des Faschismus – „Zerstörte Vielfalt“
Mehr zufällig als beabsichtigt kam ich zu der oben genannten Straßenausstellung , die vor dem Lustgarten aufgebaut war. Auf vielen, vielen Litfaßsäulen wurde den Betrachtern deutlich gemacht, welches kulturelle und geistige Potential durch die systematische Vernichtung der Juden einfach ausgelöscht wurde. Die Namen mit den dazugehörigen Gesichtern sprachen sehr ausdrucksstark zu den Betrachtern, die lesen und verstehen wollten und konnten … und nicht achtlos daran vorüber gingen.
Könnt ihr euch noch an den Post über das neue Wertheim-Kaufhaus auf der Leipziger Straße erinnern? Spätestens gestern beim Kran-Ballett sind vielleicht Erinnerungen hochgekommen. Und hier ist der Gründer dieses Kaufhauses:
Wir sehen sie hier, die Wissenschaftler, Schriftsteller, Künstler, Dichter und Denker. Die Millionen „namenlosen“ Juden bekamen hier kein Foto auf einer Säule, aber ich glaube, jeder mit Herz und Verstand hatte auch diese im Kopf beim Lesen der Begleittexte. – Zum Glück zeigen viele Sterbedaten, dass diese Person das Grauen der Vernichtung überlebt hat. Durch Intuition oder Beziehung konnten einige Deutschland noch zeitig genug verlassen.
Im Fotoblog gibt es die Fotos einzeln.
Diesen Post schreibe ich u.a. für diese und jene, bei denen in Bezug auf mich der Ausdruck „Gestörte Vielfalt“ zutrifft. Weil ich mal hier und da Stellung bezogen, Fraktur geredet und Ehrlichkeit eingefordert habe, wurde ich aus Lese- und Kommentarlisten gestrichen. Ich merke immer wieder: Gunst kann in Bloggershausen sehr schnell vergeben, aber auch sehr schnell wieder entzogen werden. – Wenn ich mich unschuldig fühle, kann ich stur sein und „Neuanfänge“ ignorieren.