Der Tag der Arbeit mal anders
Vor kurzem versprach das Wetter, frau könnte sich mindestens 3 Stunden im Freien aufhalten, ohne vor Kälte zur Salzsäule zum Eiszapfen zu erstarren.
Also machte ich mich auf, das erste Mal meine Dauerkarte für die IGA zu nutzen. Ich sitze in der S-Bahn, als plötzlich eine eifrige Bahnbeamtin die Fahrausweise (heißt nicht mehr Fahrkarte, wäre zu einfach) sehen möchte. Da ich ja eine Jahreskarte von „65 Plus“ habe, kann ich da immer ganz locker bleiben. Damit ich diese Karte nicht verliere oder zu Haus vergesse, habe ich sie in der oberen Ecke gelocht und mit einem kleinen Kettchen am Rucksack befestigt.
Diese Plastikkarte habe ich schon lange und auch schon viele Kontrollen überlebt – doch nicht an diesem Tag. Sie zieht die Karte über das Lesegerät und meint, dass sie defekt sei. Sie versucht es wohl noch einmal und kommt zu dem gleichen Ergebnis. Mein Alter hat sie dann wohl etwas milde gestimmt, weil sie denkt, solche alten Weiber verstehen nichts von Technik. Ihrer Meinung nach hat das winzige Loch in der oberen Ecke die Elektronik der Karte zerstört. Die Bahn kommt bei der Speicherung ihrer Daten nicht mit einem Streifen aus, sondern braucht die ganze Karte. Wer weiß, was da alles über mich steht.
Sie hat die Karte einbehalten und mir eine Bescheinigung gegeben, dass ich mir im nächsten Kundencenter eine Ersatzkarte ausstellen lassen kann.
Jetzt habe ich eine Hülle, die ich ohne Folgeschäden lochen kann. Zum Glück wurde das etwas ältere Foto, das ich im Portemonnaie hatte, anerkannt.
Letztendlich hat mir die S-Bahn einen Entschuldigungsbrief geschrieben und gesagt, dass die unberechtigte Forderung von 60,00 € aus dem Computer gelöscht wurde.
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Der Zeitverlust war zu verkraften, so dass ich noch zur IGA fuhr. – Das erste, was dem Besucher dort begegnet, ist die Seilbahn. Sie besteht aus 63 Gondeln, in eine Gondel passen 10 Personen. Zum Glück waren heute nicht so viele Besucher da, so dass nicht das „Ölsardinenprinzip in der Büchse“ angewendet werden musste. Die besonderen Highlights unter den Gondeln sind die mit einem Glasboden, da kann man die Vegetation ganz besonders gut sehen. – Meine Höhenkrankheit ist im Laufe der Jahre verschwunden. Es gab schon Urlaube, da sind Mann und Kinder mit der Seilbahn auf die Bergspitze gefahren und ich habe unten gesessen und ängstlich auf die Rückkehr gehofft.
Von der Kabine der Seilbahn aus hatte ich diese herrlichen Liegen entdeckt und machte mich gleich zu ihnen auf. Von Himbeeren über Rhabarber bis Waldmeister werden hier alle Geschmäcker befriedigt.
Als ich dann wieder auf Schusters Claras Rappen unterwegs war, kam ich an diesem Rasenmäherauto vorbei. Ich fand ihn richtig schick, doch für den Balkon wäre er wohl nicht geeignet.
Um sich das gesamte IGA-Gelände von oben ansehen zu können, hat man diese Aussichtsplattform gebaut. Ich habe die Stufenzahl vergessen – es war so in etwa um die 100 Stufen bis nach oben. – Besonders eklig fand ich, dass die Treppen und die anderen Flächen alle durchlöchert waren. – Es gab für Rollstuhlfahrer auch einen Aufzug.
Dass mein Orientierungssinn mittelschlecht bis schlecht ist, ist ja allgemein bekannt. Doch als ich dieses Haus mit seiner interessanten Dachgestaltung sah, wusste ich in etwa, wo ich war.
Dort, wo die Flächen im Park noch nackt und kahl sind, konnte man das lesen:
Spiegel sind das beste Instrument, um Klein– Groß-Clara zu foppen. Ehe ich das immer so mitbekomme, dauert es ein Weilchen. Die goldenen Ränder der „Eisberge“ schillerten von allen Seiten.
Hier habe ich in der Beschreibung dieses Themengartens gelesen, dass das die Überreste eines Boots – also mehr oder weniger die Sparren (?) darstellen sollen. Ich habe schon Hübscheres gesehen. Jetzt hat man Pflanzen in die Metallkübel gesteckt und alle sollen erfreut gucken.
Dieses Gebilde fand ich dann schon interessanter. Ein Bienenkorb wird es wohl nicht sein.
Zum Abschluss ein Foto von der U-Bahnstation „Gärten der Welt“ . Man hat ihn mit einem Mosaik aufgehübscht und stellt die Besucher gleich auf den Park ein.