Claras Allerleiweltsgedanken


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Der „Ton“ wird rauer …

… oder ich war früher weniger empfindlich

In der letzten Woche gab es zwei „Ereignisse“, die mir zu denken gegeben haben. Von dem einen hatte ich mehrere Tage schmerzende Fingerknöchel und von dem anderen eine „wunde Seele“.

In Berlin und sicher auch in anderen Städten ist es seit Pandemiezeiten üblich, dass die Fahrgäste an ALLEN Türen ein- und natürlich auch aussteigen können – seit einiger Zeit auch wieder beim Fahrer.

Ich stehe – mittelschwer bepackt – an der hinteren Tür, um einige Schritte bis zur Wohnung zu sparen. Der Bus hält – doch niemand will aussteigen – und die Tür bleibt trotz Gestikulieren und kräftigen Klopfen zu – und der Bus fährt ab. – Na gut, es gibt Schlimmeres, vielleicht hatte er einen schlechten Tag.

Über die andere Sache habe ich mich mehr gegrämt, zumal ich sie nicht verstanden habe.

Ich rufe eine Bekannte an, um sie zum ersten Mal in meine Wohnung einzuladen, ihren Gaumen mit Kaffee und Kuchen zu erfreuen und zur Stimmungssteigerung einen (oder auch zwei) Aperol mit Sekt zu kredenzen. – Sollte es uns trotz angeregter Unterhaltung langweilig werden, habe ich Spiele in petto, die man gut zu zweit spielen kann.

Sie ist begeistert und will sich die Fahrverbindung selbst raussuchen. – Ich bitte lediglich um einige Tage Aufschub, da ich erst alle kleinen Veränderungen in der Wohnung zu Ende gebracht haben will. Das stößt auf Verständnis, da momentan sowieso ein kleiner Halsinfekt zur Vorsicht mahnt.

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Alles ist fertig und ich greife freudig zum Telefon, um dieses nach ca. 10 Minuten mit hängenden Ohren wieder aufzulegen. Ihre plötzlich ablehnenden Gegenargumente waren:

  • ich MUSS schon immer mit meiner Familie spielen, was mich langweilt. Ich komme nur, wenn wir für Doppelkopf genügend Leute sind
  • nur so zum Unterhalten ist mir der Weg zu weit (ca. 40 Minuten für eine Strecke – in Berlin gibt es kaum etwas unter einer Stunde) – Kaffee, Kuchen und Aperol versinken in die Bedeutungslosigkeit
  • wir können uns doch irgendwo in einem Café treffen (wo ich dann wieder nur die Hälfte verstehe, weil es mir zu laut ist)
  • deine Wohnung interessiert mich nicht sonderlich – und wir sehen uns ja ab und an auch bei anderen Gelegenheiten

Ich habe SOFORT zurückgerudert und zum Ausdruck gebracht, dass ich sie nie und nimmer zu etwas überreden werde, was sie nicht will.
Doch warum macht sie innerhalb von paar Tagen so eine Kehrtwendung? Was steckt wirklich dahinter? Warum sagt sie nicht den richtigen Grund?

Es wäre wunderschön, wenn ich meine tristen und andererleuts fiesen Gedanken einfach so abwaschen könnte wie diese superstaubigen Stehrumchen.

Vielleicht sollte ich eine Gruppenpsychotherapie im Grünen machen? Zufällig sex Leute – wenn ich alle Teilnehmer aufgegessen habe, brauche ich eine Anti-Gewicht-Therapie.

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Ich stelle immer wieder fest – ich verstehe die Menschen immer schlechter statt besser – und das meine ich nicht akustisch. Ich setze mir also einen „Maulkorb“ auf, verdunkle die Sehfenster – die Ohren muss ich nicht zuhalten – und spiele die drei typischen Affen in anderer Art

Kaum hören – weniger sehen – gar nichts sagen

Ich sehe gerade auf dem Foto, dass die Masken eine Faltenstraffung am Hals unnötig machen. 🙂 😉 – also nicht nur alles negativ.


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Belgien – Niederlande – Schiff – 7 Ende

20. Dezember – Thorn – Heimreisetag

Die Sache mit den Koffern war so gut organisiert wie auf einer Luxusreise. Wir sollten sie früh neben die Kabinentür stellen.
Da wir zwei getrennte Reisegruppen aus verschiedenen Bussen waren, wurden die Koffer entweder mit einem lila oder einem silberfarbigen Kräuselband gekennzeichnet. – Unsere Reiseleiterin trug ja schon einen lila Mantel – also mochte sie diese Farbe und mein Koffer wurde mit LILA Band in den ROTEN Bus sortiert – ganz nach hinten, da die Berliner ja am anhänglichsten sind und zuletzt zu Haus ankamen.
Unser Tomaso hat sich um alles hervorragend gekümmert, während wir das kleine Städtchen Thorn besuchten – leider im Regen.

Da ich mir schon mal vor Jahren auf einer Reise eine Sony durch Regen versaut habe, war ich jetzt sehr zurückhaltend mit Fotografieren.

