Claras Allerleiweltsgedanken


19 Kommentare

Belgien – Niederlande – Schiff – 4

Schnell vorweg eine freudige Mitteilung. Am 6. früh klingelt mein Phone – unbekannte Nummer und ich nur: „Ja?“ Daraufhin: „Hier ist der außergewöhnliche Busfahrer!“ Ich habe mich sehr gefreut, dass ihn die Nachricht erreicht hat. Das Reiseunternehmen gab mir natürlich weder Handynummer noch Mailadresse von ihm – sondern die Telefonnummer seines Busunternehmens. Leider war es zuerst das falsche, aber dann war doch der Chef von den roten Bussen dran.

Er „Thomas? – da haben wir mehrere Busfahrer, die so heißen“ Ich: „Alle mit langen lackierten Fingernägeln?“ – Und da konnten wir uns verständigen und er versprach, den Link weiterzuleiten.

Den Thomas habe ich natürlich gefragt, ob Gudrun und Oma Schlafmütze recht haben und er in Leipzig auf dem WGT flaniert. Und er tut es!!!!

*****

Am Datum der Bilder könnt ihr den Originaltag der Reise erkennen – Tag 3 der Reise.

********

Damit die Krippen mit den 3 Königen ihrem Erscheinungs- oder Erstauftrittsdatum nicht zu sehr hinterherhinken, kommen sie völlig unvermittelt gleich zu Beginn. Ich habe sie in einer Kirche fotografiert, wo eine Krippenausstellung aus allen Teilen des Landes gewesen ist. Manche Figuren waren lebensgroß und damit sehr beeindruckend.

Von Hasselt fuhren wir mit unserem roten Bus nach Brüssel. Nun denkt bitte nicht, dass wir all diese Sachen gesehen hätten, für die Brüssel bekannt ist. Ich hatte gehofft, dass wir das Atomium sehen, dass wir den EU-Hauptsitz bzw. das Europaviertel durchfahren und fotografieren und den königlichen Sitz bewundern können. Vielleicht sollte Manneken Pis alles wieder rausreißen. Und die berühmten Waffeln und Pommes frittes durften wir auf eigene Faust probieren.

Ich finde das so witzig, dass die eigentliche Hauptattraktion nur 63 cm klein ist und in ihrer gewaltigen Umgebung fast verschwindet. Dieser Knabe ist aber nur eine Kopie, weil er seit seiner Erschaffung 1619 schon mehrfach gestohlen wurde.

Dann wird bei den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Grande Place genannt – und dort standen, lauschten und fotografierten wir eine ganze Zeit lang. Viele Einheimische und Touristen hatten die gleiche Idee wie wir – außerdem stand in der Mitte des Platzes ein großer Weihnachtsbaum und die entsprechenden Weihnachtsmarktbuden musste auch keiner vermissen. Zum Glück haben sie wenigstens das Riesenrad eingespart. – Die Architektur und die vielen vergoldeten Skulpturen machten schon was her. – Das Rathaus auf dem Platz ist UNESCO Weltkulturerbe.

Weiterlesen


28 Kommentare

Belgien – Niederlande – Schiff – 2

Das Jahr ist gerade 3 Tage alt und steht fast am Abgrund. In Australien brennen Tausende von Quadratkilometern und nehmen Menschen und Tieren ihren Lebensraum, vernichten alles, womit die Flammen in Berührung kommen.

Und jetzt haben die Amerikaner durch die Tötung des iranischen Generals die Gefahr eines Krieges im Nahen Osten heraufbeschwört. Und wer will es wirklich wissen, ob sich so ein Krieg nicht auch ausbreiten kann. 

***********

Lüttich – so heißt die Stadt wohl nur im deutschen Sprachgebrauch – ist eine überschaubare Stadt mit vielen schönen Kirchen. Von ihrer Sauberkeit hatte ich ja schon im letzten Beitrag geschwärmt – und auch bei Tageslicht wurde die Stadt nicht dreckiger oder unansehnlicher.

Die Gruppe wurde aufgeteilt, weil sich trotz Mikrofonübertragung schlecht 42 Leute an einen Reiseleiter koppeln lassen. Und ich kam zu diesem in die Gruppe.

Ich kann nur sagen: Damit hatte ich den falschen Joker gezogen. Der Mann konnte wohl fünf Sprachen – aber er konnte sich nicht schnell genug entscheiden, welche er gerade sprechen wollte oder sollte. Oft warf er uns Worte oder Satzteile in französisch, englisch, niederländisch oder ??? hin und manchmal bekam er dann auch die Übersetzung aus der Gruppe zugerufen. – Egal, frau muss nicht alle Kleinigkeiten über Architektur verstehen.

Mit diesem Gentleman konnte ich mich besser unterhalten – er meinte ernsthaft, ihm sei nicht kalt. Dennoch hatte ich wenig Lust, neben ihm Platz zu nehmen und mich fotografieren zu lassen. – Es gibt Fotos, die sind verschmerzbar.

