Claras Allerleiweltsgedanken


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Claras Neujahrsbotschaft

Am 6. Dezember 2018 stand hier an dieser Stelle das letzte Mal etwas von mir.

25 Tage ohne Claragelaber – am schwersten ist es wohl mir gefallen.

Doch irgendwann ist auch die längste Pause beendet. Ich wünsche allen nur Gutes, denn das Schlechte kommt leider von ganz allein.

Ich wollte euch mit einem Video begrüßen – dazu bedurfte es einiger Vorbereitungen.

Zuerst musste die Kamera in die richtige Position gebracht werden, denn es sollte ja der ganze Kopfschmuck zu sehen sein. Je mehr Bücher auf dem Stapel landeten, desto mehr Geweih war zu sehen. So hat doch gedrucktes Enzyklopädiewissen – geerbt vom besten Freund der Welt – noch einen praktischen Sinn im Zeitalter von Wiki.

Als das geschafft war, bemerkte ich, dass das Outfit ohne Brille noch nicht fertig ist, der Blick in die Küche stört und das Schlafjäckchen gegen eine Alltagsjacke gewechselt werden sollte.

Aber jetzt sollte langsam alles paletti sein. Das Geweih sitzt, die Fotos sind dank 10 Sek Selbstauslöser gelungen und nun kann es mit der Filmerei losgehen.

Am Ende des Minifilmchens bemerkte ich, dass hier keine Selbstauslöser-Verzögerung stattfand, deswegen sind die Bewegungen hin zur Kamera und weg von ihr mit aufgenommen worden.

Viel Spaß! Jetzt will ich zeigen, was dabei rausgekommen ist.

Dann warf ich noch einen Blick in meine Kalenderküche. Beim Einzug in die Wohnung hatte ich ja bemerkt, dass mir die Küche nicht 100%ig zusagt. Da ich aber inzwischen so viele Individualveränderungen vorgenommen habe, kann ich das nicht mehr mit ruhigem Gewissen behaupten.

Der wunderschöne ALDI-Kalender begeistert mich jedes Jahr von neuem – aber nicht jedes Jahr kaufe ich einen neuen, weil ich den Verkaufstag verpenne.

Beim alten habe ich das Kalendarium abgeschnitten und er hängt oberhalb des Herdes. Der neue für 2019 hängt an einer großen Küchentür.

Die Monatsthemen sind in jedem Jahr die gleichen – aber natürlich anders gestaltet.

Will man uns allen weismachen, dass 2019 Käse wird?
Na, schau’n wir mal!


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Bundesweit 130 Millionen für Feuerwerkskörper …

… davon mindestens 100 Millionen Euro aus Berlin

Zwischen 18.00 und 0.00 Uhr dümpelt es so dahin, da Knaller, da Raketen, da das und hier das andere (ich kenne mich mit Feuerwerkskörperbezeichnungen nicht aus, nur den Namen „Batterie“ habe ich auffällig oft gehört)

Die Zeit schreitet voran und auch ohne Fernsehen von der großen Party am Brandenburger Tor oder so schreitet die Zeit voran. Ich hatte vergessen, dass meine Funkuhr eine kleine Macke hat und zwei Minuten nach geht – deswegen bin ich FAST zu spät gekommen zum 00.00.00.00 Uhr. Da ich jedoch niemanden knutschen wollte, fiel das nicht auf.

Aufgefallen ist nur, dass plötzlich ein Orkan los ging – ein Orkan aus bunten Himmelsbildern, platzenden Sternenfunken, Krach, Böllern, Explosionen und Gestank – alles war vernebelt.

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite beobachtete ich zwei Männer und ein Kind, die wirklich ununterbrochen für 40 Minuten ihr Geld in die Luft geschossen haben. Ich überlege, ob das witzig ist.

Ich habe mit diesem Artikel um 0.45 Uhr angefangen. Geringfügig hat alles aufgehört, doch immer noch sehe ich aus meinen drei Fenstern = drei Himmelsrichtungen das leuchten, was unseren Staat an Steuern so reich macht.

Wäre ich nicht so blöd, ein Video vom Handy aus einzustellen, da könnte ich mal 2 Minuten vorführen – es ist wie explodierende Lava oder Hölle oder eben Geld.

