Claras Allerleiweltsgedanken


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Im Leben der Clara H. passierte vor kurzem …

Ein Unglück kommt selten allein – und deswegen fange ich jetzt mit den negativen Sachen an.

Erschüttert hat mich, als ich auf meinem Handy folgende Meldung fand:

Anders herum hat mich dann wieder überrascht, dass der Herr Ösi Flugzeuge besitzt – und in diesen Flugzeugen dann auch noch so viel Geld transportiert wird. – Irgendwie macht er im Blog immer so einen bescheidenen und sympathischen Eindruck – wie sich Frau doch täuschen kann 🙂 😉

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Eines Morgens wache ich auf – und nichts ist in meinem Mund so wie am Abend, als ich ins Bett ging. Aus welchem Grund das Zahnfleisch dick und geschwollen war, hat es mir nicht gesagt – auf jeden Fall hat es damit den Zahnersatz mächtig behindert und geärgert.

Da ich mir aber das Essen nicht völlig untersagen wollte, habe ich mit Kamistad geschmiert und geschmiert, bis alles betäubt war, bis ich wieder kauen konnte.

Dann ging ich zum Zahnarzt – und was der mir empfahl, kostet richtig Geld.

Er meinte, an meinen vier Implantaten wäre zu viel Plaque und ich müsste dringend was dagegen tun. Dieses „Dringend-was-tun“ kostet so um die 75,00 € herum. – Manche Leute geben ihr Geld im Theater oder im Kino aus – ich besuche stattdessen Apotheken und Sanitätshäuser – diese Branchen wollen ja auch leben 🙂

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Bildung kann nie schaden – und auch zu Zeiten von Wikipedia konnte ich an diesem „Angebot“ nicht vorbei gehen. Eine Bewohnerin aus dem Haus zieht in eine Wohnung mit Betreuung und muss sich verkleinern. Deswegen hat sie diese Bildbände (in doppelter Hinsicht „Bild“) aussortiert. Mir gefielen sie und ich habe sie erst einmal mitgenommen.

Natürlich habe ich mir zuerst „Mensch und Körper“ vorgenommen. Das war gar kein Bildzeitungsniveau, was die mir über Blutdruck und alles andere, was vorn mit Blut- anfängt, erzählt haben. Ich bin nicht dümmer geworden 🙂

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Vor kurzem hat eine Bekannte eine Ausstellung eröffnet und dazu eingeladen. Vor längerer Zeit hatte ich mich mal in ein stark lilalastiges Bild verguckt, was ich dann aber aus verschiedenen Gründen (auch finanzielle, aber auch wegen fehlendem Platz an der Wand) nicht gekauft habe.

Dieses Mal fiel mein Blick auf ein in Grüntönen gehaltenes Bild, schließlich habe ich ja einen „grünen Salon“. Ich habe mal eine primitive Collage versucht und mich eben so schnell entschlossen, meine Fächer an der Wand zu behalten.

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Über Lila habe ich schon lange nichts gesagt. Vor Jahren habe ich (spätestens) an der Reaktion meines Malers gemerkt, dass Männer lila nicht leiden können – aber unter den Frauen bin ich nicht vollkommen allein.

Ich wusste gar nicht, dass ich für Luxus stehe 🙂 😉

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Und jetzt zum Abschluss noch ein politisches Foto. Die Zeit der Plakate hat ja wieder angefangen. Dieses Geld könnte man wirklich und wahrhaftig für sinnvollere Dinge verwenden, denn es ist festgestellt, dass diese bunten Bilder und dummen Sprüche das Wahlergebnis nur minimal beeinflussen.

Interessanter Weise sind die AfD-Plakate alle so hoch angebracht, dass sie keiner erreichen kann und somit weder bemalen, bespucken oder abreißen kann. – Sie sind sich wohl der Volkssympathie doch nicht so sicher, die Herren und Damen GaulandHöckeWeidelStorchMeuthen.

Auch dieses Mal bin ich in zwei Tagen wieder da!

