“ Klappe Nase die sechste“ – keine Faschingsbemalung
Ihr sagt zu mir Brüller, Marke, Nuss heute dürft ihr mal ohne Gewissensbisse sagen: „Clara, du bis vielleicht ne Nase!“
Clara schaut sich um – ein Dreibettzimmer mit einem freien Bett. Spätestens in dem Moment, in dem sie den Nasengips berührt, ist die Erinnerung wieder da. Sie hatte doch vor einigen Tagen richtig viel Geld auf den Tisch legen müssen, um Luft zu kaufen? Die „Schönheit“ dazu wurde ihr mehr oder weniger aufgedrängt.Dieses kleine Hügelchen auf der Nasenrutschbahn sollte während der Op gleich mitbeseitigt werden – so sein Wille.
Mit irgend etwas musste der berühmte Nasenprofessor seine finanzielle Forderung von 4.000,00 € begründen. Gut, einen Tausender hatte sie noch runtergehandelt – doch das war wohl das unterste Limit. Sie wollte auf die „Schönheit“ verzichten und nur die verpfuschte Nasenscheidewandoperation korrigieren lassen. Doch das ließ das einnehmende Professorenwesen nicht zu – da wäre die Operation delegiert worden. UND DAS GING NICHT – NEVER!
In diese leicht dösigen postoperativen Gedanken hört sie plötzlich ein fröhliches „Hallo, ich bin die Birgit“. Sie schaut kurz auf und ein gelinder Schreck durchfährt sie. Augenblicklich erkennt sie – mit einer gehörigen Portion Mitgefühl – dass hier der Nasenprofessor ganze und doppelte Arbeit leisten muss, denn da ist einiges schief und verschoben. Wenn ich schon diese Stadien durchmachen musste, so waren wie bei Birgit alle mindestens doppelt so lange, doppelt so schlimm und doppelt so intensiv. Dennoch hatte sie immer, wirklich immer, einen kessen Spruch auf der Lippe – so stelle ich mir echte Berlinerinnen vor.

Huckel ist weg, Verfärbungen sind weg, Geld ist weg und … Luft ist auch weg, also alles umsonst, nein, nicht umsonst, sondern vergeblich
Und vor ein paar Tagen feierten wir beim Chinesen in Tempelhof unseren 6. Nasengeburtstag – diese Weiberfreundschaft ist unseren Nasen entsprossen. Ich muss ihr jetzt gleich den Link schicken.