Claras Allerleiweltsgedanken


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Alle Reisefotos sind gestrandet – Reise 8

… danach gibt es nur noch einige letzte Videos von der Reise

Heute verblogge ich die absolute Höchstmenge an Fotos – absolut gegen meine Grundeinstellung, nicht so viele Fotos auf einmal zu zeigen – aber ich will noch im September fertig werden mit der Armenienberichterstattung. Und durch die Möglichkeit der Galerienutzung kann ich ja die Sache etwas straffen.

In der Reisebeschreibung steht: Freier Tag – aber fakultativ:

Besuch des Psalmenklosters Saghmosavank von 1215. Im Mittelalter als kulturelles Zentrum Armeniens bekannt, wo wertvolle Manuskripte erstellt wurden. – Besichtigung der Festung Amberd. Fotostop am Buchstabenpark. – Im Dorf Byurakan erwartet Sie ein Folklorefest, begleitet mit tradiotionellen Liedern und Tänzen.

Psalmenkloster Saghmosavank

Ich kann mir vorstellen, dass der Bau dieser hoch auf dem Berg gelegenen Klöster bei der damaligen Technik doch recht mühsam gewesen ist.

Festung Amberd

Bei Google habe ich es so verstanden, dass diese beiden Sachen zusammengehören – die Entstehungszeit meiner Fotos bestätigt das.

Fotostop am Buchstabenpark – das armenische Alphabet erklärt sich uns durch NICHTS.

So wie Clara auch auf armenischen Autos IHR KENNZEICHEN findet

… findet sie mit Hilfe von Nelly auch den armenischen Buchstaben „C“. Dass neben diesem ein lila Distelstrauch wächst, hat sicher eine tiefere Bedeutung.

Dann kamen wir im Laufe des Tages zu einem Kloster, das wohl als Hochzeitskirche ganz besonders beliebt ist. Wir haben mehr oder weniger gleichzeitig 6 Hochzeitspaare entdeckt – eines wurde sogar von einer Drohne von oben fotografiert.

Ich war mehr als skeptisch, als ich in der Reisebeschreibung las: „Im Dorf Byurakan erwartet Sie ien Folklorefest, begleitet mit traditionellen Liedern und Tänzen“. – Und – ich fand es sehr lustig und auch unterhaltsam. – Wenn die Arbeit der Frauen beim Buttern oder Korn mahlen wirklich noch so anstrengend ist wie hier aufgeführt, dann möchte ich nicht armenische Frau sein – sonst vielleicht aber auch nicht, weil ich die Buchstaben der Sprache so unleserlich finde.

Und zum Ausklang des Tages und der Reise konnten wir in Jerewan noch zur Kaskade gehen, ein sehr bekannter Ort, an dem sehr viel Kunst zu finden ist. Ohne Galeriedarstellung würde der Post meterlang werden. Die drei „kräftigen“ Skulpturen sind von Botero, der ja auch mal eine Ausstellung in Berlin veranstaltet hat.

 

Und jetzt die KK = Kaskadenkunst.

Und das waren jetzt die Fotos von der Septemberreise nach Jerewan – wer will, kann sich in den nächsten Tagen noch Videos ansehen.

 


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Wir schlafen fremd – Reise 6

Am 6.9. konnten wir lesen: Chor Virap – Noravank – Karahundsch – Goris

Ihr hättet bestimmt – ähnlich wie ich 🙂 – nicht vermutet, das Chor Virap mal wieder ein Kloster ist.  „Die Legende sagt, dass hier König Tiridates III. 288 nach Christus Gregor den Erleuchter in ein Verlies gesperrt hat, um ihm den christlichen Glauben auszutreiben. – Nach 13 Jahren Haft wurde er befreit, heilte den kranken König und taufte diesen sogar. Mit der Taufe wurde Armenien 301 Nach Christus zum ersten Land der Welt mit dem Christentum als Staatsreligion.“

Aber der Ararat und eine vornehme Bank haben sich vorgedrängelt. Nicht immer war dieser erhabene Berg zu sehen – oft hüllte er sich in ein vornehmes Wolkenkleid.

