… und auf „Honeckers Vorzeigeobjekt zur 750 Jahrfeier“ promenieren
Dieses Jubiläum wurde 1987 begangen. – Die Husemannstraße geht im rechten Winkel von der Danziger Straße ab bis zum Kollwitzplatz, und das alles im Stadtbezirk Prenzlauer Berg.
Wiki schreibt über diese Straße: „Die Husemannstraße wurde Mitte der 1980er Jahre originalgetreu rekonstruiert und war seitdem ein wichtiger Repräsentationsort der DDR für Besucher aus dem Ausland.“ – Das, was zu DDR-Zeiten ein „arme-Leute-Kiez“ war mit runtergekommenen Häusern erster Klasse, hat sich derart zum Edelkiez gemausert, wo all die Schwaben und anderen Westleute, die ihr gespartes Geld nicht in einem Haus anlegen konnten, jetzt hier die Wohnungen kaufen oder mieten. Das habe ich zufällig gefunden: 3-Zimmer Wohnung zu vermieten €1.280 70 m². Da muss man monatlich schon ein wenig Moos mit nach Hause bringen. -Entsprechend vornehm sind u.a. auch die Spielplätze im Kiez.
Ich bin noch immer an der Haltestelle „Eberswalder Straße“ und konkret in der Kulturbrauerei, über die ich ja im letzten Beitrag mehr als genug geschwärmt habe. Von diesem Plakat habe ich mich einladen lassen, weil ich gerne mal sehe, wie andere die DDR schildern. (Zum freien Eintritt sage ich nichts)
… um sich an die Vergangenheit vor 1989 erinnern zu lassen
Für mich war das geteilte Berlin ein ganz normaler Zustand, denn ich bin erst 10 Jahre nach dem Mauerbau in diese Stadt gezogen und hatte keinerlei Verwandtschaft im anderen Teil der Stadt, auch kaum im anderen Teil des Landes, weil ich diese nicht kannte.
Gleich an der Haltestelle können sich Besucher über diese Zeit informieren und das Mauergelände überblicken.
Ein ganz wichtiger Faktor war die ehemalige Versöhnungskirche, die im Todesstreifen stand, nicht mehr genutzt werden konnte und 1985 kaltblütig auf Befehl der DDR-Regierung gesprengt wurde. Man hat die ehemaligen Umrisse auf dem Gelände markiert (Foto 3) – Auf dem letzten Foto sind die ehemaligen Kirchenglocken in dem Holzverschlag bewahrt worden.
Wie man lesen kann, bekam die Gemeinde nach dem Mauerfall das Grundstück zurück, so dass die „Versöhnungskapelle“ gebaut wurde. Ich habe früher aufgenommene Fotos mit jetzigen gemischt, weil ich jetzt nicht in die Kapelle hinein konnte und überall viele Jugendliche im Bild standen.
Was da so alles über diese Zeit gezeigt wird, macht Angst und weckt sicherlich bei vielen ganz, ganz unschöne Erinnerungen. – Mit dem Verkauf von Mauerteilen und -resten haben sich ja einige eine goldene Nase verdient. Ich hätte keinerlei derartige Erinnerungen haben wollen.
Die Bernauer Straße war ein Beispiel dafür, dass die eine Straßenseite im Osten und die andere im Westen war – deswegen sind in den ersten Tagen nach dem 13. August 1961 noch sehr viele aus den Fenstern in den Westen geflohen. – Hier sind Fotos von all den gezeigt, die diesen Versuch mit ihrem Tod bezahlt haben.
Nach all diesen schrecklichen Informationen haben wir uns eine Pause verdient.
Gerade haben wir die Fußballweltmeisterschaft der Herren hinter uns gebracht, und ich habe nichts dagegen, dass Messi mit seinen für den Fußball uralten 35 Jahren mit dem Weltmeistertitel mit Argentinien belohnt wurde. Die letzten paar Minuten des Finales mit dem Elfmeterschießen habe ich mehr oder weniger zufällig gesehen, sonst nur das, was mir in den Nachrichten ungewollt aufgedrängelt wurde. Über all die politischen Querelen möchte ich hier nicht schreiben, ich will nur sagen, dass mich bei der Station Olympiastadion mehr als einmal ungute Gedanken überfielen. Nicht nur das Stadion selbst, sondern besonders in dem angegliederten Park erinnert viel zu viel an die Zeit von 1936 – denn für diese Olympiade mit den „ruhmreichen DEUTSCHEN SPORTLERN“ wurde diese Arena gebaut – und es „riecht“ noch immer nach dieser Zeit.
Auf dem Foto sieht man es nicht richtig – aber wieder mal wird gebaut und als Ersatz fahren Busse – aber ich kam an mein Ziel. Also kann ich euch keine Bahnsteigfotos bieten.