Und jetzt einige Fotos aus Kirchen. Ich weiß noch nicht mal genau, ob es alles die gleiche Kirche war, von der die Fotos stammen. Doch ich habe gerade bei den Originalen geschaut – die Aufnahmezeiten lassen den Schluss zu, dass es alles der Dom von Lüttich war. Die auf dem letzten Foto war aber nicht die Heilige Clara, die es ja geben soll.

Irgendwie waren wir in dieser Gruppe wohl alle froh, als die Stadtbesichtigung zu Ende war. Die aus der anderen Gruppe waren sehr zufrieden mit ihrem Stadtführer.

Der Nachmittag war entweder zur freien Verfügung vorgesehen oder man konnte für einen Extrabetrag eine Fahrt nach Löwen buchen. Dass Löwen und Löwinnen sich einen Ausflug in „ihre Stadt“ nicht entgehen lassen können, ist ja wohl klar.

Leider kam auch hier die Enttäuschung im Bus – dieser Ort heißt nur für bequeme deutsche Touristenohren so – die belgische Originalbezeichnung hätte ich nie mit einem Löwen in Verbindung gebracht.

 

Überall in allen Prospekten wurde mit der adventskalenderähnlichen Beleuchtung des Rathauses geworben. – Na gut, für mich war sie hart am Kitsch, aber dennoch habe ich fleißig fotografiert und zeige euch hier nur eine Auswahl.

Doch erst noch mal etwas Skulpturenschmuck. Dieser Kanzelschmuck war sehr beeindruckend. Ich staune immer und immer wieder, wieviel Geld, Zeit und Können die Leute früher auf die Ausgestaltung von Kirchen, Schlössern, Burgen und sonstigen Protzbauten aufgewendet haben. Wie gut, sonst hätten wir nicht so vieles bewundern können. – Manchmal frage ich mich, ob die Hinterlassenschaften unserer letzten Jahrhunderte von der Nachwelt auch noch so staunend betrachtet werden.

Jetzt in Nachsilvesterstimmung und „guten-Rusch-Laune“ macht der junge Mann mir hier den Eindruck, als wäre er auch ausgerutscht. Aber das ist sicherlich nur wieder „Clara-Definition“.

Auch zu dieser jungen Dame wollte ich mich nicht dazusetzen – es war mir zu kalt. Die Autos hinter ihr sind eingepackt – und ihr hat keiner eine warme Jacke gestrickt oder gehäkelt.

Einer (Lo???) hatte vor kurzem die Frage erwähnt: Quo vadis? Hier hättest du sie vielleicht beantwortet bekommen.

Das Gelände um das beleuchtete Rathaus war mit weihnachtlichem Schmuck gestaltet. Ein Hirsch weihnachtete da so vor sich hin. Er war aus reinem Naturmaterial. (Vom Hygienemuseum in Dresden gab es immer Körper- und Muskeldarstellungen, an die mich dieser Hirsch erinnerte)

Und Krippen gab es auch an den verschiedensten Orten zu sehen, manchmal wirklich zu bewundern. Die meisten waren „Jesuskind-frei“, weil das Kind ja noch nicht verfrüht in der Krippe liegen durfte. Es wirkt etwas befremdlich, denn die Könige hätten ja auch noch nicht da sein dürfen, die ritten ja erst langsam aus dem Morgenland an und mussten sich von Herodes den Weg weisen lassen.

Genug von frommen Bibelgeschichten. – Nach der Besichtigung blieb noch ein wenig Freizeit. Ich habe die mehrfach angepriesenen Pommes probiert – die sind wirklich ein Gedicht. Liegt es an den Kartoffeln oder am Öl oder an den Zubereitern??? Ich weiß es nicht – ich würde sie sofort wieder essen wollen.


24 Kommentare

Jetzt ist es wirklich fast da …

das Weihnachtsfest.

Bei uns freuen sich wohl alle Kinder am meisten auf den Heiligabend, da es dann die Geschenke gibt. Laut Kirchenkalender ist ja erst am 25. das richtige Weihnachtsfest, doch wer in Deutschland und in anderen christlichen Ländern der Welt denkt bei dem ganzen Lichter- und Dekozeugs wirklich noch an den wahren Gedanken der Weihnacht???

Weil Mallybeau mir eine Freude machen wollte, hat sie ein T-Shirt entworfen, das mit Italien zu tun hat. Weil ich meinem Enkel eine Freude machen wollte, hatte ich die Absicht, ihm dieses T-Shirt zu schenken, doch er wollte nichtso richtig. Und deswegen wollte ich Mallybeau dennoch eine Freude machen und habe es trotzdem bestellt. Und jetzt werde ich nach der Größe entscheiden, ob ich es trage, ob es mein Enkel nach seiner Rückkehr aus Italien bekommt oder ob es so klein ist, dass es meiner Enkeltochter passt.

Bevor der Artikel hier auf den Bildschirm wollte, kam das Shirt an und passt wie angegossen. Wenn ich aber weiter so viele Süßigkeiten esse, kann sich das ganz schnell ändern.

Und jetzt sagt mir die Designerin sicher, welche Motive sie verwendet hat. Rom mit Collosseum oder Petersplatz habe ich nicht gefunden, bestenfalls den Marcusplatz habe ich erkannt. – Mit dem von Redbubble geborgten Foto und meinen Spiegelaufnahmen zeige ich es euch. Sicherlich hätte ich auch ein Selfie machen können, aber meine Handyaufnahmen sind nicht so gut.

