Claras Allerleiweltsgedanken


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Tägliche Spielerei 19 – ausgezahlt

Ausge-zahlt

Ich glaube, wer als Busfahrer für Urlaubsreisende fährt, muss zwar gut fahren können, nett und freundlich sein, ein gutes Getränkeangebot vorhalten, auch bei Essenswünschenerfüllung Ideen haben, Muckis haben für die Kofferein- und -ausladung – aber ansonsten hat er ausgesorgt.

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Fotoblog: März 2019


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(1) Clara ist schlimmer als Martin Schulz …

… aber ohne Bart und ohne Schmollmund!

M.S. ist ja in die Geschichte der Politik eingegangen, weil er ständig seinen Parteifreunden und auch den Gegnern was versprochen hat, was er kurze Zeit später ins Gegenteil umgedreht hat.

Ich werde ihn nicht verlängern lassen, denn ich will definitiv keine Reisen mehr machen, bei denen ich einen Pass brauche.“ Diesen Satz habe ich im Januar 2017 in einem Artikel geschrieben. – Für das Gegenteil könnte ich eine Amnesie oder leichte Demenzerscheinungen als Entschuldigung anführen, aber das ist nicht mein Stil – Spitzfindigkeiten schon eher. Mein Argument: Ich kann den Pass gar nicht verlängern lassen, ich kann mir bestenfalls für 60 Talerchen einen neuen ausstellen lassen.

Ja, und zu diesem Schritt habe ich mich durchgerungen. Termine gibt es so bequem bei den Bürgerämtern im Netz – alles ohne Wartezeit. Nur auf den Pass muss ich ein wenig warten – planmäßig noch vier Wochen.

Ja, und dann stand in eben diesem Artikel als Abschluss folgender Satz: „Ich glaube, ich mache es – und dann schließe ich die GROßREISESAISON für dieses Leben ab – dann begnüge ich mich mit Deutschland und anderen Ländern, die dichter bei sind oder bleibe ganz zu Haus, denn da ist es ja bekanntlich am schönsten.

Ich traue mich kaum zu schreiben, dass ich auf dem besten Wege bin, mich auch darüber mit schnellen Füßen hinweg zu setzen. Ich stelle fest, dass ein Leben ohne Auto wirklich billiger ist, eine Untermieterin ist angedacht – also darf oder muss ich auch Geld ausgeben, damit ich nicht der geizige, alte Dagobert Duck werde, der den ganzen Tag Euromünzen umschaufelt. Ich habe mal ein wenig gegoogelt und fand folgenden Satz von ihm so schön: „Sein Herzenswunsch: Mit seiner Jugendliebe Nelly ein Geldbad nehmen.

Ohne Auto kann ich in Deutschland viel schlechter herumreisen, also muss ich das doch im Ausland mit dem Bus machen.

Die Überlegungen sind jetzt:

  • Nehme ich keine von beiden Reisen? Doch warum habe ich mir dann einen Pass machen lassen?
  • Nehme ich die 9 Tage nach Armenien und fahre nicht nach Marokko?
  • Lasse ich die teure Reise nach Armenien sausen und mache stattdessen die 8-tägige Studienrundreise nach Marokko und finde vielleicht sogar noch eine mitreisende Freundin? Die Berliner Zeitung, bei der ich 3 Monate ein Wochenendabo hatte, hat diese Reise mit einem beträchtlichen Betrag gesponsert.
  • Ich kann auch Armenien weglassen und Marokko um eine Woche verlängern. Das Hotel in Marrakesch macht einen guten Eindruck mit vielen Pools und so und Kulturmöglichkeiten. Am Strand von Agadir könnte ich auch eine Woche verlängern, aber das scheint nur Strand zu sein.
  • Bin ich ganz großzügig zu mir und fahre Anfang Juni durch Armenien und 10 Tage nach der Rückkehr für eine Woche durch Marokko?

Bis ich zu Ende überlegt habe, sind vielleicht meine Wunschtermine schon weg – dann hat es sich erledigt.

Armenien bietet mit der Hauptstadt Jerewan eine der ältesten Städte der Welt.
UNESCO- Weltkulturerbe: Kathedrale Etschmiadsin und die antike Tempelanlage Swartnotz
Höhlenkloster von Geghardt.
UNESCO- Weltdokumentenerbe: Handschriftenmuseum Matenadaran
Floßfahrt auf dem zweitgrößten Bergsee der Welt: Sewansee
Ausflug
zum Kloster Tatev und so weiter und so fort.

