Claras Allerleiweltsgedanken

12 BSuM – von der Geschichte verwirbelt

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… ein Projekt von Lucie

Berliner kennen ihn in allen Phasen seines Daseins – den „Palast der Republik“. Wenn man mal von der etwas protzigen Kultur in Lampen- und Gemäldeformen absieht, war er ein prima und vor allem sehr preiswerter Treffpunkt zu den unterschiedlichsten Gelegenheiten. Familienfeiern verschiedenster Art haben wir dort begangen, denn wir wohnten ca. 10 Minuten zu Fuß von diesem Platz. Auch die Bowlingbahn war ein ganz beliebter Treffpunkt.

Nach der Wende dann das ganze HickHack um seine Verseuchung, die wohl stärker politischer Art war als von Asbest. – Dann die langen Zeiten seines Ruinendaseins, fast wie nach dem Krieg. „Ruinen schaffen ohne Waffen“ – das bewahrheitete sich hier. – Und jetzt ist alles platt, platt wie eine Flunder und alle warten auf das Wunder der Auferstehung, des Schlosses natürlich.

Ich zeige die Fotos von Fontänen im Fotoblog

Autor: Clara Himmelhoch

Auf meinem PR = purple Roller fahre ich durch die Bloggerwelt und mache PR = Public Relation. In meinem Gepäck habe ich fast täglich eine "Überraschung" für meine LeserInnen. Hausfrauentipps und -tricks als auch Koch- und Backrezepte müsst ihr wo anders suchen.

12 Kommentare zu “12 BSuM – von der Geschichte verwirbelt

  1. Liebe Clara, den „Palast der Republik“ habe ich mir auch noch anschauen könnten und zwar bei meinem ersten Besuch in „Ostberlin“ kurz nach der Wende. Reingehen durften wir damals nicht, einige rigorose Damen waren vor der Tür postiert und erklärten kurz und knapp, dass kein Zutritt möglich sei.
    LG von Rosie

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    • Momentan weiß ich gar, was für dieses Eintrittsverbot der Grund gewesen sein kann – vielleicht hatten sie um „eure Gesundheit“ Angst 🙂
      Grüße z dir von Clara

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  2. Es hätte Berlin gut zu Gesicht gestanden, stünde dieses Haus dort heute noch. Die hanebüchene Begründung, es sei asbestverseucht, mußte herhalten, um es plattzumachen. Jedes andere Gebäude der späten 1970er bis 80er Jahre hatte auch AsbestBeton um die Stahlträger – als Feuerschutz. Dieses Haus war ein Stück deutscher Geschichte, auch deutscher ArchitekturGeschichte(ob es nun eine architektonische Kostbarkeit war, steht auf einem anderen Blatt) und es war ein Ort, den fast jeder Einwohner der Deutschen Diktatorischen Republik kannte. Ein Weiternutzen Erichs LampenLadens hätte den 17 Millionen Einwohnern von NeuFünfLand gezeigt, daß man sie auch ernst nimmt, sie als gleichberechtigte Bürger der größeren Bundesrepublik an- und aufnimmt. Dieses Gebäude mußte als Hort kommunistischer Unkultur unter großem theatralischem Brimborium weichen.
    Da die Hauptstadt ja eh kein Geld hat, wird diese Fläche noch lange Zeit leer bleiben, bevor ein dem Stadtschloß nachempfundener KonsumTempel dort hingestellt wird.
    Liebe Grüße aus dem Pommerschen PlattLand vom ollen Wolf.

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    • Wolfgang, verzeih, dass ich dich so schmählich auf eine Antwort warten ließ – aber ich habe gestern den ganzen Tag recherchiert und telefoniert und kopiert und und und – da kam der Blog ein wenig zu kurz.
      „NeuFünfLand“ – ein immer wieder beschmunzelter Begriff – aber mit den Erinnerungen an dieses Haus hast du durchaus Recht – wir haben fast alle Familienfeste dort gefeiert.
      Wenn du mich fragst – mir fehlt das Schloss nicht, ich kann auch mit der Grünfläche leben.
      Mit lieben Grüßen ins Pommersche Plattland von Clara

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  3. Ich war auch den ganzen Tag unterwegs und habe jetzt gerade meine Lieblingsserie geguckt. Vormittag bei meiner Mutter und einige Dienstgespräche, nachmittags bei Anna.
    Und jetzt schau’n wir mal.
    Nein, der Palazzo hat es nicht überlebt – jetzt ist es dort platt wie im flachen Land.

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  4. War gerade deine Dame in „spärlich“ (bekleidet) besuchen.

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  5. Hätte er in Brasilien gestanden, stünde der Asbest wohl heute noch.
    http://www.jungewelt.de/2012/11-12/043.php
    Dürfte also….wohl stärker politischer Art…wohl zutreffen.

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  6. Weißt du, Clara, und genau das macht mich traurig. Übrigens in der letzten Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung spricht man da von einem Kulturschock hier im Osten. Und das hat eben auch wieder Auswirkungen. Am Traurigsten macht es mich aber, dass man nicht darüber schreiben darf. Das wird oft nicht gern gesehen, vor allem von Menschen, deren Umfeld sich nicht geändert hat nach der Wende. Wie gesagt, ich will die DDR, so wie sie war, nicht zurück, aber ich hätte einiges anders gemacht. Mich hat nur keiner gefragt. Und die meisten anderen auch nicht.

    Liebe Grüße von der Gudrun

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    • Du kannst dir sicher denken, liebe Gudrun, dass auch ich nicht an vorderster Stelle in der Politik war, um andere Vorschläge zu machen. – Und an meiner Tür hat keiner geklingelt, damit ich Vorschläge ankreuzen kann, die zur Diskussion gestanden hätten.
      Mein ernsthafter Kulturschock kam, als ich 1999 das erste Mal arbeitslos wurde und nur noch „Behelfsjob“ bekam – da hatte es bei mir richtig click gemacht, denn ich habe gerne und gut gearbeitet.
      Mach’s gut bis andermal!

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  7. Guten Morgen Clara… ja das habe ich auch mitbekommen, wie alles plattgemacht wurde.
    Das Bild ist gut gemacht …es wirbelt förmlich schwungvoll auf mich zu.
    Ich schau noch deine Bilder an.
    Liebe Grüße zu dir
    Isis

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