Claras Allerleiweltsgedanken


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Kriminalfall im Hause Himmelhoch

Langjährige LeserInnen können sich bestimmt noch an diese Fotos erinnern:

Die Frau des Hauses ist für eine geringfügige Affinität zu der Farbe Lila bekannt. Als ein Discounter vor ca. 2 Jahren Toilettenpapier in dieser zarten Farbe anbot, konnte sie sich nicht zurückhalten und kaufte 3 Pakete.

Der Unterschied zu heute ist der, dass damals der Verkäufer glücklich war über diesen Umsatz und keiner der Kunden auch nur im entferntesten an Hamsterkäufe gedacht hat.

Würde sie das momentan machen, käme sie vor den Richter wegen Hamsterei und würde mit einer Quarantänestrafe nicht unter einem Jahr belegt, eventuell auf Bewährung.

Vielleicht könnte ich beim Richter um mildernde Umstände bitten, indem ich ihm meine Sparsamkeit mit anderen, eben so stark gefragten  Ressourcen wie Papierhandtücher vor Augen führe. Damit mein Papierabfallbehälter nicht täglich gefüllt ist, zerschneide ich die Blätter in Teile, da man ja nach jedem Schnäuzen ein neues „Taschentuch“ nehmen soll. Das finde ich Verschwendung – deswegen nehme ich kleinere Stücke – die reichen vollkommen aus.

Heutzutage ist es ja schon so, dass eine einzelne Toilettenrolle im Fonds eines Autos als „Wertgegenstand“ bezeichnet wird, den man nicht unbeaufsichtigt liegen lassen soll. Es könnten Langfinger kommen und die kostbare Fracht von dannen tragen.

Zum Abschluss noch eine ganz andere Frage: Wie lange wird das Virus noch als „neuartiger“ Coronavirus benannt werden? Muss erst ein Impfstoff gefunden sein, bis es nicht mehr „neuartig“ ist.

Das fällt mir nur so besonders auf, weil ich mal in einer Arbeitsstelle länger als ein Jahr von meiner Kollegin immer als „Und das ist unsere neue Kollegin, Frau Himmelhoch“ vorgestellt wurde. Irgendwann hat es mir dann gereicht und ich war eingegliedert.


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Ist Frau Clara jetzt meschugge oder was?

… oder nur zerstreut? Oder doch schon dement?

Vornweg sei gesagt, dass ich mir das Wort „meschugge“ von einem Bloger aus Thüringen ausgeliehen habe. Ich kannte es aus meiner Görlitzer und Dresdener Zeit, aber seit 50 Jahren sind Leute aus meiner Umgebung bekloppt, bescheuert, haben einen Vogel oder an der Waffel, sind aber auch zur Abwechslung mal dämlich bis doof. – Natürlich habe ich bei Wiki nachgesehen, was es denn bedeutet. – Als ich las, dass es ursprünglich aus dem Jiddischen kommt, war ich schon mal beruhigt.

Als ich weiter las, musste ich zur Kenntnis nehmen, dass es sich sehr wohl in Berlin durchgesetzt hatte – aber offensichtlich vor meiner Zeit. Dort steht: „Der macht mir janz meschugge mit sein Jequatsche“

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So, und ich will euch nicht meschugge machen mit meinem Gequatsche, sondern löse die Titelzeile auf.

Es ist Dienstagabend. Ich sitze im Bus und simse einer Freundin: „Ich fahre jetzt zum Doppelkopf.“ Da sie meinen Kalender besser als ich kennt, kommt drei Minuten später ihre Antwort: „Heute ist doch Dienstag, du fährst doch sonst immer am Donnerstag zum Spielen“ – Ich war ihr sehr dankbar und fuhr von der nächsten Haltestelle sofort wieder nach Haus.

Kann ja mal passieren – nur dürfte so etwas oder ähnliches nicht so oft wie bei mir passieren.

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Auch ich muss meinen Senf zu den Hamsterkäufen dazu geben. Das meiste verstehe ich nämlich nicht. Dass man Flüssigseife, feste Seife und Desinfektionsmittel kauft oder klaut, ist ja schon schlimm genug, aber was will eine ganz normale dreiköpfige Familie mit 3 Packungen = 30 Rollen Toilettenpapier? Verwechseln die Leute den Virus??? Denken die, wir stehen vor einer großen Norovirusepedemie, die den Darm befällt.- Ob die Verkaufskräfte das Nutella absichtlich daneben gestellt haben, damit die Leute denken sollen, damit können sie ihrer Diarrhö  entgegen futtern?

