Inhalt:
- Zum ersten Mal
- Regen-Bogenbuntes Straßenfest
- Eine sehr ungewöhnliche Methode, einen Mann fürs Leben kennen zu lernen
- Cirque de soleil mal anders oder Clara, das kleine Schlitzohr will ohne Eintrittskarte in den Zirkus
- Nachrufgruß an meinen unbekannten Papa
- Fotostöckchen „Lang, lang ist’s her – Fotos von 7 bis (fast) 70
- Hasch mich, in bin der Wahnsinn Claras Hasch-Erfahrungen
- Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr – Claras Rollerbladeerfahrungen
- Vorsätze aus Kindheitstagen die auch heute noch gelten (fast)
- Arbeitslosigkeit – Belohnung oder Bestrafung oder Chance für einen Neuanfang
- Der arme Staat braucht Geld
- 1. Mai in Berlin – Minibloggerinnentreffen im Marzahner Garten mit Sunny und tonari
- Die Liebe der Diebe – Was man Clara schon alles geklaut hat, geht auf keine Kuhhaut
- Sex-Zweiglein
- Clara mistet aus – Fotos
- Roller, rolle, autsch – Clara fährt Roller u. plötzlich nicht mehr
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Zum ersten Mal
… einen Spickzettel geschrieben (1952)
- Clara ist in der ersten Klasse; das erste Diktat, bestehend aus 5 Wörtern, wird vorbereitet (und, das …)
- Freundin Barbara und sie beschließen, einen Spickzettel zu schreiben, obwohl sie alle Wörter auswendig und richtig schreiben können
- Claras Zettel bleibt unter der Bank, Barbara wird erwischt und verpetzt ihre Mittäterin
Fazit: Spickerkarriere vorzeitig wegen Nichteignung abgebrochen
… eine Narkose bekommen (1958)
- Bei der 13jährigen Clara erfordert eine superakute Blinddarmentzündung eine sofortige Notoperation
- Kaum auf dem Tisch, bekommt sie diese widerwärtig stinkende Äthermaske vor Nase und Mund und soll zählen
- Der erreichte mathematische Höchstwert dieser Zählerei ist ihr entfallen
- Nicht entfallen ist ihr die Angst, dass die Ärzte mit der OP anfangen könnten, bevor sie richtig schläft. An dieses Bedürfnis zu schreien: „Noch nicht anfangen!“ erinnert sie sich bis heute.
Fazit: Mit der nächsten OP gewartet, bis anständig narkotisiert wird.
… bewusst dagegen gewesen (1961)
- September – die DDR hatte sich im August eingemauert, damit keiner rein oder raus konnte
- die Menschen in der DDR sollen diesen „Antifaschistischen Schutzwall“ auch noch gut finden
- die Schüler des Gymnasiums „Frédéric-Joliot-Curie“ sollen dieses „gut finden“ noch steigern und eine „Resolution zu seiner Begrüßung“ unterzeichnen
- und Clara bekam das erste Mal richtig Ärger, weil sie „Nein“ sagte
Fazit: Nicht sehr viel daraus gelernt.
… schwanger geworden (1968)
- der Mann erkennt noch vor mir die Schwangerschaft
- ich – sonst supermäklig im Essen – staune, auf was man alles in welchen Mengen und vor allem solch kurioser Zusammenstellung Appetit haben kann
- die Milchbehälter explodieren von (Tisch-)Tennisbällen zu Fußbällen, Tendenz: Medizinball
- täglich in den letzten 6 Wochen das Wunder bestaunt, wie die Haut eines Bauches der eines Trommelfells einer großen Pauke immer ähnlicher wird – so doll gespannt
- beim Endspurt erfreut gestaunt, dass nach 36 Stunden schmerzhaftestem Kampf zwar ein vollkommen zerknautschtes, aber dennoch so süßes Endprodukt „ausgestoßen“ wurde
Fazit: Ausgedehnte Haut und Milchbeutel gleich für zweite Schwangerschaft genutzt, die viel unkomplizierter beendet wurde
… ein Hörgerät getragen (2004)
- iiiiihhhhh, war das komisch: die Ohren standen ab, in den Hörgängen drückte es, als hätte ich Bohnen in den Ohr’n
- alles war plötzlich so schrill, hell, unerträglich laut
- die Toilettenspülung versetzte mich vom Geräusch her dicht neben die Niagarafälle
- Türenknallen kam kriegsähnlichem Trommelfeuerbeschuss gleich
- Plastiktütengeknister oder Besteckschubladengeräusche kamen hochtonigen Detonationen nahe
Fazit: Diese Dinger wollte ich nicht, also musste ich für bessere mehr Geld ausgeben.
… mit 2 unbekannten 12.-Klässlern Skat gespielt (10.6.10)
- nach einem Zahnarztbesuch im Straßencafé ge-imbisst
- Horde Jungen hatten eine Freistunde, setzten sich an Nachbartisch und okkupierten meinen letzten freien Stuhl
- sie holten Skatkarten raus und fingen eher schlecht als recht an zu spielen
- ich schaute meinem Nachbarn in die Karten und holte tief und hörbar Luft, als er im Begriff war, einen kapitalen Bock zu schießen
Fazit: Nach kurzer Zeit baten sie mich mitzuspielen, was ich dann auch gern tat. Es hat richtig Spaß gemacht, obwohl ich sonst nur Doppelkopf spiele.
… ein anständiges Hutfoto aufgenommen (13.06.10)
- Motzstraßenfest – wunderschönes Wetter – wunderschöne Hüte in allen Farben
- Clara allein hingegangen – also musste jemand als Fotografin gewonnen werden
Fazit: Auch uneingespielte Teams können gute Arbeit leisten!
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Regen-Bogenbuntes Straßenfest
Heute war ich mitten im Geschehen des regenbogenbunten Treibens drin. Leider hat beim Lesbisch-Schwulen-Stadtfest – besser bekannt als „Motzstraßenfest“ – das Wetter dem ersten Teil des Wortes besondere Ehre gemacht. Es war außerdem noch lausig kalt, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als mich beim Frisör aufzuwärmen.
Dieser nette „Udo Waltz“ hat mich doch tatsächlich überredet, meine dünnen langen Haare farblich zu verändern und durch Schneiden zu kürzen. Hier also erstmal die Ausgangssituation:
Irgendwie tun sie mir ja leid, diese schönen, so mühsam gewachsenen Haare. Aber was soll’s, no risk, no fun.
Als er mir anbot, eine Dauerwelle zu machen, kringelten sich nicht nur meine Haare vor Lachen – als ich seinen Vorschlag sah, wollte ich stehenden Fußes weglaufen.
Die nächste Variante ist etwas gekürzt und die Haarfarbe passt so gar nicht zum Outfit – also habe ich das outfit kurzerhand ausgezogen – Opfer müssen gebracht werden.
Ich überlege hin, ich denke her – nein, so halblang gerötet möchte ich dann auch nicht rumlaufen. Dann lieber wieder richtig kurz, wie sie lange Jahre getragen habe – und vor allem mit ein paar Fäden von meinen silbernen Naturhaaren – das gefällt mir und so verlasse ich vieles erleichtert (in mancherlei Hinsicht) den berühmten Salon.
Eine sehr ungewöhnliche Methode …
einen Mann fürs Leben kennen zu lernen.
(Diese Geschichte schreibe ich für Heiko L. zu seinem 14. Todestag am 30. Mai 1996 und sie ist (leider) authentisch!)
Sommer 1993
Clara möchte ihr neues Herrenrad, das sie sich von dem Versicherungsgeld für das geklaute Rad gekauft hat, auf einer Fahrradtour von Münster zur holländischen Insel Texel und zurück erproben. Im Nachhinein wird diese Tour von allen Beteiligten nur noch die Chaos-Tour genannt werden.
Manchmal nehme ich für mich das Sprichwort in Anspruch
Wo ich bin, da ist das Chaos, aber ich kann nicht überall sein
doch an dem jetzt kommenden Chaos bin ich nur zu einem Drittel beteiligt.
Gleich bei der Ankunft fällt ihr so ein „Typ“ aus Hamburg auf – drahtig, nicht zu groß, lausbubenhaftes Lachen im Gesicht. Da ihr Herz schon immer schneller für die Nord- als für die Südländer geschlagen hat, lässt sie sich in die ersten Flaxereien mit ihm ein. Lange Zeit später, beim Auswerten der Fotos aller Teilnehmer, werden sie feststellen, dass Clara + HH (Hamburg-Heiko) vom ersten Tag an unzertrennlich sind, immer höchstens 1 m voneinander entfernt stehen, sitzen oder fahren.
Nach einem gemütlichen Eröffnungsabend, den CH+HH natürlich auf der gleichen Eckbank verbrachten, ging es am nächsten Morgen voll guter Laune los.
Leider verließ uns diese erst einmal, da wir ca. 20 km nach dem Start einen Toten hatten. Ein 49jähriger Teilnehmer bekam einen Herzinfarkt und die schnellste medizinische Hilfe konnte nach mehreren Defibrillatorenanwendungen nur noch seinen Tod feststellen. Seine Frau war auch in der Gruppe. Wir verabschiedeten uns von ihr und dachten noch die ganze Fahrt an diese beiden. – Für die Gruppe war es besser, dass dieser Tod am ersten Tag passiert ist, als wir uns noch nicht kannten. Nach 14 Tagen entsteht ein recht guter Zusammenhalt und die Sympathien sind mehr oder weniger stark.
HH nahm mich beruhigend in den Arm, als ich wohl als erste ahnte, dass dieser Mann nicht mehr von der Straße aufstehen wird. – Die nächsten Tage verliefen ruhig, ohne Zwischenfälle, mit viel Sport (Tichtennis, Dart) neben der Strampelei auf dem Rad und mit viel Neckereien. Das Sprichwort von dem Necken und Lieben fing langsam an, konkreter zu werden. Dennoch wahrten beide noch die Contenance.
Dann näherten wir uns einem kleinen Ort in Holland. Der Fahrradleiter meinte – für alle gut vernehmlich in einer Pause: „Clara, in den nächsten Ort fahren wir nur deinetwegen.“ Ehre, wem Ehre gebührt, aber das fand Clara dann doch etwas übertrieben. „Darf ich denn vielleicht erfahren, was mir diese ungeheure Ehre verschafft?“ , ließ sie ihr fragendes Stimmchen ertönen. „Da gibt es eine riesengroße Trampolinanlage, die größte in ganz Holland.“
Ihr leicht gekrümmter Zeigefinger
(manchmal ist es auch der Ringfinger, wenn der Zeigefinger mit Zigarette halten beschäftigt war) tippte sofort reflexartig an die Stirn, begleitet von den Worten „Du spinnst doch wohl! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich auf so ein Trampolin … …?“ Und instinktiv hatte sie sofort gespürt, dass diese Worte im Grunde genommen eine Lüge waren. Wie lange hatte sie schon davon geträumt, schwerelos auf so einem Ding herumzuspringen, auf den Popo zu plumpsen – na eben so, wie es die Artisten im Zirkus machen. Lediglich ein kleiner Unterschied: Clara ist keine Artistin, sie ist auch kein Artistenkind.