Die Station wird von der U2 angefahren (wenn sie fährt) und liegt im Stadtteil Charlottenburg-Wilmersdorf, OrtsteilWestend. Und jetzt warne ich vor einer Fotoflut.
Als ich auf dem Platz stand, überfiel mich gleich und sofort die Ahnung, dass hier und heute (12.11.) etwas passiert. Und zwar trat heute im Rahmen der Bundesliga Hertha BSC – die Stammspieler in diesem Stadion – gegen den 1. FC Köln an. Ahnungslos wie ich bei Fußball bin, ließ ich mich von jungen Fans aufklären, die hier noch ganz siegesbewusst waren. Später habe ich aber erfahren, dass Hertha gesiegt hat.
Die hatten offenbar schon so viel Bier intus, dass sie ganz glücklich waren, dass ich sie fotografiert habe. Sie hatten auch nichts dagegen, dass ihr sie hier sehen könnt. – Je länger ich mich aufhielt, desto voller wurde es – auch auf dem Parkplatz.
Im Alter zwischen 10 und 20 passiert ja so einiges im Leben, auch Clara konnte sich diesen Lebensaus- und -einwirkungen nicht entziehen.
Heutzutage ist wohl die Bezeichnung Teenie auch nicht mehr die modernste, aber uns nannte man damals wohl ab 13 noch Backfische, was ich ja noch viel schrecklicher finde. Wikipedia sagt schlicht und ergreifend das dazu: „Backfisch ist eine – heute veraltete – Bezeichnung für heranwachsende Mädchen im Jugendlichenalter.“
1955 ging ich zuerst in die dritte und nach den großen Ferien in die vierte Klasse der Melanchthonschule. Für mich war die Grundschulzeit mehr als entspannt, da gab es noch keine politischen Querelen. Der Klassenlehrer von der zweiten bis zur vierten Klasse hatte ziemlich ausgeprägte pädophile Züge, denn er holte sich kleine Mädchen während des Unterrichts auf seinen Schoß. Leider zählte ich auch zu seinen Auserkorenen. – Ging es mit diesem Knickerbocker tragenden Ekel noch gut, wäre ich um Haaresbreite einem anderen Kinderschänder zum Opfer gefallen. Er kam mit Krücke humpelnd auf mich zu und bat mich, einen Brief bei einer Familie in der vierten Etage in den Briefkasten zu werfen. Hilfsbereit machte ich das – doch als er mir gut laufend hinterher kam und mir durch das Treppengeländer unter den Rock fasste, konnte ich im letzten Augenblick flüchten. – Hättet ihr das als kleines Mädchen euren Müttern erzählt? Ich nicht! – Auch von dem „Schwänzchenzeiger“, der meiner Freundin und mir immer wieder an der Straßenbahnhaltestelle seine „Pracht“ zeigen wollte, haben wir beide nichts zu Hause erzählt.
Barbara behauptet, dass ich schon in den ersten Klassen so kühn und frech keck gewesen wäre, während des Unterrichts mit dem Popo auf der Bank hinter mir zu sitzen – in der vorletzten Reihe war das machbar, aber nicht vorstellbar. Ich denke, sie irrt 🙂 😉
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Mir ist leider zu spät noch einiges zum ersten Artikel eingefallen, das kommt jetzt. Hatte ich erwähnt, dass ich wegen Kriegsereignissen (Evakuierung Anfang 1945 aller Frauen aus Görlitz nach Bayern, weil die Stadt „platt gemacht“ werden sollte) – so dass ich in Metten Ndb. geboren wurde. Durch den Unfall meines Vaters ging es Hals über Kopf nach Görlitz zurück. – Und ich weiß bis heute nicht, was besser oder schlechter gewesen wäre: in Bayern unter der CSU oder im Osten unter der SED aufzuwachsen 🙂 😉
Drei Fotos reiche ich auch noch nach – dann ist das mit der Schultütenanzahl geklärt. Ihr seht, neue Schuhe konnte sich meine Mutter für mich nicht leisten.
Klein-Katholen-Kinder = KKK gingen ja schon mit 9 Jahren, also 1954, zur Erstkommunion, damit sie nicht schon vorher auf den Pfaden der Sünde gewandelt sind. – Und meine Zöpfe sind immer noch so dünn, aber beschleift, natürlich in reinem Weiß – wie ich!
Und dann habe ich noch ein Foto von meiner Oma gefunden, die mich immer so verwöhnt hat. – Wer für diese verschwommene Aufnahme die Verantwortung trägt, möge sich bitte melden.
Übrigens – sie ist genau heute vor 44 Jahren gestorben, sie ist 1888 geboren und wurde 90 Jahre alt.
Ob sie auch Schnapszahlen liebte?