Sieben Übernachtungen sind in Jerewan und eine auf einem Zweitagesausflug. Das heißt im Klartext, dass wir jeden Morgen nach dem Frühstück weite Strecken durch das Land fahren (müssen), um zu allen angebotenen Sehenswürdigkeiten zu kommen.

Die Armenier wollen für ein Einzelzimmer (8 Nächte) 250,– €, aber die Marokkaner nicht viel weniger. Allein zu reisen ist teurer Luxus und manchmal richtig doof.

Marokko ist eine echte Rundreise – jeden Tag in einem anderen Hotel, nicht sehr umweltfreundlich. Sie bieten 5 UNESCO-Weltkulturerbestätten, u.a. in Rabat, die prunkvolle Altstadt von Meknès, die größte Ausgrabungsstätte Volubilis und Fès, die älteste der vier marokkanischen Königsstädte.

Wenn jemand Erfahrungen oder Ideen hat – immer her damit, ich bin für alles offen.

 


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Großeltern reisen – Erfurt I

Gegen 15 Uhr kamen wir in der Jugendherberge Erfurt an. Dort erwarteten uns viele, viele ganz freundliche Erfurter Wunschomas, ein riesiges tolles Kuchenbuffet, phantasievoll geschmückte Tische und eine „Fahrgeld-Rückerstattung“, zumindest teilweise. Besonders über den Ostpfennig habe ich gelacht und mich erfreut – eben „alte Bekannte“. Eine der Wunschgroßmütter, der sogenannte „Kreativkopf“ der Truppe, hat ihre alte Sparbüchse geknackt. – Und der Nachtisch „Herz an Tasse“ war sehr wohlschmeckend.

1105 AW GED Begrüßung 71

Abends begaben sich die Nicht-Hexen zu den Hexen auf den Domplatz , denn es war ja schließlich Walpurgisnacht, leider eine verregnete. Diese brachte mir durch nasse Socken und Schuhe offensichtlich den Status „Hund von Baskerville“ ein. – Zum Glück ließ sich der „Scheiterhaufen“ nicht durch den Regen beeinflussen, sondern brannte lichterloh. –

1105 AW Walpurgisfeuer 77

Die Wartezeit bis dahin nutzten wir bei Glühwein (hä??? Ist doch kein Weihnachtsmarkt???) und der vielgelobten echten Thüringer Rostbratwurst.  Ihr seht, ich finde die nicht nur höllisch gut, sondern auch himmlisch – nomen est omen, Frau Himmel-hoch.

1105 AW Höllisch gut Grill 90

Die darauf folgende Nacht war weder ruhig noch erholsam – für Schnarchen kann keine, aber wenn es sogar mich stört, die ich grottenschwerhörig bin, muss es schon hörbar gewesen sein. Ohropax störte zu sehr, also ertrug ich.  – Die Betten und vor allem die Kopfkissen ließen mich die Nacht mit vielen Grübeleien zubringen, nicht mit Schlafen. – Um so „erfreuter“ war ich, dass die erste schon gegen 6.00 Uhr vernehmlich barfuß durchs Zimmer trampelte, weil wir ja schon 8.30 Uhr beim Frühstück sein mussten. Alle anderen folgten beim Aufstehen, nur ich blieb unausgeschlafen zurück. – Aber als ich dann gar noch um die Ohren gehauen bekam, dass ich 5 Minuten nach dem Löschen des Oberlichts angeblich  „mitten in der Nacht“ mit einer Taschenlampe durchs Zimmer „getobt“ sei, war mein Tag gemacht. In Wirklichkeit hatte ich mir aus meinem neben dem Bett stehenden Spind dicke Socken geholt, da ich eiskalte Füße hatte. Damit alles so leise wir möglich passieren kann, hat eine Taschenlampe suchen geholfen.

Doch jetzt zu angenehmeren Sachen, der Stadtbesichtigung. – Die Thüringer können sich wohl nicht so richtig entscheiden, ob sie mit

1105 AW Gas 89

oder mit

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fahren sollen und ob sie bei Pisa nun mitmachen sollen oder lieber nicht. Klug, wie sie sind, steigen sie auf Elektroautos um. Muss man die Autos dann sooooooo schrumpfen, wie es hier passiert ist?