Als die ganze Gruppe geschlossen protestierte, kam so ein Gefühl wie Stolz und Neugier in ihr hoch. Ein wenig ließ sie sich noch bitten, dann machte sie sich sprungfertig.
Das Unglück nahm damit seinen Lauf, dass sie gezwungen war, ihre Turnschuhe vor dem Trampolin abzustellen und die Sprungfedern nicht ordnungsgemäß abgedeckt waren.
Hoch – runter – grätschen – anhocken – drehen – plumpsen. Bis hier ging alles gut. Doch dann eine ungeschickte Bewegung und ein Fuß landete in den Sprungfedern. Ein stechender Schmerz durchfuhr den Fuß – doch wer A sagt, muss auch B sagen, das beifallspendende Publikum will ja unterhalten werden. Der nächste Schmerz lässt auch nicht lange auf sich warten. Ausgleichende Gerechtigkeit – dieses Mal ist es der andere Fuß.
Was jetzt kommt, wagt sie kaum zu schreiben, da es an Dummheit und grenzenlosen Leichtsinn grenzt. Aber unter den Zuschauern war ja dieser eine aus Hamburg, den sie unbedingt beeindrucken wollte!
Also einmal kurz Schwung geholt zum Salto rückwärts – und ein kollektiver Aufschrei in der Zuschauerkulisse. Clara hat es zwar geschafft, Schwung zu holen – doch abgebremst hat sie diesen Schwung mit ihrer Halswirbelsäule auf dem ziemlich harten Rand.
Als dann dieser besagte Hamburger sofort mit seiner wärmenden Vliesjacke zur Hand und jeden Abend mit Eiswürfeln für beide lädierten Füße am Tisch stand, war alles nur noch halb so schlimm.
Der gebrochene Mittelzeh am einen Fuß, der gestauchte am anderen veränderte zwar die benötigte Schuhgröße um 3 Nummern nach oben und verhinderte, dass Clara laufen konnte. Sie konnte sich nur noch auf dem Fahrrad fortbewegen – und da wäre ein bequemes Damenrad mit tiefem Einstieg sicherlich bequemer gewesen. Aber ansonsten verheilte alles von allein, denn ein Arztbesuch war erst in Berlin wieder möglich.
Die gestauchte Halswirbelsäule wurde jeden Abend im Etappenziel mit 10minütigem „Abkochen unter der Dusche“ und einer Halskrause kuriert. Schön war, dass der Hamburger jetzt einen offiziellen Grund hatte, neben ihr zu fahren, denn irgendeiner musste ja nach rechts und links gucken können – Clara konnte nur stur geradeaus gucken und auf den Ausspruch warten: „Rechts ist frei“.
Am letzten Tag der Tour verunglückte noch ein Teilnehmer. Wir fuhren mit einer Draisine, die nicht vorschriftsmäßig gesichert war. Durch unglückliche Umstände fiel er vor dieses Schienenfahrzeug und wurde ziemlich stark verletzt.
Auf jeden Fall blieben Heikos Jacken- und Eisbeutelaktionen nicht ohne Folgen und wurden belohnt – jedenfalls fuhr Clara in der Zukunft 3 Jahre lang regelmäßig nach Hamburg oder bekam Besuch aus dieser schönen Stadt.
Leider machte 1996 eine tödlich verlaufende Krankheit der Liebe, der Fahrerei und den Zukunftsplänen ein Ende.
Ein Gruß an HL habe ich, den ich fast jeden Tag vor Augen habe:
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Cirque de soleil – mal anders
oder Clara, das (kleine) Schlitzohr.
Dieser wunderbare, fast schon einmalig zu nennende Zirkus gab vor Jahren ein Gastspiel in Berlin. Clara wartete fast bis zum Ende der Gastspielzeit, da ihr die Preise zu himmelschreiend, quasi zu himmelhoch erschienen. Am vorletzten Tag kratzte sie aus allen Portemonees Geld zusammen und begab sich zur Kasse. Das Schild “Ausverkauft” leuchtete ihr schon von weitem auf roten Schildern entgegen. Es wären noch Restkarten für den nächsten, also den letzten Tag zu haben gewesen, aber da war Claras Terminkalender voll.
“Sollte der ganze lange Anmarschweg vergeblich gewesen sein?”, überlegte sie. “Ich war mehr als 1 1/2 Stunden unterwegs.” – “Nein, da fällt mir was ein!” Wild entschlossen geht sie zum Einlass.
Den Kartenabreißer in einem unaufmerksamen Augenblick zu ‘umgehen’, klappte fast auf Anhieb.
Als Clara im Foyer stand, musste sie eine glaubhafte Erklärung finden, warum sie in einem ausverkauften Zirkuszelt auf einem reservierten Platz sitzt, für den sie natürlich kein Ticket vorweisen kann. Grübel, grübel, grübel.
Sie sucht sich einen Platz in einer mittleren Reihe und harrt der Dinge, die da kommen. Nach einiger Zeit kommt ein jüngeres Pärchen mit irritiertem Blick auf sie zu und will gerade wild gestikulierend seine Karten vorweisen, als sie mit freundlich-traurigem Gesicht in die Offensive startet: “Verzeihung, ich weiß, dass ich auf Ihrem Platz sitze, aber ich habe mich kurz vorher wahnsinnig mit meinem Mann gestritten. Mir wäre der ganze Zirkus verleidet, wenn ich jetzt neben ihm sitzen müsste.” Ob sie diese Worte noch mit leichtem Schniefen untermalte, kann sie sich nach so langen Jahren nicht mehr erinnern.
Der Mann wusste nicht genau, ob er zu seinem Artgenossen halten oder den Kavalier spielen sollte. Aus diesen Überlegungen befreite ihn seine Begleiterin: “Nu gloar, mir rutsche ä Sticke zusammen, däs gann ich vollkomme verstehn.”
Spätestens in diesem Moment fragte sich Clara, ob sie nicht doch die falsche Platzwahl getroffen hatte. Doch sie riss sich zusammen und lud das Pärchen in der Pause von dem eingesparten Geld zu einem Drink ein, immer darauf bedacht, nicht ihrem ‘Mann’ zu begegnen.
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Nachruf-Gruß an meinen unbekannten Papa
Lieber Papa,
ich habe dich nie kennengelernt, denn an Zeiten vor meinem 1. Geburtstag kann ich mich nicht erinnern.
Als ich die Zeitung aufschlug und las, dass Deutschland am heutigen Tag vor 65 Jahren endgültig besiegt und der Krieg beendet war, fielst du mir in diesem Zusammenhang ein. In der DDR hieß dieser Gedenktag übrigens „Tag der Befreiung„, von ganz Übereifrigen wurde noch hinzugesetzt: „… vom Hitlerfaschismus.“ In heutigen Kalendern ist er nicht mehr benannt.
Doch für mich war es immer der Tag, an dem ich zu deinem Grab pilgern musste. Es war ein echter „Kampftag“ für mich: Vormittags Absingen von Kampfliedern in der Schule, nachmittags die Wanderung zum Friedhof zu deinem Grab. – Tut mir leid, aber diese Besuche wurden mir von Jahr zu Jahr verhasster, da um dich so ein Wahnsinnskult gemacht wurde. Falls ich mein aufmüpfiges Wesen von dir geerbt haben sollte, dann weißt du ja, warum ich nach einigen Jahren heftigst und mit Erfolg protestierte:
Ich will nicht zu diesem fremden Mann auf den Friedhof!.
Ich kann dein unvorsichtiges Verhalten, dass zu deinem Unfall und sofortigem Tod geführt hat, 100% nachvollziehen, denn ich wäre ähnlich. Du hattest es eilig, auf der Straße fährt 1946 eh kein Auto – meinst du -, die Ausfahrt von deinem Arbeitsgelände ist abschüssig. Doch leider steht nicht – wie heute – unten ein großer Parabolspiegel, der dich die Straße einsehen lässt. Dann hättest du ihn sicher gesehen, den riesigen russischen LKW, dessen Fahrer keine Chance hatte, vor dir und deinem Fahrrad zu bremsen.
Zu deinem 60. Todestag habe ich dir an die Unfallstelle folgendes „Fähnchen“ gestellt, denn dein Grab existiert schon lange nicht mehr. Heute bekommst du es zur Erinnerung hier eingestellt – dann sehen es auch deine Enkel, vielleicht auch Urenkel, deine Nichte und andere, die dich genau so wenig kennen wie ich.
Da ich es nicht anders kannte, als ohne Vater zu sein, habe ich dich nur selten vermisst. Stimmt nicht, ich wollte doch öfter einen Vati oder Papa haben wie die meisten anderen in meiner Klasse. – Besonders blöd fand ich, dass du den Krieg relativ unbeschadet überstanden hast und dich aus russischer Gefangenheit mit einem schlitzohrigen Trick (Papa, ich bin doch deine wahrhaftige Tochter!) nach Hause entlassen ließest – und dann packst du dich nach alledem unters Auto!!!!
Übel genommen habe ich dir immer, dass ich deswegen bis zu meinem 14. Jahr kein Fahrrad bekam. Meine Mutter glaubte wirklich, dass das genützt hat. Dabei tauschte ich jede Süßigkeit gegen eine „Runde Radfahren ums Karree“. Kinder mit eigenem Fahrrad lernten bald, dass sie bei mir ihren Süßigkeitenbedarf decken konnten.
Was konnten wir alles nicht miteinander erleben:
- Ich habe nichts Schlimmes durch dich erlebt, aber auch nichts Schönes
- Du hast mich nie geschlagen, aber ich wurde auch nie von deiner Hand gestreichelt
- Aus deinem Mund kamen nie schimpfende Worte, aber du konntest mich auch nicht loben
- Ich musste mich nie gegen über-väterliche Autorität wehren, aber wir konnten auch in keinen sportlich-fairen Wettstreit treten
- Ich wurde nie von dir mit lauter Stimme zur Ordnung gerufen, aber an meinem Bett sang mir auch keine väterliche Stimme ein Nachtlied.
Wenn du schon in Lebzeiten nichts für mich tun konntest – durch die Rente, die deine damals so junge Frau jetzt bekommt, konntest du mir sehr helfen. Weil es ein „russischer“ LKW war, wurde es noch als Kriegsschaden betrachtet und die Unfallrente für deine Frau war höher als sonst üblich. – Für eine Hartz-IV-Empfängerin eine Sache, die nicht vom Tisch zu wischen ist.
