Vor drei Tagen verbrachte ich den ganzen Vormittag in der Charité – und zwar im Zentrum für Cochlearimplantate. Mein HNO-Arzt hatte mich dahin überwiesen.
Für die, die es nicht wissen: Ein Cochlearimplantat wird ins Innenohr eingepflanzt. Zusätzlich wird ein Empfängerteil am Hinterkopf in die Nähe des Ohres eingesetzt und von außen sitzt ein Teil drauf, das magnetisch gehalten wird. Das dazugehörige Hörgerät ist wirklich mega-, megagroß.
Bis vor kurzer Zeit waren hier Fotos von Cochlearimplantaten abgebildet. Doch sicherheitshalber habe ich die Galerie entfernt. Wer sich bildlich informieren möchte, kann hier schauen:
Glaubt mir, nicht die Eitelkeit war ausschlaggebend, dass ich diese Operation mit den anschließenden Folgen nicht wollte. Ich war glücklich, als der verantwortliche Arzt zu mir sagte: „Frau Himmelhoch, für diese Maßnahme hören Sie noch viel zu gut. Der Akustiker kann garantiert an Ihrem Problemohr was an der Einstellung des Hörgerätes verändern. Mit dem Implantat würden Sie keineswegs besser hören als jetzt. – Wenn es deutlich schlimmer wird, kann man diese Operation immer noch machen – vorige Woche haben wir gerade eine 85jährige Patientin operiert, die auch noch am Leben teilnehmen möchte.
Schau’n wir doch mal, wie es weitergeht.
Schon am gleichen Abend „ging es weiter“. Manchmal glaube ich auch schon, dass es keine Zufälle gibt. Bei meiner einzigen Serie, die ich schaue, wurde das Thema Cochlearimplantat behandelt. Eine junge Frau war mit 11 Jahren taub geworden, sprach aber sehr gut. Sie löste das Problem der Verständigung so, dass sie ihr Smartphonemikrophon dem Sprechenden entgegen hielt Die Sprache wurde in Schrift umgewandelt und eine Verständigung war möglich.
Sie war für eine Operation vorgesehen und das Implantat war auch schon da. Nach einigen Querelen mit ihrem gehörlosen Freund und anderen aus diesen Kreisen ließ sie sich das Implantat einsetzen.Es war täuschend echt zu den hier oben gezeigten Modellen – und die sind jetzt auch nicht kleiner.
Nach über 10 Jahren absoluter Stille erschrak sie wahnsinnig über die Lautstärke, als sich Leute in ihrer Nähe laut stritten, doch am Ende war sie glücklich, wieder am hörenden Leben teilnehmen zu können. –
UND SO IST ES EBEN NOCH NICHT BEI MIR – GOTT SEI DANK!