 


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Dreiländerhauptstadttour – Stockholm 2

Übernachtung 2: Malmö 29.07.17 über Puttgarden, Schiffsfahrt nach Rodby, Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut – und Stockholm nicht in einem Ritt erobert.

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Die Facebookleser wissen es schon: Ich bin einfach zu „blöd“ zum Verreisen. Bei der letzten Reise vergaß ich mein Handy, welches ich zur Orientierung über G. Maps dringend gebraucht hätte, doch dieses Mal vergaß ich etwas weitaus Notwendigeres, was mich richtig teuer zu stehen kam. Zum Glück war ich zwei Stunden vor der geplanten Busabfahrt am ZOB. Unmittelbar davor bemerkte ich, dass meine Hördremmel zu Haus in der Schachtel liegen. Ohne diese verstehe ich so gut wie nichts – ich verstehe ja schon MIT ausreichend wenig.

Mit Koffer und Rucksack öffentlich zurück und wieder zum ZOB zu fahren, wäre zwar knapp, aber machbar gewesen. Sicherheitshalber entschied ich mich für die Taxivariante. Der Fahrer – vor 40 Jahren aus dem Iran gekommen – war genau der richtige für mich. Durch Geschichten aus seiner Familie beruhigte er mich und lenkte mich ab. Wir schafften es ganz bequem, da er ganz geschickt jedem Stau aus dem Weg ging. Die Rechnung betrug etwas mehr als 70,00 €, aber ich habe noch nie so gern auf den nächsten Zehner aufgerundet wie hier.

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Der Bus kam relativ pünktlich und schon mehr als halbvoll an. Der Fahrer hatte Fahrgäste aus Zwickau, Chemnitz und Dresden abgeholt. Fazit war, die besten Plätze waren weg und blieben auch weg. – So wie hier auf diesem „idyllischen Regenbild“ ist es uns oft in den nächsten Tagen ergangen.

Bald fuhren wir über eine der vielen ingenieurtechnischen Meisterleistungen von Brücken und kamen zur Fähre, die uns nach Schweden übersetzte. Diese riesigen Schiffe mit ihren drei Decks für Busse, Autos und Motorräder brauchte 45 Minuten für die Überfahrt. Die einen beschäftigten sich in Spielsalons, die anderen fuhren imaginäre Motorrennen, andere gaben im Duty free-Shop ihr Geld für Alkohol aus und die ganz Langweiligen knabberten an ihren Essensvorräten und gingen fotografierend übers Schiff.

Als wir zum ersten Mal schwedischen Boden betraten, fielen uns bald die wunderbaren Pflanzkübel auf, die immer Ton in Ton bepflanzt waren. In Gedanken habe ich einen stillen Gruß an die schwedischen Lila-Fans geschickt.

Und dann waren wir in Malmö – der Turning Torso, ein Wohnhochhaus, ist wohl das bekannteste Gebäude. Bei Wiki kann man sich alle Fakten holen: https://de.wikipedia.org/wiki/Turning_Torso

Nicht nur die Bewohner der 54. Etage werden sich kräftig den Wind um die Nase wehen lassen müssen – bei den unteren ist es sicher nicht viel weniger. Abends im Hotelzimmer fand ich das Motiv auch auf einem meiner geliebten Glasbilder – zum Glück sind meine Wände voll, so dass kein Kaufzwang aufkam.

Aber in Malmö sind natürlich auch noch andere Fotos entstanden. Ein Kanaldeckel für Frau Tonari lag mal so rum.

Die Kunst auf Kugeln und mit Brunnen stand  oder hing oft herum. Als ich die Musikkapelle sah, da endlich wusste ich genau, dass ich vor Jahren schon mal zu einem Kurzbesuch in Malmö gewesen bin. – Was das mit der Wäsche auf hohen Leinen mit Kunst zu tun hatte, kann ich euch nicht sagen.

Was finde ich noch unter diesem Datum auf meiner Speicherkarte? An diese äußerst kunstvoll ausgestaltete Löwenapotheke auf dem Marktplatz erinnere ich mich auch, denn vor Jahren habe ich sogar Innenfotos machen können – jetzt war sie geschlossen.