So blöd es sich anhören mag, für deine Witwe war ein positiver Aspekt dabei: Sie konnte wieder zu den Sakramenten gehen. Die katholische Kirche hatte sie exkommuniziert, weil sie einen geschiedenen Mann geheiratet hat. Damals war man offensichtlich noch sehr viel strenger als heute! Heute kann man viel mehr Unheil anrichten und wird weder exkommuniziert noch „disqualifiziert“.
Schade, dass wir uns nicht wirklich kennen – ich glaube, dass ich sehr viel von dir geerbt habe.
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Fotostöckchen „Lang, lang ist’s her“
Mit ihrem harmlosen „Lang, lang ist’s her“ hoffte Frau Skryptoria, uns alle dazu zu animieren, in unseren alten roten Truhen, unseren vermotteten Kleiderkisten, unterm Bett und sonstwo zu kramen, um alte Fotos aufzutreiben. Sie warf so mir nichts dir nichts ein Stück Holz in die Luft, freute sich, dass es z. B. von Ute und der frisch gestylten Freidenkerin aufgefangen wurde und lehnte sich entspannt zurück.
Und wie sich herausstellt, haben das Tausende und Abertausende danach begeistert getan. So funktioniert Massenmanipulation durch die Medien oder hier durch eine Bloggerin. Dieses „Brenn-holz-stöckchen“ ist zur freien Verfügung und jeder kann es aufsammeln.
Da ich Gott sei Dank nicht zu diesen Personen gehören, die alte Fotos einfach verbrennen, könnte ich mich jetzt entspannt zurücklehnen und sagen, dort sind doch schon alte Fotos von mir zu sehen. Als Braut vor 42 Jahren habe ich mich hier auch schon gezeigt – im Grunde genommen ist das genug Selbstbeweihräucherung, zumal alle Kommentare zu meinem Brautkleid so wohlwollend ausfielen.
Aber sie, die Frau Skryptoria, will ja auch noch begleitende Geschichtchen zu den Bildchen lesen – was mag sie nur davon haben?
Soll sie sich doch durch die ganzen Veröffentlichungen „fressen“ (*grins*), bis ihr von dem vielen historischen Brei übel wird. Dann will sie den Rest ihres Lebens keine Fotos mehr sehen. Ätsch! Das hat sie nun davon: „Phot-Ant-Eritis“ wird die Folge sein – ein Leiden, das beim Anblick alter Bilder auftritt.
Vielleicht auch einfach nur: Einzelkind. Ich habe das Foto extra so groß eingestellt, damit ihr die abgenutzten Schuhspitzen und das irre Design des Sofas sehen könnt. Es war übrigens 1952. Heute würde kaum ein Kind mit solchen Schuhen zur Feier geschickt werden. – Man beachte: Lernbereites, wissbegieriges Lächeln, erste Zahnlücke schon fast verwachsen (ich war 7), wenig windschlüpfrige Ohren, dämliche Zopf-Hahnekamm-Frisur und überhaupt.
In der 10. Klasse legte ich mich bei einem äußerst brutalen HNO-Arzt unters Messer, biss die Zähne zusammen und beseitigte den geburtsmäßigen Missstand – lies Ab-Stand – der Ohren. – Ab da konnte ich endlich kurze Haare tragen und habe diesen Zustand (bis auf einen Ausrutscher mit Lockendutt und Korkenziehern – siehe letzte Bilder) seit dem nie wieder verändert. – Das Bild ist 1962 entstanden. Pausbäckig optimistisch.
Urspünglich wollte ich mein Tanzstundenfoto zeigen – aber wer zeigt schon gern ein Bild, auf dem man aussieht wie die eigene Oma – ich nicht. Und den wirklich hübschen Tanzstundenherrn hätte ich nicht zeigen dürfen – der ist Kommunalpolitiker geworden!
Deswegen folgt als nächstes das Hochzeitsfoto mit richtig gut erkennbarem Nelkenstrauß (Extragruß an chinomso) – aber von der standesamtlichen Trauung im (un)anständig kurzen Kleid – für damalige Verhältnisse. Es war 1967! Die gerade noch vorsichtig hervorlugende Brille vom frischgetrauten Gemahl beweist doch hoffentlich, dass ich diese Zeremonie nicht allein durchgestanden habe!
Warum ich weiße Schuhe zum schwarzen Kleid trage, weiß ich heute nicht mehr. Sicher lag das an einem in der DDR oft üblichen Engpass – für das Quartal waren eben gerade Hüte zum Verkauf vorgesehen und nicht Schuhe. – Vielleicht hätte ich barfuß mit Hut auch nicht uninteressant gewirkt.
Das Hutbild habe ich extra für Frau Skryptoria rausgesucht, damit ich den Hut für ihr lebensgefährliches Hobby und natürlich vor ihr lüften (oder „lüpfen?“) kann. Geoutet hat sie sich bei einer ehemaligen Fliegerin in dieser Runde! Sucht doch selbst!
Und jetzt, last but not least gibt es ein letztes: Es ist aus einer ganzen Serie, einige Bilder davon sind weniger jugendfrei als dieses, und wir hatten bei der Session viel, viel Spaß. Der Fotograf war ein Klassenkamerad von mir und wir haben diesen Foto-Serien-Zirkus 1998 veranstaltet.
Halt, noch nicht Schluss! Nach diesen zwei Fotos habe ich mehr als eine Stunde in -zig verschiedenen Alben gesucht, denn ich hatte sie noch nicht verdigitalisiert. Also schnell über den Scanner gejagt und:
Fasching 1972: Das ist die Endstufe des Brautkleides. Vorher war es um eine Rüsche länger, doch Clara hat offensichtlich gesungen:
„Wenn doch die Clara, nett, nicht so schöne Beine hätt,
hätt sie viel mehr Freud an dem langen Hochzeitskleid.
Doch, da sie Beine hat, gertenschlank und kerzengrad,
hat sie jetzt mehr Freud an dem kurzen Faschingsskleid.“
Das Motto des Faschings: „Die goldenen 20er Jahre“. Das Käppchen mit dem Röschen wurde schnell an einem Tagchen gehäkelt, das Make-Upchen aufgetragen und los ging’s auf’s Tanzbödchen! – Übrigens, die Himmelhochs waren keine Alkoholiker, deswegen stehen die Flaschen alle voll auf dem Schrank. Der Geburtstags-Mastika ist nicht dabei! Der kam später.
Langsam beginnt mir das Stöckchen richtig Spaß zu machen, und deswegen kommt jetzt das kurioseste Foto, was es je von mir gegeben hat: Clara mit Locken-Hochsteckfrisur. Von der Vor-Ohren-Zeit abgesehen habe ich nur dieses eine Jahr mal lange Haare gehabt.
Nun habe ich euch eine Palette von 1952 bis 1997 geboten. Ein ganz klein wenig habe ich mich in dieser Zeit verändert (die Haare sind silberner geworden), die äußeren Umstände haben sich verändert – teils zum Guten, teils zum weniger Guten.
Wenn Ihr Spaß hattet – ich hatte ihn auch! Clara von 7 bis 50+
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„Hasch“ mich – ich bin der Wahnsinn!
Der Kalender zeigt September 1996. Clara nimmt an einer Fahrradtour mit lauter Jungvolk teil. Sie will und muss sich nach dem Tod ihres Liebsten im Mai erholen, auf andere Gedanken kommen und sich mit dem Fahrrad beweisen. Im bergigen Frankreich boten sich ihr besonders zu letzterem genügend Gelegenheiten. Viel jüngere Mitfahrer und wesentlich bessere Fahrräder bedeuteten Kampf und Selbstüberwindung vom ersten bis zum letzten Tourenkilometer – und diese Zahl war vierstellig.
Bar jeglicher Drogenerfahrung – wer verkaufte schon gegen Ostgeld Wunderdrogen? – wundert und fragt sie sich, was da zwei junge Männer immer von einem schwarzen Stück raspeln, in ihrem Tabak verstecken und dann eindrehen. Warum diese Joints nach vorn offener werden und nicht gleichmäßig rund wie Zigaretten sind, weiß sie bis heute noch nicht. Auf jeden Fall werden diese Tüten im Kreis herumgereicht und nach kurzer Zeit kichern alle; nicht nur die beiden jungen Männer bekommen größere Pupillen – bei allen wird der Blick ein wenig irritiert und irritierend.
Am Ende der Tour wollen alle eine „Hasch-Party“ feiern. Offensichtlich hatten sich die beiden zum Ziel gesetzt, mich an ihren pupillenvergrößernden Erfahrungen teilhaben zu lassen. – Da ich nicht rauchte, gab es im erweiterten Angebot Hasch-Kekse und heißen Hasch-Kakao. Ich ließ mich überreden, trank einen, aß einen. Alle versicherten mir die Ungefährlichkeit dieser Substanz, nur jeder vergaß zu erwähnen, dass Hasch die allgemeine Grundstimmung verstärkt, in der sich der „Konsument“ momentan befindet. Kann diese Stimmung ca. 3 Monate nach dem Tod eines geliebten Menschen gut sein? Eher nein! Und so kam es auch. – Als ich bemerkte, wie eine Mitradlerin – wie ich auch Hasch-Neuling – aus dem Kichern gar nicht mehr rauskam, bedurfte es keiner großen Überredungskünste mehr, um mich zum Zweitkeks und zum Zweitkakao zu überreden – ich wollte auch mal wieder unbeschwert gackern, lachen, froh sein. – Und dabei sieht diese Pflanze so unschuldig und harmlos aus:
Kurz nach dem Genuss spielt das Gleichgewichtsorgan von Clara verrückt. Mit absolut klarem Kopf und unverknoteter Zunge kann sie zwar bestens diskutieren und debattieren, doch nicht „jonglieren“ – mit anderen Worten, sie könnte nicht auf einem Strich laufen. Noch viel weniger, sie kann gar nicht mehr laufen – so glaubt sie es jedenfalls. Den notwendigen Gang zur Toilette legt sie mit ausgebreiteten Armen zurück – immer in Bereitschaft, sich beim Stolpern oder Straucheln rechts oder links abzufangen.
Als sie dann weit nach Mitternacht endlich den Gang ins Bett wagt, geht der Hexentanz erst richtig los. Das Bett „verändert“ ständig seine Lage, fährt mit ihr Kettenkarussell, das Kopfende ist mal hoch oben und mal tief unten. Ständig tauchen irgendwelche Gestalten auf – na eben Halluzinationen vom feinsten.