Ihr seht, meine Klosterfotos werden immer spärlicher. Innen war das Licht zu dürftig und mit Blitz wollte ich nicht fotografieren – u.a. aus Respekt vor den Heiligtümern – und außen wurden die Leute immer mehr, die im Weg standen. Schließlich darf ich ja nicht auf diesem Weg die ganze Gruppe vorstellen.

Hier galt wie fast überall: Achtung Fußfallen, Augen nach unten!!!

Schön war es beim Mittagsessen – das haben wir in der Nähe bildschöner Enten eingenommen.

Weitere Fotos von der Mittags“rast“ – falls Rast nicht von rasten sondern eine Form von „rasen“ ist, dann passt es.

„Anschließend Besuch des Klosters Noravank. Wie fast alle alten Klöster in Armenien liegt auch dieses auf einem Hügel, von dem aus man fast den Himmel berühren kann.“ Auf dem fünften Foto in der Galerie könnt ihr sehen, wie sich junge Leute und auch alte bemühen, diese steilen Stufen unbeschadet wieder hinunter zu kommen – hoch ging viel einfacher – bei den meisten auf allen Vieren. – Das dritte, leicht bogenförmige Foto ist der Versuch eines Panoramafotos. Entweder mache ich bei der Kamerabewegung etwas falsch – oder das ist nicht meine Fotomethode.

Ob dieses Klo hier oder wo anders war, ist relativ egal – Frauen in langen (oder auch kürzeren Hosen) sind dabei benachteiligt – besonders ältere, da es keine Griffe an der Seite gibt und man ja nicht mehr so leicht aus der Hocke wieder nach oben kommt 🙂

Dann hieß es in der Reisebeschreibung: „Besuch eines der ältesten Observatorien der Welt Karahundsch“ – Armenien ist offensichtlich darauf stolz, vieles als das Älteste zu haben. – Unter einem Observatorium hatte ich mir eine Sternwarte vorgestellt, aber uns wurde so etwas ähnliches wie Stonehenge in England angeboten – nicht schlecht. – Und die Kuh hat sich extra für — na, für wen? — ins Bild gestellt. Die kannte das alles schon, auch die vielen Reisebusseteinehmer, die da täglich durchgeschleust werden.

Auf dem Weg nach Goris entstand dieses Foto. Dieser gelbliche Maulbeerschnaps, der in diese Flasche gefüllt wird, steht jetzt auf meiner weißen Schrankwand in einer schönen Glaskaraffe und macht sich da viel besser als in der ollen Plastikflasche.

Weiterfahrt nach Goris. – Das fast brandneue Hotel bestand aus einer ganzen Menge Fehlplanungen – u.a. waren die Aufzüge viel zu klein oder viel zu wenig. Zwei Leute und ein Koffer – und der Aufzug war voll. – Bei sieben jetzt schon vorhandenen und später 9 geplanten Etagen ist das zu wenig.

In jedem Zimmer ist zwar ein Wolkenhimmel, aber bei den nach hinten gelegenen Zimmern eine besch…eidene Aussicht. Außerdem ist die Lichtschalterbetätigung äußerst kompliziert – es gibt 7 verschiedene Beleuchtungsstufen, aber man kann nur vorwärts schalten. – Vollkommen überflüssige (Männer-)Spielerei? – Die Dusche mit den mindestens vier Duscheinstellungen animiert förmlich zum Wassermissverbrauch. In den Bergen gibt es ja auch so unendlich viel davon. – Außerdem war die Duschtür bei allem im Weg und das Wasser konnte nicht richtig an den ungeeignetsten Stellen abfließen – es war stattdessen am nächsten Tag noch da.

Aber jetzt gehe ich in Goris nach diesem wieder sehr anstrengenden Tag schlafen. :-), denn ich fühlte mich wie erschossen.

Aber einen der vielen Käfige mit Tauben will ich euch noch zeigen. Eine oder mehrere davon werden mit mehr oder weniger viel Erfolg versucht, den Touristen anzudrehen. Diese sollen die Tiere nicht in die Pfanne hauen, sondern fliegen lassen – das soll angeblich Glück bringen. – Vielleicht hätte ich mal eine fliegen lassen sollen, da wäre mein FireFox nicht abgestürzt – oder doch?!?!?

