Claras Allerleiweltsgedanken

Eine Erinnerung an mein Schneechaos

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Um meinem Schnapszahlfimmel zu huldigen, lasse ich an einem 11.1. meinen Artikel erst um 1.11 Uhr statt 00.05 Uhr erscheinen – aber die wenigsten werden das merken.

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Der in weiten Teilen des Landes, aber auch in anderen Ländern wie Österreich und Polen unaufhörlich fallende Schnee fordert immer mehr Opfer – die Lawinengefahr ist zum Teil auf der höchsten Warnstufe. Der Landkreis, in dem ich in Bayern geboren wurde, ist von der Außenwelt abgeschnitten. Tausende müssen Angst haben, dass die Last des Schnees ihre Dächer zum Einsturz bringt. Vor Jahren war das ja mal mit einer Sporthalle passiert.

Monatelang hatte Deutschland fast überall Sommer und Spätsommer – und dann kommt der Winter mit fast nicht mehr zu beherrschender Gewalt. Wissenschaftler vermuten, dass auch das eine Folge der Klimaveränderung sein kann.

Diesen Artikel, den ich schon am 22. Februar 2010 veröffentlicht habe, will ich heute in stark gekürzter Form noch einmal einstellen.

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So viel Schnee in den Bergen, das ist ja toll, jubelt Clara innerlich vor sich hin, als sie die Nachrichten im Fernsehen sieht. Sie denkt an ihre Tochter, die mit Mann und Kindern die Winterferien zum Skifahren in Österreich nutzt. Auch Clemens, der Filius, treibt sich zum gleichen Zweck in irgendwelchen Schweizer Bergen  herum. – Sie sitzt gemütlich auf der Couch, eingepackt in ihre rote Kuscheldecke. Bei diesen Außentemperaturen kann Clara eine „Zwiebelschale“ mehr gut vertragen. . „Irgendwann muss ja mal Schluss sein mit dem Winter“, denkt sie. Bei dem vielen Schnee und Eis auf Straßen und Gehwegen ist Clara froh, dass sie nicht mehr täglich von ihrem Chef gerufen wird. So kann sich ihr kleiner „Leon“ in der Garage wärmen und sie kann sich auf der Couch ausruhen.

In diesem Moment bekommt der Ansagensprecher einen fast sakralen Tonfall. Er kündigte für die nächsten Stunden flächendeckend Blitzeis an und bittet alle, nicht unnötig das Haus zu verlassen. – „Offensichtlich brauchen die Unfallchirurgen jetzt schon ein zweites und drittes Paar Hände zum Operieren“, denkt Clara so halblaut vor sich hin. Manchmal redet sie mit sich, wenn es kein anderer tut – aber in der Öffentlichkeit hat sie es noch ganz gut im Griff.

Das Wort Blitzeis tritt eine Erinnerungslawine los. Sie ist sofort bei der Jahreswende 1978/79, in der innerhalb von Stunden das Thermometer um 20° fiel und Deutschland mit seinen Nachbarländern im Schnee- und Eischaos versank.

Der wunderschöne hellgrüne Wartburg Tourist mit dem liebevoll ausgesuchten Namen ‚Hannibal‘ hatte seinen Kilometerzähler noch nicht einmal fünfstellig gefahren. Er war also noch ein absolutes Greenhorn in seiner Gilde.

Wie es bei der langen Wartezeit auf seine „Ankunft“ nicht anders zu erwarten war, liebten ihn drei aus der Familie abgöttisch und eine registrierte ihn als Neuankömmling. Im Gegensatz zu seinem gebrauchten Vorgänger war er nagelneu und absolut jungfräulich. Clara konnte sich noch sehr gut an ihre Angst erinnern, als sie ihn – lediglich mit Trabanterfahrung ausgestattet – im zentralen Auslieferungslager Rummelsburg holen durfte.
Der Junior war stinksauer, dass er noch nicht im Fahrschulalter war. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er ‚Hannibal‘ mit unserer Hilfe gern schon mal heimlich gefahren, um damit dann entsprechend in seiner Clique zu prahlen. Aber Clara legte heftigsten Protest ein.

