Claras Allerleiweltsgedanken


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2040 – Das ist alles nur aus Sand

Und den Urlaub gab es als Zugabe, den bezahlte aber Johannis allein, zumindest den für seine Frau. Sandra, die Frau von Kay, arbeitete bei einer Reiseagentur. Sie kam eines Tages mit der Idee, auf der wunderschönen Insel Rügen ein großes Ferienhaus für viele Familien mit Kindern zu mieten. Nach genauer Umfrage stellten sie fest, dass ein Haus allein doch nicht ausreichte. Also wurde noch ein zweites gemietet – für die ältere Generation, die ja nun durchweg alle über 60 waren und alle etwas mehr Ruhe brauchten. Da die beiden Häuser direkt benachbart waren, konnten die Kinder problemlos zwischen den Häusern und Generationen hin und her wechseln. Alle waren glücklich damit. Mit 5 Autos machte man sich an einem Wochenende im Juli auf den Weg nach Rügen.
Dort angekommen, teilte man sich je nach Interessen bei den Freizeitbeschäftigungen auf. Frühstücks- und Mittagsmahlzeiten wurden getrennt in den einzelnen Ferienwohnungen eingenommen, aber das Abendbrot fand gemeinsam für alle in der großen Diele statt. Da saßen die Eltern von Anna und die Eltern von Anno (4 Personen), die Anno-Familie (4 Personen), Felix und Constantin (2 Personen) und Kays Familie (4 Personen). Ihr könnt euch sicher vorstellen, was das für ein Geschnatter und Gekichere war. Zum Glück war das Haus mit einer großen Spülmaschine ausgestattet, so dass die Kinder nicht zum Abwaschdienst abkommandiert werden mussten. Das Kochen übernahmen wechselseitig die einzelnen Ehepaare. – Ich habe anschließend mal den Jüngsten gefragt, an welchem Abend es ihm denn am besten geschmeckt hat. Na, wer kennt die richtige Antwort?

Eines Tages  meinte Constantin ganz geheimnisvoll: „Wir fahren heute ins Sandburgenland!“ Die größeren Kinder waren fast geneigt, ihm einen Vogel zu zeigen, denn sie waren schon lange aus dem Sandspielalter raus.

Doch als sie vor dem Eingang von „Das ist alles nur aus Sand“ standen, bekamen nicht nur die Kinder das Grübeln. Die Eintrittspreise ließen nicht darauf schließen, dass man jetzt nur Sand- oder Kleckerburgen zu sehen bekommt.

Felix, der erfolgreiche Psychiater mit eigener Praxis und einem Ruf, der weit über Deutschland hinausgeht, hatte ja die Idee für diesen Ausflug gehabt und hielt jetzt die ganze Mannschaft mit Eintrittskarten frei. Und Constantin setzte das dann nach dem Besuch mit Essen und Trinken fort – aber nicht zu Haus, wo heute die beiden Männer mit Kochen dran gewesen wären. Alle gingen in ein abgelegenes Gartenlokal, wo sie unter Apfelbäumen sitzen konnten. Die Kinder konnten gleich, nachdem sie ihre Pizza aufgegessen hatten , in den Wald zum Toben verschwinden. – Und das war dann natürlich das schönste Abendessen, von allen Kindern auf den ersten Platz nominiert.

Doch jetzt erst einmal zurück zur eigentlichen Ausstellung. In der sogenannten „Sandsation“ hörten die aaaaaahs und oooohs nicht auf. Alle staunten darüber, dass man so filigran mit Sand arbeiten konnte. Überwiegend wurden Märchenfiguren gezeigt. Alle wetteiferten miteinander, ohne das Lesen der Schilder zu erkennen, welche Märchen gemeint sind. Da war Oma Claudia stark im Vorteil, denn sie hatte den beiden Enkeln sehr oft die Märchen der Gebrüder Grimm vorgelesen. Die Männer der erfolgreichen mittleren Generation schwächelten ein wenig, aber Felicitas zeigte sich auch absolut stark.

Plötzlich standen sie vor verschiedenen Figuren aus Aschenputtel, hier z. B. ist die böse Stiefmutter zu sehen. Felix flüsterte in Constantins Ohr: „Nicht nur Stiefmütter sind oft böse!“, was diesen zu einem kurzen Händedrücken veranlasste.

Benno war mit seinen 11 Jahren zwar der jüngste, aber auf keinen Fall der zurückhaltendste von den Kindern. Sein Kommentar: „Der springen ja gleich die Äpfel aus der Bluse“ ließ Anna ein wenig rot werden, denn sie konnte Zeit ihres Lebens immer nur Äpfelchen vorweisen. Bevor sich die Großen in die Wolle bekamen, setzte er versöhnend nach: „Aber das Kleid ist toll gemacht!“.

Später nahm Felix seinen Constantin nochmal kurz zur Seite und meinte zu ihm: „So ungefähr hat meine Mutter immer vor mir gestanden, wenn sie wütend war und ich gleich wieder verprügelt werden sollte.“ Daraufhin erwiderte Constantin schlagfertig: „Dann lass uns einen verkleinerten Abguss davon bestellen, den stellen wir ihr dann aufs Grab.“

Allein diese Vorstellung ließen bei Felix die Lachtränen kullern. Seit er mit Constantin zusammen war, hatte die Vergangenheit ihre Schrecken vollends verloren und es gab nicht einen einzigen Alptraum mehr in dieser Zeit. Also muss es wohl stimmen, dass Herr oder Frau Dr. Liebe die besten Mediziner sind.


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Mein Ohr – sein Ohr – unser Ohr

Österliche Nachbetrachtung. Ich musste mein Ohr weniger für Telefonate verwenden, da die einen schnell zum Ostereiersuchen in den Garten wollten, die anderen wollten schnell ins Auto steigen, um in den Skiurlaub zu fahren und noch andere wollten schnell an ihren Arbeitsplatz, der auch am Feiertag geöffnet hat. Also kann ich mich hier in aller Ruhe und Gemütlichkeit einer Ohrengeschichte widmen, die mein Herz erfreut hat.

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Vor längerer Zeit hatte ich Mailpost. Mich bat jemand um Erlaubnis, ein Foto von mir für einen Gemeindebrief verwenden zu dürfen. Nicht nur, weil Bielefeld in der Nähe einer ganz lieben Bloggerin liegt, gab ich sofort mein Einverständnis, sondern auch sonst hätte ich das mit der allergrößten Selbstverständlichkeit getan. Es ist in internetten Kreisen nicht immer üblich, dass vorher höflich angefragt wird.

Ich teilte meinen „Klarnamen“ und meine Anschrift mit und bat um ein Exemplar. Und ich bekam sogar drei.

Hätte ich das Sandohr selbst geformt, wäre ich natürlich noch viel stolzer, aber so freue ich mich auch sehr.

Originalfoto, wie ich es weiterreichte

:

2903 Ohr Gemeindebrief

Und das Titelblatt sieht so aus:

2903 Titelblatt

Momentan suche ich in meiner Gegend eine Gemeinde, die ein interessantes Freizeitangebot hat, damit ich nicht immer nur Doppelkopf spielen muss. – Ich schaute mich mal in dem Gemeindeblatt um und war über die Zahlen von Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten und Beerdigungen sehr erstaunt. An drei Sonntagen werden insgesamt 38 Mädchen und Jungen konfirmiert, es wurden in drei Monaten 17 Kinder getauft und 8 Ehepaare gaben sich das Ja-Wort. Bei allen Anlässen wusste ich anhand der Vornamen manchmal nicht, ob Junge oder Mädchen, und einige Familiennamen bürgen von erfolgter Integration. – Weil ich vieles so interessant fand, habe ich noch ein wenig im Netz gesucht und dort dann auch den Pfarrer gefunden, der mich angeschrieben hat.

Wären es nur ca. 100 km bis dorthin, wäre ich vielleicht mal an einem Sonntag hingefahren, aber bei 370 km hört leider der Spaß auf.

Jetzt habe ich genug geschwärmt. Die Kirche ist die Ev.-Luth. Stiftskirchengemeinde Schildesche in Bielefeld. Wer ein wenig mehr sehen möchte, kann z.B. hier nachschlagen: http://www.schildesche.ekvw.de/startseite/

 


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Clara (spinnt) denkt, dass …

sich ein Mensch eben so durch das charakterisiert, was er NICHT tut als durch das, WAS er tut.

Das stelle ich jetzt einfach so in den Raum und werde es auch nicht erklären.

Mein Auto folgt mir offenbar bei meinen Gedankengängen. Wir – Anna und ich – fahren vom Baden in Babelsberg nach Haus. Das Auto stand stundenlang in glühender Sonne, obwohl ich es mittags im Schatten abgestellt hatte. Alles kochte, alles glühte. Der Lüfter und die Klimaanlage mussten wie Galeerensklaven schuften. Kurz vor Annas Wohnung plötzlich ein mörderisches Geräusch – es hörte sich an, als wenn ich außen an der Tür ein Eisenteil mitschleppte. – Dann wieder Ruhe. Kurze Zeit später noch mal und viel lauter – dieses Mal eindeutig aus dem Motorraum zu orten. Sofort rechts ran – und die Mutter benachrichtigt, damit sie das Kind holen kommt.  Und ich plauderte mit dem ADAC.

In der Wartezeit Motorhaube auf, alle Fenster unten und langsam breitete sich auch Schatten aus. Der freundliche ADAC-Mensch kam nach schlappen 60 Minuten, da konnte ich nicht meckern.