 

 

 


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Es werden immer mehr „Events“ – Reise 5

Vornweg gesagt:

Ich habe einen wirklich stressigen gestrigen Tag hinter mir. Angesagt war die Umstellung von Tel….. auf Voda… 4 Tage zuvor hatte ich wegen des noch nicht gelieferten Modems angerufen. – Es stellte sich heraus, dass es seit dem 11.9. in einer Schneiderei auf mich wartet – ich aber nichts davon wusste.
Beim Anschluss des DSL-Kabels habe ich mich ziemlich doof angestellt. – Die einzige funktionierende Telefonsteckdose ist im Besucherzimmer, die Technik ist aber im Wohnzimmer. – Deswegen hatten wir damals ein Loch von Zimmer zu Zimmer durch die 24er Wand gebohrt, durch das das LAN-Kabel vom Computer und das DSL-Kabel gesteckt wurde.
Jetzt hätte ich ja einfach das alte DSL-Kabel weiter verwenden können. Doch ich meinte, Kabel A von Tel… ist nicht das gleiche wie Kabel B von Voda… – Wie blöd kann ich manchmal sein.
Als ich das vorhandene zurückziehen wollte, spielte es „Clarofant“ – es blieb einfach in dem Wandloch stecken. Ich versuchte, die Sache mit einem 30 cm langen Bohrer weiterzubringen, aber das wollte auch nicht klappen. Also „alarmierte“ ich den Hausmeister, der oberhalb vom alten ein neues Loch mit einem so großen Bohrer bohren sollte, dass der Stecker problemlos hindurch passt.
Mit viel Trickserei habe ich es dann doch noch allein hinbekommen – fast schweißgebadet, da sich alles in Bodennähe abspielte. – Ich habe Telefonanschluss, ich habe DSL und ich habe WLAN. Ich habe den Code beim Tolino und am Fernseher geändert. Dann war ich mehr als breit.

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… und auch immer mehr Fotos!

Am 5.9. liest sich der Tagesplan so: Geghard – Garni – Vernissage

Gut, dass ihr mich habt, denn sonst denkt ihr noch, Geghard ist ein Schreibfehler, Garni ein neues Parfüm und Vernissage eine Ausstellungseröffnung.

Der Klosterkomplex Geghard aus dem 13. Jahrhundert ist mit prachtvollen Schnitz- und Steinmetzarbeiten ausgestattet. Unübertroffen ist der Gesang des Frauenchors, dem wir gemeinsam an diesem spirituellen Ort lauschen werden. (Die 5 Sängerinnen werden nach jeder Vorstellung ausgetauscht, damit sie ihre Stimmen schonen können.)

Doch vorher will ich euch noch zeigen, dass diese Frau vom Backen des traditionellen Lavash garantiert nicht reich wird und ihr Geld bestenfalls auf so eine Bank bringen muss. – Dieses Ofenloch befindet sich wohl in jedem ländlichen Haushalt.

Jetzt zu den Klosterfotos.

Bei uns sangen Frauen in blau – die nächsten Sängerinnen waren in grüne Gewänder gehüllt.

Es gab auch Gegend und Natur um das Kloster herum- Mit den mit Taschentüchern (oder anderem Stoff) „verzierten“ Bäumen hat es folgendes auf sich: Wer einen Wunsch hat, knotet ein Taschentuch an einen Ast – die Bäume ersticken fast unter der Last der Tücher – aber zumindest sind sie nicht so schwer wie unsere Liebesschlösser.

Habt ihr bei diesem langen Beitrag Hunger bekommen? Hier gibt es die Speisung der Hungrigen:

Frisch gestärkt, können wir uns jetzt der neueren Stadtgestaltung von Jerewan zuwenden – der übliche Einheitsbrei, wie er fast überall zu finden ist. (Alle Fotos sind durch die Busscheibe hindurch fotografiert)

Wollen sich die Damen nach der Stadtbesichtigung umziehen? Hier ein Vorschlag:

Wenn ihr auf den Straßen bzw. Bürgersteigen herumlauft, müsst ihr IMMER nach unten gucken, denn dort warten wirklich böse Überraschungen. Ich kann nur hoffen, dass jeder Sehschwache einen Hund bei sich hat, der ihn vor solchen Gefahren warnt. Und ich habe nur zwei Löcher fotografiert, es waren viel viel mehr.