1105 AW Ladestation Elektroauto Graffiti 84

Das vielleicht berühmteste Erfurter Cabrio ist so groß geblieben, aber das gibt es wie viele andere Fotos nur im Fotoblog zu sehen.

Die Erfurter haben wunderschön wiederhergestellte Architektur, wovon ich euch einiges zeigen will.

1105 AW Architektur 36

Alles wird dominiert von Dom und Severikirche.

1105 AW Dom Severikirche 95

Der Fluss, die Gera, ist nicht nur für die berühmte Krämerbrücke gut (Fotoblog), sondern auch für Blumenboote.

1105 AW Fluss Gera Blumenboot 45

Springbrunnen gibt es viele und auch schöne, ich zeige einen mit Hintergrund. Außerdem habe ich ihn noch ein wenig „aufgerichtet“, damit nicht das ganze Wasser aus der Schale laufen kann – so schräg stand er vorher.

1105 AW Brunnen 54

Toll fand ich, dass die Erfurter zum 1. Mai offen ihre Meinung bekundet haben.

1105 AW Nazis raus 48

Und wer jetzt noch „laufen“ kann,

der geht zum Fotoblog.


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Großeltern reisen – Naumburg

Großeltern ist ein wenig übertrieben, da die Gruppe aus 17 Wunschgroßmüttern und 1 Wunschgroßvater besteht, aber immerhin.

Reisebus 77Großelterndienst 78

Und wenn Großeltern reisen, denken sie natürlich an die (Wunsch)enkel zu Haus und dass die sich auf diesen Pferden vielleicht wohlfühlen könnten.

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0905 Naumburg Spielplatzcollage

Die Plätze im Bus waren schnell vergeben – und eine verringerte Teilnehmerzahl sicherte unverhältnismäßig viele Fensterplätze. Die  ersten Querelen im Bus waren überstanden. Ich schaute schon ein wenig verdutzt, als mich jemand laut und deutlich darauf hinwies, dass ich jetzt wohl nicht nur schwer hören würde, sondern auch noch schlecht gucken könnte. Mein Vergehen: „Ich fragte, ob der Bus eine Toilette hat, weil ich die Tür ganz hinten eben nicht als eine solche identifiziert hatte“. – Zu meiner großen Freude durfte ich mit dieser „speziellen Großmutter“ auch noch 2 Nächte die Vierbett-Zimmerluft und ihre lauten Ausatemgeräusche teilen.

Obwohl die Fahrt Erfurt zum Ziel hatte, haben wir einen Zwischenstop in Naumburg gemacht. Ich entschied mich gegen die Dombesichtigung, weil die Zeit  nicht für beides reichte, und streifte durch die Stadt. – Ich muss immer wieder sagen: „Der Osten ist schön geworden“ – zumindest weitestgehend, die Bausubstanz ist unheimlich historisch und lässt meinen Auslöser wenig ruhen.

0905 Architektur Collage

Das Fachwerk teilt sich die Aufmerksamkeit der Besucher mit klassizistischen Häusern und mit denen aus der Renaissance. Mit Collagen weiß ich mir am besten bei der Fotofülle zu helfen.

0905 Hausbewuchs

Torbögen sind meine Spezialität – fast keiner bleibt unbegangen. – Zugewachsene Häuser finde ich romantisch – wenn ich nicht darin wohnen muss. Das Haus sieht wirklich aus wie mit Vollbart.

Kalle hatte ja ein Türenprojekt – vielleicht läuft es sogar noch. Ich habe bei meiner Türencollage eine „Mobiltoilettentür“  in den Mittelpunkt (des Interesses) gestellt, denn wenn einem das Wasser aus den Unterlidern schwappt, interessiert keine noch so kunsthistorisch wertvolle Tür mehr.

0905 Türencollage Naumburg

Und wenn Blinkfeuer lange genug mit Herrn Rechtsanwalt getagt oder verhandelt hat, wird er diese unscheinbare braune Tür auch schätzen.

Im Fotoblog gibt es noch viele Fotos in groß und einzeln, nur jetzt ohne Link. In der rechten Seitenleiste auf Fotoblog klicken – oder Blog abonnieren!

Wer weiß von Nietzsche mehr als dieses geflügelte Wort: „Wenn du zum Weibe gehst, vergiss die Peitsche nicht!“ Naumburg hat ein wenig mit Nietzsche zu tun. Er hat dort gewohnt, hat später öfter seine Mutter besucht – und als Dank hat er ein eigenes Denkmal bekommen. Die untere Tafel mit dem Besuch bei seiner Mutter finde ich schon ein wenig übertrieben.

