Claras Allerleiweltsgedanken


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wut – wuter – am wutensten!

Vor dem Urlaub vorgepostet. Ich bin zwar schon ein paar Stunden wieder in Berlin, hätte aber weder Zeit noch Lust gehabt, einen Artikel zu schreiben. – Aber ich habe die ca. 300 Fotos in den Computer geladen und sie auf 2/3 reduziert.

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Ich weiß schon noch, dass das eigentlich „wütig – wütiger – am wütigsten“ heißen müsste, aber heute „vergewaltige“ ich mal die Sprache, damit sie besser das ausdrückt, was ich empfinde.

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Story:

Ich möchte aus bestimmten Gründen meine Toilette ein Stück versetzen lassen, um mehr Platz zu gewinnen. Zum Anschauen kommt ein Installateur aus einer unbekannten Firma.

Er schaut sich das an und rät mir ab, da es viel kosten und wenig bringen würde. –
Fazit: Ich schätze ihn für ehrlich und aufrichtig ein.

Im gleichen Atemzug spreche ich den Austausch des Durchlauferhitzers an, der bestimmt schon sehr alt ist und nicht mehr zufriedenstellend arbeitet. Er stimmt zu und meint, in dem Zusammenhang auch gleich die Wannenarmatur mit Schlauch und Brausekopf zu tauschen. Da diese Sachen auch nicht mehr gut waren, stimmte ich zu.

Ich gehe in das Büro der Firma und wir machen Nägel mit Köpfen. Definitiv will ich einen Durchlauferhitzer von der Firma Stiebel Eltron, denn diese Geräte „stürmen alle ersten Plätze in den Charts.“ – Der Installateur geht zu seinem Computer, sucht ein wenig, murmelt was von „diesen hier“ und druckt dann letztendlich das Angebot aus.

Als ich den Ausdruck vom Kostenvoranschlag zur Unterschrift bekomme, schluckte ich schon ein wenig über die Preise, sowohl vom Durchlauferhitzer als auch von der Mischbatterie. Ich nahm natürlich an, dass er einen sehr hochwertigen aus der Stiebel-Eltron-Serie ausgesucht hat und bei der Mischbatterie + Zubehör auch nur die wertvollste einbaut.

Dabei übersah ich völlig, dass weder eine Firma noch ein genauer Produktname auf dem Angebot = Rechnung ausgedruckt war. – Zu diesem Zeitpunkt an „Betrug“ zu denken, war ich so weit weg wie der Mond von der Erde. Jetzt im Nachhinein kommt es mir vor, als wenn auf einer Rechnung steht:

Sie haben einen Kühlschrank oder eine Waschmaschine oder einen Geschirrspüler oder einen Fotoapparat gekauft – aber wir verraten es niemand, was für eine 🙂 😉 (Jetzt inzwischen kann ich über den geschäftstüchtigsten Installateur aller Zeiten schon wieder lachen. Ich habe extra alles ausgedruckt, damit ihr seht, dass es nicht unbedingt um Peanuts geht für diese geringfügige Arbeit)

So, und jetzt begann ich zu sparen, um das Geld dann nach dem Einbau beisammen zu haben. Schaffe ich das nicht, dann zahlt der Wohnungseigentümer eben den Rest (oder alles).

Am 10. April früh 8:00 Uhr war der Einbautermin.

Es klingelt und der Installateur mit einem Azubi steht vor der Tür mit einem Kasten in den Händen. Mein erster Satz:

Das ist kein Stiebel Eltron (es war ein Vaillant der billigsten Art) – den will ich nicht!

Und jetzt kam folgende Erwiderung:

Frau Himmelhoch, das ist der Mercedes unter den Durchlauferhitzern, etwas Besseres können Sie kaum bekommen.

