Claras Allerleiweltsgedanken


Ohne Häme gefragt:

Ist Frau Käßmann alkoholkrank?
Muss sie diese Frage mit „ja“ beantworten, gehört sie in eine Klinik und nicht auf das Schafott der Medien.

Der Psychologe Jürgen Schattschneider unterstellt ihr – bewusst oder unbewusst – in einem Interview diese Diagnose, wenn er schreibt:

„Wenn jemand noch soviel Handlungsfähigkeit beweist, dass er sein Auto findet, in Gang setzen und dann auch noch unfallfrei eine längere Strecke fahren kann, ohne an der nächsten Mauer zu landen, dann muss man von einer Gewöhnung an Alkohol ausgehen.“

Mit anderen, (seinen) Worten: „Spiegeltrinkerin“.
Ich hatte in meinem (beruflichen) Leben ab und an mal mit AlkoholikerInnen zu tun – so blöd es sich anhören mag, aber manche von ihnen fahren mit 1,5 Promille besser als manche nüchtern.

Damit will ich um nichts in der Welt dem Alkohol am Steuer das Wort reden, aber mal ganz ehrlich: „Hat nicht jede/r von uns, auch im völlig nüchternen Zustand, schon mal eine rote Ampel überfahren?

In den ganz frühen Morgenstunden dieses Tages schrieb ich zu diesem Thema:

Nachdem bei April eine eher Kontraversion und bei podruga eine eher Proversion zu diesem Thema erschienen ist, will ich mal wieder – vielleicht etwas einfallslos – aus der Berliner Zeitung abschreiben.

Margot Käßmanns Verhältnis zu Salomo
von Christian Bommarius
„Zum Vorbild taugt nicht der, der keine Fehler macht – dann gäbe es keine Vorbilder -, sondern derjenige, der sich freimütig zu ihnen bekennt und ihre Wiederholung nach besten Kräften vermeidet. … Und selbstverständlich ist die Bischöfin – gewissermaßen qua Amtes – zur Wahrnehmung einer besonderen Vorbildfunktion verpflichtet. Aber Vorbild ist eben kein Synonym für Tugendbold und für perfektes Leben, in dem Schwächen so wenig Platz haben wie Pfefferkörner in der Sahnetorte. Ein Vorbild, das keinen Fehler machen darf, ist kein Vorbild, sondern ein verlogenes Klischee, ein Hirngespinst doppelmoralischer Anstalten, früher der Kirchen, heute der Medien.
… In den Sprüchen Salomos … heißt es: …“…und Wein den betrübten Seelen, dass sie trinken und ihres Elends vergessen und ihres Unglücks nicht mehr gedenken.“ – Vom anschließenden Autofahren hat Salomo nichts gesagt. …

Da ich meine Sympathie für sie nicht besser hätte ausdrücken können, habe ich Herrn Brommarius zitiert, nicht weil er mit Vornamen „Christian“ heißt. Meine Rede: „Wäre sie männlich und Politiker, hätte es kaum so viele Schlagzeilen gegeben. Die haben einfach eine bessere Lobby bei der Presse.“