Claras Allerleiweltsgedanken


3 Kommentare

ADHS?

Vor kurzem besuchte ich eine Weiterbildung für Wunschgroßmütter. Ausführlich informierte uns eine Ärztin über Ursachen, Symptome usw. dieser weit verbreiteten Krankheit („Zappelphilipp“) (mehr als 5 %, mit hoher Dunkelziffer bei ADS-Kindern, da es ohne Hyperaktivität weniger auffällt = „Traumsuse“).
Mir kommt sehr stark die Ahnung, dass man in den 50er Jahren  nichts   von diesem Krankheitsbild wusste, da waren nur Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln …. an der Tagesordnung.

Kindern mit ADHS fällt es in der Schule schwer, sich an vorgegebene Regeln zu halten. Konzentration und stillsitzen ist fast unmöglich für sie. Sie reden häufig dazwischen und spielen oft den Klassenclown.
In der Freizeit sind sie oft isoliert bis zur sozialen Ausgrenzung, weil andere Kinder nicht mit ihnen spielen wollen. Durch ihre motorische Unruhe und die impulsiven Handlungen neigen sie zu waghalsigen Aktionen und haben häufiger Unfälle.
In der Familie bringen sie die Umwelt of tbis zur Weißglut. Sie verlieren dauernd etwas, leiden an extremer Vergesslichkeit, neigen zu impulsivem Reden und Handeln in dafür unpassenden Momenten. Starke Stimmungsschwankungen bis hin zur Aggressivität machen es anderen Familienmitgliedern nicht unbedingt leichter, diese Kinder zu lieben.
Als Symptome sind Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Impulsivität die besonderen Merkmale der Krankheit.

Kinder mit ADHS verfügen dennoch über viele positive und liebenswerte Eigenschaften, Potentiale und Fähigkeiten.

  • Sie haben in der Regel ein ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein
  • Sie sind oft sehr hilfsbereit
  • Sie sind häufig kreativ
  • Sie verfügen über ein großes Maß an Spontanität
  • Sie sind in vielen Fällen musikalisch talentiert.

Wenn ich mich selbst diagnostizieren müsste, würde ich sagen: Ja, vollkommen eindeutig!
So vieles, was in dieser  Broschüre noch so geschrieben steht, trifft auf mich zu, nur bin ich jetzt kein Kind mehr.

Die Ursache der Erkrankung  liegt in den Genen, es liegt kein Erziehungsfehler vor, Jungen sind sehr viel häufiger betroffen als Mädchen. Es ist eine Funktionsstörung im Gehirn. Durch das Ungleichgewicht an Botenstoffen kommt es zu einer permanenten Reizüberflutung.  Die Umgebung kann Anlagen verstärken oder abschwächen, Frühgeburten haben ein höheres Risiko, daran zu erkranken.
Meist gibt es weitere psychische Störungen als  Begleiterkrankungen bei ADHS. Aggressive Verhaltenstendenzen, Angststörungen, Phobien, Depressionen und Tic-Störungen gehören zu den häufigsten.
In ausgeprägten Fällen kann diese Krankheit nur mit Medikamenten behandelt werden, begleitet jedoch mit anderen Therapien.

Wenn ich jetzt überlege, dass ich zwei direkte und zwei indirekte Nachkommen habe, wäre es eventuell möglich, dass sich diese Erkrankung auch weitervererbt hat.