Ratter, ratter, ratter geht es in meinem Kopf. – Am Nachmittag wollte ein Student alle ausgebauten Teile abholen kommen, ich hatte sie über eBay-Kleinanzeigen angeboten. Ich wollte ihn nicht noch einmal vertrösten. -Und dann meine Erfahrung mit diesem Monteur – ich hatte ihn doch als (bedingungslos) ehrlich eingeschätzt. Wenn er den Vaillant so gut einschätzt, dann muss es doch stimmen. Und dann die Hoffnung, dass dadurch die Rechnung billiger werden wird, weil der Vaillant ja preiswerter ist.

Also glaubte ich ihm und ließ den Einbau vornehmen.

Alle Recherchen habe ich erst danach gemacht.

Preisvergleich zu dem in der Rechnung mit ca. 450,00 € angesetzten Durchlauferhitzer:

Qualitätsvergleich:

Natürlich widme ich dann auch der Mischbatterie mit Zubehör und finde sie für 95,00 € – definitiv genau meine, nur die Halterung konnte er sich noch sparen und dafür 220,00 € einstreichen.

Wo ist bloß das ehrliche Handwerk geblieben?

So sieht jetzt mein Durchlauferhitzer aus – und ich muss ehrlich zugeben, dass es viel besser ist als vorher.

Einen Vorteil hat er vielleicht gegenüber dem „Standard-Stiebel-Eltron“: Ich kann die Temperatur stufenlos einstellen. Der Stiebel hat 3 vorgegebene Stufen: 35° zum Duschen 45° für Badewanne und 60° für richtig heißes Wasser. – Damit rede ich ihn mir schön.

Natürlich habe ich gegen die Rechnung opponiert , und zwar sogar heftig. Ich habe mir sogar noch 15,00 € ans Bein gebunden und war bei der Verbraucherzentrale – ohne Erfolg für mich.

Ich habe drei Fehler gemacht:

  1. Ich habe dem Monteur geglaubt und ihm vertraut
  2. Ich habe das Angebot unterschrieben, ohne darauf zu bestehen, dass eine Firmenbezeichnung und ein Typname ausgewiesen sein muss
  3. Ich habe das Gerät einbauen lassen, obwohl ich gesehen habe, dass es kein STIEBEL-ELTRON ist

Und jetzt bin ich hoffentlich wieder ein bisschen schlauer. Vielleicht hätte ich alles im Baumarkt kaufen sollen und von deren Handwerkern einbauen lassen. – Da hätte mir ein Klempner den Buckel runter rutschen können.

Das Datum auf der Rechnung ist falsch, denn sie hat wochenlang in seinem Büro gelegen und nicht in meinem Briefkasten.

Ich habe lange überlegt, ob ich ihn beglückwünschen soll, dass er gegen eine alte Dame gewonnen hat – habe es dann aber gelassen. Stattdessen werde ich ihm eine Kopie dieses Artikels zukommen lassen.

 

 

 

 


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Was macht Clara, wenn sie sich „langweilt“?

Sie empfängt die Polizei in ihrer Wohnung.

Das fällt mir sehr schwer, diesen Artikel zu schreiben – aber noch schwerer fiele es mir, ihn NICHT zu schreiben, denn ich muss ja alle meine Problemchen bei irgendjemandem loswerden. Ich habe die Story zwar schon zwei Leuten erzählt, aber aller guten Dinge sind eben drei. – Na gut, jetzt erfahren es ein paar mehr Leute, aber frau muss auch zu ihren Dämlichkeiten stehen.

Von diesen falschen-Enkel-Tricks oder gar von der Masche, dass sich Betrüger als falsche Polizisten ausgeben und den Leuten ihr Geld abschwatzen oder abluchsen oder sie sonst wie darum betrügen – das KENNT FRAU ja alles und würde nie-nie-nie-nie-niemals-nicht darauf hereinfallen, denn die Zahl der Enkel ist überschaubar, auch die Reaktionen. Und da ich nicht auf Männersuche bin, kann mir auch kein Heiratsschwindler meine gesparten „Millionen“ abjagen.