Jetzt wird es aber Zeit, dass wir uns zu dem heidnischen Tempel Garni aus dem 1. Jahrhundert aufmachen. – Ich nun wieder fand das letzte Foto am lustigsten. Da sich dieser Zaun an einer ziemlich tiefen Schlucht befindet, hat sich der „Grünstreicher“ nicht getraut, seine Arbeit auch dicht an der Gefahr zu vollenden. So ähnlich sahen meine Fenster beim Putzen in der 16. Etage auch immer aus – es blieben immer ungeputzte Ecken.

Und dann fuhr uns der Bus zur Vernissage. Da ich ja so gut wie nichts verstand, hatte ich tatsächlich eine Kunstausstellungseröffnung erwartet – aber nein, es war einfach ein schlichter Markt. Na gut, Malerei gab es eine ganze Menge – sehr unterschiedlicher Art – der Ararat und der Granatapfel waren wohl die beliebtesten Motive, die überall wieder auftauchten. – Ich zeige euch das, was mir darüber hinaus gefallen hat. – Die in schwarz und silber gehaltenen Motive waren teils sehr interessant – aber für mich war das rote Paar das schönste Bild. Der Künstler wollte es schon vom Rahmen lösen, es zusammenrollen, damit ich es besser einpacken kann – aber ich habe weder Platz noch Geld dafür.

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Am Abend holten die 17 Zuspätkommer das Programm vom ersten Tag nach – allerdings in sehr abgespeckter Version. Das Programm sagt: „Sie besuchen den Zizernakaberd, einen Hügel, auf dem sich das Mahnmal für die Opfer des Genozides befindet.

Weiterführende Links sind: https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord_an_den_Armeniern

https://www.geo.de/magazine/geo-epoche/3373-rtkl-osmanisches-reich-der-genozid-den-armeniern-ein-verleugnetes

https://www.nzz.ch/feuilleton/israel-hat-bis-heute-den-osmanischen-genozid-an-den-armeniern-nicht-anerkannt-ld.1506071

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Man sieht sich – in zwei Tagen!


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Ein „Event“ jagt das nächste – Reise 4

… und dabei zeige ich hier noch nicht einmal „bewegte Bilder“ – die Videos lasse ich mir ganz zum Schluss, falls ich es auf die Reihe bekomme.

Die Zeile in dem jeden Reisenden ausgehändigten Veranstaltungsplan lautet:
Dilidschan – Goshavank – Sevanavank – also, aufi geht’s!

Dilidschan war schon zu Sowjetzeiten als Kurort für seine reine Luft, atemberaubende Landschaften, traditionelle Häuser, Chalets mit geschnitzten Holzgiebeln und großen Glasveranden bekanntWegen seiner erhabenen Bergromantik nennt man die Region auch Armenische Schweiz. (abgeschrieben) – (Da ich euch nicht in Fotos ertränken wollte, zeige ich viele der gemachten nicht. )

Damit die Gruppe die Reiseleiterin immer gut versteht und nicht unmittelbar neben ihr stehen muss, wurden Audiogeräte ausgehändigt. Bei mir klappte diese technische Übertragung zum Verstehen eher schlechter als besser – und daran war nicht nur das schon im Ohr befindliche Hörgerät schuld. – Ich verstand sie besser, wenn sie direkt VOR mir stand. – Dieses lustige Ohrenfoto konnte ich mir nicht verkneifen.

Und jetzt ein paar Fotos vom Kloster Goshavank. Es war einst ein bedeutendes Skriptorium in dem zahlreiche Handschriften geschrieben und aufbewahrt wurden. – Auf dem zweiten Foto seht ihr einen dieser schon weiter vorn erwähnten Kreuzsteine.