Und dieses Auto sollte über Silvester polnische Luft schnuppern. Claras Cousine hatte zu einer zünftigen Party eingeladen. Clemens wollte sofort mitfahren, Theres jedoch blieb Silvester lieber bei der Oma. So konnte der freie Platz im Auto von Claras Tante eingenommen werden, die vom Gewicht her fast die drei anderen aufwog. Zum Glück war der Wartburg für 5 Personen zugelassen und hatte 5 Türen. Im 3türigen Trabant hätten sich Hannes oder Clara durch den engen Einstieg auf den Hintersitz zwängen müssen, für „Tantchen“ wäre das nicht zumutbar gewesen.
Die Feier war okay, das Wiedersehen auch. Nach drei Tagen hieß es wieder, nach Hause zu fahren. Die Temperaturen waren schlagartig gefallen. Die dicke Eisschicht von der Windschutzscheibe konnte nur mit heißen Lappen abgetaut werden, kratzen half da nichts mehr. Ein letztes Winken – und auf ging es Richtung Berlin.
Die vergeblichen Rufe der Cousine, die Fahrt zu verhindern, wurden nicht mehr gehört. Sie hatte die Warnung im Radio gehört, dass die wichtigsten Autobahnen dicht sind, weil Autos im Schnee stecken geblieben waren. Natürlich war auch die Ost-West-Achse lahmgelegt. Hannibal kam noch auf die Autobahn, musste dann aber kilometerweit rückwärts fahren, denn wenden war unmöglich.
Handy? Navigationsgerät? Winterreifen? Davon träumte der wilde Osten zu dieser Zeit noch nicht einmal, aber auch im Westen gab es das wohl noch nicht.
Ein Stück lief auf der Landstraße alles völlig normal – bis zum ersten Knall. Rote Ampel, Glatteis, Auto in Warteposition – physikalisches Gesetz von dem einen und dem anderen Körper! Die Tante hat uns sicherlich für den Aufprall den nötigen Schwung verliehen. Somit war Hannibal stärker, nur büßte er dabei seine „Stoßzähne“ in Form der Scheinwerfer ein.

Kleines Malheur, bei diesem Wetter ohne Licht. Großes Malheur, bei diesem Wetter ohne Heizung. Ständig musste einer von innen die Windschutzscheibe vom Eis frei kratzen. – Der zweite Knall ließ nicht sehr lange auf sich warten, nur stand Hannibal diesmal unglücklich als Hindernis im Weg. Somit hatten sich die Rücklichter auch noch verabschiedet.
Und dann war sie plötzlich dicht, die Straße. Ratlos diskutierten alle, nur Claras Polnischsprachkenntnisse reichten unter diesen Umständen nicht aus.
Plötzlich tauchte ein rettender Engel in der Person eines Bauern auf. Er lud alle zu sich auf seinen Hof ein und gewährte Kost und Logis. Nun bewährte sich Tantchen doch noch, denn sie konnte polnisch parlieren.

Nach einer Übernachtung wurde Hannibal wieder in den Kampf geschickt. Die Schneepflüge hatten die Hauptstraßen geräumt, aber dadurch die Zu- und Ausfahrtmöglichkeiten zu den Nebenstraßen total blockiert. Der hilfsbereite Bauer benachrichtigte einen Freund, der das Auto samt Insassen auf einem Schleichweg mit dem Traktor zur Straße ziehen sollte.
Die Furchen der Lastwagenräder waren so tief, dass Hannibal nicht mit den „Füßen“ auf den Boden kam. Das bedeutete – das Seil zog ihn auf dem Unterboden rutschend über den Schnee. Clara war einem Heulkrampf nahe, Hannes bekam fast einen Herzinfarkt, die Tante zeterte und wollte ständig aussteigen und Clemens fand es spannend, spannend, spannend.

Zum Glück war auch irgendwann dieser Streckenabschnitt bewältigt. Die Insassen der hinteren Reihe wurden in den Zug gesetzt, der Rest versuchte, das stark ramponierte Auto auf deutschen Boden zur Reparatur zu bringen. Im 30er Tempo war das ein etwas länger dauerndes Unterfangen, deswegen musste noch eine Hotelübernachtung eingeschoben werden. Nicht das Glatteis war jetzt der Hinderungsgrund, sondern die eingefrorene Knüppelschaltung. Üblicherweise hatten ja alle DDR-Autos Lenkradschaltung – hier wollten die Konstrukteure mal was besonderes leisten. Warum sie den Kardantunnel nach unten offen ließen, blieb für immer ein ungeklärtes Geheimnis. Waren es Materialeinsparungsgründe? Durfte die DDR keine geschlossenen Tunnelsysteme in Autos einbauen?
Als Theres freudig Mutti und Vati begrüßte, beglückwünschten sie alle zu ihrer weisen Entscheidung, diese Fahrt nicht mitmachen zu wollen.“Hatte das Kind etwa den Seherblick?“, überlegt Clara ca. 30 Jahre später.