Bei Wiki lese ich, dass es den Städtenamen Thorn eigentlich gar nicht mehr gibt, weil sich dieser Ort schon 2007 mit zwei anderen zu einem neuen, größeren unter einem anderen Namen zusammen geschlossen hat.

Der Ort ist als die weiße Stadt bekannt. Charakteristisch sind die vielen zugemauerten Fenster. Die Franzosen führten vor langen Jahren eine Steuer ein, die nach Anzahl und Größe der Fenster berechnet wurde. Die armen Leute mauerten also kurzentschlossen einige Fenster zur Straße zu und übertünchten alles mit weißer Farbe. Dennoch kann man diese Stellen noch sehen.

Hausmusik im Hause Thorn – die waren also so arm, dass sie noch nicht einmal Kleidung hatten? Es ist unüblich, Querflöte nackt zu spielen – oder?

Typisch – die Kirchen mussten keine Fenster zumauern, weil sie nicht so arm waren – und deswegen sind sie auch nicht weiß gestrichen.

So, und dann hieß es Abschied nehmen – noch nicht so ganz, denn die Reiseleiter aus beiden Bussen fuhren bis Venlo mit, weil sie dort ihre Autos abgestellt hatten.

Wer mehr über Thorn erfahren will, kann hier schauen – da sind auch hübsche Fotos dabei:

Thorn in den Niederlanden  

Auf der Rückfahrt ging das „Beladeprocedere“ von der Hinfahrt in umgekehrter Richtung vor sich – da habe ich z.B. die beiden Damen aus Bielefeld beneidet, da sie viel früher als ich zu Hause waren.

Wir fuhren nach 22 Uhr in Berlin ein. Und genau da wurde mir ein Glücksmoment geschenkt. Thomas, der im Norden Deutschlands wohnt, hatte sein Auto in Berlin-Marienfelde abgestellt. Er nahm mich mit und 5 Minuten nach dem Aussteigen kam mein Bus, der mich 8 Minuten später vor meiner Haustür auslud.

Fazit: Ich hatte schon schlechtere Reisen! Vor allem aber schlechtere Busfahrer! –
In Klardeutsch: Eine schöne Reise

 


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Urlaubsvideos – 2

Ich habe ja immer gesagt, dass ich nichts verstehe. Und damit ihr alle das Gegenteil behaupten könnt, lasse ich euch die Stimme der Reiseleiterin Nelly hören – mit beiden Fotoapparaten aufgenommen. Und ich wette, IHR werdet sie alle verstehen und nicht verstehen können, warum ich sie nicht verstanden habe. – Wahrscheinlich bin ich tatsächlich absolut fremdsprachen-unbegabt. Denn schon lange vor meinen „schlimmen Ohren“ – z.B. im Jahr 2004 – habe ich einen Englisch-Intensiv-Kurs über das Arbeitsamt bekommen. – Ich wäre durchgefallen, obwohl ich megafleißig war, wenn sie mir nicht das verstehende Hören von einer CD erlassen hätten und mir den Text als Ausdruck vorgelegt hätten. – Auch damals haben meine Sinnesorgane den Inhalt des Textes NICHT ERFASST. Ist eben so. – Als uns aber Nelly dann Musik auf die Ohren gespielt hat, fanden das die meisten nicht gut. Eine Kostprobe habe ich euch eingespielt.

Und als letztes nehme ich euch mit zu einer Hausbootfahrt auf dem Sewansee – vom Mittagessen bekommt ihr allerdings nichts ab 🙂

Und jetzt raus aus dem Bus – rauf auf das Hausboot auf dem Sewansee.

Für mich ist die Frage, ob ich mit diesen Kurzvideos noch zwei Beiträge weitermache oder aufhöre. – Vielleicht sagt ihr was dazu, bitte.

 

 

 


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Baltikum 7 – the end!

Tag 10 – 28.5. – Abfahrt nach Mragowo in den Masuren

Das Hotel „Zemaites“  in Vilnius war eines der besten, wenn mich auch der Blick aus dem Fenster an Berlin denken ließ. Na gut, wir haben keine Busse mit Oberleitung – hier auf dem Foto aber auch nicht. Aber LIDL habe ich.

So einen schönen großen (lila) Stiefmütterchentopf habe ich auch nicht.

Ich bin mit einem frohen Gefühl eingestiegen, denn ich wusste, übermorgen kann ich mich bei Bedarf in meine eigene Badewanne setzen.

Unterwegs hielten wir an einer Burganlage an. Die war wunderschön – doch leider war der Regen genau so wunderschön. Da wir nur eine Stunde Aufenthaltszeit hatte, stürzte ich mich nicht in das Gewimmel von Erwachsenen und Kindern sondern beschaute mir die Außenanlagen der Burg.

Da 7 meine Lieblingszahl ist, höre ich mit diesem Beitrag mit der Berichterstattung über den Baltikumurlaub auf.

