Gleich vornweg:
Für alles gibt es eine App. Das sind alles Sachen, die ich nicht brauche, doch von einer
„Feiertags-Vorwarn-App„
habe ich noch nie gehört. Die hätte ich heute morgen sofort runtergeladen und installiert. WARUM???
Ich habe den Feiertag vollkommen verschwitzt, vergessen oder verdrängt. Dem arbeitenden Jungvolk könnte so etwas nicht passieren, die freuen sich ja schon lange auf dieses Wochenende, wo ein Brückentag vier freie Tage ergibt. – Doch für mich ist immer Brückentag, nein, Feiertag, nein freier Tag, da kann Frau schon mal was verwechseln. – Und ich habe auch den Verursacher-Übeltäter gefunden: Meine Uhr. Nach einem 30-Tage-Monat geht sie datumsmäßig immer einen Tag zurück 🙂
Wäre ja nicht so schlimm, wenn ich nicht heute Abend netten und zahlreichen (relativ) Besuch bekäme und dafür am Vormittag einkaufen wollte. Als ich auf dem Smartphone „3. Oktober“ las, wusste ich, dass ich mich vertan hatte – zum Glück geben Küche und Keller und Kühler noch ein anständiges Abendbrot her.
Wie ging es weiter mit diesem schief angefangenen Tag? Eine geschlagene halbe Stunde suchte ich eine wichtige Urkunde, die ich gerade gestern erst abgeholt hatte. – Weg, wie vom Erdboden verschluckt. Ihr glaubt nicht, wo ich überall nachgesehen habe. – Als sie sich nach Ewigkeiten in der kleinsten Vortasche des Rucksacks anfand, wo solche Urkunden EIGENTLICH gar nicht reinpassten, fuhr das Aufgeregtsein-Level dann wieder ein Stück nach unten.
Wegen eines neu in meinem Wohnzimmer befindlichen Möbelstücks größeren Ausmaßes musste der Schlafsessel weichen, von dem das Enkeltöchterchen in regelmäßiger Gleichmäßigkeit in der Nacht hinunterrutschte. Also sollte jetzt stattdessen eine Luftmatratze gute Dienste leisten. – Doch eine diese ohne Luft verdient nur die Bezeichnung „Matratze“. Einen Blasebalgfrosch habe ich nicht. Mit dem Mund hätte eher ich einen Lungeninfarkt bekommen als die Matratze stramme Teile. – Eine Pumpe fiel mir ein, die schon lange im Keller auf das Ausrümpeln wartet. – Als ich die Sicherheitsverschlüsse abgeschnitten hatte, passte sogar das Ventil drauf und die polytechnische Bastelstunde war abgeschlossen.
Ich glaube, ich bin ein bisschen mehr als sonst durch den Wind. – Ein neutraler Gedanke zum heutigen Tag:
Jetzt sind die Anfahrten nach Berlin weiter geworden, zumindest für die Leute, die früher in dem kleinen Land gewohnt haben. Vielleicht wären sie aus Dresden, Leipzig, Görlitz, Schwerin oder Weimar angereist – stattdessen sitzen sie länger im Auto, weil sie aus Bremen, Bochum, Essen oder Heidelberg kommen. – Aber auch das ist machbar.