Eklig wird es erst, als sie die anderen Truppenmitglieder vor der Tür reihern hört. Einerseits ist es ihr ein Trost, dass die anderen dieses Teufelszeug auch nicht vertragen, andererseits wird ihr von den K…geräuschen so übel, dass sie auch nach draußen gestürmt wäre, hätte das Bett nicht so gewogt und geschwankt.
Auch der strengste Drogengott hat mal mit jedem kleinen Sünderlein ein Einsehen – irgendwann deckte der Schlaf den Mantel über den Haschischrausch und die -berauschte.
Ein Blick vor, neben und hinter die Türen, an denen Clara nächtens die „Opfernden“ hörte und deren Handlungen bildlich vor sich sah, ergab: Nichts, absolut nichts. Alle hatten hervorragend geschlummert, keiner hatte seine Cannabisprodukte auf den Boden gespuckt und Clara war um eine Erfahrung reicher:
„Das brauchst du nie mehr wieder!“
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„Was Hänschen nicht lernt, …
Diesen wohlbekannten Spruch kann man beliebig auf alle Namen anwenden – also ersetze man in Gedanken “Hans” gegen “Clara” und “Clärchen”.
Der Unterschied ist nur der: Clara glaubt es eben nicht, hat es noch nie geglaubt und wird es vielleicht auch nie glauben wollen, was manchmal auch nicht so schlecht ist. Auch in fortgeschritteneren Jahren kann frau noch Neues lernen, meint sie!!! Aber vielleicht doch eher geistiges? Weniger sportliches?
Musste es unbedingt der Umgang mit Skatern, also Rollerblades sein, also diesen eleganten Dingern mit den vier hintereinanderliegenden Rollen?? Clara, überleg doch mal, wie gefährlich das sein kann!!!!!!!!!
Clara will sich nicht hinter den Werbetricks der Kaufmärkte und hinter Sonderangeboten verstecken – nein, wirklich nicht. Bei ihren Trainingsfahrten mit dem wunderschönen, wunderschnellen und wunderpinkigen Rennrad ließ sie sich von den Skatern beeindrucken, die mit einer Leichtigkeit und vor allem mit einer Lautlosigkeit den Kronprinzessinnenweg dahinglitten. Ihr Herz jubilierte – und da sie im Herzen wie ein Kind ist, kam der Gedanke: “Ich auch!”
Auf gerader Strecke lief alles recht gut, die Fortbewegung auf Schlittschuhen war ja schließlich immer mal wieder geprobt worden, um nicht ganz verlernt zu werden.
Die Dinger im Gepäck, fuhr sie mit ihrem schnellen, kleinen “Maxx” zu ihrer Freundin in den hohen Norden. Viele der ländlichen Straßen wurden in den letzten Jahren mit einer fabelhaften Asphaltdecke überzogen und rufen – wie der Flämingrundweg – förmlich nach trainierten Skaterinnen. Clara wollte nicht so recht, da sie sich weder zu den “trainierten” noch richtig zu den “Skaterinnen” gehörig fühlte – aber Freundin redete wie mit Engelszungen. Allerdings redete Freundin auch etwas, was Clara nicht hörte / nicht hören wollte / überhören wollte. Freundins Haus liegt an einem leichten Abhang, unten verläuft eine Straße. Clara wollte erst unten in die “berollten Schuhe” steigen, Freundin versprach Bremshilfe beim bergabfahren und beide stiegen sofort in die Schuhe.
Clara ging schon mal vors Haus.
Freundin wurde durch einen Anruf abgehalten.
Clara wurde übermütig und dachte “Da komme ich auch allein runter!”
Brems!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Kreisch!!!!!!!!!!!!!!
Schrei!!!!!!!!!!!!!!!
Rundkurs fiel aus, besorgte Freundin zog Clara die Schuhe aus, holte Auto aus der Garage, lagerte Clara auf den Rücksitzen, auf der rechten Seite liegend ……….
Bereitschaftsdienst, O-Ton: “Da sieht man ja fast den Knochen! Gut, dass sie keine lange Hose anhatten, sonst wären auch noch Stofffasern in der Wunde. usw. usf. Und der Schutzengel hat wohl verhütet, dass unten ein Auto gekommen ist! Mehr konnte er bei soviel Blödheit wirklich nicht verhindern.
An eine Heimfahrt war längere Zeit nicht zu denken, da Clara nicht sitzen konnte. Später mit Schmerzmitteldröhnung ca. 200 km zur Verwandtschaft gefahren. Ehemalige OP-Schwesternerfahrung in Anspruch genommen. Und da ich jetzt gerade hier bin, fiel mir diese Zeit und dieses Ereignis ein.
Jetzt: Weder Narbe noch Rollerblades sind bei mir mehr zu sehen. Also doch lernfährig!
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Vorsätze – aus Kindheitstagen
Heute, wo sich so viele Leute mit den Gedanken an gute Vorsätze plagen, die sie dann nach einigen Wochen vergessen oder nicht erfüllen und sich dann eventuell in Gedanken wieder ein wenig plagen oder sorgen, fallen mir meine guten Vorsätze aus der Kindheit ein. Mein Gedächtnis ist ja nicht das allerbeste, und deswegen staune ich um so mehr, dass ich mich an einiges so deutlich erinnern kann.
Bei meiner Geburt waren meine Mutter 30, mein Vater 40 und mein Halbbruder 12 Jahre alt oder jung – für damalige Verhältnisse und im Vergleich zu meinen Klassenkameraden “unheimlich alt”, so zumindest jedenfalls muss ich es immer empfunden haben. Ich kann mich lebhaft erinnern – wurde ich je nach dem Alter meiner Eltern gefragt – beantwortete ich die Frage und setzte ungefragt hinzu: “Ich habe aber noch einen großen Bruder, der ist 12 Jahre älter als ich!”
Vorsatz 1: Du bekommst ziemlich jung deine Kinder – mit 23 und 25 Jahren bei den Entbindungen bin ich nach heutigen Maßstäben eine Frühgebärende, in der DDR jedoch näherte ich mich schon langsam der Grenze der “Spätgebärenden”. Ich finde das Alter auch heute noch okay.
Da ich ja meinen Vater weder erlebt noch gekannt habe, wurde er mir immer nur durch die Erzählungen meiner Mutter nahegebracht und durch die vielen Grabbesuche verleidet. Ich hatte bei ihren Erzählungen immer das Gefühl, dass ein nichtsahnendes, wenig wissendes und sehr unerfahrenes junges Mädchen einen bewunderten Alleskönner geheiratet hat und darüber so froh und glücklich war, dass es für ihn nie und nimmer, auch nicht für einen Tag oder einen richtigen Kuss, einen Nachfolger gegeben hat. Also erschien er mir wie ein Gott auf einem Thron.
Vorsatz 2: Du heiratest keinen Gott, sondern einen ebenbürtigen Partner, der maximal 5 Jahre älter ist. Vorsatz immer erfüllt. Der erste ernsthafte Anlauf war 5 Jahre älter, der Ehepartner vier Jahre, die Himmels-Liebe HL verfügte über 3 Jahre mehr Erfahrung und der klügste Mann in all meinen Beziehungen war gefühlte 10 Jahre schlauer, aber nur 4 Jahre laut Geburtsurkunde.
Mit meinem 9. Lebensjahr vergrößerte sich die Zahl meiner Erziehungsbeflissenen um zwei Personen – eine äußerst liebenswerte, aber vollkommen inkonsequente Oma, und eine altersmäßig besser zu mir passende Tante, deren Abneigung ich wohl gleich in der ersten Woche eroberte. Unsere Antipathie beruhte auf Gegenseitigkeit. Und diese Frau war fast so breit wie hoch, wie ich boshaft sagen würde.
Meine Abneigung gegen adipöse Menschen wurde durch meinen erlernten Beruf der Krankengymnastin weiter untermauert. Ein Schlüsselerlebnis: “Ich muss eine wahnsinnig dicke Frau massieren und ich ekle mich so, dass ich das Behandlungszimmer verlassen muss, sonst hätte ich ihr auf den Bauch gek…. .
Vorsatz 3 Du wirst nie im Leben richtig dick. Damals jonglierte man noch nicht mit dem BMI, aber die Marke 25 habe ich vielleicht in Schwangerschaftszeiten erreicht, sonst pendelte ich jahrelang um die 20 herum – also schon eher Modell “Hungerharke.”
Woher mein vierter Vorbehalt und der daraus resultierende Vorsatz kommt, kann ich nicht begründen. Auf jeden Fall heißt er:
Vorsatz 4: Du wirst nie im Leben richtig alt!
Jetzt könnte jeder von euch boshaft einwenden, dass ich diese “Wette” bereits verloren habe. Sicherlich ändern sich Meinungen über das Alter mit den selbst steigenden Lebensjahren. Für Schüler waren die meisten Lehrer näher dem Grab als dem Leben. Ich komme aus einer Familie, wo alle uralt werden: 96, 95, 88. Das erschreckt mich mehr als dass es mich erfreuen würde, dass ich vielleicht auch so alt werden muss. Ich finde es nicht erstrebenswert, da ich ein unheimlich bewegungs- und technikorientierter Mensch bin, der jetzt schon ständig und immer seine Grenzen gezeigt bekommt. Lieber 70 gute Jahre als 90 erträgliche! Meiner Mutter geht es trotz ihres hohen Alters im Grunde genommen gut, und dennoch möchte ich nicht geschenkt wie sie leben wollen. Auf fremde Hilfe angewiesen, abhängig von Kindern, die diese Hilfe nicht wahnsinnig gern leisten wollen, Kommunikation nur noch äußerst schwierig in großer Lautstärke möglich, Geräusche produzierend, die die Umwelt nicht hören möchte usw. usf. – ich könnte die Liste noch fortsetzen. Ich will das nicht – notfalls muss ich ganz intensiv darum bitten oder beten.
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Arbeitslosigkeit – Belohnung oder Bestrafung???
Zu diesem Thema möchte ich die Einleitung zu einer Geschichte wiedergeben, die ich 2005 für die Eltern eines Wunschenkelkindes zu Weihnachten geschrieben habe:
Arbeitslos!!! Ein schreckliches Wort in meinen Ohren, denn an Arbeit mangelt es ja wohl nicht, allerdings ist diese mehr ehrenamtlicher oder schlecht bezahlter Natur.
Arbeitssuchend!!! Eine vornehmere, vor allem aktiver klingende Umschreibung der Tatsache, dass der Arbeitsmarkt für solche “ältlichen Vorzimmerdamen” wie mich keine Verwendung mehr hat. Mehr als 100 Bewerbungsbriefe brachten mir immer wieder in Erinnerung, dass ich gegen ein Heer von jüngeren, kürzer berockten und auch fachlich versierteren Sekretärinnen – die auch noch weniger aufmüpfig als ich sind – antrete und eigentlich nur verlieren konnte.
