… was ja wohl jeder versteht – inhaltlich und symbolisch …
in diesem Falle in der Arminiusmarkthalle
auf der Arminiusstraße in Berlin-Moabit.Wie man der Beschreibung entnehmen kann, sind die Straßen nach geschichtsträchtigen Personen benannt.

Für Thusnelda und andere Details habe ich Extrafotos gemacht, die sind im Fotoblog zu sehen.
Anlass für diesen Post, der noch weitere Folgen haben wird, war der Artikel von Frau Momo, in dem es um den etwas umstrittenen „Gebetomat“ in einer Berliner Markthalle ging. Ich meinte, dass er dort steht, wo ich schon lange mal hinwollte, und als Herr Momo darüber Vorfreude äußerte, machte ich mich einfach auf die Füße.
Ganze vier oder maximal fünf Markthallen gibt es noch in Berlin. Früher waren sie mal weitaus verbreiteter. In der letzten Zeit wurden einige von ihnen wieder auf Vordermann gebracht und sie erstanden in altem Glanz.
Die Innenarchitektur ist von schönem Dachgebälk gekennzeichnet und außen zeigen sie Backstein – mehr oder weniger rot-gelben, dazu schönen Schmuck.

Mit der Schönheit des roten Backsteins habe ich doch nicht übertrieben, oder? – Witzig finde ich, dass sie am einen Eingang „Markthalle“ heißt, am anderen aber „Zunfthalle“

Und was man hier so vom Deckengebälk sieht, ist auch nicht von schlechten Eltern. – Lustig fand ich die Moabiter Bücherbank, aber ich hatte mein Buch noch nicht ausgelesen, sonst hätte ich es sofort dort abgelegt.

Ein bisschen Kunst, ein bisschen Kitsch – genau die richtige Mischung – trotzdem hielten sich die Käuferzahlen sehr in Grenzen. Die Verkäufer wollten wohl ihren Aufwand für den gerade erst eingerichteten Stand auf die Waren umlegen – und das nimmt der Kunde meist übel, indem er einfach nicht kauft.
Und jetzt endlich zu dem Gebetomat. Schon bei MOMOS auf dem Blog schlugen die Diskussionswellen hoch und es fielen solche Worte wie „Ablasshandel“. – Ich sehe diese kostenlose Computereinrichtung als Möglichkeit, sich über fremde Riten, Gebete und Gesänge zu informieren. Meiner Meinung ist dafür aber der Standort ungünstig, auf jeden Fall momentan. Ringsumher wird gehämmert und gesägt, so dass es mir akustisch kaum möglich war, irgendwelchen tibetanischen Mönchsgesängen oder dem plattdeutschen Vaterunser zu lauschen.
Fotos konnte ich kaum machen, weil mein Apparat einen größeren Abstand zum Objekt braucht oder für Makroaufnahmen einfach mehr Licht benötigt.
Der Bildschirm ließ sich anfangs touchen bis zum Umfallen, nur passierte nicht. Doch ein freundlicher Mitarbeiter zog den Stecker, wartete 3 Sekunden und die Kiste (Computer) lief wieder wie neu.
Ich sehe es nicht als Möglichkeit, eigene Gebetszeit durch fremde Vorbeter zu ersetzen, nicht als „Bestechungsversuch“ von Gott, mir für diese Zeit drei Gutpunkte für den Himmel anzuschreiben – sondern einzig und allein als Möglichkeit, zu hören, wie andere Völker oder Religionsgemeinschaften bitten und beten. Es ist nicht mit Bildern oder Fotos untermalt.
Da es für die Momos kein Umzugsgebet gab, weder in Hamburger Platt noch in hinduistischem Singsang, habe ich mir gesagt, diese Arbeit ist bei den beiden und den Möbelpackern eh besser aufgehoben als bei den himmlischen Heerscharen und bin unverrichteter Dinge wieder gegangen.
Das Anhören fremder Gebete und Gesänge ist kostenlos – also keine Geschäftsidee zum Geldverdienen.
Zweite Berliner Markthalle: 27. September
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