Clara denkt – der Betrugsgott lenkt.

Es ist nicht Freitag, der 13., denn dieser Tag hätte mir ja wie immer Glück gebracht, sondern es ist Freitag, der 28. Dezember. Der Tag fängt ganz harmlos an, bis die Uhr der zweiten Nachmittagsstunde entgegen geht.

Das Telefon läutet und eine Berliner Nummer ist dran. Vielleicht sollte ich mir die Vorgehensweise mancher Frauen angewöhnen, die nie gleich und direkt ans Telefon gehen, sondern immer erst die ersten Worte oder Sätze auf dem Anrufbeantworter abwarten. Aber da steht mir meine Wissbegierde im Weg – ich KÖNNTE ja was verpassen.

Wird eine Nummer angezeigt, bin ich gleich schon nur noch halb so misstrauisch. Allerdings habe ich nachträglich bei einem versuchten Rückruf festgestellt, dass diese Nummer gefälscht ist – aber da war schon alles zu spät.

 

Am Telefon ist eine Frau mit osteuropäischem Akzent – vielleicht eine Polin. Es geht um eine Lotterie, bei der ich einen Vertrag abgeschlossen haben soll. Wenn dieser Vertrag nicht noch in diesem Jahr gekündigt wird, dann muss ich im nächsten Jahr pro Monat einen hohen Betrag bezahlen. Natürlich bekomme ich einen Schreck, denn ich hatte schon mal so eine Sache, wo man sich beim Runterladen einer Datei so einen nicht erkenntlichen Vertrag mit geladen hat. Das ging bis zum Inkassobüro. Und wären nicht so viele andere auch betroffen, hätte ich vielleicht sogar gezahlt.

Ich verlangte eine korrekt deutsch sprechende Person, weil ich am Telefon sehr schlecht verstehen kann. Sie kam und machte mir die Sache eindringlich klar, dass es sich um einen Monatsbeitrag von 90,00 € handelt.

Sie verlangte meine Kundennummer, damit sie die Kündigung in die Wege leiten könnte. – Warum ich bei diesem Stuss nicht stutzig wurde, begreife ich im Nachhinein überhaupt nicht.

Da ich mich ja leider auf mein Gedächtnis nur partiell verlassen kann, wusste ich nichts von einem Vertrag und hatte auch keine Kundennummer. Ich konnte mich nur erinnern, dass oft Briefe von einer Lotterie kamen, die ich sofort und ungeöffnet auf dem Weg vom Briefkasten zur Wohnung zerriss.

Und jetzt kommt es: Sie behauptete steif und fest, dass ich einmal einen kleinen Betrag überwiesen hätte. Anhand meiner IBAN könnten sie dann die Kundennummer der Lotterie ermitteln und für mich kündigen. Ich war derartig nervös, aufgeregt und durch den Wind, so dass ich nach langem Zögern die IBAN herausgab, allerdings unvollständig. Ich überlegte, dass man mit einer Kontonummer allein nichts anfangen kann. – Sie zeterten ununterbrochen herum, dass die IBAN unvollständig sei – es fehlten zwei Stellen.

Das Bankinstitut erkannten sie sofort, was für Betrüger auch keine große Leistung sein dürfte. Was ich aber ERSCHRECKEND fand: Innerhalb von ca. 4  Minuten hatten sie durch einen Suchlauf auch die fehlenden zwei Ziffern der IBAN ermittelt. – Soviel nur zum Schutz von Bankdaten.

Und dann ging alles ganz schnell – sie beriefen sich auf den Feierabend am heutigen Freitag und waren weg.

Aber ich war mindestens genau so schnell. Ich rief die 110 an und erzählte mit schrecklich aufgeregter Stimme, was mir gerade passiert sei. Ich sollte sofort eine Anzeige in einem Revier aufgeben. Warum sie dann so nett waren und einen Beamten mit einem vorbereiteten Formular zu mir in die Wohnung schickten, weiß ich nicht. Offensichtlich habe ich ihnen leid getan.

