Claras Allerleiweltsgedanken


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Notruf ade – Trennen tut weh …

… aber dein Weggehen macht, dass mir das Herze lacht!!!

Als ich das Gerät mit allem Zubehör dem Mitarbeiter bei den Johannitern in die Hand gedrückt habe, erkundigte ich mich noch einmal nach dem letzten ausgelösten Notruf. Erst im Nachhinein ist mir klar geworden, dass das hätte RICHTIG TEUER werden können, denn die hätten ja nicht mit dem im Schlüsseltresor hinterlegten Schlüssel in die Wohnung gekonnt, weil ich ja das dicke Sicherheitsschloss betätige, wenn ich außer Haus gehe.

Dieser Mitarbeiter meinte, dass der Alarm NICHT von dem Jackenärmel ausgelöst wurde. Als er mir aber demonstriert hat, wie WENIG man drücken muss, um einen Alarm auszulösen, habe ich ihm seine Theorie nicht geglaubt.

Schluss jetzt damit – es ist abgegeben und: Aus den Augen, aus dem Sinn.

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Dass ich mir eine Schutzhülle mit anhängender langen Strippe gekauft habe, um das Handy fast immer bei mir zu haben, schrieb ich ja schon. Alles ist angekommen und gefällt mir auch sehr gut. Im Bus hätte es fast ein kleines Malheur gegeben, denn einer von den Endsteckern landete auf der Erde, ohne dass ich es hörte oder bemerkte. – Dann hätte ich vielleicht einen Ersatz bestellen können.

Mein Sohn hat eine Firma, die aus dem Material Biothane für Hunde Leinen, Geschirre und Maulkörbe herstellt. Diese „Bänder“ hat er in sehr, sehr vielen Farben und in unterschiedlichsten Breiten und Stärken. Nichtsdestotrotz habe ich mich für schwarz und nicht lila entschieden.

Die kleinsten Karabiner sind passend für die Ösen und ich kann das Band bei Bedarf ganz schnell aushaken. – Auf diesem Foto sieht man beide Bänder – das mitgelieferte gewebte und das neu hergestellte aus Biothane. – Mal sehen, welches ich mehr benutzen werde.

Wenn ich das Mobilphone schon immer an der Frau tragen will, dann ist vielleicht eine NotfallApp von Bedeutung. Der Wilhelm hatte das ja erwähnt – und ich habe auch sofort eine gefunden und eingerichtet.

Nachdem ich der App alle notwendigen Geheimnisse anvertraut hatte, habe ich die Demoversion ausprobiert. Wenn dann die entsprechende Stelle, die ich mir aussuchen kann – Polizei, Feuerwehr, Giftnotrufzentrale oder andere – meinen Notruf bekommt mit allen wichtigen Angaben wie Handynummer, Alter, Symptome und Adresse – da KANN ja hoffentlich nichts mehr schiefgehen.

Aber dennoch möchte ich keine Probe aufs Exempel machen!

 


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Claras berechtigter Notruf-Alptraum

Im letzten Artikel habe ich euch erzählt, wie plötzlich eine ganz aufgeregte Stimme in meine Fernsehsendung hineingequatscht hat. Die Ursache war, dass ich offensichtlich beim Umstellen des Notrufsenders von Armband auf Kette und wieder zurück das Gerät „unsittlich“ berührt habe. Bewusst habe ich weder kräftig in die Mitte gedrückt noch überhaupt irgendeinen Druck ausgeübt.

Das hat mich sehr stutzig gemacht.

Gestern – ich bin mit meinem Einkaufstrolley schon kurz vor Netto (ca. 500 m entfernt), klingelt mein Handy. Durch den Straßenlärm verstehe ich erst beim dritten Mal, dass ein Herr XY vom Hausnotrufdienst der Johanniter dran ist. Er fragt, ob es mir gut geht. Ob er meinen fragenden Gesichtsausdruck gesehen oder besser gehört hat, weiß ich nicht – auf jeden Fall erklärt er mir, dass ich einen Notruf abgesetzt habe. Ich weiß nicht, welche Reichweite dieser Sender hat – noch in der Wohnung ist es jedenfalls nicht passiert, denn die sofort einsetzenden Geräusche kann noch nicht einmal ich überhören. Also kann es nur im Fahrstuhl passiert sein, dass ich mit dem Ärmel der Jacke an das Gerät gekommen bin.

