Habt ihr bemerkt, dass ich die Artikel jetzt nummeriert habe? So seht ihr heute, dass wir gerade ein Drittel geschafft haben.
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Vielleicht sollte ich mal recherchieren, in welchem Jahr diese Bahnhofsserie vom RBB gedreht wurde, WANN die zuständigen Juroren ihre Stimme für welchen Bahnhof gegeben haben und warum manche U-Bahnhöfe nicht ein einziges Mal vertreten sind.
Ein Bekannter von mir hat eine interessante Theorie geäußert. Der RBB ist ja durch die Machenschaften des Führungspersonals in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Vielleicht haben Anlieger an manchen Bahnhöfen ein kräftiges „Schmiergeld“ gezahlt, damit der Bahnhof in die Liste kommt und die Gäste in ihre Lokalität schwärmen. – Gar nicht mal so abartig in unseren Zeiten.
Doch warum der Hermannplatz gewählt wurde, noch nicht erst einmal den schlechteren Rang 24, weiß ich dennoch nicht – aber wie heißt es so schön: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ – oder zumindest nicht sehr viel. Das wird jetzt der Artikel mit den wenigsten Fotos – aber eine andere interessante Sache ist dort passiert.
Der Hermannplatz ist fast immer voll, großes Umsteigegewusel von der U7 zur U8 und umgekehrt, wird oft in den Ortsnachrichten wegen irgendwelcher krimineller Vorkommnisse erwähnt – und ist von mir so weit weg, dass ich da selten vorbei komme. Die Fliesen an der Wand sind „das Gelbe vom Ei“ oder sind es eben nicht.
Diese Aufnahme macht die Sache auch nicht besser, damit „beweise“ ich nur, dass hier zwei ziemlich wichtige U-Bahnlinien kreuzen – nämlich die längste, die U7, und die ziemlich kurze U8, die durch Problembereiche in Kreuzberg (Kottbusser Tor) fährt und die letzten beiden Stationen nahe meiner geliebten Fischerinsel hat, also im ehemaligen Ostberlin.
Bei genauem Hinsehen kann man lesen, dass der Pfeil nach links zur „Hasenheide“ führt – ein beliebter Park und ein noch beliebterer Drogenumschlagplatz. Wer’s braucht, hat Mitleid von mir, wenn er sich das dafür notwendige Geld nicht auf kriminelle Weise beschafft. Aber bei den teuren Drogen wie Kokain oder so kann man wahrscheinlich gar nicht legal das Geld besorgen, es sei denn, man ist in obersten Führungsetagen beschäftigt und braucht das weiße Zeug, um dem Arbeitsstress gewachsen zu sein.
Bei mir hört jegliche Toleranz auf, wenn das Zeug an Kinder vertickert wird, um sie abhängig zu machen.
Auf dem unteren Bahnsteig wird – wie so oft an vielen Stellen in Berlin – gebaut, aber damit müssen die Berliner eben leben, dass die BahnsteigWelt eben manchmal schneller zu Ende ist als gedacht.
Unter Tage fand ich nichts Interessantes mehr, also bin ich nach oben gefahren und habe „Kunst“ fotografiert. Für die überall in Massen vertretenen Tauben ist das ein schöner Aussichtspunkt, vor allem ein sicherer, denn niemand kann sie da oben erreichen.
Ich hatte ja oben angedeutet, dass dort „was“ passiert ist. Auf dem Platz stand eine Gruppe, die Mikrofone, Kamera auf der Schulter und andere Indizien bei sich trugen, die nach Interview aussahen. Wahrscheinlich habe ich nicht schnell genug weggesehen oder gar zu interessiert hingesehen – jedenfalls stand plötzlich einer vor mir. Jetzt fragt mich bitte nicht, von wo die genau waren – es hörte sich jedenfalls akzeptabel an. Natürlich fragte ich, bevor ich ein zustimmendes Ja nickte, nach dem Thema. Es ging um das Thema „Migration“ und wie in Berlin damit verfahren wird.
Wenn die mir wirklich den Link zu der Ausstrahlung senden sollten, gebe ich den an euch weiter, wenn ich mit mir zufrieden bin – ansonsten fällt es unter den Tisch. – Ich glaube, alle Zugereisten wären halbwegs mit meiner Meinung und meinen Antworten zufrieden gewesen.
Bei Fernsehinterviews bin ich ein gebranntes Kind. Unsere Tochter war in der 12. Klasse bei der Internationalen Mathematikolympiade in Havanna und hatte dort einen respektablen 2. Platz erreicht. (Erklärung: ALLE mit der gleichen Punktzahl haben den gleichen Platz belegt, so dass es mehrere erste, zweite und dritte Plätze gab. Jedes teilnehmende Land schickte jeweils 6 Schüler hin. Überwiegend waren das Jungen – in der DDR-Mannschaft gab es nur sie als weibliche Teilnehmerin)
Alle Eltern, Geschwister, Großeltern und sonst wer warteten auf dem Flughafen, aber die Maschine hatte Verspätung. Das Fernsehteam von der „Aktuellen Kamera“ sprach einige Leute an, unter anderem auch mich. Als die MatheMannschaft dann kam, wurde einer aus ihrem Team, der einen ersten Platz erreicht hatte, lang und ausführlich interviewt – aber das einzige Mädchen eben nicht.
Ich weiß nicht, ob ich ihr von der Neugierde des Fernsehteams erzählt habe – aber als es am nächsten Tag in den Nachrichten kam und ich zu sehen war, konnte ich mit nichts die Tochter trösten. – Ich fühlte mich zwar unschuldig an der Situation, aber das spielte nicht so eine große Rolle.