 

Der Beamte beruhigte mich und wollte weder Kaffee noch Tee oder Wasser. Aber eine Tüte mit Süßigkeiten drängelte ich ihm für Kinder, Enkel oder Frau auf, die er freudig entgegen nahm.

Dann versuchte ich, den Kundendienst der IBAN-Bank anzurufen – doch dort wurde immer nur auf großen Andrang und auf den Onlinekontakt verwiesen. Aber dann hatte ich noch eine andere Nummer in petto und erreichte sogar nach knapp 8 Minuten Wartezeit jemand. Die Mitarbeiterin sagte mir, dass man ein Konto nicht sperren könne, nur meine Girokarte. Warum ich das gemacht habe, kann ich auch nicht erklären, doch ich hielt es für besser. Allerdings ist meine Zugehörigkeit zu dieser Bank eh am 31. Dezember beendet.

Sollte etwas abgebucht werden, könnte ich das zurückbuchen. Sie meinte, das könne man nur mit einer fingierten Lastschrift, für die ich kein Mandat erteilt habe, Da aber vom 28.12. bis zum 2.1. keine Geschäftstage sind, erfolgen auch keine Buchungen.

Dann rief ich noch den IMMER erreichbaren Kundendienstmitarbeiter der neuen Bank an. Auch er beruhigte mich mit ähnlichen Argumenten. Eine Kontonummer ist schnell mal irgendwo „erbeutet“ – die dazugehörigen Bankangaben sind schnell ermittelt – aber diese allein reichen nicht aus, um den fetten Reibach zu machen.

Und ich habe am gleichen Abend und gleich am nächsten Tag um 00.05 Uhr die höchstmögliche Summe an meine neue Bank überwiesen, so dass nur noch Peanuts auf dem Konto blieben.

Und dann ging es mir wieder besser!

Kurz vor der Veröffentlichung sage ich, dass offenbar kein Schaden entstanden ist. Das Konto mit der angegebenen IBAN ist seit 7 Tagen geschlossen und das neue behalte ich für mich.

 


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Vertrauenssache (Akustiker)

Vornweg eine Meldung aus aktuellem Anlass: „Die Damen und Herren Spamschreiber haben sich meinen Post zu Herzen genommen. Am gestrigen Tag hatte ich die doppelt so hohe Zugriffszahl wie sonst – und dabei nur einen einzigen Spamkommentar. Man muss nur mal drüber reden. – Und jetzt zum Tagesprogramm:

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„Gut kauen kann ich schlecht, aber schlecht hören kann ich gut.“

Dieser Kalauer geht zwar anders, aber das ist die für mich abgewandelte Variante. Ich weiß manchmal wirklich nicht, mit welcher dieser beiden Sachen ich mehr Probleme habe.

Also ich mal wieder zu der Akustikerin meines Vertrauens – und das meine ich jetzt ohne Ironie. Ich bin dort seit 7 Jahren in „Behandlung“. Sie macht einen Hörtest und erklärt mir, dass mein rechtes Ohr mehr als 30 % an Hörvermögen eingebüßt hat in den letzten 2 Jahren. Nach ihrer Aussage müssen in solchen Extremfällen die Kassen auch zahlen, wenn die erforderlichen 6 Jahre für neue Geräte noch nicht vorüber sind. – Nach ihrer Aussage könne man die vorhandenen nicht mehr gut genug anpassen. – Ich also neue getestet. Da die Technik von Richtmikrofonen und Störschallunterbindung in den 4,5 Jahren natürlich Riesenfortschritte gemacht hat, war das Ergebnis gut bis sehr gut – aber die finanzielle Eigenleistung war auch „gut“, nämlich wieder knappe 3,000 €. Außerdem hatte ich keine Lust, die Kasse jetzt schon wieder mit Sonderleistungen zu behelligen. Deshalb lehnte ich ab.