Stellt euch vor, er hätte mich nicht über das Handy erreicht, dann hätte er eigentlich die 112 in die Spur schicken müssen. Die wären gekommen, hätten sich Einlass in die Wohnung verschafft: Die Wohnung ist leer, die Leiche ist flüchtig – Vorlage für einen neuen Berliner Tatort mit Claras „Leiche“ als Hauptdarstellerin.

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Und jetzt mein Alptraum. Ich schlafe tief und fest und löse versehentlich mit dem Handsender einen Notruf aus. Ich höre weder die Stimme aus dem Basisgerät noch den Anruf über das Handy – alles durchaus realistisch. Wenn ich schlafe, dann schlafe ich – und lasse mich nicht durch solche Albernheiten wie Anrufe stören 🙂 -)

Also wird in der Zentrale angenommen, Frau Himmelhoch liegt bewusstlos oder schon halb tot in ihrem Bett und der ärztliche Notdienst soll zusehen, ob noch was zu retten ist. In das Haus verschaffen sie sich Zutritt, in meine Wohnung kommen sie durch den Code zum Schlüsseltresor ebenfalls.

„Und dann stehen sie zu dritt in meinem Schlafzimmer neben meinem Bett – ich werde wach, bekomme vor lauter Schreck einen Herzinfarkt – und die Helfer sind schon vor Ort. Besser kann es doch gar nicht kommen.“ – Ironiemodus wieder aus.

Definitiv: Ich will dieses Gerät nicht und ich will überhaupt keinen Notruf. Ich habe mir eine Handyhülle mit Schnur bestellt und werde das Handy IMMER am Körper tragen.

Sollte mir diese Stripperei nicht gefallen, habe ich ein Band, an das mir mein Sohn kleine Karabinerhaken anbringt, dann kann ich die Strippe ganz schnell vom Handy trennen.

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Aber so „negativ“ will ich den Post jetzt nicht stehen lassen. Es gibt noch ein paar Wohnungsfotos.

Wenn ich so richtig über mich nachdenke, stelle ich fest, dass ich doch eine ganze Menge kleine oder große Ticks habe – nicht nur den Uhrentick, sondern auch den Kalendertick. Das betrifft aber mehr oder weniger nur die schönen, gut gestalteten Küchenkalender von A*LDI. Voriges Jahr hatte ich ihn verpasst, aber dieses Jahr habe ich diese 4,99 € wieder gern ausgegeben. Ich muss das Kalendarium abschneiden, weil er sonst nicht an die Küchenschranktür passt. – Ich sehe gerade, dass es den auf dem Handy aufgenommenen Fotos nicht gut tut, sie so stark zu verkleinern – sie werden einfach zu unscharf. Damit müssen wir jetzt leben.

Auch hier gefällt mir das Augustbild sehr gut – die wussten schon, was sie mir zum Geburtstag zubereiten können. Es sieht aus wie Müsli, was ich sehr gern esse.

Genug jetzt von meinen Macken und Marotten – jetzt wende ich mich dem echten Leben zu, nämlich meinem Abendbrot.


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CPPP = Claras Pleiten Pech & Pannen

… oder gerade so am Rettungswageneinsatz vorbei geschrammt

Heute ist mein geliebter 13. Tag im Monat – leider kein Freitag, der ist gerade so um die Ecke gesaust und vorbei. – Für mich ist das ja immer ein Glückstag. Jetzt könntet ihr denken, dass dazu aber die Überschrift üüüüüüüüüüüüüüberhaupt nicht passt. Zuerst nicht – aber ihr wisst ja, was nicht passt, wird passend gemacht – und dieses Mal von Clara ganz allein (Schulterklopf!!!)

Schon lange trage ich mich mit dem Gedanken, irgendeine Vorsorge zu treffen, falls ich mal in der Wohnung verunglücke, kein Handy in der Nähe habe, niemand benachrichtigen kann oder gar bewusstlos bin. Ekelhaft – ich denke nicht gern an so etwas, weil ich ja außer meinen Ohren sonst keinerlei nennenswerte Einschränkungen habe. Aber die drei Minischlaganfälle meiner Mutter, verbunden mit Stürzen, nach denen sie nicht selbst aufstehen konnte und ein anderer Fall in der Verwandtschaft zeigen, dass so ein Hausnotruf ganz nützlich sein kann.