Erwerbslos!!! Da es immer noch nicht klappt, dass der Mensch allein von Luft und Liebe leben kann – die Sozialämter machen dennoch ähnliche Vorschläge – spielte dieser Faktor in meinen Überlegungen eine wichtige Rolle. Wie schön wäre es für mich, die persönlichen Präferenzen mit ein wenig finanzieller Belohnung dekorieren zu können.
Nachdem ich diese drei Worte immer und immer wieder fruchtlos in meinem Kopf gewälzt und meinem Herzen bewegt hatte, entschied ich mich für den ehrenamtlichen Weg. Die finanzielle Lage wird zwar dadurch nicht gebessert, aber wenigstens die moralische. Viele fallen ohne Aufgaben und Verpflichtungen in ein tiefes Loch, aus dem sie dann mühsam durch teure Medikamente wieder Stufe für Stufe ans Tageslicht geholt werden müssen. Mir wäre es ähnlich ergangen.
Zum Glück entschied ich mich dafür, mal das zu machen, woran ich Spaß und Freude hatte. Alte und Kranke, Obdachlose oder Gefangene, religiöse Gemeinschaften oder Kleintierzüchtervereine, Ökofreaktreffen oder politische Parteiarbeit kamen nicht in die engere Wahl. Büro- und Bibliothekstätigkeit hatte ich im Berufsleben satt erlebt. Ein Hund war lange Zeit im inneren Zwigespräch, aber er verlor das Rennen gegen Kinder.
Offensichtlich ist das bei Mutter und Tochter fließende Pädagogenblut auch in meinen Adern vorhanden, denn ich entschied mich für die ach so niedlichen (und ach so wehrlosen) Kindergartenkinder. Direkt im Kindergarten beschäftigte ich mich mit Kindern, denen die deutsche Sprache aus irgendeinem Grund mehr Schwierigkeiten macht als ihren Altersgefährten. Auf spielerische Art versuchte ich, ihren Sprachschatz zu erweitern und ihre Fehler zu verbessern. Zuletzt waren es 20 Stunden pro Woche – fast eine Halbtagsstelle, deren Vergütung vielleicht mal im Himmel erfolgt, denn der KITA-Träger war die Caritas.
Aus Gesundheitsgründen (2 Mittelohrvereiterungen mit anschließendem Hörverlust und Tinnitus) machten der regelmäßigen Beschäftigung ein Ende. Mit Tränen in den Augen, vor allem aber im Herzen, nahm ich Abschied. Eltern und Kinder bedauerten es sehr, doch ich bedauerte es noch mehr.
Jetzt hatte der Tag wieder keinen richtigen Anfang und keine Struktur.
Meine Recherchen führten mich im März 2005 zum Berliner Großelterndienst. Ein gut aufgemachter Fleyer ließ mich Hoffnung schöpfen. Die vielen, vielen Ersatzomas und die nicht ganz so zahlreichen Ersatzopas – liebevoll auch Wunschoma und -opa genannt – werden nicht einfach ins kalte Wasser gestoßen und ihrem Schicksal überlassen. Monatlich gibt es ein Arbeitsfrühstück, bei dem jeder seine Probleme in der Runde vorbringen kann, um zu einer Lösung zu kommen. – In Weiterbildungsveranstaltungen kann man sich Rat und Hilfe holen, wie die kleinen Zappelphilipe oder Quasselstrippchen im Winter oder bei schlechtem Wetter beschäftigt werden können. Aber auch Tagesausflüge zum kennen lernen von Land und Leuten werden organisiert. – Für finanziell schlechter gestellte Omas/Opas gibt es eine Aufwandsentschädigung, die variabel ist und von der Finanzsituation der alleinerziehenden Mutter oder der Eltern abhängt. Minimal 0,00 € bis 4,00 € oder 5,00 €, nach der 6. Stunde 2,50 €.
Ich bin dort sehr glücklich und habe viele spannende Kinder mit ihren zum Teil noch spannenderen, aber teilweise auch anstrengenden Müttern erlebt. Aber auf jeden Fall ist es besser, als nur von Hartz IV zu leben und dumpf in den Tag hinein zu vegetieren.
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Der arme Staat braucht Geld
Vielleicht hat die eine oder andere schon mitbekommen, dass ich nicht mehr 32,5 Jahre jung bin – spätestens mit dem Silver-Surfer-Post habe ich mein Alter in die Bloggerwelt hinausposaunt. Beim ADHS habe ich den Schaden zu begrenzen versucht und gesagt, dass diese Leute jünger wirken als sie sind. Doch in den Papieren lässt sich kein Alter täuschen, höchstens fälschen.
Also Klartext – bald bin ich doppelt so alt – und, was bekommt man da zur Belohnung: Rente.
Ich habe Glück, ich bekomme sie noch mit 65 – ein Teil der (täglichen) Besucher wird von Glück reden können, wenn er im Alter von 75 Jahren ein monatliches Taschengeld überwiesen bekommt. – Allerdings, viel mehr als ein Taschengeld wird es bei mir auch nicht, doch davon wollte ich jetzt nicht bloggen, denn es ist ja kein Bettel-Blog, sondern ein „Allerleiweltsgedanken-Blog“, wie jeder in der Überschrift lesen kann.
In meinem Leben habe ich bis 1989 schon einmal einen fast bankrotten Staat erlebt. Doch nun habe ich wiederum den Eindruck, dass auch dieser neue alte Staat kurz vor der Pleite steht nach dem Motto:
„Gestern standen wir noch vor dem Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter!
Hätte er es sonst nötig, sich von armen Leuten unterstützen zu lassen? – Wie er das macht? Einfach so:
Mein Geburtstag ist in der Monatsmitte. Hartz IV und andere Sozialleistungen wie das Berlin-Ticket, die GEZ-Befreiung und ermäßigte Verkehrsmittelbenutzung werden exakt bis zum 14. Tag des Geburtsmonats geleistet.
Die Rentenzahlung beginnt jedoch erst mit dem 1. Tag des Folgemonats und die Rente wird erst am letzten Arbeitstages dieses Monats überwiesen. – Das heißt für den normal sterblichen Hartz IV-Empfänger, dass er 2 – 6 Wochen am Daumen lutschen, den Gürtel enger schnallen oder das Brot auch mal ohne Belag essen muss.
War die Mutter des jetzigen Hartz-IV-Empfängers jedoch so pfiffig, ihn erst in den letzten Tagen des Monats „das romantische Licht dieser Welt erblicken zu lassen“, dann reduziert sich die Schmalhans-Küchenmeister-Zeit um die entsprechenden Tage. Warum bin ich nicht am 30. geboren, liebe Mama? War es so heiß damals, dass du mich unbedingt loswerden wolltest? Du hättest ja 1945 auch mal an meine Zukunft in der Bundesrepublik Deutschland denken können!!! Aber es hätte ja noch schlimmer kommen können – nämlich dann, wenn ich eine „Löwin aus der 1. Dekade“ geworden wäre.
Der Ratschlag „Beantrage doch für die Übergangszeit Grundsicherung“ ginge auch ins Leere. Wer mehr als 2,60 € (vielleicht hängen an der Zahl ein paar Nullen, die ich absichtlich unterschlagen habe) offen einsehbar – also nicht unter dem Kopfkissen – liegen hat, soll dann doch bitteschön von dieser „Alterssicherung“ leben, denn noch nicht einmal ich werde bestreiten können, dass spätestens mit dem 65. Geburtstag
„das Alter angefangen hat.“
Also genießt mich jetzt noch frisch, jung und dynamisch, das ändert sich dann schlagartig.
Mein Foto mit 65:
1. Mai in Berlin – Mini-Bloggerinnen-Treffen
Wie sie angezogen sind, könnten sie (fast) gleich als Spieler eines Eishockeyteams auf die Eisfläche stürmen:
Ihr Oberkörper ist von einer Schutzweste umgeben, der Kopf wird durch einen gepolsterten Plastikhelm geschützt, das Gesicht durch ein Visier. Protektoren in den Handschuhen verringern das Frakturrisiko an den Fingerknochen. Vor die äußerst empfindlichen Schienenbeine haben sie sich Plastikschienen geschnallt. – Auf jedem Bahnhof der Innenstadt stehen sie in großer Menge Spalier vor den einfahrenden Zügen.
Alle wissen, dass ich jetzt von der Berliner Polizei schreibe und nicht von den „Berliner Eisbären“, die gerade gegen die „Bayrischen Seelöwen“ antreten.
Als ich vor dem Aufstehen gegen 10.00 Uhr in der Innenstadt in die S-Bahn steigen wollte, wäre das eine Station zuvor nicht möglich gewesen: Scharen von aggressiv gestimmten Jugendlichen, meist männlichen Geschlechts, tranken sich in der S-Bahn den nötigen Mut an, um später dann mit allen erdenklichen und unmöglichen Wurfgeschossen ihrem Unmut freien Lauf lassen zu können. – Kein Wunder, dass sich die Polizei ausstaffiert wie für einen Personennahkampf. – Ich habe nur immer wieder gestaunt, wie viele zarte, junge Frauen in diesen Spalieren standen. – Würde ein Hooligan, ein Randalierer, ein Molotowcocktail-Werfer zurückschrecken und ablassen, wenn er sich mit einer Frau konfrontiert sieht?
Zum Glück konnte ich diese finsteren Gedanken hinter mir lassen und weiter zu dem „Floralen Weltenbummelspaziergang“ mit tonari und Sunny eilen. Erstere hat unter besagtem Link schon ihre bebilderten Eindrücke geschildert. Sie war die Initiatorin des Spiels und somit Frauschaftskapitän im „Marzahner Gartenhockey“
„Berliner Bärinnen mit Bayrischen Löwinnen = 2 : 2″
– letztere kann das erst am heimatlichen PC in den nächsten Tagen erledigen.
Alles zusammen kann ich sagen: Es stimmte alles vom Wetter bis zur Mannschaft, die allerdings eine reine Frau-schaft war.
Die Berliner „Eimerchen“ und „Rollerfahrer“ sind ja hinlänglich bekannt, doch die angereisten Gäste (mit sehr jungen Fans) möchte ich kurz vorstellen. Sie sitzen nach dem erquicklichen Spiel auf dem hohen Siegerpodest, haben jedoch ihre Visiere noch runtergeklappt.
Die schönen (neuen) Schuhe von Sunny wiesen uns auf dem interessanten Pflaster im japanischen Garten den Weg.