Und zum Abschluss lasse ich einen Erfrischungsbrunnen sprudeln, damit wir uns alle bis zum nächsten Beitrag erholen können.


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WordPress-Marathon (3) – Thema Kunst

16.00 Uhr: Kugel-Kandelaber-Kunst

Zu laufen, ohne eine Pause machen zu dürfen, ist ja schon Kunst – und beim Schreiben ist das jetzt hier so ähnlich, denn bis zum 12. Beitrag muss durchgehalten werden.

Kunst, die ersten Schritte auf schwierigem Terrain richtig zu setzen …

Aber auch die Kunst der Schmiede, Designer, Formgestalter, Handwerker und Könner, wie sie uns immer wieder im Alltag begegnet.

Clara und ihr Fahrrad auf dem Marktplatz in Waren (Müritz). Mit dem Künstler Franz Ulrich Poppe, der diesen Kugelbrunnen gemeinsam mit Werner Zimmermann und anderen geschaffen hat, durfte ich vor langer Zeit auf meiner Radtour ein sehr konstruktives und informatives Gespräch führen. – In der verlinkten Website, die sehr zu empfehlen ist, wird u.a. auch ein Minivideo gezeigt, wie der Brunnen aufgestellt wird. – Ich habe ihn noch in “Rohfassung” bei ihm stehen sehen. – Das Video zum Rakubrand finde ich sehr interessant.

Berliner Konzerthaus mit einem Kandelaber davor. –

Im Südgelände an der S-Bahn-Station Priesterweg ist ein Park, in dem viele skurrile und weniger skurrile Kunst ausgestellt wird.  – Ich nenne dieses Foto die “Kunst der Buchstaben

Das Hintergrundbild ist die A-Tür an der Stadtbiliothek in Berlin-Mitte. Gestaltet wurde sie von Fritz Kühn –

Dieser Marathon wurde von Dreams of Shadow initiiert


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Im Dreisprung von Nord nach Süd (21/28) Priesterweg

Priesterweg

Der S-Bahnhof Priesterweg wurde Ende der zwanziger Jahre als einziger Teil der Bebauungspläne für das Schöneberger Südgelände im Rahmen des Chapman-Projektes realisiert. … …  1928 durch den Reichsbahnrat Günter Lüttich in der sachlichen Formensprache der Moderne errichtet, gehört die Anlage zu den ersten und auch stilbildenden Beispielen eines neuen Typus des Vorortbahnhofes. Die streng voneinander geschiedenen Funktionsbereiche des Empfangsbereiches artikulieren sich klar in einzelnen Baukörpern. Von grosser ästhetischer Qualität ist das Zusammenspiel ihrer blau-braun changierenden Klinkerschale mit einer an Bruno Taut erinnernden Farbigkeit insbesondere der Fenster und leicht expressionistischen Anklängen in den Details. Von der zweigeschossigen zentralen Halle des Empfangsgebäudes gelangt man über einen Tunnel zu den beiden Bahnsteigen. Ein gemeinsames flaches Schutzdach zieht sich dort über Treppenschacht und beheizbaren Warteraum. Alle Aufbauten sind in modernem Eisenfachwerk konstruiert und mit graublauen Fliesen verkleidet.
(Quelle: Architektur und Baugeschichte des S-Bahnhofs Priesterweg, Gruhn-Zimmermann, A.;)

Quelle: Blog: Die Kiezreporter

Heute werde ich euch mit viel Text verschonen (der graue Einschub hier oben ist nachträglich hinzu gekommen), denn über das einzig Sehenswerte an dieser Station – das Schöneberger Südgelände – mit seiner Metallkunst habe ich hier und hier schon mal berichtet. – Vielleicht ist ja der Bahnhof doch sehenswerter als ich dachte.

Auch die Lokomotive aus dem Fotoblog steht dort.