Ganz billig ist die Sache nicht – die Mini- oder Basisversion, die nur einen Sender – getarnt als Kette oder Armband – und eine Meldestation beinhaltet, die mit einem Telefonkabel an die Fritzbox angeschlossen ist, kostet pro Monat 25,50 €. Würde ich Haus- und Wohnungsschlüssel für einen Einsatz – z.B. Hilfe nach einem Sturz o.ä. – hinterlegen, kostet der Spaß schon 54,00 € pro Monat – dafür sind dann 2 Einsätze im Monat inbegriffen, sonst kostet so ein Einsatz 40,00 €.

Ich erzähle das so ausführlich, weil ich partout nicht begreifen kann, dass der einrichtende Mitarbeiter sich so stur stellte. Das Gerät wollte er im Arbeitszimmer deponieren, weil er nur ein 3 m Telefonkabel hatte. Ich habe dreimal ausführlich nach einem längeren Kabel gefragt, aber das hat er verneint, das wäre dann nicht TÜV-geprüft. Manchmal könnte man die Deutschen wegen ihrer Übergründlichkeit verfl…… Dabei war der Monteur gar kein Deutscher, sondern ein Russe.

Natürlich war es so, dass ich schon mit Hörgeräten aus entfernten Zimmerecken NICHTS verstand – und ohne HG im Bett hörte ich ein Murmeln. Seine Aussage: „Die Kollegin versteht sie aber, dann schreien Sie einfach ihr Anliegen in den Raum“ konnte mich nicht befriedigen.

Bevor ich das Kabel am nächsten Tag holen wollte, wechselte ich mal kurz von Armband auf Kette und dann wieder zurück. Damit ich nicht versehentlich einen Alarm auslöse, zog ich den Stromstecker und sah nebenbei fern. Plötzlich denke ich: „Was ist denn das heute für ein komisches Programm, das hört sich an wie Raumton, wer brüllt denn hier immer dazwischen???“

Zum Glück stand ich dann doch auf und hörte schon aus dem Arbeitszimmer eine ganz aufgeregte Frauenstimme: „Frau Himmelhoch, was ist mit ihnen, sind sie in Ordnung?“ Was sie vorher schon alles gerufen hat, weiß ich nicht – ich ging schnell vor die Box, entschuldigte mich und erklärte die Situation und sagte auch, dass ich den Stecker gezogen hatte.“

Pfiffig, dieses Gerät – es hat einen Akku für kurzzeitigen Stromausfall. – Wieder schlauer geworden und froh, dass die 112 nicht an meine Tür gepoltert hat.

Gleich am nächsten Tag rief ich bei der Zentrale an – und siehe da, ich konnte mir ein 5m-Kabel abholen und auch selbst anschließen.

Ich tauschte im Flur Hocker und Metallschubladenteil, damit die Anschlusskabel nicht quer durch den Korridor gezogen werden müssen, also keine Stolperfallen sind – sie werden noch besser verklebt.

Ein Test ergab, dass jetzt alle Räume so lala tontechnisch an mich angeschlossen sind 🙂 🙂 Für den Ernstfall haben sie meine Handynummer – das Teil liegt zu 95 % auf meinem Nachttisch – also könnte man darüber evtl. Näheres besprechen.

Ob ich das Gerät nach den 4 Probewochen wirklich behalte, weiß ich noch nicht – kommt Zeit, kommt Erkenntnis! Lohnen 306,00 € im Jahr, die man vielleicht nicht ein einziges Mal in Anspruch nimmt. Alle, die mit PartnerIn zusammen wohnen, können dieses Geld mit Genuss in Kultur oder Essengehen umsetzen.

 


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Allein zu wohnen kann …

… Umstände machen, sogar gefährlich sein

Mit Umständen meine ich nicht, dass Alleinlebende für alles allein eintreten müssen, was sich Paare untereinander aufteilen können. Aber das ist so und das würde ich im Sinne einer Partnerschaft auch nicht mehr ändern können und wollen – dazu lebe ich schon viel zu lange selbstbestimmt und eigenverantwortlich.

Doch mit zunehmendem Alter sollen bekanntlich die Zipperlein zunehmen, erzählt eine böse Mär.