Clara hatte – wie so oft – nur Unfug im Kopf. Ständig versuchte sie irgendwo rein- oder durchzukriechen. Bibelfest, wie manche sind, kennt ihr doch den Spruch: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als eine Clara in …?“ (bitte nicht Himmelreich sagen).(durch eine Felsspalte)
Hier versucht sie partout, unter den Löwen zu kriechen. Klappt nicht, also versucht sie es mit einer Felsspalte – klappt auch nicht:
Tonari sah man den größten Teil der Zeit so:
Damit ihr also Superfotos bekommt, mussten wir leiden!
Gegen die Qualität eines solchen Apparates würde ich nie antreten – deswegen zeige ich euch hier, was sich jenseits von Sonnenschein, Lachen und Blumenpracht noch so alles ereignet hat. – Wenn sie diese „Foto-Atem-Maske“ aufgesetzt hatte, konnte ich mich nicht mehr mit ihr verständigen, da sie keine Hände mehr frei hatte für Zeichensprache!
Tonari sprach in ihrem Post ja von einer „Tee-Zeremonie“ mit gebackenem „Ehefraukeks“. Schade, dass ihr bester aller Göttergatten (nach ihrer Aussage hat sie nur den einen), der in der Küche das Zepter schwingt, nicht anwesend war – er hätte sich echt gute Tipps und Tricks für das „Ehefrauenkeksebacken aus Klebreis“ ablauschen können.
Zurück zum Tee: Ich konnte mich gar nicht so schnell schütteln, wie es mich gegraust hat. Als bekennende Coffeeinliebhaberin habe ich für diese gelbe, durchsichtige Flüssigkeit, deren nähere Beschreibung ich euch ersparen möchte, nicht viel übrig. Doch wenn „See-Igel“ und ein „Blütenpotpourri“ mit heißem Wasser und keinerlei Süßungsmittel (ich weiß ja, wie ungesund Zucker ist – doch nur heißes Wasser stelle ich mir preiswerter vor)
So sah Tonaris „Lotosblüte“ nach der Entfaltung und dem Bad in zu heißem Wasser aus.
Nun sage noch jemand, ich läge mit meiner See-Igel-Bezeichnung falsch! (Oder habe ich etwa meine Tee-Abneigung über das Fotoprogramm übertragen?)
Und so sah Sunnys „Tee-Süppchen“ aus:
Nur gut, dass Sunny ihre Freundin mitgebracht hat – da war ich wenigstens nicht allein mit meinem gewöhnlichen Saft.
Da sah doch dieser geteilte
„Ehefrauen-NochNichtEhefrauen-NichtMehr-Ehefrauen-Keks“ dagegen richtig einladend aus.
Im Park begegneten uns natürlich nur schöne Sachen, doch diesen Baum – den ich spontan „Dornenkronenbaum“ taufte, fand ich als „Bestrafungsbaum“ für böse Kinderquäler recht interessant:
Wie wir im Labyrinth – natürlich ohne Faden – echte Mühe hatten, wieder rauszufinden, hat sich Tonari auch nicht getraut zu schreiben. Obwohl ihr Orientierungssinn um Welten besser ist als meiner – (will mathematisch gesehen nichts weiter bedeuten, denn meiner ist gleich Null)
Wir hatten es vorher fotografiert, doch bei Sonnenlicht kann man auf dem Display nichts erkennen.
Am Ende – nach fast sechs Stunden Weltenbummelei – krochen wir zwar fast auf dem Zahn(fleisch), waren aber glücklich und zufrieden und verabschiedeten uns lachend voneinander. Lachen war das, was wir den ganzen Tag am meisten gemacht hatten. Hier seht ihr beides: Lachen und Zahnfleisch.
Ich weiß gerade nicht, wer von uns dafür Modell gestanden hat?
Dieses Lachen verging mir dann aber spätestens auf dem Heimweg. Bis zum Alexanderplatz ging alles gut. Dann standen und saßen wir auf dem Bahnsteig und warteten. Kein Zug kam, keine Durchsage kam. Plötzlich wurde was von einem Polizeieinsatz durchgesagt, der den Zugverkehr auf dieser (meiner) Strecke unmöglich machte.
Hirnlose Chaoten hatten an der Station Priesterweg Kanalröhren auf die Schienen geknallt. Wahrscheinlich wollten sie sich mit einem Schlag
- an den Priestern
- an der Bundesbahn als Eigentümer der S-Bahn
- am Staat und
- an mir
rächen. Getan habe ich ihnen zwar nichts – aber die wissen, dass ich sie nicht leiden kann:
Radikale, Randalierer, Chaoten, Steine- und Bombenwerfer!
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Die Liebe der Diebe …
… muss ja nicht unbedingt mich zum Ziel haben. Jetzt, nach Jahren, haben sich diese Leute von mir abgewendet! Mache ich es ihnen etwa schwerer als früher????
Es soll jetzt keine besonders boshafte politische Wertung sein, wenn ich sage, dass alle Diebstähle erst in der „Bundesrepublik Deutschland“ passiert sind. Vielleicht hatte ich in der DDR nichts, was sich zu entwenden, also zu dieben, gelohnt hätte.
Portemonnaie aus der Handtasche: 3x, 2x davon im Bus am Kudamm; einmal bekam ich einen Anruf, ob ich mein P. vermisse. Ich musste es leider bejahen. Mit einer Flasche Sekt fuhr ich zu der Firma, die es ausgeräumt im Hausflur gefunden hat. So bekam ich wenigstens noch die lederne Hülle und die EC-Karte zurück. – Beim zweiten Mal bemerkte ich es gleich beim Umsteigen, aber da tauchte nichts mehr auf – und ich hatte gerade vorher Geld abgehoben! – Beim dritten Mal war es nur noch die Kleingeldbörse, denn auch Frau Himmelhoch mit ihrem hehren Namen lernt dazu! – Inzwischen habe ich einen Rucksack mit Rückenfach und verschließbaren Reißverschlüssen und fahre nicht mehr Bus auf dem Kudamm.
Auto: 2x. Als erstes wurde mir im März 1991 der fast neue (im Jahr der Wende gekaufte) Trabant-Kombi geklaut, auf den ich ca. 10 Jahre gewartet und mit 15.000,00 Mark auch nicht gerade wenig bezahlt hatte. – Als wir Westen wurden, mussten ja alle Autos nach bundesdeutschem Recht versichert werden. Ich wollte ihn – in guter Tradition – teilkaskoversichern lassen. Doch die Versicherungen hatten noch keinen Tarif für unsere Hartplaste-Modelle.
Meine Überlegungen: Blitz, Elch oder Kuh und andere Widrigkeiten?? Bisher noch nie erlebt, also ist es nicht so schlimm, wenn er keine Teilkasko hat. An Diebstahl hätte ich ehrliche Seele nie und nimmer gedacht. Alle wollten ihre Trabbis loswerden, und meiner findet einen Liebhaber. – Ich vermute, es lag nur am Wetter. An dem Abend regnete es Schusterjungen und ich wollte meinen Besucher zum Bahnhof fahren. Im Hof war der Platz, wo er gestanden hatte, noch trocken. Der Herr Dieb musste also gerade durch die Tordurchfahrt gefahren sein.- Die Polizei hat nur müde gelächelt, als ich sie bat, danach zu suchen. – Ganz am Anfang meiner Autofahrerkarriere hatte ich das Auto schon einmal (aus reiner geografischer Dusseligkeit) als gestohlen gemeldet. Ich hatte einfach zwei Parallelstraßen miteinander verwechselt. (Jetzt mit Navi würde mir das eher nicht mehr passieren!!) Und da haben mich die Burschen, in dem Fall doch „Freund und Helfer“, nach zwei Stunden zu meinem Auto gefahren und haben spitzbübisch gegrinst, als nichts aufgebrochen war. Vielleicht war das auch schon anderen passiert?
Das zweite Auto war ein roter Golf, geklaut wurde er 1997. Es war noch die gleiche Wohnung in Bln.-Friedrichshain. Er wurde „leider“ wieder aufgefunden, mit total verbogener Lenksäule. Ich konnte bei der Versicherung keinen Totalschaden durchsetzen – dementsprechend zahlte ich dann beim Verkauf zu. – Erst durch die Polizei erfuhr ich, dass er tiefergelegt war und Breitreifen hatte – offensichtlich für Jugendliche attraktive Attribute.
Fahrrad: 1x Ich war am Nachmittag im Kino und hatte das Fahrrad ordentlich abgeschlossen. Nach der Vorstellung suchte ich alle Büsche ringsherum ab, aber es war nicht mehr aufzufinden. Meine Vermutung: Das Fahrrad hatte eine wunderschöne, große, lila, chinesische Klingel, die so hochkant auf den Lenker geschraubt war. Die hat den Spitzbuben sicher ins Auge gestochen. – Auch das war in Bln.-Friedrichshain – eine hochkriminelle Gegend.
Westpaket aus dem Auto: Ich ließ es im Auto, weil es eine Weihnachtsüberraschung für die Kinder sein sollte, die ich verstecken wollte, wenn sie im Bett liegen. Da gab es nichts mehr zu verstecken. Am peinlichsten war der Brief an die Absenderin, denn ich konnte mich ja schlecht bedanken, da ich den Inhalt nicht kannte.
Ich will es nicht beschreien, aber seit ca. 10 Jahren ist alles bei mir geblieben. Entweder habe ich mein Soll auf dieser Erde erfüllt, die Menschen sind netter oder ich bin gescheiter geworden.
Sex-Zweiglein
oder „Sexpikanterie à la Dr. Eckart von Hirschhausen.“
Er schneidet in seinem Buch „Glück kommt selten allein“ folgende Frage an:
„Was ist der ungewöhnlichste Ort, an dem Sie schon einmal Sex hatten? In keiner meiner wildesten Phantasien käme ich auf die Idee, in einem Positronenemissionstomographen (PET) einen Orgasmus haben zu wollen, …„
Beim Lesen musste ich schmunzeln. Meine Gedanken wanderten in das Jahr 1964, ich bis über drei Ohren verliebt. Für streng katholische Liebespaare waren wenig geeignete Treffmöglichkeiten vorhanden.
Und jetzt das Sakrileg – wäre ich nicht freiwillig fahnenflüchtig geworden und von der katholischen zur evangelischen Kirche gegangen , hätte man mich jetzt – nach dem gleich kommenden Geständnis – bestimmt exkommuniziert.
Der Kapitelsvikar (quasi ein Bischof) von Görlitz war gestorben. Er war vor dem Hochaltar aufgebahrt und eine Nacht wurde für ihn die Totenwache gehalten. Ich oder er oder beide zusammen besorgten uns die Zeit um die Mitternacht. Brav wachten wir an seinem Sarg – aber danach gingen wir hoch auf die Orgelempore – und wachten nicht mehr, zumindest nicht mehr ganz brav.