Als wir irgendwo zwecks Toilettenstop (das war der erste Fernreisebus, den ich ohne Toilette erlebte – die armen Mitreisenden, die zwischendurch Beschwerden oben und unten raus hatten) anhielten, fand ich diese Deckendekoration sehr schön. Es gab geräucherten Fisch und Fisch in allen Variationen.

Die Fahrt ging weiter zum Sewansee. Er ist fast auf 2000 Metern Höhe und der zweitgrößte Bergsee der Welt. – Ihr seht, uns wurden schon Superlative geboten. – Auf dem See haben wir eine Floßfahrt gemacht – doch dieses war mit starken Außenbordmotoren ausgestattet und wie ein Restaurantzelt eingerichtet – denn auf diesem gab es Mittagessen. – Wegen der Tagesgestaltung konnte man auch nicht aus der Vollpension aussteigen.

Damit wir das Thema „Clara auf Reisen“ hier für heute abarbeiten können, kommen diese Fotos jetzt als Galerie. Auf dem letzten Foto bin ich das nur indirekt – und auf dem vorletzten umarme ich NICHT den Toilettenmann. Dort ist Pipi-machen noch unschlagbar preisgünstig – umgerechnet 20 Ct waren die Höchstforderung.

Und jetzt Fotos von der Floßfahrt auf dem Sewansee – ihr seht, „Herz“ spielt hier auch eine Rolle. Das letzte Foto habe ich vom Floß aus aufgenommen, weil das Gebäude so eine lustige Sandkuchenform hatte.

(Weiter im Beschreibungstext) Neben der einzigartigen Kulisse auf dem Wasser ist auch das auf einer Halbinsel gelegene Kloster Sewanavank eine reizvolle Sehenswürdigkeit. Nähere Einzelheiten wurden eingespart, um die Reiseberichterstattung nicht zu klosterlastig zu gestalten.

Und jetzt habe ich noch ein paar Fotos aus dem täglichen Leben. – Nicht nur wegen der Währung mit den vielen Nullen auf den Scheinen konnte ich mich reich fühlen – durch selbst gesuchte glänzende schwarze Steine fühlte ich mich gar „steinreich„. Und ein Reisemagnet MUSSTE sein.

An den Marktständen merkte ich immer wieder, wie fromm dieses Land sein muss. Ist es nicht so, dass Armut Frömmigkeit fördert? – Steinreich hier noch einmal anders.

Als letzte Überraschung des immer mitreisenden Stationsleiters von Humboldtreisen gingen wir am Abend zu den Springbrunnen vor dem Museum. Dort gab es eine tolle Lichterschau mit Musik.

 


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Jetzt geht die Reise wirklich los – Reise 3

Wenn auch einen Tag später, geflogen wurde doch und es wurde auch angekommen am Ziel. Ursprünglich sollten wir am 1. September in den frühen Abendstunden mit der Austrian Airlines starten, in Wien zwischenlanden und (mit vorgerückten 2 Stunden) gegen 4.00 Uhr in Jerewan landen. – Doch die erste Maschine wurde ersatzlos gestrichen. So standen 17 Gruppenteilnehmer am Abfertigungsschalter und der Austria-Mitarbeiter suchte fieberhaft nach Alternativen, wo er uns unterbringen konnte. 10 flogen so weiter, wie ich es im nächsten Absatz beschreibe. 7 flogen über Warschau nach Jerewan.

Die Realität war folgende: Start am 2. September – aber schon gegen 13.00 Uhr  in Tegel – die Zwischenlandung in Wien blieb – aber dann ging es mit der griechischen Airlines weiter und wir landeten in Athen zwischen. Leider war die Wartezeit zwar lang, aber nicht lang genug, um was von Athen zu sehen. – Die Landung in Jerewan fand in etwa zur gleichen Zeit statt.

Das ausgefallene Programm vom ersten Tag wurde für die „Spätberufenen“ in Teilen an anderen Tagen nachgeholt.