Etwas MUSS ich euch noch zeigen, denn ich habe mir doch noch ein zweites Souvenir geleistet. Es gab wohl keinen DDR-Haushalt mit Kindern, wo diese „schwangeren“ Holzpuppen mit dem Namen Matroschka nicht zu finden waren.

https://www.google.de/search?nord=1&q=matroschka&tbm=isch&source=hp&sa=X&ved=2ahUKEwi60InC6NTiAhUMJlAKHaPLB20QiR56BAgIEAw&biw=1536&bih=694

Hier könnt ihr euch von der Vielfalt überzeugen. – Wenn ich die alle so sehe, finde ich meine natürlich wunderschön.

Und tschüss, meine lieben mitfahrenden BloggerInnen, bis bald mal wieder!


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Baltikum 1

Also versprochen – ab jetzt wird weder gejammert noch geklagt, nur meckern ist erlaubt.

Da ich wie gesagt die Ansagen zu Sehenswürdigkeiten alle nicht verstanden habe, kenne ich keine Einzelheiten, wie Kirchen, Schlösser und Burgen oder anderes heißen – doch das ist eh überflüssiges Wissen.

Ich werde die Fotos thematisch zu Galerien zusammenfassen. Der erste Bustag am 19.5.2019 dauerte von 7.30 Uhr Abfahrt am Alexanderplatz bis 18.00 Ankunft in den Masuren. Unterwegs gab es einen Stop bei einer bekannten Kathedrale. Sonntags ist ja immer halb Polen oder sogar noch mehr auf den Beinen, um in die Kirche zu strömen. Und genau diese Menschenmassen kamen uns entgegen.

So ein kleines Pavillonchen als Sommerresidenz – wäre das was? – Mit der Lampe wollte ich sagen: „Es werde Licht, wenn ihr in die Kirche geht“ – So große Ostereier – und das nicht nur zur Osterzeit! – Würde ich beim Herzprojekt mitmachen, wäre ich fündig geworden.

Das Hotel „Country Holyday“ in der wald- und seenreichen Landschaft der Masuren im Raum Olsztyn = Allenstein hatte eine ganz freundliche Belegschaft, sehr billige Getränke- bzw. Bierpreise und sehr gutes Essen zum Abendbrot und zum Frühstück. Außerdem lag es romantisch an einem Seeufer – die Mücken fanden es offenbar auch sehr romantisch.

Dafür war das Zimmer um so mieser – nicht nur von der Elektrik her. Ich musste den Koffer über 35 Stufen und enge Wendeltreppen nach oben tragen. Einzelzimmer haben immer ein wenig die A….karte gezogen. – Dabei sei bedacht, dass ein Einzelzimmer immer mindestens 20,00 € pro Nacht teurer ist.

Nur 1/3 des Zimmers konnte ich im aufrechten Gang nutzen – ansonsten rammte ich alle Nasen lang gegen den in Augenhöhe befindlichen Querbalken. – Wir kehrten auf der Heimreise noch einmal dort ein. Meine Nachbarn hatten sich ein Zimmer weiter unten mit weniger Treppen geben lassen, so dass ich in deren (Tanzsaal-)Zimmer übernachten durfte.

Das schräge Dachfenster war IMMER beschlagen, diesmal sogar sehr eisig.

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2. Tag – 20.5.2019

Da sich die Berichterstattung über diesen Urlaub nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag hinziehen soll, hänge ich den zweiten Tag gleich mit dran.

Auf dem Weg zur Schiffsfahrt auf einem See der masurischen Seenplatte gab es ein wenig Schaukelspaß für Erwachsene.

Das Steinbeet hat mir auch gefallen.

An dem See hatte ich den Eindruck, dass hier nicht die ärmsten Polen ihre Boote zu liegen hatten. – Die Rettungsinseln, in die ich mich unbedingt hineinschummeln musste, sind aus Metall und sauschwer. Schwimmt jemand im Wasser, beendet er das Schwimmen gleich und sofort, wenn er so eine Rettungsinsel abkriegt. – Die Schlaufen rundherum reichen genau für 14 Personen.

Dann saßen wir wieder recht lange im Bus und landeten in Klaipeda. Gelernte DDR-Bürger kannten Klaipeda als einen bedeutenden Hafen der Sowjetunion. – Aber jetzt ist alles anders – jetzt ist es  Litauens Tor zur Welt.

Nachdem wir unsere Zimmer im Hotel Palanga Alanga bekommen hatten, blieb nach dem Abendessen noch Zeit für einen Spaziergang zum Strand.

Unterwegs stand ein lustig dekorierter Baum, Schirme flatterten vom Himmel herab, ein ehernes Liebespaar schmachtete sich an, Naturzäune waren mal was anderes und an der Küste tauchte am Abend die Sonne ins Meer.

Die dort versammelten E-Roller bekommen einen Extrafotoplatz spendiert. Ich ahne schon, was sie bald auf unseren Straßen und Bürgersteigen für Schrecken verbreiten werden. Die sind mit ihren 20 kmh richtig schnell und sie werden definitiv auf dem Bürgersteig gefahren werden, obwohl sie unser Verkehrsrecht auf Fahrradwege oder Straßen schicken will..