Bohrhammer OHNE Gehörschutz ausführen mussten. Ich habe die Leute vor kurzem gefragt: Sie haben diese schützenden Kopfhörer bekommen.
Für mich würde sich jetzt gleich ein neueres Feld auftun, um wieder etwas für die Gesundheit der ausländischen Bauarbeiter zu tun.
Unter der Flachdachabdeckung aller Häuser ist alles mit Asbest isoliert. Für die Entfernung dieser Platten müssten die Arbeiter mit Spezialmasken und eventuell bei großflächigen Arbeiten (so war es vor 2 Jahren an der Vorderfassade) sogar mit Schutzanzügen ausgerüstet sein.
Die ersten Wochen der normalen Arbeiten ist natürlich kein Bauarbeiter auf die Idee gekommen, mit Maske zu arbeiten – durch die kann man ja keine Zigarette in den Mund stecken.
Und plötzlich haben die zwei Männer, die mit der Asbestentsorgung zu tun haben, eine Maske auf – und darauf bezieht sich meine Überschrift.
Ich habe mit ihnen gesprochen und sie meinten: Kein DEUTSCHER Bauarbeiter würde mit so einer einfachen Stoffmaske arbeiten, aber mit den Ausländern kann man es ja machen. In dem Moment habe ich mich ein wenig für meine Nationalität geschämt.
So, das war jetzt die ernste Seite der Medaille, jetzt kommt die lustigere.
Da ja mein Badezimmerfenster eine Klarglasscheibe hat und ich auch jegliche Gardine verabscheue, wollte ich den Herren Bauarbeitern nicht unbedingt freie Sicht auf meine Badewanne und meine Toilette gewähren und habe einfach ein Handtuch davor gehängt.
Die Gerüstbretter sind nicht genau in unserer Wohnungshöhe, so dass das schon ein gewisser Schutz ist.
Es ist ein Samstag und ich freue mich auf einen geräuscharmen Tag, weil ja heute keine Bauarbeiter auf dem Gerüst rumwuseln. Leicht bekleidet mit der Nachtwäsche „schwebe“ ich ins Bad, um mir Wasser für ein Morgenbad einzulassen. Und da das: Die Knie eines Bauarbeiters drücken fast meine Fensterscheibe raus.
Um euch den Eindruck plastisch vor Augen zu führen, nehme ich das Handtuch weg und fotografiere im Bad und in der Küche.
Die jetzt vor die Scheiben geklebte Folie soll verhindern, dass beim Verputzen die Scheiben zu dreckig werden – aber den Durchblick beeinträchtigen sie nur minimal.
Den Beitrag habe ich gleich am Anfang meiner Pause geschrieben – die Bauarbeiten sind bei allen drei Häusern inzwischen fast abgeschlossen und es sieht wirklich sehr schön aus.