Großeltern ist ein wenig übertrieben, da die Gruppe aus 17 Wunschgroßmüttern und 1 Wunschgroßvater besteht, aber immerhin.


Und wenn Großeltern reisen, denken sie natürlich an die (Wunsch)enkel zu Haus und dass die sich auf diesen Pferden vielleicht wohlfühlen könnten.
:::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Die Plätze im Bus waren schnell vergeben – und eine verringerte Teilnehmerzahl sicherte unverhältnismäßig viele Fensterplätze. Die ersten Querelen im Bus waren überstanden. Ich schaute schon ein wenig verdutzt, als mich jemand laut und deutlich darauf hinwies, dass ich jetzt wohl nicht nur schwer hören würde, sondern auch noch schlecht gucken könnte. Mein Vergehen: „Ich fragte, ob der Bus eine Toilette hat, weil ich die Tür ganz hinten eben nicht als eine solche identifiziert hatte“. – Zu meiner großen Freude durfte ich mit dieser „speziellen Großmutter“ auch noch 2 Nächte die Vierbett-Zimmerluft und ihre lauten Ausatemgeräusche teilen.
Obwohl die Fahrt Erfurt zum Ziel hatte, haben wir einen Zwischenstop in Naumburg gemacht. Ich entschied mich gegen die Dombesichtigung, weil die Zeit nicht für beides reichte, und streifte durch die Stadt. – Ich muss immer wieder sagen: „Der Osten ist schön geworden“ – zumindest weitestgehend, die Bausubstanz ist unheimlich historisch und lässt meinen Auslöser wenig ruhen.

Das Fachwerk teilt sich die Aufmerksamkeit der Besucher mit klassizistischen Häusern und mit denen aus der Renaissance. Mit Collagen weiß ich mir am besten bei der Fotofülle zu helfen.

Torbögen sind meine Spezialität – fast keiner bleibt unbegangen. – Zugewachsene Häuser finde ich romantisch – wenn ich nicht darin wohnen muss. Das Haus sieht wirklich aus wie mit Vollbart.
Kalle hatte ja ein Türenprojekt – vielleicht läuft es sogar noch. Ich habe bei meiner Türencollage eine „Mobiltoilettentür“ in den Mittelpunkt (des Interesses) gestellt, denn wenn einem das Wasser aus den Unterlidern schwappt, interessiert keine noch so kunsthistorisch wertvolle Tür mehr.

Und wenn Blinkfeuer lange genug mit Herrn Rechtsanwalt getagt oder verhandelt hat, wird er diese unscheinbare braune Tür auch schätzen.
Im Fotoblog gibt es noch viele Fotos in groß und einzeln, nur jetzt ohne Link. In der rechten Seitenleiste auf Fotoblog klicken – oder Blog abonnieren!
Wer weiß von Nietzsche mehr als dieses geflügelte Wort: „Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht!“ Naumburg hat ein wenig mit Nietzsche zu tun. Er hat dort gewohnt, hat später öfter seine Mutter besucht – und als Dank hat er ein eigenes Denkmal bekommen. Die untere Tafel mit dem Besuch bei seiner Mutter finde ich schon ein wenig übertrieben.

Das Denkmal zeige ich euch sicherheitshalber hier, denn ich fand es ausgesprochen interpretationsfreudig – man kann vieles hinein- oder hinauslesen. Er, von oben herab, sie, gar nicht schüchtern und keck die Hände in die Hüften gestemmt. Die heißt bestimmt Clara oder so ähnlich.

Und zum Schluss gibt es als erstes den deutlichen Beweis, dass Löwen und Löwinnen überall sind und fast immer „goldig“ sind. Die, die mir sofort widersprechen würden, lesen ja offiziell nicht mehr hier, deswegen habe ich nichts zu befürchten.

Was habe ich gelacht, als ich diese neckischen Köpfe auf den Fensterbrettern sah – es gibt eben immer welche, die ihr Wissen aus dem Off beziehen und es dann ein wenig „verändert“ weitergeben.
Übertreibt man des mit der Falschwiedergabe von Wahrheiten zu sehr, dann sehen die Fenster vielleicht nach einiger Zeit so aus:
Eine Stadt, die auf sich hält, hat auch einen anständigen, großen Stadtbrunnen, in dem sich müde Touristinnen die Füße kühlen können. 
Und wer jetzt noch laufen kann, folgt mir zum Fotoblog.
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …