… oder ist mir das Bloggen wirklich ein wenig fremd geworden? Die Probleme, die von außen auf mich einstürmen, erscheinen mir alle so viel wichtiger als das, was ich hier schreibe, was andere schreiben.
Natürlich finde ich immer wieder Beiträge, zu denen ich mich hingezogen fühle, die meine Augen und mein Herz lächeln lassen – aber ich finde eben auch Beiträge, wo es mir vor Graus die innerlichen Schuhe auszieht. Es gibt einfach Sachen, die sollten nicht öffentlich abgewatscht werden. Aber es wird hier immer wieder so sein – für jede Meinung, für jeden Artikel wird man seine Claqueure finden.
Heute gegen 10 Uhr kommt mein Superhandwerker, der hier alle Wände mit Farben und Tapeten versehen hat, und macht die letzten notwendigen Arbeiten. Vielleicht habe ich dann die Augen und das Herz wieder frei für andere Eindrücke, über die es sich lohnt, einen Post in meinen Blog zu setzen. Sonst schweige ich eben ein wenig.
Im letzten Jahr durfte ich ja nicht aufs Fahrrad steigen, weil ich es mit dem „Schwindeln“ nicht so genau genommen habe – mir war fast immer schwindlig. Deswegen habe ich mir jetzt ein Ersatzfahrrad gekauft, auf dem ich voller Wonne bei allen möglichen Gelegenheiten in der Küche sitze. – Es ist wie Urlaubsfeeling – an den Amsterdamer Grachten vorbeiradeln und Kaffee trinken.
Gefunden habe ich diesen Stuhl in einem Berliner Einrichtungshaus der ausgefalleneren Art, im Rahaus. Wenn jetzt noch einer sagt, das Leben ist nicht bunt, dann kann er sich dort vom Gegenteil überzeugen.