Bei den letzten Gedanken an diesen Horrortrip rutscht Clara auf dem Sofa immer tiefer, macht es sich bequem und denkt: „Heute verpasse ich garantiert nichts da draußen. Meinem „Leon“ will ich ähnliche Erfahrungen ersparen.“

Das Telefonklingeln hört sie schon nicht mehr – sie schlummert ihre Mittagsruhe.

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

46 Kommentare zu “Eine Erinnerung an mein Schneechaos

  1. „Zum Glück war der Wartburg für 5 Personen zugelassen und hatte 5 Türen.“

    Ein Auto mit fünf Türen habe ich bis heute noch nicht gesehen. Dichterische Freiheit?

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    • Obwohl wir ja nur 4 waren, war bei der Breite der Tante ein 5Sitzer gar nicht so schlecht, da saß der kleine Sohn nicht so eingeengt.
      Das mit dem „5Türer“ ist nicht dichterische Freiheit von mir, sondern gängige Sprache der Autoportale. Ein Kombi mit einer riesengroßen Heckklappe, durch die sogar im Bedarfsfall ein Erwachsener in das Auto einsteigen kann, wenn die Vordertüren alle 4 blockiert sind, wird nun mal als 5Türer oder 3Türer bezeichnet. Bei einer Limousine, wo die Kofferklappe nicht groß ist und schon gar nicht irgendwelche Einsteigemanöver zulässt, dann ist es ein Viertürer.

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  2. Bei angeschnitten denk ich grad an die Jachenau. Bist du dort geboren? Es wäre ein Zufallstreffer. In diesen Tagen gibt es ja einige Orte, die angeschnitten sind.

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  3. Hoffentlich kommen alle heil zurück!

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  4. Liebe CC,
    Der Cousin meiner Mutter brachte meinem Sohn einen grashüpfergrünen Wartburg als Modell. So autoverrückt ist mein Noel. Ganz selten mal juckelt noch ein Trabbi oder ein Wartburg über die Straßen. Sind inzwischen Liebhab dinger wie Enten, R4, Käfer usw…
    Ja, Du erlebtest andere Zeiten, schreibst sie uns näher bei.
    Kein Schnee im Teuto- dafür gemäßigter Dauerfisselschneegraupel und Dichter Nebel ist auch seit Tagen Dauergast. Meine Worte Tropfen Dein blog voll, Mist, muss ich aufwischen und sag Dank und Marrokko ist so klasse und Deine Kommis erst. Jetzt will Mam das orientalische Bilderbuch auch unbedingt anschauen. Danke nochmal…das ist so ein wunderbares GGeschenk gewesen…🥰

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    • Liebste Fee, gestern fraßen so viele missliche Technikdinge meine Zeit, so dass ich den Computer mal ruhen ließ. – Es war die Bluetoothverbindung zwischen Hörgerätenumhängedingens und Handy – die wollte und wollte nicht, sollte aber gelingen. Hat sie dann am Ende auch.
      Und dann stellte sich der eBookreader quer. Beim ersten Buch habe ich ja die Ausleihe über den Computer getätigt und dann auf den Reader übertragen.
      Doch es ging mit dem mit WLAN verbundenen Reader auch direkt – WENN FRAU ES KANN!
      Immer wieder musste ich die gefühlt 100stellige (in Wirklichkeit mir zuliebe nur 11 Zahlen) Bibliothekskartennummer eintippen, um dann wieder etwas falsch zu machen und das Buch letztendlich NICHT auf dem Reader zu haben, obwohl ich es ausgeliehen hatte.
      Also wieder rein und dann noch den Transfer angestoßen – und jetzt habe ich für 20 Tage ca. 400 Seiten – schaffe ich eh nicht, macht aber nichts.
      Mit dem Wartburg – ist es ein Kombi = Tourist – hinten mit der graden Hinterseite – oder ein ganz normaler? – hat er ja ein Kronjuwel. Ich habe nur den Trabant – einen Wartburg nenne ich leider nicht mein eigen. – In echt waren die ja nicht GRASHÜPFERgrün, sondern bestenfalls kotzgrün.
      Ich freue mich immer noch, dass ich die Idee mit dem Fotobuch hatte – die Fotos darin sind echt schön und die Gestaltung von einer gewissen Clara Himmelhoch natürlich auch 🙂 einmalig schön – nein, da es zwei Exemplare gibt, ist es zweimalig schön.
      Da ich erst vor 45 Minuten durch meinen Handywecker ins bewusste Leben fand, muss ich jetzt ranklotzen.
      Ganz liebe Regengrüße von mir