 

In Naturschutzumgebung fühlt sich auch die Kunst wohl

Auf dem Fotoblog gibt es was für Geburtstagskinder


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Im Dreisprung von Nord nach Süd (1/28) Hennigsdorf

Hennigsdorf (Ehemals DDR)

ist eine kleine Stadt (25 Td. EW) im Nordwesten von Berlin, die schon zu Brandenburg gehört. Zu DDR-Zeiten war das Stahl- und Walzwerk Hennigsdorf der größte Arbeitgeber in der Region, aber wegen der gebauten Lokomotiven war der Ort auch bekannt.

Nach 37-jähriger Unterbrechung wurde am 15. Dezember 1998 der erste S-Bahnzug auch wieder am Bahnhof Hennigsdorf begrüßt.

1993 wurde eine Denkmalsanlage zu Ehren der 5000 Arbeiter, die am 17. Juni 1953 demonstrierend über Berlin-Spandau nach Ost-Berlin zogen, auf dem ehemaligen Dorfanger eingeweiht.

In den letzten Jahren war Hennigsdorf Drehort für Videos von Rosenstolz („Sternraketen“), Fettes Brot („An Tagen wie diesen“) und den Ärzten („Junge“). Zudem wurden in Hennigsdorf Aufnahmen zu einer Tatort-Folge und im alten Stahlwerkklubhaus Folgen der Fernsehserie Praxis Bülowbogen gedreht.

(Diese vorangesetzten Texte in grau sind einfach von Wiki abgekupfert und enthalten allgemeingültige Informationen)

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Kurz hinter der Stadtgrenze und damit kurz hinter der ehemaligen Staatsgrenze ist Hennigsdorf . Ortsteile davon waren zu Mauerzeiten nur mit Passierschein zu betreten. Schon von der S-Bahn aus erkennt das geübte Ost-Auge, dass es hier auf bekanntem Terrain ist – doch das wirkt nicht unsympathisch. Die bundesweit typischen Neubauten und Ladenketten, die nach 1990 kamen,  können über diesen Eindruck schlecht hinwegtäuschen.

Am Bahnhofsvorplatz und in der Stadt mehrere Mahnmale – für die Opfer des Faschismus, für die des 17. Juni, für Kommunisten, für Kapp-Putsch-Teilnehmer – keines davon beschmiert oder zerstört.

Ein historischer Stadtkern mit einer wirklich schönen Fußgängerzone und ein Stadthafen, den die Havel bildet, lassen richtig beschauliche Momente aufkommen. Ein bezahlter Sprayer gibt in der Fußgängerzone  einem hässlichen Trafohäuschen ein neues Kunst-Gesicht, und das ist vielfältig, gelungen und farbig. (Die Slideshow kann man anhalten, vorwärts und rückwärts laufen lassen, wenn man in den unteren Bildrand mit der Maus hineingeht.)

Die typischen WBS-7o-Wohnblöcke (5 Etagen ohne Fahrstuhl) wurden alle durch einen angebauten Fahrstuhlschacht qualitativ aufgebessert. Schöne Spielplätze davor machen Lust auf Wohnen.

Das neue Rathaus krankt ein wenig an Bedeutungslosigkeit, aber das alte im neogotischen Stil ist dafür um so schöner. Ein kleines Museum darin und lauschige Fenster ließen den Fotoapparat vor Begeisterung schnurren .

Mir fällt angenehm auf, die Stadt ist „schrillionenmal“ sauberer als Berlin, die Kippen liegen wirklich im und nicht vor dem Mülleimer, Kehrmaschinen machen noch das, wozu sie gebaut wurden.

Ist Hennigsdorf die Stadt der Alten? Weil beschaulich und langsam? Selten so viele Rollatoren mit dahinter schiebenden Frauen gesehen.

Link zum Foto – das ist ein Fensterflügel der Eingangstür zum Projekthaus „Spinnennetz“ – dort kümmern sich engagierte Leute um verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche.

An dem erhaltenen Grenzturm mit inliegender Ausstellung erschreckte mich der Grenzer besonders, als ich die steilen Stufen nach oben geklettert war. Bequem hatten es die Jungens während ihres Dienstes nicht, wenn ich mir die originale spartanische Ausstattung so anschaue!

Dieser Ausflug mit dem Berlin-Brandenburg-Ticket ins Brandenburgische hat mir gefallen.