Und jetzt schreibt EvHh noch
„Weder die ausgefeiltesten Sextechniken, die pikantesten Stellungen noch die exotischsten Hilfsmittel haben auf oder unter dem Strich einen messbaren Einfluss auf den Lustgewinn. …“
Da muss ich ihm doch glattweg widersprechen, aber er hat ja auch nicht „die ungewöhnlichsten Orte“ aufgezählt.
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Clara mistet aus
Alte Leute führen Selbstgespräche, ist euch doch sicher schon aufgefallen. Und bei Himmelhochs klingt das dann so:
„Verd… nochmal, räum‘ endlich diesen Saustall auf! Der Mist, der hier seit Wochen auf der Erde liegt, ist ja alt bis uralt!!!!!“ – so wird Clara von ihrer inneren Stimme angebrüllt.
„Bloss gut, dass ich so grottenschwerhörig bin, da kriege ich bloß die Hälfte von diesem Seelengewitter mit!„, denkt sich Clara und lacht sich ins Fäustchen. „Tja, eben nicht nur ein Nachteil, schlecht zu hören.“
„Aber so ganz unrecht hat die innere Stimme ja nicht, also los, mach dich auf die Socken“, denkt sie und gibt sich selbst die Marschroute vor: „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen!“
Na gut, einiges darf bleiben, aber anderes muss einfach weg. Schreddern geht nicht – also verbrennen! Und wenn man auf das Foto klickt, wird es richtig „heiß“.
Alles geschafft – jetzt kann ich der Zukunft wieder frohgemut ins Auge blicken. Doch halt, irgendwas habe ich im Auge, das reibt und drückt!
Viele schöne „Augenblicke“ für Euch!
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Roller … rolle … autsch!
oder: „Wie Clara den Sinn einer Versicherung schätzen lernte„
„Aller sieben Jahre wiederholt sich dieses Sturzdrama„, denkt Clara, als sie an ihren 10 Fingern nachrechnet. „Doch immer wieder habe ich einen Schutzengel, der fast so schnell fliegt wie ich hinfliege – aber eben nur ‚fast‚„, schickt sie einen Stoßseufzer nach oben. Sie sitzt bei ihrem Morgenkaffee und denkt an ihre letzte Arbeitsstelle. Die Fußwege zu den Verkehrsmitteln waren lang – und sie wurden zum Feierabend nicht kürzer. „Schneller bin ich mit meinem Roller„, denkt sie und nimmt das flotte Ding im März 2003 als „ÖPNV = Öffentliches PersonenNahVerkehrsmittel“ in Betrieb.
Erster Arbeitstag, ein Freitag, doch nicht der 13., Mutter und Sohn haben beide heute Geburtstag – Clara, die Zwischengeneration, ist für das Abendbrot zuständig. – Chef interessiert sich nicht für Claras persönliche Eil-Probleme – Nötigung zur ersten Überstunde.
Clara denkt nur an ihre Gastgeberpflichten, als sie auf dem Heimweg ist. Raus aus dem Bus, rauf auf den Roller, Verstand ausgeschaltet, volles Tempo, Kopfsteinpflaster an Tankstellenausfahrt – große Abstände zwischen Steinen – Roller zu kleine Räder – noch 500 m bis … „Buffalo“ … Stop: unplanmäßige Unterbrechung.
Ungebremst macht Claras Gesicht aus 1,80 m Höhe Bekanntschaft mit dem Pflaster.
Die Splitter des Brillenglases und die Ecken der zwei abgebrochenen Schneidezähne lässt sie achtlos liegen – den Roller und das geschundene Gesicht schleppt sie nach Haus und am nächsten Morgen ins Unfallkrankenhaus.
Erste Frage ihres Chefs am Montag: „Haben Sie sich geprügelt oder sind Sie ausgeraubt worden?“
Für alle mit Geld zu entschädigenden Sachen kam die Berufsgenossenschaft auf – alles andere ist wieder verheilt und fast vergessen, wenn es nicht hier erzählt worden wäre.
Auf jeden Fall hatte ich für das eine Jahr meiner Beschäftigung den Ruf weg, dass ich die schnellste und sportlichste Sekretärin aller Bürozeiten bin. Der Roller hatte zwei Monate Schonzeit, doch dann musste er wieder ran – sonst hätte er womöglich noch eine Angstphobie gegen mich entwickelt . Ne, ne, das können wir gar nicht erst aufkommen lassen)
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Fotostöckchen „Lang, lang ist’s her“
19. April 2010 von Himmelhoch | Bearbeiten
Mit ihrem harmlosen „Lang, lang ist’s her“ hoffte Frau Skryptoria, uns alle dazu zu animieren, in unseren alten roten Truhen, unseren vermotteten Kleiderkisten, unterm Bett und sonstwo zu kramen, um alte Fotos aufzutreiben. Sie warf so mir nichts dir nichts ein Stück Holz in die Luft, freute sich, dass es z. B. von Ute und der frisch gestylten Freidenkerin aufgefangen wurde und lehnte sich entspannt zurück.
Und wie sich herausstellt, haben das Tausende und Abertausende danach begeistert getan. So funktioniert Massenmanipulation durch die Medien oder hier durch eine Bloggerin. Dieses „Brenn-holz-stöckchen“ ist zur freien Verfügung und jeder kann es aufsammeln.
Da ich Gott sei Dank nicht zu diesen Personen gehören, die alte Fotos einfach verbrennen, könnte ich mich jetzt entspannt zurücklehnen und sagen, dort sind doch schon alte Fotos von mir zu sehen. Als Braut vor 42 Jahren habe ich mich hier auch schon gezeigt – im Grunde genommen ist das genug Selbstbeweihräucherung, zumal alle Kommentare zu meinem Brautkleid so wohlwollend ausfielen.
Aber sie, die Frau Skryptoria, will ja auch noch begleitende Geschichtchen zu den Bildchen lesen – was mag sie nur davon haben?
Soll sie sich doch durch die ganzen Veröffentlichungen „fressen“ (*grins*), bis ihr von dem vielen historischen Brei übel wird. Dann will sie den Rest ihres Lebens keine Fotos mehr sehen. Ätsch! Das hat sie nun davon: „Phot-Ant-Eritis“ wird die Folge sein – ein Leiden, das beim Anblick alter Bilder auftritt.
Vielleicht auch einfach nur: Einzelkind. Ich habe das Foto extra so groß eingestellt, damit ihr die abgenutzten Schuhspitzen und das irre Design des Sofas sehen könnt. Es war übrigens 1952. Heute würde kaum ein Kind mit solchen Schuhen zur Feier geschickt werden. – Man beachte: Lernbereites, wissbegieriges Lächeln, erste Zahnlücke schon fast verwachsen (ich war 7), wenig windschlüpfrige Ohren, dämliche Zopf-Hahnekamm-Frisur und überhaupt.
In der 10. Klasse legte ich mich bei einem äußerst brutalen HNO-Arzt unters Messer, biss die Zähne zusammen und beseitigte den geburtsmäßigen Missstand – lies Ab-Stand – der Ohren. – Ab da konnte ich endlich kurze Haare tragen und habe diesen Zustand (bis auf einen Ausrutscher mit Lockendutt und Korkenziehern – siehe letzte Bilder) seit dem nie wieder verändert. – Das Bild ist 1962 entstanden. Pausbäckig optimistisch.
Urspünglich wollte ich mein Tanzstundenfoto zeigen – aber wer zeigt schon gern ein Bild, auf dem man aussieht wie die eigene Oma – ich nicht. Und den wirklich hübschen Tanzstundenherrn hätte ich nicht zeigen dürfen – der ist Kommunalpolitiker geworden!
Deswegen folgt als nächstes das Hochzeitsfoto mit richtig gut erkennbarem Nelkenstrauß (Extragruß an chinomso) – aber von der standesamtlichen Trauung im (un)anständig kurzen Kleid – für damalige Verhältnisse. Es war 1967! Die gerade noch vorsichtig hervorlugende Brille vom frischgetrauten Gemahl beweist doch hoffentlich, dass ich diese Zeremonie nicht allein durchgestanden habe!
Warum ich weiße Schuhe zum schwarzen Kleid trage, weiß ich heute nicht mehr. Sicher lag das an einem in der DDR oft üblichen Engpass – für das Quartal waren eben gerade Hüte zum Verkauf vorgesehen und nicht Schuhe. – Vielleicht hätte ich barfuß mit Hut auch nicht uninteressant gewirkt.
Das Hutbild habe ich extra für Frau Skryptoria rausgesucht, damit ich den Hut für ihr lebensgefährliches Hobby und natürlich vor ihr lüften (oder „lüpfen?“) kann. Geoutet hat sie sich bei einer ehemaligen Fliegerin in dieser Runde! Sucht doch selbst!
Und jetzt, last but not least gibt es ein letztes: Es ist aus einer ganzen Serie, einige Bilder davon sind weniger jugendfrei als dieses, und wir hatten bei der Session viel, viel Spaß. Der Fotograf war ein Klassenkamerad von mir und wir haben diesen Foto-Serien-Zirkus 1998 veranstaltet.
Halt, noch nicht Schluss! Nach diesen zwei Fotos habe ich mehr als eine Stunde in -zig verschiedenen Alben gesucht, denn ich hatte sie noch nicht verdigitalisiert. Also schnell über den Scanner gejagt und:
Fasching 1972: Das ist die Endstufe des Brautkleides. Vorher war es um eine Rüsche länger, doch Clara hat offensichtlich gesungen:
„Wenn doch die Clara, nett, nicht so schöne Beine hätt,
hätt sie viel mehr Freud an dem langen Hochzeitskleid.
Doch, da sie Beine hat, gertenschlank und kerzengrad,
hat sie jetzt mehr Freud an dem kurzen Faschingsskleid.“
Das Motto des Faschings: „Die goldenen 20er Jahre“. Das Käppchen mit dem Röschen wurde schnell an einem Tagchen gehäkelt, das Make-Upchen aufgetragen und los ging’s auf’s Tanzbödchen! – Übrigens, die Himmelhochs waren keine Alkoholiker, deswegen stehen die Flaschen alle voll auf dem Schrank. Der Geburtstags-Mastika ist nicht dabei! Der kam später.
Langsam beginnt mir das Stöckchen richtig Spaß zu machen, und deswegen kommt jetzt das kurioseste Foto, was es je von mir gegeben hat: Clara mit Locken-Hochsteckfrisur. Von der Vor-Ohren-Zeit abgesehen habe ich nur dieses eine Jahr mal lange Haare gehabt.
Nun habe ich euch eine Palette von 1952 bis 1997 geboten. Ein ganz klein wenig habe ich mich in dieser Zeit verändert (die Haare sind silberner geworden), die äußeren Umstände haben sich verändert – teils zum Guten, teils zum weniger Guten.