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  5. Aaaah, noch eine, die mit sich selbst redet! Ich tue das meistens, wenn in Serien unlogische Dinge passieren und ich irgendwem in sarkastischem Unterton davon berichten und drüber lästern muss.

    Hach ja, 78/79, ich erinnere mich wie gestern… 😉 Ich habe davon gehört!

    Als ich noch im Grundschulalter war, fegte ein Starkregen über unser Dorf und im Anschluss kam nachts der Frost. Ergebnis: Das gesamte Dorf war mit Eis überzogen. Wer sich todesmutig ins Auto setzte, kam meistens nicht weit. So haben die Leute relativ schnell aufgegeben, sich alle beim Chef krankgemeldet und ihre Autos dort stehenlassen, wo sie eben standen (überall im ganzen Dorf). In kürzester Zeit etablierte sich der Trick, Wollsocken ÜBER die Schuhe zu ziehen, da Wolle an Eis klebenbleibt. So trippelten und trappelten alle durch’s winterliche Dorf und erfreuten sich bei heißem Kakao des freien Tages 🙂

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    • Liebe RRR, ich vergaß dich gestern nicht – ich war von anderen technischen misslichen Dingen restlos gefordert und zum Teil auch überfordert, so dass ich den Computer schlafen und dafür am Abend den Fernseher zu mir sprechen ließ.
      Jaja, wenn das „Jungvolk“ von Wetterkatastrophen aus der grauen Vorzeit liest. – Doch wenn das mit unserem Wetter so weiter geht, kannst du die in echt jedes Jahr genießen – obwohl genießen das absolut falsche Wort dafür ist – du kannst dich davor fürchten. Sonst hat es mit Taifunen, Tsunamis, Erdbeben und sonstigen schreclichen Wetterdingen immer nur die anderen getroffen, langsam ist Deutschland jetzt vielleicht auch dran.
      Bltzeis gab es auch mal zwischen 93 und 96 in Hamburg – daran kann ich mich genau erinnern. Es ist tatsächlich so, außergewöhnliche Dinge bleiben auch in meinem Sieb-Gedächtnis hängen.
      Wenn das Eis dann am nächsten Tag weg ist, lässt sich vielleicht damit leben.
      Hier regnet es schon wie seit Tagen – aber mein Kühlschrank gähnt mich leer an.

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  6. Da kann ich gar nicht like klicken! 🙀🙀🙀🙀🙀
    Der arme arme Tourist! 🙀🙀🙀🙀
    Sei mal froh, dass du schon immer in Berlin gewohnt hast – im Rest der Republik hättest die deine Ersatzteile selber aus Birkenholz schnitzen müssen.

    Wir hatten auch einen, aber erst kurz vor Ende. Einen weißen! 😻❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️

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    • Berlin hat uns damals nichts genützt, denn das Auto ging ja in Polen kaputt und hat sich mit „letzter Kraft“ nach Görlitz zu meiner Mutter geschleppt. Im Haus wohnte eine Taxifahrerin, die uns ihre Garage mit Heizlüftern zur Verfügung stellte, damit das ganze Eis aus dem Kardantunnel erst einmal auftauen konnte und wir wieder schalten konnten.
      Aber alle Sachen, die zur Verkehrssicherheit notwendig sind, mussten auch in Görlitz repariert werden. Aber auch da hatte die Taxifahrerin Beziehungen zu einer Werkstatt. Beziehungen waren ja zu DDR-Zeiten eh das halbe Leben.
      Wirklich „weiß“ konnte man ja DDR-Auto nicht nennen. – Da bist du aber jung in einem eigenen Wartburg gefahren, denn du bist doch so ungefähr das Baujahr meiner Tochter.
      Als Vater und Tochter mal mit dem Wartburg eine Reise durch Russland gemacht haben, ging ihnen tatsächlich ein wichtiges Teil kaputt und die Mechaniker haben es selbst hergestellt. Not macht erfinderisch.