In weiß und beige gefiel es mir nicht, also habe ich ein dunkelgraues genommen. – Wenn ich es trage, ist es mittelschwer übertrieben, denn ich kenne Italien viel zu wenig. Aber es steht ja auch nicht drauf: „Ich bin Italienfan“ oder „Ich liebe Italien!“

Dann habe ich überlegt, wie ich so einigen Menschen eine Freude machen kann. Die Frauen bekommen Sebstgebackenes und Selbstgerolltes (Marzipankartoffeln), aber die Männer bekommen Selbstgebrautes, allerdings nicht von mir. Unsere Hausmeister sind echt gut und haben sich eine Belohnung verdient. Immer freundlich, immer fleißig, immer aufmerksam.

 

Ich habe auch vieles geschenkt bekommen, obwohl noch gar nicht richtig Weihnachten ist.

  • Die Mutter von einem Jungen, den ich über den Großelterndienst betreue, hat meinen Betrag beim letzten Mal so kräftig aufgerundet, dass ich mir was Schönes davon kaufen kann. –
  • Bei fast allen Leuten ist meine Liebe zum Marzipan bekannt. Eine Freundin hat mir Mozartkugeln geschenkt. Im Grunde genommen sind es die, die ich selbst geformt habe – nur meine sahen nicht so formvollendet aus. –
  • Aber auch über eine Weihnachtskarte von Frau Tonari habe ich mich sehr gefreut. Britta, ich staune immer wieder, mit welcher Ausdauer und Hingabe du in den verschiedensten Lebenslagen Freude für andere schreibst. Lieb, dass du mir einen anderen Motorroller schenkst.
  • Und als letztes gab es dieses Geschenk: einen Ersatzgravatar:

Der Baum war als echter Baum, also nicht in lila, bei finbarsgift zu sehen. Er  bot ihn mir für bestimmte Umstände als Avatar an, wenn mir mal die Haare zu Berge stehen und mir alles über den Kopf wächst, – aber ich wollte ihn nur in lila. Das hat dann die liebe Mallybeau in Sekundenschnelle für mich erledigt. Ich hoffe, du bist nicht enttäuscht, dass er wahrscheinlich nicht als Avatar eingesetzt wird, denn mir soll ja nicht alles über den Kopf wachsen. Du musst dich also nicht entwöhnen von meinem geliebten Motorroller. Den hat Lucie für mich eingefärbt – und als Erinnerung an sie wird er bleiben.

Aber nun noch was zum Thema Kopf – es kann einem nicht nur alles über den Kopf wachsen, man kann wortwörtlich auch den Kopf verlieren. Man könnte denken, im Stall von Bethlehem hat es einen Anschlag gegeben, denn ein Hirte hat den Kopf verloren. Aber noch schlimmer, das Christkind war auch getrennt von seinem Kopf. Den konnte ich gut wieder ankleben, aber der Hirtenkopf klebt nicht.

Am 4. Advent müssen 4 Kerzen brennen lila Kugeln rollen!!! Nein, es war zwei Tage davor.

Da meine lila (Kugel-)liebe die anderen angesteckt hat, haben wir die ungebrauchten Kugeln von den Nachbarbahnen zu uns geholt. – Ich hatte zwei junge Männer mit an meiner Bahn. Die ersten 4 Runden habe ich (souverän) geführt, doch dann mit Hand und Arm geschwächelt und wurde von einem Jungmann um zwei Punkte überholt. – Ich habe es überlebt.

Jetzt zum Schluss wünsche ich euch, dass ihr Weihnachten Ruhe und Zeit habt – für euch und für eure Lieben. Es soll nicht so sein, dass ihr wie im Schweinsgalopp durch die Feiertage fegt und die ganzen schönen Weihnachtslieder nur ansingt oder nur andenkt.

 


13 Kommentare

Ob es so in Bethlehem war?

Ein Stall  mit Hirten voller Schafe auf dem Feld, ein Ochs und ein Esel im Stall und eine junge Familie, die wegen volkszählungsbedingter Überfüllung nur im Stall nächtigen konnte.Zum Glück hat sie wenigstens noch dort Unterkunft gefunden, denn die Geburt stand unmittelbar bevor.

Und als sie vorüber war, strömten die Hirten und die Könige herbei – war wohl wirklich was Besonderes, dieser Knabe, auch wenn er vorläufig genau so nackt wie andere in seinem Alter auf dem Heu herumliegt.

Und so sieht diese Krippe in der heutigen Zeit aus, sehr modern, sehr warm, sehr sauber und auch ein wenig lustig – zumindest so, wie ich sie aufgebaut habe. Die kleinen Lämmer wollen gucken, was denn da so rumkräht und ihre Ruhe stört.

Wer heute noch zum Gottesdienst möchte, kann das im Berliner Dom tun – dort singt die Domkantorei und es ist – trotz des ganzen Barockprunks – meist sehr schön. Und hier der Berliner Dom einmal anders: