himmlisch, (in Bezug auf das verlinkte Bild bezogen, müsste ich gar „göttlich“ sagen – bitte mit dem Mauszeiger darüber gehen, dann seht ihr, dass es ein Titelblatt vom ‚Spiegel‘ war) meine immer wieder gerade am Sonntag/Feiertag auftretende Putzsucht, die ich fast schon als „Putzwut“ bezeichnen möchte. Ich meine damit nicht, dass ich mich (heraus)putzen will, nein, ich möchte die an sechs Tagen in der Woche stark vernachlässigte Wohnung gerade am siebenten Tag der Woche, an dem der Mensch ja eigentlich ruhen soll, von allen Spuren reinigen, die ich, kleinere Kinder und größere Staubkörnchen hinterlassen haben.
Diese Besonderheit könnte natürlich nach S. Freud auf zwei unterschiedliche Dinge zurückzuführen sein.
- Nach dem Gebet meiner frühen Kindertage „Ich bin klein, mein Herz ist rein (neudeutsch: clean oder auch sauber), soll niemand drin wohnen als Jesus allein“. – Doch ich denke, diese eher göttliche Variante trifft bei mir nicht zu, denn schon als Kind habe ich immer besorgt meinen Brustkorb angesehen und habe mich schon da gefragt, wie so ein großer Mann wie Jesus drin wohnen könnte – ganz zu schweigen von meinem noch viel kleineren Herzen. – Also schlussfolgere ich messerscharf, dass ich nicht aus diesem Grund meine Wohnung reinigen möchte, um hier jemand Dauerunterkunft = Wohnrecht einzuräumen.
- Mich überfällt genau an diesem siebenten Tag der Woche der teuflische Gedanke, hier in dieser Bude mal wieder „himmlische Ordnung“ zu zaubern und ich hoffe auf die – laut Goethe und seinem Faust bzw. mehr dem Mephisto zugeschriebenen – Zauberkräfte, dass jetzt hier alles von allein sauber, clean, rein, ordentlich oder irgend so etwas wird.
Und was soll ich euch sagen – es hat noch nieeeeeeeeeee geklappt. Vielleicht habe ich gerade deshalb sehr oft der Versuchung widerstehen können und habe alles so gelassen wie es ist.
Im Winter ist es eh dunkel, was muss ich da durch Fenster gucken, egal ob durch geputzte oder ungeputzte.
Ich nehme jetzt meine zwei Putzbürsten, putze lieber meine Hauerchen und lasse das Philosophieren über das Putzen. Das ist ein Relikt des alten Jahres – das Philosophieren und das Putzen.