Nein, Leute, der momentane Virus befällt die Lunge – und die kann man nicht in Toilettenpapier einwickeln, damit sie wieder gesund wird.  – Aber langsam bin ich der Auffassung, dass die Angst vor Corona das Gehirn befällt.

Also, die am meisten gekauften Sachen sind: Klopapier, Nudeln und Desinfektionslösung. – „Der Postillon“ (satirische Website) war so freundlich, und hat 10 Rezepte mit genau diesen Zutaten ins Netz gestellt. Zwei davon will ich euch aufschreiben:

Nudeln mit Klopapiersoße
Nudeln kochen. Währenddessen Klopapier in Wasser einweichen, bis es eine zähflüssige Masse ergibt und erhitzen. Bei Bedarf abschließend mit Desinfektionsmittel abschmecken und über die Nudeln gießen.

Nudelauflauf mit Klopapiergratin
Nudeln al dente vorkochen. Schichtweise in eine mit Desinfektionsmittel bestrichene Auflaufform geben. Zwischen die Schichten Klopapier auslegen. Oben mit Klopapier-Rollen-Karton garnieren. 30 Minuten bei 150 Grad im vorgeheizten Ofen backen.

Stellt euch mal vor, wie sich die Menge der Leute benehmen würden, wenn tatsächlich eine ernsthafte Gefahr im Anmarsch ist. Krieg, Überschwemmungen oder andere Katastrophen. Ich mag es mir nicht ausmalen.

Wahrscheinlich ist dann Begrenzung oder Rationierung das einzige Mittel, um Sachen gleichmäßig unter die Leute zu bringen. Dann darf man eben keine 3 Packungen Klopapier und 6 Packungen Küchentücher mitnehmen, sondern von jeder Sorte nur eine.

Dass ich so unsanft in DDR-Zeiten zurück versetzt werde, hätte ich auch nicht gedacht.

 

 


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Nein, wie unanständig, aber menschlich

… damit meine ich den Titel der Ausstellung „Drauf geschissen„, die zur Zeit in Storkow (Mark) zum Ansehen einlädt. In aller Deutlichkeit wird gesagt und geschrieben, was wir alle einmal am Tag machen oder machen sollten, damit es uns gut geht.

Dem Ausstellungsplakat kann man entnehmen, dass die Ausstellung verlängert wurde, so dass wir sie besuchen konnten.

Die Leiterin des Großelterndienstes hatte alles perfekt organisiert, so dass wir nur noch zur richtigen Zeit am richtigen Gleis des richtigen Bahnhofs stehen mussten. Wir hatten einen sachkundigen und auch lustigen Führer durch die Ausstellung.

Mit seinem blauen Plastikeimerchen hatte er alle wichtigen Toilettenutensilien bei sich. Darüber hinaus erheiterte er uns mit Sprüchen und Gedichten berühmter Leute. Am Ende griff er sogar zur Geige, wusste, was er mit Bogen und Saiten anfangen sollte und trug uns eine kleine „Mordballade“ vor.

Hier war ein eifriger Radler dabei, sein Gefährt so umzurüsten, dass er jederzeit seine dringendsten Bedürfnisse erfüllen kann.

Nach diesem Plakat kam das Thema „Kackstühle“ auf. Ich denke, es war ein großer Fortschritt, wenn nicht jeder an jeder Stelle einfach das ausschied, was ihn gerade belastete. Doch wenn ich mir dann vorstelle, dass es keine Kanalisation gibt, in die man die Eimer ausschütten kann, dann ist es mit der Hygiene auch schon wieder im A…. Allmählich fing man an, mit Wasserspülung zu arbeiten. Auf dem letzten Bild sitzt das Kind schon sehr bequem, wohingegen die Haltung des Erwachsenen doch recht unbequem aussieht.

Hier ist bestimmt ein Toilettenensemble der wohlhabenderen Leute, denn es ist aus feinstem Porzellan.

Und hier kommen wir zu den hightech-Toiletten der Jetztzeit. Diese Bidettoilette haben die Japaner gebaut und sie kostet so um die schlappe 15.000 €. Wenn ihr nicht bereit seid, so viel Geld auszugeben, dann befindet ihr euch in guter Gesellschaft – ich nämlich auch nicht.

