und da wird mehr als einer denken: „Könnten ruhig mehr sein.“
Doch ich will jetzt das Gegenteil beschreiben: „Aller schlechten Dinge sind drei!“ und da schreit hoffentlich keiner, das es ruhig ein bisschen mehr sein kann.
Aus gegebenem Anlass habe ich mal so überlegt, wenn ich mit oder auf einem fahrbaren Untersatz mal in wirklicher Gefahr war. Dass ich aus allen glimpflich davon gekommen bin, ist klar, sonst hättet ihr mich nicht kennen gelernt.
Ganz eifrige LangzeitblogleserInnen mit gutem Gedächtnis werden Erinnerungsspuren auftauchen sehen, denn von beiden Situationen habe ich schon mal berichtet.
Aller schlechten Dinge Nr. 1
Meine Mutter hatte es eingeführt, dass ich für die Zensuren auf einem Zeugnis richtig gut Geld bekam. Das Abizeugnis fiel nicht schlecht aus, ein wenig hatte ich gespart – also kaufte ich mir gleich nach der Führerscheinprüfung einen Motorroller – eine tschechische Cezeta.
Ab 1956 wurden in Uhersky Brod die Typen Cezeta 501 und das Nachfolgemodell 502 bis 1964 hergestellt. Diese Fahrzeuge waren mit einem 175 ccm Einzylinder Zweitakt Jawa /CZ Motor ausgestattet.
Quelle: http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=160734
Meine Mutter starb tausend Tode und ich kutschierte munter in der Gegend umher. Er war zwar etwas sperrig zum Lenken (weiter unten bei dem angegebenen Link sind auch Fotos – genau so blau und weiß war meiner auch, wahrscheinlich gab es nur diese eine Farbe und jetzt finde ich ihn tophässlich), aber was ist das gegen das unbeschreibliche Gefühl, frei von A nach B fahren zu können, ohne auf einen Bus zu warten.
Und so war ich eines Tages wieder unterwegs. Plötzlich sah ich einen riesigen LKW in MEINER Spur entgegenkommen und der kam immer, immer näher. Zu dem Zeitpunkt hatte ich wohl schon realisiert, dass es mich auf einer Ölspur auf die Gegenfahrbahn gerollt hatte. Dann hörte ich ein fürchterliches Quietschen – zum Glück war es nicht mein Motorroller unter den großen LKW-Reifen, sondern die Bremsen des LKWs. Der Fahrer wollte gerade zu einer Schimpftirade ansetzen – da sah er mein Gesicht, schob den Motorroller an den Straßenrand und nahm mich in den Arm. Ich weiß nicht mehr, ob er jung oder alt, hübsch oder weniger hübsch war – ich weiß nur, dass ich wie ein Schlosshund heulte und immer wieder was von einer Ölspur gestammelt habe.
Kurze Zeit später wechselte der Motorroller den Besitzer.
Aller schlechten Dinge Nr. 2
Anfang der 70er Jahre hatten wir ein Auto – anfangs gegen meinen heftigen Widerstand. Meine Erinnerung an den Fast-Crash mit dem LKW war noch zu frisch. Der Ehemann hatte keinen Führerschein, denn auch darauf musste man – wie auf fast alles, was Spaß macht – jahrelang warten. Also hatte ich immer Pflicht und Kür des Autofahrens.
Kurz vor der Fischerinsel, unserem damaligen Wohnsitz, gibt es (auch heute noch) einen Autotunnel, deren Fahrbahnen in der Mitte durch eine Mauer abgegrenzt waren.
Ich fuhr auf der linken Fahrbahn in den Tunnel hinein, der Ehemann auf dem Beifahrersitz. Ich sehe, dass mir Scheinwerfer entgegen kommen. Doch wie bei Morgenstern
„Dass nicht sein kann was nicht sein darf“
glaube ich, dass diese Lichter jeden Moment verschwinden werden, nämlich dann, wenn sie von der Trennmauer geschluckt werden.
Plötzlich macht der Ehemann etwas, was er noch nie in seinem (Beifahrer-)leben getan hat. Ganz langsam und ganz bedächtig beugt er sich zu mir herüber, greift dabei das Lenkrad und zieht es zu sich herüber, so dass ich nach rechts fahre. Ich bin so perplex, dass ich nicht protestiere.
Kaum vollkommen auf der rechten Fahrbahn angekommen, zischen drei Autos mit auswärtigen Kennzeichen an uns vorüber.
Alle drei hatten verpasst, die richtige Fahrbahn bei der Tunneleinfahrt zu wählen.
Na gut, und aller schlechten Dinge Nr. 3 konntet ihr ja hier und hier lesen. Ich musste jetzt einer Fee ohne Tricks und doppelten Boden versprechen, mit solchen Sachen aufzuhören.
Versprochen!!!!