Wenn Ihr Spaß hattet – ich hatte ihn auch! Clara von 7 bis 50+
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Hallo, liebe Clara!
Wie schön, dass ich durch Skriptums Stöckchen und einen Gegenbesuch bei dir hier in diesem schöne Blog gelandet bin und an einer herrlichen Zeitreise teilnehmen durfte.
Ich komme ganz bestimmt noch mal wieder zu Besuch und lasse erst mal liebe Grüße aus dem Münsterland hier.
LG Gudi
„Stöckchen“ verbinden – wahrscheinlich rückt die Bloggerwelt am Kaminfeuer, das mit lauter Stöckchen beheizt wird, und der damit verbundenen Wärme enger zusammen.
Münsterland – Münster – Jugendherberge am Aasee? – richtig – mit die schönste Erinnerung meines Lebens damit verbunden.
Nicht nur deswegen, sondern überhaupt sei gegrüßt auf „BOb“ = Berliner Oma bloggt, allgemein aber bekannt unter Clara Himmelhoch
**Nelken-Gruß gefangen und blau-weissen Blümchengruss (aus meinem Header) an dich zurück schick**
Schöne Fotos aus dem Himmelhoch-Leben.
Also sind die schönen Beine deine? Wow, da kann man ja nur vor Neid erblassen.
Dir einen schönen Tag.
SChade um die Beine, denn zu 90% der Zeit trage ich Hosen, nur im Hochsommer wird Bein gezeigt.
Danke für Blümchengruß sagt Clara
Ich mag das vor der Schrankwand – raffitükisch!
Na sieh da, ein „Neuzugang“ – ich mag es auch sehr, es sieht wirklich fast osmanisch aus. – Und die „Maria“ auf der Schrankwand habe ich auch noch, denn die Frauen in der Kirche habe sich ja nicht schlecht benommen, nur die Männer!
Diesen „Hahnenkamm“ finde ich ja außerordentlich!
Und zwei Schultüten hattest du, ich werd’ jetzt fast blass vor Neid, ich hatte nämlich nicht mal eine! Man hat mir zum ersten Schultag eine Puppe geschenkt, damit ich aus der Menge heraus steche – und stand dann einsam, traurig und sehr verloren als einzigste ohne Schultüte auf dem großen Schulhof… Und soooo brav haste als Schulmädel drein gesehen!
Solche Beene, die hat sonst keene! Wow! Und die pinkfarbene Brille noch dazu… Schön schräg!
Ich wette, dass du deine Korkenzieherlocken – so wie ich auch vor vielen, vielen Jahren – mit so viel Haarspray „imprägniert“ hattest, dass man damit tatsächlich eine Flasche Wein hätte öffnen können…
Danke für diesen nostalgischen Rückblick, meine Liebe!
Herzliche Grüße!
Na da bist du ja, auf dich habe ich doch noch gewartet, liebe Freidenkerin. Ich hätte ja schlecht meine Schultüte so lange für dich aufheben können, aber ich hätte dir glatt eine abgegeben. – Heute hättste das aber mit der Puppe als Einzigste als Vorteil umgemünzt, so dass alle anderen neidisch geworden wären. Aber so als Kind ist es so wahnsinnig schwer, wenn man Außenseiterin ist – denke nicht, dass ich das nicht kenne. – Ich habe nicht nur brav ausgesehen, ich war brav!!!!!!!!!!!!
[…] Clara der Beweis, dass mit 34 der Bauch so langsam anfing sich […]
Lustig. Und interessant, wie schnell man sich bis zu einem gewissen Zeitraum verändert. Dann geht es langsamer. Das ist wohl auch gut so.
Kurze Haare stehen dir eindeutig besser.
Und der Text unter den Fotos, die Erläuterungen, sind sehr unterhaltend.
(Das rosa/pinkfarbene Outfit finde ich persönlich furchtbar. *g*)
Vieles ist ja schon wieder modern, das Foto mit frisch angelegten Ohren – da hast du eine Frisur, die ich auch manchmal habe, wenn ich meine Haare hinters Ohr klemme. (Also die eine rechte Seite, die andere Seite ist ja kurz gehalten.)
Schöner Einblick, danke fürs Zeigen!
Liebe Grüße
Heike.
Das pinkige war nur für die Fotositzung – keine Straßenkleidung. Doch vom Prinzip her steht mir die Farbe gut und abgewandelt kommt sie immer wieder zu mir (fast automatisch)
Mit meinen teilweise fast raspelkurzen Haaren ist das so, dass ich früher fast schon angesprochen wurde, wenn ich mal 8 Wochen nicht Haare schneiden war – kurz ist meins!
Danke Heike und einen schönen Tag wünscht Clara
Noch schöner als die Fotos finde ich deine Kommentare! Das ist Zeitgeschichte. Kein Wunder, dass dir Hahnenkamm und Lockendutt die langen Haare verleidet haben.
Ach, frau podruga, Hahnekammfoto war wohl nicht das allerbeste von allen? Sei froh, dass deine Generation von dieser Haarvergewaltigung nichts mehr mitbekommen hat. – Mit dem Lockendutt musste ich wirklich und wahrhaftig im Sitzen schlafen, denn den hätte ich ja nie und nimmer mehr zusammenbekommen. – Für die jetzige Frisur reichen 10 Finger – und die habe ich immer bei mir!
Mann, hätte ich das nur gestern abend noch gelesen. Ich wäre mit einem Lächeln ins Bett gegangen. Was für schöne Bilder und was für nette Kommentare dazu. Ich bin einfach nur begeistert. Zwei Dinge von dir hätte ich auch gerne, einmal dein Talent zu schreiben und zum anderen deine langen Beine
Ich glaube dir gerne, dass es Spaß gemacht hat, die Bilder rauszusuchen, mir ging es genau so. Ich sage einfach nur danke für diesen herrlichen Bilderbericht. Du bist ganz große Klasse *Riesenbeilfall*
Lieber Gruß Ute
Wie ist es hier in der Bloggersprache üblich: “Dunkelrot werd’” Danke für dein schönes Kompliment. Meine Beine scheinen wirklich ein Gottesgeschenk zu sein – als Ausgleich für die unendlich vielen Macken wahrscheinlich, die ich am Kopf hab. Vielleicht kann ich auf dem “Anatomiemarkt” mal krampfaderfreie, schlanke, lange Beine gegen Kopf mit besseren Hörohren und Mund mit besseren Beißzähnen tauschen.
Ideen zum Schreiben habe ich tatsächlich einen so vollen Kopf, dass es mich immer wieder am Tag an den Computer zieht. – Ist doch auch schön, dass wenigstens das innere vom Kopf noch tadellos funktioniert.
Ein Dankeschönfreu-Gruß für dich von Clara
Clara in allen Variationen – toll und beeindruckend
.
Liebe Grüße
Anna-Lena
Danke, Anna-Lena!
Schon interessant, wie sich ein Mensch so verändert
Danke – ich werde mir auch die angekündigten Mit-und-ohne-Bauch-Fotos ansehen kommen, die ja heute ins Netz gestellt werden sollen. – Wäre ja schlimm, wenn in fast 60 Jahren keine Veränderungen wären – aber es hätte schlimmer kommen können.
*öööh* eigentlich sollte hier ein Pingback stehen… Ist der im Spam gelandet? Mein Stöckchen ist online
Von mir waren am WoE auch einige Pings nicht „angekommen“. Vielleicht gibt es aktuell Probleme bei WP?
Übrigens hab ich sowas auch schon mal gemacht, allerdings aus jüngeren Jahren:
http://gedankentheater.wordpress.com/2009/11/02/selbstportrait-v/
Wow, danke für diese tollen Fotos!
Und übrigens: Deine Schuhe von 1997 hatte ich exakt in dunkelblau
LG Sunny
Hey, du meinst diese elastischen Gummitreter – ja, die gabs in fast allen Farben – aber dass sie extra welche zu meinem „Unterrock“ – das war es nämlich in Wirklichkeit – produziert haben, fand ich schon recht beachtlich.
Tschüss von Clara
Ja, das stimmt
Ich hatte übrigens nen passenden blauen. Und das dazugehörige blaue Überkleid. Aber mein Unterrock war lang nicht so sexy wie deiner 
Schlaf gut!
Wow! Ich bin geplettet bis baff: Von süß bis rassig ist ja echt alles dabei! Hey, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich auch noch ein paar andere Fotos heraus gesucht. ;o)) Aber es ist ja noch nicht aller Stöckchen Abend. Insofern ist es vielleicht ganz gut, dass ich noch nicht das ganze Pulver verschossen habe.
Liebe CC, ich bin wirklich begeistert über dieses Stöckchen! Großartige Bilder und eines (nebst Beschreibung!) interessanter als das andere!
Lieben Dank auch für’s Hutziehen! Ich fühle mich geschmeichelt und werde meine Hüte zukünftig mit wesentlich mehr Vorsicht tragen. Mir reicht es schon, wenn der Wind sie mir im Herbst immer von den Locken zu wehen droht. Nicht auszudenken was passiert, wenn Du irgendwann einmal hinter mir her flitzen solltest! Den Hut finde ich ja nie wieder! *g
Und jetzt werde ich meine Begeisterung mit in meine Kissen nehmen und mich säuselnd-begeistert in den Schlaf grinsen
Liebste Grüße und vielen Dank für das tolle Stöckchen von skriptum/skryptoria
Ach, das ist ja wie Weihnachten – nicht allein nur deine Begeisterung über meinen Post – nein, dass du tatsächlich gewartet hast bis nach Mitternacht, um auch wirklich die Erste zu sein. – Beim Schreiben habe ich mächtig gegrinst. – Mit „süß“ meinst du sicherlich das Hochfrisurfoto und mit rassig mein tolles Schultütenbild? Ich wusste, dass ich dich begeistern werde.
Gute Nacht sagt jetzt ganz müde Clara
Ja, genau: In der Reihenfolge meinte ich es. Ungefähr zumindest! *g
Ich bin auch hundemüde, kann aber mal wieder nicht schlafen. Vermutlich bin ich wegen Deines Stöckchens einfach viel zu aufgewühlt ;o) Aber jetzt versuche ich es noch einmal. Diese Korkenzieher kenne ich übrigens auch noch. Schlaf mal damit; meide dann aber bitte am nächsten Morgen jeden Spiegel!
)
Was heißt „Spiegel meiden“ – akuter Arztbesuch wegen drohender Schläfenbeinfraktur ist nötig. Deswegen trage ich jetzt meine Haare „offen“.
Grüßli von ClaraChristin = CC (*grins*)
Was um Himmelswillen ist eine Schläfenbeinfraktur? *gg
Ne, das will vermutlich kein Mensch. Weg mit den Locken und gut ist’s!