Alles blieb, wie es war, bis ich im Netz eine Akustiker-Anzeige sah, auf die ich mich meldete. Diese Akustikerkette war schon fast aufdringlich – also machte ich einen Termin. War es ein Zufall, dass es genau der war, bei dem meine Mutter 5 Jahre in guter Betreuung war?

Ein Hörtest ist das A und O für jede Behandlung. Als er das Ergebnis hatte, fragte er nach den älteren Hörprofilen. Ein Vergleich zeigte, dass sich nichts, wirklich nichts verschlechtert hatte, weswegen auch keine Kasse auch nur einen Cent gezahlt hätte. Später bestätigte mir das auch noch mein Ohrenarzt, dass alles beim alten geblieben ist: Schlecht, aber nicht hoffnungslos 🙂 – War es also ein fauler Trick des anderen Ladens, mich schneller dazu zu überreden, seine Gewinnspanne zu vergrößern? – Hier wollte wohl jemand, dass ich nicht nur meine Geräte, sondern auch mein Geld in den Sand setze???

2611 Hörgeräte in den Sand

Dann verbesserte er die jetzigen Geräte durch eine Neueinstellung gewaltig. Und damit gelang es ihm in einer Sitzung, soviel Vertrauen aufzubauen und für den anderen Akustiker abzubauen, dass ich jetzt bei ihm getrost die 1,5 Jahre auf die neuen Geräte warten kann.

Und das war mal wieder eine vertrauensbildende Maßnahme zu einem unserer Akustiker.


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Vertrauensfrage (Arzt)

Alles, was mit Tod zusammenhängt, ist traurig und teuer (ich hoffe dennoch, dass nicht aus diesem Grund von den teuren Toten gesprochen wird) – also gewissermaßen die drei „T“. Damit ein Toter in Deutschland und vielleicht auch anderswo erst einmal auf dem Standesamt als Toter anerkannt wird, braucht er einen Totenschein, der nicht nur von einem Arzt ausgestellt werden muss, sondern sogar von zwei verschiedenen zu unterschiedlichen Zeiten. Einer macht das gleich, der andere kurz vor der „Kremierung“, wie der Akt der Einäscherung genannt wird.

So weit, so gut. Der vom Heim angeforderte Notarzt kam nach ca. 2 Stunden, fand eine vollständige Krankenakte und eine 98,5 jährige Verstorbene vor. Nach ca. 15 Minuten saß er wieder in seinem Einsatzfahrzeug.

Die Summe von ca. 130,00 € wurde mir von Herrn Dipl.Med. M. aus Teltow in einem Schreiben mitgeteilt, das keinerlei Aufschlüsselung enthielt und nicht wirklich den Eindruck einer Rechnung hinterließ. Warum ich das Geld dennoch überwies, kann ich nicht sagen.

Doch dann fing der Zweifel an zu nagen und ich erkundigte mich bei verschiedenen sachkundigen Quellen, u.a. bei dem Betreiber des Bestatterweblogs. Die Kernaussage: „Jede Rechnung über 50,00 € ist verdächtig“. Also rief ich in der Praxis an und hörte den Wortschwall einer vollkommen empörten Arztgattin, die von der Lauterkeit  ihres Gatten in abrechnungstechnischen Fragen restlos überzeugt schien.

Per Fax forderte ich eine aufgeschlüsselte Rechnung an und erwähnte meine Bedenken, die ich in Erkundung gebracht hatte.

Ich bekam eine neue zugeschickt – natürlich mit dem gleichen Endpreis, aber mit 4 Zuschlägen für Dringlichkeit,  Nacht, Wochenende und immens hohen Fahrtkosten – so groß ist ganz Teltow kaum, wie es diese Entfernung vermuten ließ. Die Ursprungsleistung  hatte er mit dem höchsten Faktor von 3,5 berechnet, was auch schon recht fragwürdig ist.