3. September: Kathedrale Etschmiadsin und Tempel Swartnotz – Obstmarkt – Besuch der legendären Ararat Brandy Fabrik

Die zwei Stunden, die zwischen Check in im Hotel und dem Frühstück blieben, nutzte ich zum Ausräumen des Koffers, für Fotos des „heiligen Berges“ Ararat aus meinem Fenster und zur Identifizierung der eigenartigen Geräusche, die in meinem Zimmer brummten. Leider ist ja der Ararat auf türkischem Gebiet in Ostanatolien. Und die Armenier sind ja auf die Türken ja gar nicht gut zu sprechen – und das aus gutem Grund. Und daran ist nicht nur der jetzige türkische Staats“lenker“ schuld.

Dass das erste Foto mein riesiges Zimmer zeigt, ist ja wohl klar – und das zweite ist nicht das Chaos, das nach dem Ausräumen meines Koffers das Zimmer beherrschte – nein, es ist der unsagbar große Müllhaufen im Innenhof, der bis zu meinem Zimmer in der 5. Etage hinauf stank. Diese völlig überfüllten Mülltonnen fand man an allen Ecken und Enden der Stadt und im Land. – Zwei Nächte später fuhr gegen 23.00 Uhr ein großes Müllauto mit mindestens 8 Mitarbeitern auf den Hof. Unter lautstarkem Gebrüll wurden die Tüten und Abfälle verladen. – Einziger Vorteil für mich: Ich hörte das Brummen in meinem Zimmer nicht mehr.

Doch das Hotel hatte natürlich auch eine gute und vornehme Seite. Immer stand ein sehr hübscher „Boy“ an der Tür, der uns diese offen hielt. Diese Arbeitsbeschaffungsmaßnahme erinnerte mich doch sehr stark an DDR-Zeiten.

Nach dem Besuch von Matenadaran – eine der ältesten und reichsten Aufbewahrungsorte für uralte Bücher – starteten wir zur Kathedrale Etschmiadsin – dort in dem religiösen Zentrum ist der Sitz des Oberhauptes der apostolischen Kirche von Armenien. – Im Laufe der Woche bekam ich den Eindruck, Armenien ist bis in die tiefste Faser seines Herzens katholisch – so katholisch kann Deutschland nie im Leben sein. Die Armenier haben seit 301 den Katholizismus als Staatsreligion – mal von der Sowjetzeit ein wenig abgesehen.

Da ich von den Erklärungen der armenischen Reiseleiterin Nelly viel zu wenig verstanden habe, führe ich jetzt keine falschen Fakten an – das erfahren alle Interessierten, wenn sie selbst hinfliegen.

Immer wieder schnappte ich den Begriff „Kreuzsteine“ auf und begriff, welche Bedeutung sie für das armenische Volk haben.  Aserbaidschan hat  unrühmlich den größten Anteil daran, dass Tausende dieser Kreuzsteine zerstört wurden.

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In Swartnotz zeugen die Ruinen der 652 erbauten dreigeschossigen Rundkirche von einem besonderen byzantinischen Meisterwerk.

Jetzt weg von den geistig-kulturellen Höhepunkten dieses Tages – jetzt wird es kulinarisch und geistig spirituell. – Der Obstmarkt quoll nur so über von Früchten und Verlockungen – doch die von mir so bevorzugten Datteln, wie ich sie in Marokko gekauft habe – waren auf dem ganzen Markt nicht zu finden. – Und eine Verständigung mit den Verkäufern klappte auch mit Zeichensprache nicht.

 

Den Abschluss des Tages machte der Besuch der Brandy Fabrik aus, die gleichzeitig auch Museum ist. – Auf dem vorletzten Foto sind unter Metallschalen die Zutaten versteckt, die alle zur Produktion eines guten Brandys notwendig sind.

Auf dem letzten Foto sieht man die beiden Probiergläser stehen, die jeder vor sich an einer langen Tafel zu stehen hatte.

Eines dieser beiden Gläser habe ich ausgetrunken – das andere verschenkt. Wie mir gesagt wurde, habe ich genau das falsche Glas weitergereicht. Sonst hätte ich vielleicht nicht so eine unmutige Gesichtsverzerrung nach dem Trinken aufsetzen müssen.

Am 22. September geht es weiter!