Und was braucht man ganz dringend, wenn man auf der Toilette sitzt??? Klopapier oder Toilettenpapier. Damit konnten sie dort auch dienen – ich hätte mir mit keinem davon meinen Popo putzen wollen.

Das letzte Foto verdeutlicht uns, welchen Bereich an der Burgmauer man meiden musste. Dort, wo es ab und an braun regnete, sollte man unbedingt drum rum gehen.


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Das hätte ich nienichtniemals von mir gedacht …

dass ich mal Hamsterkäufe tätige

Vor Jahren, als es noch das Land DDR gab, sind wir von Berlin immer mit einem gut gefüllten Auto nach Görlitz gefahren, um dort bei meiner Mutter alle Versorgungslücken aufzufüllen. – Was ich allerdings nie ins Auto gepackt habe, war Toilettenpapier, denn das hat meine Mutter allein gehamstert und gehortet. Ein oder zwei Regalfächer waren voll mit kratzigem, bräunlichweißem Klopapier. Mir ging diese Vorratswirtschaft auf den Keks – ich war nie für größere Vorräte, weil ich einen eventuellen Krieg nicht um ein paar Tage länger überleben wollte als ohne Vorräte.

So, und nun bin ich selbst in dem Hamsteralter, in dem damals meine Mutter war. Und was mache ich: Zwei Großpackungen mit Toilettenpapier kaufen und verstauen.

Einziger Entschuldigungsgrund: Das Papier ist zartlila und diese Farbe gibt es sonst nicht – es war ein Extraangebot. Ihr könnt sehen, wie die lila Hand vorsichtig nach einer Rolle greift, diese dann voll in den Griff bekommt und am Ende vor lauter Freude tanzen lässt, als „Scheuer und Fass“ gefüllt sind.

Aber den vollen Umfang des Hamstereinkaufs könnt ihr auf den oberen 3 Fotos ja noch gar nicht abschätzen. Manchmal denke ich so, wenn ich solche Monumentalbauten errichte 🙂 😉 , dass ich doch hätte Architektin werden sollen. (Bitte nehmt das ja nicht ernst, denn ich habe ein räumliches Vorstellungsvermögen wie – eine Kuh hätte ich beinahe gesagt, wenn nicht eine ganz liebe Kuh hier in Bloggersdorf die Wiesen und Blogs abgrasen täte.. Also habe ich einfach nur ein schlechtes räumliches Vorstellungsvermögen.

0403-lila-klopapier-2

Der Festungsturm wird von einer Spitze gekrönt, die kräftiger ins Land hinein lächelt und „lilat“. – Jetzt hat dieser harmlose Spleen also auch das Badezimmer erfasst.

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Den Anfang haben zwei liebe Bloggerinnen gemacht, die mir zum Einzug lila Toilettenpapier geschenkt haben, u.a. das dunkle. Ich habe es gehütet wie meinen Aug-Popoapfel.


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Knüllen oder falten? – Update

Hä????? Was will die heute von uns????

In einer dieser „beliebten, irrsinnig witzigen“ Rateshows ging es um eine Umfrage, die unter dem Volk gemacht worden war: „Knüllen oder falten“ – gemeint ist Toilettenpapier.

Bildlich gesprochen sieht das so aus (natürlich VOR der Benutzung)  – diese Leute hier gehören zur „Falterpartei

0810 Klopapapier

Und das sind die Anhänger der “ Knüllerpartei“:

0810 Klopapier 2

Ich möchte sicherheitshalber betonen, dass das hier kein Softeis ist.
Ihr habt jetzt die einmalige Chance, das Ergebnis des Senders entweder zu bestätigen oder zu widerlegen:

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Für eine repräsentative Aussage 🙂 sind 10 abgegebene Stimmen zu wenig, aber natürlich haben hier – wie auch im Fernsehen – die Falter gewonnen.

Ich würde gern mal die zweite Knüllerstimme kennenlernen, um zu erfahren, ob es von Vater oder von Mutter angelernt wurde. Vielleicht ist es sogar ein Familienmitglied von mir, denn ich habe bestimmt nur die Knüller-Tour weiter gegeben.

Weiterhin würde mich der Fahrkartennutzer interessieren – vielleicht können wir tauschen: Ich liefere alte Fahrkarten und bekomme dafür alte Briefmarken – gestempelt.