Ich schaute in der GOÄ = Gebührenordnung für Ärzte nach und stellte fest, dass er die (unberechtigten) Zuschläge auch noch so angepasst hatte, dass sie zu seiner Endsumme passten, aber nicht zur GOÄ. Jetzt war ich erst richtig wütend, weil ich jetzt wusste, dass ich betrogen worden war.

Die Ärztekammer Brandenburg und der UPD = Unabhängige Patientenberatung Deutschlands in Potsdam waren hilfreiche Ansprechpartner. – Ich schrieb einen neuen Brief, der nicht mehr soooooooo freundlich wie der erste ausfiel und – siehe da – vor ein paar Tagen hatte ich 51,33 € auf meinem Konto. An dem 3,5fachen Wert und den 25,00 € Fahrtkosten werde ich jetzt nicht mehr rütteln, weil der „Stundenlohn“ für meine aufgewendete Zeit jetzt schon so niedrig ist, dass ich es nur als „Hobbyrecherche“ betrachten kann..

Und das war mal wieder eine vertrauensbildende Maßnahme zu einem unserer Ärzte.


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Alle wollen nur mein Bestes …

alle wollen mein Geld!

Bis zu einem gewissen Maße ist dieses Wünschen und Wollen natürlich berechtigt, denn wir leben in einer Tauschgesellschaft:

Ware oder Dienstleistung gegen Geld.

Für das, was wir aus der Steckdose beziehen, müssen wir jährlich immer mehr bezahlen – doch was sich mein Stromanbieter F*l*e*xstrom geleistet hat, schlägt dem Fass den Boden mitten ins Gesicht – oder ist frech und unverschämt hoch drei – dem konnte ich nur die Zunge rausstrecken und mich wehren, bis sie nachgaben.

2712 Clara EnergieWas war abgelaufen? – Zwei Jahre war ich bei diesem Anbieter, um im zweiten Jahr auf den Bonus zurückgreifen zu können. Es gab jeweils eine komplette Vorauszahlung für das ganze Jahr – so dass der Anbieter schon eifrig mit meinem Geld arbeiten konnte, als sie noch keine einzige kWh geliefert hatten.

Das erste Vertragsjahr war am 30.9.11 beendet. Pflichtgemäß meldete ich den Zählerstand. – Anfang Januar mahnte ich eine Rechnung ein – die Differenz von 23,00 € überwies ich sofort auf ihr Konto.

Im zweiten Jahr war ein anderer Tarif angesagt – also 2000 kWh „gekauft“ und bezahlt, im Voraus.

Dieses Mal schon im November die Schlussrechnung angemahnt, weil mein Zählerstand meldete, dass ich 600 kWh weniger verbraucht hatte und demnach eine kräftige Auszahlung zu erwarten hatte.

F*l*e*xstrom allerdings sah das anders, vollkommen anders – unkonventionell anders.

Ich bekam eine Mail, dass die Rechnung (die ich m.M. noch gar nicht bekommen hatte) korrigiert werden musste. Ein genauerer Blick zeigte mir: Sie veränderten die Erstjahresrechnung und korrigierten die Zählerstände – die Nachzahlungssumme blieb gleich.

Dadurch hatte ich jetzt für die Zweitjahresrechnung einen geänderten Anfangszählerstand, so dass ich nur 200 kWh als Plus hatte, und nicht 600. Darauf muss man erst einmal kommen.

Was ich ebenfalls „witzig“ fand, dass ich bei jeder Korrektur eine neue Rechnungsnummer bekam – die alte wurde nicht unter der vergebenen Nummer korrigiert, sondern einfach eine neue ausgestellt.

Ich kopierte den Überweisungsschein für die erste Rechnung und monierte die zweite. – Nach Androhung mit der Schlichtungsstelle funktionierte die Korrektur auch.

Ich bekomme statt 23,00 € immerhin 125,00 €  – habe es aber noch nicht auf dem Konto.

Nun sage noch einer, man soll sich nicht wehren – nur lästig und zeitaufwändig ist es eben.