0905 Nietzsche Collage

Das Denkmal zeige ich euch sicherheitshalber hier, denn ich fand es ausgesprochen interpretationsfreudig – man kann vieles hinein- oder hinauslesen. Er, von oben herab, sie, gar nicht schüchtern und keck die Hände in die Hüften gestemmt. Die heißt bestimmt Clara oder so ähnlich.

0905 Nietzsche

Und zum Schluss gibt es als erstes den deutlichen Beweis, dass Löwen und Löwinnen überall sind und fast immer „goldig“ sind. Die, die mir sofort widersprechen würden, lesen ja offiziell nicht mehr hier, deswegen habe ich nichts zu befürchten.

0905 Löwenapotheke 33

Was habe ich gelacht, als ich diese neckischen Köpfe auf den Fensterbrettern sah – es gibt eben immer welche, die ihr Wissen aus dem Off beziehen und es dann ein wenig „verändert“ weitergeben.0905 Köpfe im Fenster 62

Übertreibt man des mit der Falschwiedergabe von Wahrheiten zu sehr, dann sehen die Fenster vielleicht nach einiger Zeit so aus:0905 Fenster Gitter 30

Eine Stadt, die auf sich hält, hat auch einen anständigen, großen Stadtbrunnen, in dem sich müde Touristinnen die Füße kühlen können. 0905 Brunnen Naumburg 65

Und wer jetzt noch laufen kann, folgt mir zum Fotoblog.


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Das „Stöckchen“-Weib vom Maschseestrand

Per Mail und Telefon war vereinbart: „11.00 Uhr Endhaltestelle Straßenbahn, Eingang Zoo Hannover.“

Ganz gegen meine sonstigen Gepflogenheiten, 5 Minuten nach der Zeit zu kommen, war ich hier schon lange vor der Zeit an Ort und Stelle. (Mir fehlte der BVG-Planer, da ich netzlos = planlos in Hannover weilte).

Ich warte in der Sonne und sehe plötzlich eine sehr große, sehr hübsche und sehr langhaarige (im Vergleich zu meinen Haaren sind fast alle langhaarig) Frau auf dem Bahnsteig, die sich umschaut. Zeit für Fremdheitsgefühle blieb kaum bis gar nicht – wir kannten uns ja auch schon, wir hatten ja schon so viel voneinander gelesen. (Wohltuend zu Date-Erfahrungen muss ich feststellen, dass alle persönlichen Treffen mit Blogfrauen – immerhin schon vier – auf wirklichkeitsgetreuen Aussagen über sich fußten).

Beide nestelten wir ein „Mitbringsel“ aus unseren Taschen. Ich hatte was von Liebe zu „Schokolade mit ganzen Mandeln“ auf Skryptorias
Blog gelesen, so dass ich „Cara (Schokoladenname)für ??? von Clara ziemlich passend fand. – Und in eines dieser Notizbücher kann sie in Zukunft ihre glänzenden Ideen schreiben.

Ich bekam ihre bereits niedergeschriebenen Gedanken in ansprechend gebundener Form, worüber ich mich sehr gefreut habe. Da in der Wohnung meines Sohnes wegen bevorstehenden Umzuges kein einziges Buch mehr zu finden war, freute ich mich sehr über diese Möglichkeit zur Abendunterhaltung.

Nachdem ich den Schock über die 24,00 € Eintrittsgeld halbwegs verdrängt hatte, machten wir uns bei allen Tieren und Erdteilen der Welt einen amüsanten Tag mit viel Spaß. Wir bummelten durch „Canada“, fuhren Boot auf dem Sambesi, erschreckten die Erdmännchen und suchten die Pinguine.

Müsste ich uns als Tiere zeigen, wären wir das, aber ich habe gerade vergessen, wer was sein soll:




Weil dieser Tag so schön war, beschlossen wir, am nächsten Tag nach Hameln zu fahren. Eine traumhafte Stadt mit Flair, Fachwerk und Folkloresängergruppen, denn es war gerade Chortreffen. Nicht nur über den Rattenfänger ging uns so manches Licht auf.

Heute blümelt es in zwei Fotoblogs von mir, und Ihr könnt entscheiden, welches Blümchen passender für Skryptoria und welches passender für Clara ist.