Auf dem Balkon bewegten sich manche Flugkörper in bedrohlicher Nähe, dann ging ich schnell ins Zimmer und guckte durch die Tür. Und dann wurde ich wieder mutig und schaute von draußen. Der Platz im 8 Stock ist wirklich prädestiniert dafür.

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Ich wünsche euch ein jungfräuliches Jahr, dem ihr die Züge und das Aussehen verleihen könnt.
Und einen guten Rat habe ich für die Knaller:
Vielleicht in diesem Jahr Silvester nur die Hälfte verböllern, es gibt auch sinnvolle Verwendungsmöglichkeit.

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Es ist jetzt lange nach 1.00 Uhr und es hört sich immer noch an, als sei draußen „Krieg“

Jetzt um 1.45 Uhr war der Höhepunkt der Idiotie. Von einem Turm schickte eine Maschine Laserstrahlen mit einem mörderischen Krach auf den Weg. So muss der Anflug von Bombern sein.

2.15 Uhr – Irgendwelche Heimkehrer müssen in ihren Schrankfächern noch Vorräte gefunden haben, die sie konzentriert auf die Straße gefeuert haben.

Die eigentlichen „Highlights“ beginnen erst nach 2.35 Uhr – es gab einen alles aufweckenden Raketenregen, dessen goldene Funken fast in mein Fenster gefallen sind. Gut, dass ich noch nicht geschlafen habe – davon wäre ich garantiert wieder wach geworden. Aber langsam wird es wirklich ruhig – dreckig ist es ja schon vorher geworden.

Wenn jemand denkt, um 3:30 Uhr gibt es kein Feuerwerk mehr, so irrt sich der.


Das neue Jahr …

kam heimlich, still und weiß … zumindest für mich, die ich seinen Anfang verschlafen habe. Wie es jetzt überall aussieht, zeige ich mit dieser Montage:

Das ist doch eine wahre Pracht. Ich will jetzt wirklich nicht pessimistisch sein und daran denken, wie es an den Straßenrändern aussehen wird, wenn alles matscht und taut und dreckig ist. Heute ist es einfach nur schön.
Ich habe zwar schon meine guten Wünsch für das neue Jahr geschrieben, aber nun will ich es noch einmal anders sagen. Ich hoffe, dass es wirklich „gute Sachen“ sind, die ich Euch allen wünsche, denn ich kann sie nicht lesen. Doch ich denke, dass die Chinesen – wenn sie nicht gerade menschenfeindliche Politik betreiben – als einzelne Menschen freundlich sind und dass für Sachen, die man sich in die Wohnung klebt, nur gute Dinge wie

Gesundheit, Zufriedenheit, langes Leben, Reichtum, Freundschaft, Liebe, Erfolg, nette Arbeitskollegen und Nachbarn, unzerreißbare Familienbande, Glück, Ruhm, Ehre, weite Reisen, Unfallfreiheit, Trost bei Trauer, Fröhlichkeit, (Kinder)lachen, Humor, Quatsch und Blödsinn, Kultur usw.
aussuchen. Jede Leserin / jeder Leser darf sich drei Begriffe aussuchen und hoffen, dass sie für ihn im neuen Jahr in Erfüllung gehen.
Ich werde mich jetzt erst einmal dem echten Leben zuwenden und nicht nur meine Träume am Computer ausleben, denn es gibt noch eine reale und nicht nur eine virtuelle Welt.


Vorsätze – aus Kindheitstagen

Heute, wo sich so viele Leute mit den Gedanken an gute Vorsätze plagen, die sie dann nach einigen Wochen vergessen oder nicht erfüllen und sich dann eventuell  in Gedanken wieder ein wenig plagen oder sorgen, fallen mir meine guten Vorsätze aus der Kindheit ein. Mein Gedächtnis ist ja nicht das allerbeste, und deswegen staune ich um so mehr, dass ich mich an einiges so deutlich erinnern kann.
Bei meiner Geburt waren meine Mutter 30, mein Vater 40 und mein Halbbruder 12 Jahre alt oder jung – für damalige Verhältnisse und im Vergleich zu meinen Klassenkameraden „unheimlich alt“, so zumindest jedenfalls muss ich es immer empfunden haben. Ich kann mich lebhaft erinnern – wurde ich je nach dem Alter meiner Eltern gefragt – beantwortete ich die Frage und setzte ungefragt hinzu: „Ich habe aber noch einen großen Bruder, der ist 12 Jahre älter als ich!“

Vorsatz 1: Du bekommst ziemlich jung deine Kinder – mit 23 und 25 Jahren bei den Entbindungen  bin ich nach heutigen Maßstäben eine Frühgebärende, in der DDR jedoch näherte ich mich schon langsam der Grenze der „Spätgebärenden“. Ich finde das Alter auch heute noch okay.