Meine Mutter lebte zwar (mit zwei Häusern zwischen unseren Wohnungen) ganz in der Nähe, aber eben doch nicht mit jemand zusammen. Wir beschlossen, für sie so ein Notrufsystem zu bestellen und installieren zu lassen, mit dessen Hilfe und dem hinterlegten Wohnungsschlüssel Hilfe in misslichen Situationen gerufen werden kann.

Bei Pflegestufe 1 werden die Grundkosten übernommen – ein Einsatz vor Ort muss aber bezahlt werden. Brav und immer trug sie dieses Notruf-Armband (sh. Foto mit Urenkel) . Ab und an kam mal ein Fehlalarm durch unbeabsichtigtes Drücken des Notrufknopfes, aber das wurde dann an der Sprechanlage schnell geklärt.

Dann kam der erste Sturz, der einen Minischlaganfall als Ursache hatte. Ich wurde angerufen, doch weder ich noch mein Sohn konnten zu ihr fahren. Also kam der Einsatzwagen – und brachte sie ins Bett, da es nicht schlimm aussah.

Wenige Wochen oder Tage (ich weiß es nicht mehr so genau, es war 2007) später etwas ähnliches. Ich wurde angerufen und fuhr  sofort zu ihr. Sie lag im Flur, sie und der Rollator blockierten die Eingangstür. Sie war bei Bewusstsein, konnte nur nicht aufstehen. Auch ich schaffte das erst, als ich einen kräftigen Nachbarn zur Hilfe holte.

Und den dritten Einsatz erledigte dann wieder die Notrufzentrale. Sie lag im Nachthemd auf dem kalten Laminat. Diesmal sorgte ich dafür, dass sie ins Krankenhaus kam. Später stellte sich heraus, dass es jedesmal ein kleiner Schlaganfall gewesen ist.

Fakt war, hätte es diesen Notrufdienst nicht gegeben, hätte sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht noch bis 2013 gelebt, wenn auch in einem Seniorenheim, weil Alleinleben nicht mehr möglich war.

Einige Sicherheitsmaßnahmen habe ich auch schon „installiert“, die mir vor paar Jahren noch lächerlich erschienen wären. Doch als mir monatelang ständig und immer schwindelig war, empfand ich das Stehen beim Duschen in der Badewanne  als gefährlich. Und das Hinhocken war zu unbequem. Ich schaffte mir das an:

… und jetzt ist es nur noch für meinen Popo „gefährlich“, denn der wird beim Duschen immer gelocht.

Ich bin jetzt zwar noch nicht so alt, wie meine Mutter im Jahr 2000 bei Installation des Hausnotrufs war und ich habe keine Pflegestufe, aber eine gewisse Vorsorge habe ich jetzt doch getroffen.

Eine Freundin wohnt ganz in meiner Nähe und hat meinen Wohnungsschlüssel. WhatsApp geht nicht, aber jeden Tag so gegen 18.00 Uhr bekommt sie eine SMS von mir. Und sie ist da äußerst korrekt. In den ersten Tagen hatten wir noch keinen Spielraum bzw. eine Zeittoleranz eingerichtet. Ich war unterwegs und hatte es vergessen. Anruf von ihr bei mir zu Haus – nichts, war ja nicht da. Anruf auf dem Handy – nichts, war ja zu laut, um das Klingeln zu hören.

Kurz vor ultimo – bevor sie mit der Wiederbelebungsmaske durch meine Wohnungstür stürmen würde – habe ich doch noch aufs Handy geschaut und ganz, ganz schnell alles richtig gestellt.

Damit es nicht so stupide für sie ist, überlege ich mir immer witzige Texte – habe ja eine allnetflat, da kann ich „plaudern“. Ich bin der Meinung, dafür hat sie sich einen bunten „Blumenstrauß“ verdient.

Eine Tante von mir steckte mal mit dem Allerwertesten zwischen Bett und heißem Heizkörper fest. Wäre der im Haus wohnende Bruder nicht täglich vorbeigekommen, wäre sie wohl zur „Schrumpftante“ geworden. – Ich muss in Zukunft maximal 26 Stunden hilflos (ohne Handy) auf dem Boden liegen, bevor meine Retterin gestürmt kommt. – Hoffen wir beide, dass das nicht eintrifft.

Ich bin jeden Tag froh, wenn ich gesund und munter das schöne Abend(b)rot genießen kann, das eine mehr mit dem Geschmackssinn und das andere mit dem Sehsinn.