Und es kam, wie ich es befürchtete: Das Auto lief rund wie ein Bienchen, kein Scheppern, kein Grollen, kein Murren. Wir einigten uns darauf, dass der Lüfter wohl eine Macke hat und durch die Überbeanspruchung out of order war. – Ich hatte schon einen Motorschaden vermutet. Zum Glück kommt es nicht immer so schlimm, wie ich es befürchte.

Mit einem ernsthaften Schaden hätte es schlecht für ihn ausgesehen – ich hätte ihn ausrangiert und mir einen gebaut – so wie den hier:

2907 Nissan Cabrio 1

Nur so ein alter Schnauzbart wäre mir nicht ans Lenkrad gekommen. 🙂


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Große „TÜV“-Vorhaben …

werfen ihre Schatten voraus.

Der Auto-TÜV-Schatten ist eigentlich schon ein bisschen überfällig, er hätte schon im März erledigt werden müssen. Soll ich jetzt sagen: „Die Werkstatt hat mich aber nicht erinnert“ – Frau kann doch nicht an alles alleine denken 🙂

Der Mama-Ohr-TÜV wird sicherlich Erschreckendes zum Vorschein bringen: 95%ige Schwerhörigkeit oder so ähnlich. Mal sehen, ob neue Geräte wenigstens die Rückkopplung (das ätzende Pfeifen, wenn man sich den Dingern nähert) unterbinden und die Kommunikation ein wenig verbessern.

0304 Ohr

Der Clara-Augen-TÜV ist ja mehr oder weniger in der letzten Zeit gemacht worden. Ich habe mich entschlossen, die Tränenkanäle durch einen kleinen Stöpsel = Plug daran zu hindern, meine kostbare Tränenflüssigkeit abfließen zu lassen. Ich probiere sicherheitshalber erst einmal 3-Monats-Plugs, um zu sehen, wie sich das anfühlt. Diese kosten ca. 70,00 € und verhindern hoffentlich dieses widerliche Juck- und Brenngefühl im Auge. – Sollte das funktionieren, dann steige ich auf Dauerplugs um, die so in der Größenordnung von 160,00 € liegen. –

Es gibt schon immer wieder mal (gute) Gelegenheiten, sein Geld unter die Leute zu bringen – mit zunehmendem Alter stärker für die Gesundheit als für die Schönheit oder neue Autos.


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Heute ist G-Tag (3)

… nicht dass mir das einer falsch versteht, hier steht nicht „G-Punkt-Tag“ da, sondern heute will ich Geschenke für G-Leute machen, also mehr oder weniger

Geschenke für Gesa und Gudrun und G???

Gesa, all diese Schnecken, die hier so in kunstvoller Form herumkriechen, können nicht dein Gemüse fressen und dich damit nicht ärgern. Ich habe Mitleid mit euch armen Gartenbesitzern. –

Die Fotoblogschen Tiere glänzen mehr.

Den schlauen Hund, der auch noch im Angebot gewesen wäre, hatte ich dir wohl schon mal offeriert.

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Gudrun, du bist wohl die „jüngste“ (vom Kommentaralter her gesehen) in dieser Runde, aber an dir führte kein Weg vorbei. Und eben so führte kein Weg an einem Schaf vorbei, Von einem schwarzen hatte ich zunächst nur ein „geklautes“ Foto, aber wir wollen ja ehrlich bleiben. Bis, ja bis ich die Zahnbürste für meine Enkeltochter besorgt habe und schon war ein schwarzes Schaf vorhanden. – Und dass du von mir kein ganz normales lebendes Schaf bekommst, ist ja wohl auch claro, oder?

Aber wie wäre es mit einem Drachenschaf? „Geboren“ wurde es in Lucies Garten. Und genau das habe ich für dich hier köstlichst aufbereitet, denn ein bisschen schwarzes Schaf muss sein.

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Tja, und jetzt gibt es noch ein Foto von den drei Tieren, die „blind“, „taub“ und „stumm“ sein wollen, aber nichts von allem sind, weder Affe noch un-sehend noch un-hörend  noch nicht-redend sind. – Und jetzt wisst ihr schon, was ich für Herrn GK ohne Blog rausgesucht habe.- Entschuldige, ich hatte kein besseres Foto von den drei „Knaben“.

Danke fürs treue Lesen, für Links und Rechts Tipps und überhaupt und im Fotoblog sind sie schöner.

Diese drei Tierchen scheinen sehr beliebt zu sein, denn in einem anderen Jahr tauchten sie auf der Sandsation in Berlin gleich noch einmal auf, was ich dir und euch nicht vorenthalten möchte.

Und da sie alle drei natürlich nicht mehr existieren, haben sie einen Trauerrand bekommen.