Wäre es nicht fast sexistisch oder gar rassistisch, würde ich ja jetzt kühn und keck behaupten: „Am Samstag habe ich geschindert wie eine korsische Hafennutte!“ – aber das wäre wieder mal typische Claraübertreibung. Ich weiß noch nicht einmal und will es auch nicht wissen, wie eine Nutte überhaupt schindern muss, um ihr Geld zu verdienen – von den wenigen Edelnutten mal abgesehen, die wie mit Richard Gere in dem Film alles erreichen – sogar, dass der Prinz am Ende auf einem weißen Pferd geritten kommt und um ihre Hand anhält.
Ich schweife ab – ich weiß demnach also noch weniger, wie eine Hafennutte aus dem schönen Korsika schindern muss, um am Abend nicht hungrig ins Bett zu gehen. Aber ich weiß, wie mir am Abend alles weh tat – ich bin nichts Gutes mehr gewöhnt.
Erst einmal habe ich den gelben Streifen auf meinem Stuhlpolster betrachtet und so überlegt, dass diese Farbe an der Wand bestimmt hell und freundlich wirken wird. (Diese beiden Fotos sind schon alt)
Da gibt es dann gleich einen Bezug zur Umgebung. – Die Reservestühle haben auch viel Gelb in ihren Polstern.
Das Wochenende war lang, das Wetter war durchwachsen – warum sollte ich da nicht mal meinen Balkon von seinen Kunststoffbodenfliese befreien – frau gönnt sich ja sonst nichts! hahaha – Bevor ich anfangen konnte, musste ich ALLES vom Balkon ins Wohnzimmer tragen. Der Tisch dürfte keine 3 cm breiter sein, sonst hätte ich ihn sehr schlecht durch die Türöffnung bekommen.
Als das erledigt war, ging es los. Man glaubt es kaum, wie viel Dreck, Blätter, vor allem wie viel Blumenerde sich so darunter verstecken konnte. Am Anfang ging ich einfach in die Hocke – aber das wurde mir sehr bald zu anstrengend. Also holte ich mir eine Matte und ein Herzkissen, um meine Knie etwas zu verwöhnen. – Als am Ende dann MediBoy seine Wischrunden über den Balkon drehte, war das Schlimmste überstanden. Endlich waren mal die angekletteten Wischlappen richtig dreckig!
Die Streifen auf den Fliesen würde ich nur mit so unendlich viel Anstrengungen entfernen können, dass ich das nicht will. Und was habe ich mir überlegt, was auf den Fußboden kommt? – Hier könnt ihr es sehen aus der Entfernung bin ich ganz begeistert davon. Es ist 4 m mal 2 m groß, so dass alle Fußbodenfliesen abgedeckt werden können. – Ich hoffe ganz ganz sehr, dass das der Superhandwerker gleich mit macht – bis auf Küche, Bad und Wohnzimmer hat er ja auch in der ganzen Wohnung das Clickvinyl verlegt – und das war schwieriger als dieses bisschen Auslegeware mit Noppen darunter, damit das Wasser abfließen kann.
Jetzt blieb mir nur noch, alles wieder auf den Balkon zu räumen, denn es wird ja noch ein Weilchen dauern, bis es los geht. Drei Kunststofffliesen habe ich mir zur „Erinnerung“ behalten:
Als letzte Arbeit des Tages blieb, müde ins Bett zu fallen und sehr, sehr gut zu schlafen.
Das Wegschaffen aus der Wohnung ließ ich mir für den nächsten Tag – auch am heiligen Sonntag will die Clara beschäftigt werden.
Als ich noch von einem erneuten Auslegen auf dem Balkon ausgegangen war, hatte ich sie reihenweise sortiert gestapelt. Als ich aber merkte, wie sie bis in die letzten Ecken hin verdreckt waren, überlegte ich das mit der grünen Auslegeware. – Die Fliesen könnte man nur mit einem scharfen Wasserstrahl auf der Wiese säubern – habe ich aber nicht.
Ich zerlegte die einzelnen Reihen in Einzelfliesen, band sie mit einem Spanngurt zusammen und beförderte sie in den Vorkeller. – Und jetzt mache ich Pause!
Kurz, bevor der Artikel erscheint, mache ich noch eine Ergänzung. Um 21:05 habe ich bei eBay-Kleinanzeigen eine Annonce eingestellt, dass ich ca. 5 qm graue Kunststofffliesen verschenke, die gründlich gesäubert werden müssen.
Um 21:07 haben die ersten angerufen, die sich sofort ins Auto gesetzt haben und sie mitgenommen haben. Kurz danach riefen noch 4 weitere an, bevor ich den Status der Annonce auf „Reserviert“ gestellt habe. Der zweiten Anruferin habe ich noch Hoffnung gemacht, falls mit den ersten was schief gelaufen wäre.
Als Nachricht habe ich dann noch sehr viel weitere gefunden.
Mein Sohn war allerdings auch ziemlich erstaunt, dass ich die Fliesen verschenkt habe. Na gut, dann habe ich eben eine gute Tat vollbracht.