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  7. Gruselig spannend. Zum Erzählen sind solche Geschichten ja großartig, aber wenn man gerade mitten drinnen im Abenteuer ist, muss man schon ein Kind oder Teenager wie der Clemens damals sein um das zu genießen.

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    • Du sagst es – solch eine Story eignet sich gut, um sie den Enkeln zu erzählen. Und sie hat auch den Vorteil, dass sie der jetzt in zwei Jahren 50 werdende Spross immer noch weiß und sich gut erinnern kann. Was wir schrecklich fanden, fand er spannend – und wir haben es ihm noch nicht mal verübeln können. Er war knapp 8 damals.

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  8. Liebe Clara!

    Das nenne ich mal einen ausführlichen Wetterbericht 🙂
    Hier kommen auch täglich reichlich Schneeflocken vom Himmel herab, so dass die Schneeschaufel Überstunden machen muss. Das Vogelfutter ist auch schon zur Neige gegangen, so dass ich den Tieren brav von meinen Brotkrümeln abgegeben habe.
    Blitzeis ist hier glücklicherweise noch nicht in Sicht. Dann wäre vermutlich wirklich Chaos. So aber ist es doch eine gemütliche Winterwunderlandschaft, aus der ich Dich ganz lieb grüße und Dir ein gemütliches Wochenende in einer warmen Wohnung wünsche 🙂

    Liebe Grüße
    Mallybeau

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    • Liebe Mallybeau, als ich noch ganz blogjung war – ich habe wohl erst im Dezember 2009 angefangen – war ich noch zu langen Geschichten aufgelegt. Doch heute kann ich das mitunter ja auch noch. – Außerdem war das im Rahmen eines Schreibprojektes, das wohl monatlich lief.
      Dein Pinguin macht mich ganz wuschig – warum ist hier kein Schnee? Warum habe ich keinen Schlitten? Warum könnte ich mich nie und nimmer so geschickt wie dieser kleine Kerl vorwärts bewegen?
      Wenn ich mich bei diesem ekligen Wetter immer so lange an Haltestellen rumdrücken muss, um auf den Bus zu warten, werde ich noch verarmen. Der Zusammenhang ist nicht klar???? Wenn ich nach Haus komme, muss ich mir für teures Stromgeld über meinen Durchlauferhitzer eine Wanne voll laufen lassen, um wieder aufzutauen und nicht krank zu werden. – Ich hatte ja heute schon um 8.00 Uhr einen MRT-Termin für meine Schulter – mal sehen, ob da eine brauchbare Daignose rauskommt.
      Auch wenn meine Unter-mir-Wohner nach wie vor den GANZEN Tag (nachts kann ich es nicht sehen) das Bad- und das Küchenfenster angekippt haben, komme ich noch nicht vor Kälte um. So ist das, wenn der Strom aus der Gemeinschaftskasse bezahlt wird. Da sparen die Umsichtigen für die anderen mit.
      Einen ganz lieben Gruß zu dir von mir

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      • Das ist ja ärgerlich, wenn der Strom gemeinschaftlich verrechnet wird! Und so ein sinnvoller ökologischer Ansatz !

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        • Nein, liebe Myriade, der Strom direkt nicht, den zahlt jeder über seinen Zähler. Aber die Heizkosten werden nicht nach Wohnung erfasst – sondern nur die verbrauchte Gesamtmenge und dann nach Quadratmetern der Wohnung berechnet. Da ich allein eine der großen Wohnungen habe, trifft es mich besonders – aber das habe ich ja vorher gewusst. Aber dass hier so einige I…… die Berliner Luft aufwärmen, das habe ich vorher nicht gewusst.

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          • Auch das ist ein ganz blödes System. In meinem Haus wird das mit dem Licht im Stiegenhaus und in der Garage so verrechnet.