Da ich ja meinen Vater weder erlebt noch gekannt habe, wurde er mir immer nur durch die Erzählungen meiner Mutter nahegebracht und durch die vielen Grabbesuche verleidet. Ich hatte bei ihren Erzählungen immer das Gefühl, dass ein nichtsahnendes, wenig wissendes und sehr unerfahrenes junges Mädchen einen bewunderten Alleskönner geheiratet hat und darüber so froh und glücklich war, dass es für ihn nie und nimmer, auch nicht für einen Tag oder einen richtigen Kuss, einen Nachfolger gegeben hat. Also erschien er mir wie ein Gott auf einem Thron.

Vorsatz 2: Du heiratest keinen Gott, sondern einen ebenbürtigen Partner, der maximal 5 Jahre älter ist. Vorsatz immer erfüllt. Der erste ernsthafte Anlauf war 5 Jahre älter, der Ehepartner vier Jahre, die Himmels-Liebe HL verfügte über 3 Jahre mehr Erfahrung und der klügste Mann in all meinen Beziehungen war gefühlte 10 Jahre schlauer, aber nur 4 Jahre laut Geburtsurkunde.

Mit meinem 9. Lebensjahr vergrößerte sich die Zahl meiner Erziehungsbeflissenen um zwei Personen – eine äußerst liebenswerte, aber vollkommen inkonsequente Oma, und eine altersmäßig besser zu mir passende Tante, deren Abneigung ich wohl gleich in der ersten Woche eroberte. Unsere Antipathie beruhte auf Gegenseitigkeit. Und diese Frau war fast so breit wie hoch, wie ich boshaft sagen würde.
Meine Abneigung gegen adipöse Menschen wurde durch meinen erlernten Beruf der Krankengymnastin weiter untermauert. Ein Schlüsselerlebnis: „Ich muss eine wahnsinnig dicke Frau massieren und ich ekle mich so, dass ich das Behandlungszimmer verlassen muss, sonst hätte ich ihr auf den Bauch gek…. .

Vorsatz 3 Du wirst nie im Leben richtig dick. Damals jonglierte man noch nicht mit dem BMI, aber die Marke 25 habe ich vielleicht in Schwangerschaftszeiten erreicht, sonst pendelte ich jahrelang um die 20 herum – also schon eher Modell „Hungerharke.“

Woher mein vierter Vorbehalt und der daraus resultierende Vorsatz kommt, kann ich nicht begründen. Auf jeden Fall heißt er:

Vorsatz 4: Du wirst nie im Leben richtig alt!

Jetzt könnte jeder von euch boshaft einwenden, dass ich diese „Wette“ bereits  verloren habe. Sicherlich ändern sich Meinungen über das Alter mit den selbst steigenden Lebensjahren. Für Schüler waren die meisten Lehrer näher dem Grab als dem Leben. Ich komme aus einer Familie, wo alle uralt werden: 96, 95, 88. Das erschreckt mich mehr als dass es mich erfreuen würde, dass ich vielleicht auch so alt werden muss. Ich finde es nicht erstrebenswert, da ich ein unheimlich bewegungs- und technikorientierter Mensch bin, der jetzt schon ständig und immer seine Grenzen gezeigt bekommt. Lieber 70 gute Jahre als 90 erträgliche! Meiner Mutter geht es trotz ihres hohen Alters im Grunde genommen gut, und dennoch möchte ich nicht geschenkt wie sie leben wollen. Auf fremde Hilfe angewiesen, abhängig von Kindern, die diese Hilfe nicht wahnsinnig gern leisten wollen, Kommunikation nur noch äußerst schwierig in großer Lautstärke möglich, Geräusche produzierend, die die Umwelt nicht hören möchte usw. usf. – ich könnte die Liste noch fortsetzen. Ich will das nicht – notfalls muss ich ganz intensiv darum bitten oder beten. Aber jetzt erst einmal:

Uns allen ein gutes Jahr 2010!