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            • Dieses Wohnviertel hier mit lauter Eigentumswohnungen wurde 1971 gebaut – da waren getrennte Heizkostenzähler noch nicht Mode. – In ALLEN Wohnungen, die ich nach der Wende bewohnte, wurde getrennt abgerechnet. – Irgendwann wird es auch für Eigentumswohnungen Pflicht – aber die Umrüstung ist teuer – und davor schrecken all die geizigen Eigentümer zurück – es war doch immer so schön. Auch das Wasser wird gemeinschaftlich bezahlt – aber da sollen wohl bald Wasseruhren kommen. Ich hätte nichts dagegen, weil ich schon aus Umweltgründen sehr sparsam bin. Andere haben pro Tag 5 Liter und wir gehen damit um, als wenn es nichts kostet.

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      • Achtung, ich schmeiße einen Schneeball … bin gespannt, wann er ankommt … 🙂

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  9. Moin Clara. Schön geschrieben. Erinnerungen werden wach. 78/79. Meine Tante war hier oben auf Fehmarn über viele Tage – in ihrem einzeln stehenden Haus 2 km von der nächsten Ortschaft Gammendorf entfernt – von der Außenwelt abgeschnitten. Glücklicherweise hatte sie genügend Vorräte, Kerzen und Holz im Haus. Viele Gedanken kommen noch dazu und auch die Zahl der Opfer war nicht ohne …. Seitdem habe ich vor Schnee genau so großen Respekt wie vor dem Wind und Wasser hier an der See.
    Aber heute ist hier alles grau in grau, norddeutsches Shitwetter 😉
    Grüße aus Scharbeutz

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    • Hallo Sven, ich denke, dass man mit einem Holzofen und Holzvorräten besser dran ist als mit Einem hochmodernen Induktionsherd – denn wenn der Strom ausfällt, kann man nicht mal alle im Tiefkühlschrank tauenden Sachen aufbereiten. Denn mit Schnee ist es ja meistens nicht tiefkühlschrank-kalt.
      Wenn ich mich mit einem Teelicht begnügte, könnte ich lange im Schummerlicht überleben – aber dann wäre nur ein Zimmer hell – und ich ginge immer schon gegen 21.00 Uhr ins Bett, da weder Computer noch Fernseher funktionieren würden.
      Wir sind schon ganz schön abhängig von der Energie.
      Berlin kann sich auch noch nicht zu einem vernünftigen Wetter durchringen.
      Feuchtkalte Grüße aus der achten Etage

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  10. Ich denke auch gerade immer wieder an den Winter 78/79. Wir hatten hier im Rheinland Schneechaos und ich war hochschwanger mit meinem 2ten Kind …

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  11. Danke für diesen tollen Bericht, liebe Clara! Ich habe vor wenigen Tagen im TV einen Bericht gesehen, in welchem es gerade um diesen schlimmen Winter in 78/79 ging. In den vergangenen Tagen musste ich oft daran denken, an die Frau it den zwei kleinen Kindern, die Fünf (!) Tage mit dem Zug für die Strecke brauchte, die normalerweise in ca. 2 Stunden zu bewältigen wäre. Sie wollten über Weihnachten zur Oma fahren. Alles ging gut aus…

    Liebe Grüße, Werner

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    • Hallo Werner, das war ja auch eine „unchristliche Zeit“, in der du geantwortet hast. – Da ich um 7.00 Uhr aus dem Haus muss, da ich um 8.00 einen MRT-Termin habe, bin ich ausnahmsweise schon wach und habe noch ein wenig Zeit.
      Das ging ja damals Tausenden so, dass sie nicht pünktlich im neuen Jahr ihre Arbeit antreten konnten. Wir haben auch fünf Tage für die Rückfahrt aus Katowice gebraucht – im Normalfall war das eine gute Tagesfahrt.
      Die meisten Betriebe waren sehr großzügig und es gab keine Sanktionen, dass wir erst drei Tage später kamen.
      Ich denke, so lange die Wasserleitungen und der Strom funktioniert, kann man mit Vorräten eine ganze Zeit lang überleben, auch wenn der Ort abgeschlossen ist – nur ohne Heizung, Wasser und Strom geht gar nichts mehr.
      Wir hier in Deutschland kommen ja bei Katastrophen meist recht gut weg – und den Schnee kann man vielleicht auch noch nicht als Katastrophe einordnen.
      Liebe Grüße von Clara

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